Überraschend und bitterböse
Oh, was für eine fiese, bitterböse, schwarzhumorige Mutter-Tochter-Geschichte! In den letzten Monaten habe ich selten ein Buch gelesen, das mich so oft überrascht und zum Grinsen gebracht hat, dabei aber ...
Oh, was für eine fiese, bitterböse, schwarzhumorige Mutter-Tochter-Geschichte! In den letzten Monaten habe ich selten ein Buch gelesen, das mich so oft überrascht und zum Grinsen gebracht hat, dabei aber gleichzeitig so spannend und düster war.
Allein schon diese herrlich böse Thematik von „Darling Rose Gold“, der Schlagabtausch zwischen Mutter und Tochter, die düsteren Geheimnisse der beiden, das hebt sich wohltuend vom Thriller-Einheitsbrei ab. Und dazu dieses höhnische Cover, das in seiner Aufmachung eher Richtung Liebesroman oder Drama geht, ist perfekt dazu gewählt.
Mit Rose Gold und Patty lernen die Leser zwei eigenwillige Charaktere kennen. Beide erzählen das Geschehen aus ihrer jeweiligen Sicht in der Ich-Form. Stark, wie Wrobel jeder der beiden so unterschiedlichen und doch so ähnlichen Frauen eine eigene Stimme verleiht. Auf der einen Seite die bestimmende, selbstsichere Patty, die von der Gegenwart erzählt, auf der anderen Seite die unsichere, einsame Rose Gold, die die Vergangenheit schildert.
Aber nichts ist, wie es scheint. Überraschende Wendungen, bissige Dialoge und eine interessante Handlung machen „Darling Rose Gold“ zu einem tollen Pageturner. Und ich liebe diesen zynischen Humor, den Wrobel in ihrem Debüt zeigt.