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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2021

Wer Avatar mag, wird dieses Buch lieben!

Avatar – Der Herr der Elemente: Der Aufstieg von Kyoshi
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Bei mir ist es definitiv „Avatar – Der Herr der Elemente“. Ich schaue nicht nur die Originalserie bis heute in regelmäßigen Abständen immer wieder, sondern verliere mich auch regelmäßig in den ergänzenden ...

Bei mir ist es definitiv „Avatar – Der Herr der Elemente“. Ich schaue nicht nur die Originalserie bis heute in regelmäßigen Abständen immer wieder, sondern verliere mich auch regelmäßig in den ergänzenden Geschichten, die dazu rauskommen – egal ob es Comics sind, die Spin-Off-Serie rund um Korra oder nun der erste richtige Roman, der zu dem Universum erschienen ist.
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang sehr skeptisch war und mir nur schwer vorstellen konnte, dass es möglich ist, die Welt aus Avatar und die darin existierenden Kräfte wirklich greifbar auf Papier zu bringen, ohne es durch Bilder zu unterstützen. „Der Aufstieg von Kyoshi“ hat mich allerdings eines Besseren belehrt. F. C. Yee hat es nicht nur geschafft, eine phänomenale Geschichte als Prequel zur Originalserie aufzubauen, indem er Kyoshi einen äußerst emotionalen, spannenden und fast schon herzzerreißenden Lebensweg gezimmert hat, sondern bringt all das seinen Lesern und Leserinnen auch noch ungemein wortgewandt nahe. Ich brauchte keine Bilder, wie ich sie aus den Comics oder den Animes gewöhnt bin – mein Kopf schuf sie sich ganz von selbst. Und während ich mich einerseits fühlte, als würde ich nach Hause kommen, da ich so viele mehr oder minder liebenswerte Details aus der Avatar-Serie wiedererkannte, war ich gleichzeitig fasziniert davon, dass Yee auch neue Aspekte so fließend einbaute, dass man meinen könnte, sie hätten schon immer zu dieser Welt gehört.
Eins möchte ich dennoch ansprechen: In meinen Augen ist das Buch nicht für so ein junges Publikum geeignet, wie die Originalserie. Zwar hatte auch die damals erschreckende Szenen, doch in „Der Aufstieg von Kyoshi“ wird dieser Schreck direkter und ungnädiger kommuniziert, weder durch bunte Farben noch Abwenden des Fokus‘ verdrängt. Es ist ein Buch, das für die älteren Fans geschrieben wurde, ist meiner Meinung nach um einiges erwachsener und noch komplexer – was aber zu den Stärken gezählt werden kann. 4,5 Sterne gibt’s, weil ich hin und wieder über kleinere Längen gestolpert bin, von denen ich hoffe, dass sie in Band 2 wegfallen.

Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein absolut einzigartiges Highlight

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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5 Sterne | Pluspunkte: Magischer Schreibstil, authentische Charaktere, absolut einzigartig, Herzensbuch & Jahreshighlight | Minuspunkte: … als wenn.

Addie LaRue wird vergessen. Immer und ohne Ausnahme. ...

5 Sterne | Pluspunkte: Magischer Schreibstil, authentische Charaktere, absolut einzigartig, Herzensbuch & Jahreshighlight | Minuspunkte: … als wenn.

Addie LaRue wird vergessen. Immer und ohne Ausnahme. Seit dreihundert Jahren streift sie durch die Welt, hinterlässt indirekte Spuren als Muse großer Künstlerinnen und Künstler, ohne jemals wirklich in den Köpfen der Menschen zu bleiben. Das ist der Pakt, den sie im Jahr 1714 geschlossen hat: Ein ewiges Leben, aber allein. Zumindest, bis sie im New York des 21. Jahrhunderts Henry trifft – und er mit den Worten „Ich erinnere mich“ ihre Welt erschüttert.
„Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ ist ein Buch, wie es einem kein zweites Mal im Leben begegnet. Es steckt voller unterschiedlicher Facetten; schafft es, Hoffnung und Angst, Magie und Realität, Sehnsucht und Überdruss gleichzeitig zusammenzubringen. Die Geschichte zieht einen von der ersten Seite an in ihren Bann. Der Schreibstil ist ruhig und langsam, aber auch umso kunstvoller gewebt, was mir das Gefühl gegeben hat, in eine Decke aus bittersüßen Sätzen voller schmerzhafter und doch magischer Erzählungen herzerwärmender Charaktere eingehüllt zu werden. Dieses Buch hat mich mehrmals zerstört, nur um mich im selben Atemzug wieder zusammenzusetzen – auf eine seltsame Art und Weise immer ein Stück vollständiger als zuvor. Es gibt einem so viel: Liebe zum Leben, zu Kunst, Kultur und nicht zuletzt den Menschen. Hoffnung für so vieles – aber auch Akzeptanz für Wahrheiten, die wehtun. Verständnis für Schmerz und Leid. Und eines kann ich euch versprechen: Ich werde Addie LaRue niemals vergessen.

In Wahrheit glaube ich sogar, dass jeder eine Addie LaRue in seinem Leben braucht. Oder noch besser: Jeder sollte ein Stück Addie LaRue in sich selbst finden. Ihre Stärke und ihr Mut waren für mich über die gesamten 580 Seiten hinweg immer wieder inspirierend und ich glaube, das ist ein Buch, das noch sehr oft aus meinem Regal in meine Hände wandern wird.

Veröffentlicht am 30.05.2021

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite!

Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachte
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Wenn ich einfach so eine Reihe auf eure Wunschliste setzen dürfte, würde ich ohne jede Frage die Vortex-Trilogie draufsetzen. Zumindest bei all jenen von euch, die spannende, emotionale Jugend-Fantasy ...

Wenn ich einfach so eine Reihe auf eure Wunschliste setzen dürfte, würde ich ohne jede Frage die Vortex-Trilogie draufsetzen. Zumindest bei all jenen von euch, die spannende, emotionale Jugend-Fantasy lieben – denn genau das ist diese Reihe, und zwar im besten Maße.
Die Zusammenfassung des Inhalts schenke ich mir mal, weil „Die Liebe, die den Anfang brachte“ das Finale der Trilogie ist, also Spoiler für die vorherigen Teile mit sich bringt, und es so viel anderes zu sagen gibt. Angefangen mit: OH MEIN GOTT! WAS ZUR HÖLLE IST HIER PASSIERT? Dieser dritte Teil hat sich für mich angefühlt wie ein Mienenfeld – egal, wo man hintritt, man weiß nie, ob und wenn was einem als nächstes um die Ohren fliegt. Anna Benning hat es definitiv geschafft, die Spannung, die sie in den vorherigen beiden Teilen aufgebaut hat, hier nochmal auf die Spitze zu treiben. Ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, KONNTE es nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil war in meinen Augen wunderbar ausgewogen: Bildlich genug, um all die Facetten dieser dystopisch-elementaren Welt greifbar zu machen und doch auch nicht so bildlich, dass das Erzähltempo darunter gelitten hätte. Wobei ich mir das zwischendurch sogar fast gewünscht hätte, denn es gab Momente, in denen ich regelrecht Angst vor den nächsten Seiten hatte, uff!
Ein weiterer Grund für meine Schwärmerei ist die Selbstverständlichkeit, mit der Anna Benning mir ihre Charaktere direkt ins Herz geschrieben hat. Einige von ihnen konnte ich schon in den letzten Teilen kennen und lieben lernen, aber hier war es nochmal etwas anderes, denn der Plot, der sich mit der Zeit immer weiter zuspitzt, hat auch einige der Charaktere nochmal über sich selbst hinauswachsen lassen.
„Vortex“ ist eine dieser für mich seltenen Fantasy-Reihen, die es geschafft hat, über die verschiedenen Teile hinweg immer stärker zu werden. Deshalb: Wer Lust auf actiongeladene, überraschende, atemberaubende, emotionsstarke Fantasy hat, der sollte sich diese Reihe UNBEDINGT anschauen.

Veröffentlicht am 23.05.2021

Die beste Märchenadaption, die bisher gelesen habe!

Ein Fluch so ewig und kalt
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5 Sterne | Authentische Gefühle & Handlungen; starke Protagonistin; spannender Plot
Prinz Rhen wurde verflucht. Längst leidet darunter nicht mehr nur er selbst, sondern sein gesamtes Königreich. Um das ...

5 Sterne | Authentische Gefühle & Handlungen; starke Protagonistin; spannender Plot
Prinz Rhen wurde verflucht. Längst leidet darunter nicht mehr nur er selbst, sondern sein gesamtes Königreich. Um das Schlimmste zu verhindern, muss er ein Mädchen finden, das ihn liebt – und dafür ist Harper seine letzte Chance. Allerdings scheint sie die denkbar schlechteste Wahl zu sein, denn das Einzige was Harper will, ist, den seltsamen Ort Emberfall hinter sich zu lassen und nach Washington D.C. zurückzukehren. Zu ihrem Bruder, der in Gefahr schwebt, und zu ihrer Mutter, deren Kampf gegen den Krebs sich jederzeit dem Ende neigen könnte…
Ich glaube mit „Ein Fluch so ewig und kalt“ habe ich meine liebste Märchenadaption gefunden. Denn obwohl deutlich wird, dass „Die Schöne und das Biest“ als Inspiration für die Geschichte von Rhen, Harper und all den anderen fantastischen Charakteren gedient hat, ist es absolut nicht mit dem Orirginal zu vergleichen – ganz im Gegenteil. In meinen Augen ist „Ein Fluch so ewig und kalt“ viel mehr als eine Märchenadaption. Es ist ein Jahreshighlight, das es geschafft hat, Spannung und Gefühle genau ins richtige Verhältnis zu setzen. Die Charaktere waren für mich so greifbar wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe – was wohl auch darin begründet liegt, dass man sie alle auf so unterschiedliche Weisen kennenlernt. Es ist beeindruckend, was mich Brigid Kemmerer auf diesen 560 Seiten hat erleben lassen. Es war ein Abenteuer vom Feinsten, mit allem, was das Herz begehrt – und vor allem einer überraschenden Portion Realismus, wie ich sie sonst häufig vermisse. Diese Geschichte lebt von nachvollziehbaren Handlungen, von glaubwürdigen Entwicklungen und Gefühlen. Oh, und von einer Protagonistin, vor der ich nur den Hut ziehen kann, uff! Allein für sie lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.
Ich kann kaum erklären, wie sehr mich dieses Buch in seinen Bann gezogen hat, aber wenn ich könnte, wäre ich schon längst zwischen den Seiten verschwunden und würde in Emberfall meine Zelte aufschlagen. Ein großartiges Werk für Fans von packender, gefühlvoller, magischer Romantasy.

Veröffentlicht am 21.05.2021

Highlight: Herzerwärmend und -zerreißend

Der Buchspazierer
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„In jedem Buch ist ein Herz, das zu pochen beginnt, wenn man es liest, weil das eigene Herz sich mit ihm verbindet.“

5 Sterne | Highlight: Herzerwärmend und -zerreißend, emotional, tiefgreifend und wunderschön

Jeden ...

„In jedem Buch ist ein Herz, das zu pochen beginnt, wenn man es liest, weil das eigene Herz sich mit ihm verbindet.“

5 Sterne | Highlight: Herzerwärmend und -zerreißend, emotional, tiefgreifend und wunderschön

Jeden Abend füllt Carl Kollhoff seinen abgetragenen Lederrucksack mit liebevoll verpackten Büchern, um sie auf seinem Rücken quer durch Münster zu tragen. Die Menschen, die er mit den Schätzen beliefert, haben ihre Gründe, nicht aus dem Haus zu gehen. Doch als ein neunjähriges Mädchen in Carls Leben tritt, wird der Alltag des Buchhändlers plötzlich auf den Kopf gestellt und eine außergewöhnliche Reise beginnt.

Dieses Buch war perfekt. Gefüllt mit Liebe, Wehmut, klugen Worten und liebenswürdigen Charakteren hat es mich auf ein Abenteuer geführt, das herzerwärmender und -zerreißender nicht sein könnte. Carsten Henn schafft es mit den wunderschönsten Wörtern die unbeschreiblichsten Dinge zu Papier zu bringen, lässt die Liebe zu Büchern und zur Literatur förmlich greifbar werden. Hier und da erschien mir die Geschichte fast etwas zu konstituiert – aber ehrlich gesagt war es mir in der nächsten Sekunde schon wieder egal. Weil es einfach passte. Alles passte zusammen, hat sich perfekt zusammengefügt und in mir immer wieder den Wunsch aufkeimen lassen, selbst an der Seite von Carl Kollhoff durch Münster spazieren zu können, einen Lederrucksack auf dem Rücken und Geschichten im Herzen. Selbst als der ruhige, malerische Start der Geschichte nach und nach Risse erhalten hat, die mir mehrmals die Tränen in die Augen getrieben haben, hätte ich noch jederzeit eingewilligt, in diesem Buch zu verschwinden. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass ein Teil von mir das getan hat und ich so ein Stück meines Herzens an dieses Buch verloren habe – was aber okay ist, denn ich kann es ihm bei Weitem nicht verübeln und werde auch noch häufig zurückkommen und es zwischen diesen Seiten besuchen.
Eine Herzensempfehlung für alle Buchliebhaberinnen und Träumerinnen.