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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2021

Roadtrip nach Budapest

Caspers Weltformel
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Die Bewertung des Buchs „Caspers Weltformel“ der Autorin Victoria Grader, fällt mir tatsächlich etwas schwer. Inhaltlich hatte ich einfach eine andere Geschichte erwartet, so konnte der Klappentext wirklich ...

Die Bewertung des Buchs „Caspers Weltformel“ der Autorin Victoria Grader, fällt mir tatsächlich etwas schwer. Inhaltlich hatte ich einfach eine andere Geschichte erwartet, so konnte der Klappentext wirklich nicht halten was er versprach. Zu Beginn setzte sich Hauptprotagonist Casper noch mit so mancher philosophischen Frage auseinander, dies lies im Lauf des Romans allerdings stark nach. Auch um seine Weltenformel ging es doch weniger als erwartet. Darüber hinaus hatte ich richtige Schwierigkeiten mit der zweiten Hauptprotagonistin Ilona, da sie mir von Anfang bis Ende durchgängig mit ihrer berechnenden Art auf die Nerven ging. Zwar hatte sie auch ihre Höhepunkte, diese führten allerdings nicht zu einer dauerhaften Veränderung. Trotzdem kann und will ich den Roman nicht schlecht bewerten, da die Autorin wirklich eine großartige Erzählerin ist. Ihr Schreibstil macht die Geschichte überaus lebendig und ließ sich darüber hinaus auch noch leicht lesen. So reiht sich das Buch in eine Reihe toller Roadtrip-Geschichten ein, welche ich im Allgemeinen wirklich gerne lese. Die Geschichte ist auf jeden Fall ein Reiseerlebnis in Buchform und entführt in eine ganz andere Welt. Darum vergebe ich 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Zeitporträt: Gespaltenes Berlin im Jahr 1969

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Das Buch „Teufelsberg“ von Lutz Wilhem Kellerhoff, wurde von gleich drei Autoren gemeinsam geschrieben und ist bereits der zweite Band rund um den Kommissar Wolf Heller. Auch ohne Vorwissen konnte ich ...

Das Buch „Teufelsberg“ von Lutz Wilhem Kellerhoff, wurde von gleich drei Autoren gemeinsam geschrieben und ist bereits der zweite Band rund um den Kommissar Wolf Heller. Auch ohne Vorwissen konnte ich der Handlung soweit gut folgen, einige Anspielungen bezüglich des ersten Bandes gab es aber dennoch. Eins sollte ich gleich vorweg sagen, die Genre-Bezeichnung Kriminalroman finde ich irreführend, da die Handlung viel eher einem Spionageroman gleicht und mit einem klassischen Krimi wenig zu tun hat. Dank zahlreicher weiterer Ereignisse, geraten die eigentlichen Mordermittlungen schnell in den Hintergrund. Spannend ist die Geschichte dennoch. Neben der abwechslungsreichen Handlung, punktete das Buch vor allem durch sein umfassendes und eindrückliches Bild der linkspolitischen Szene des geteilten Berlins. Die hier beschriebenen Denkweisen, Lebensverhältnisse und Diskussionen wirkten äußerst authentisch und werteten die Handlung deutlich auf. Häufig wechseln sich die Perspektiven ab und erzeugen so am Ende ein stimmiges Gesamtbild. Wer als Interesse für historische Ereignisse mitbringt, wird an diesem Roman sicherlich seine Freude haben. Für mich wies die Handlung stellenweise Längen auf, so dass ich nur gute 3 Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Netter Roman für Zwischendurch

Sieben Tage am Meer
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„7 Tage am Meer“ von Ella Rosen beinhaltet eine locker leichte Geschichte, welche spürbar fiktiv und dadurch wenig authentisch war. Wirklich gerne mochte ich den Schreibstil, der dafür sorgte das ich das ...

„7 Tage am Meer“ von Ella Rosen beinhaltet eine locker leichte Geschichte, welche spürbar fiktiv und dadurch wenig authentisch war. Wirklich gerne mochte ich den Schreibstil, der dafür sorgte das ich das Buch trotz allem nicht weglegen wollte. Der Start ins Buch gelang mir weniger gut, da mir zu Beginn alle drei Hauptprotagonistinnen grundlegend unsympathisch waren. Im Verlauf der Handlung gelang es dann der Autorin aber einen glaubhaften Wandel der drei Freundinnen, hin zum Besseren darzustellen. Auch wenn nicht jede Handlung der Drei für mich stimmig und logisch war, so konnte ich sie doch am Ende des Romans besser leiden und auch teilweise verstehen. Auf den Weg hin zu mehr Dankbarkeit für das eigene Leben, schubst sie ein Engel, welcher schnell zu einem meiner liebsten Figuren wurde. Wem das jetzt schon zu esoterisch klingt, sollte wohl besser die Finger vom Buch lassen, mir gefiel dieser ungewöhnliche Ansatz allerdings sehr gut. Die Geschichte spielt auch, aber nicht nur auf Sylt, vermittelt aber trotzdem schönes Insel- und Urlaubsfeeling. Deshalb eignet sich „7 Tage am Meer“ wunderbar als leichte Lektüre für faule Tage. Ich empfehle das Buch Allen, die fantasievolle Geschichten, gewürzt mit ein wenig Lebensphilosophie, mögen.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Origineller Roman mit kleinen Schwächen

Die Erfindung der Sprache
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„Die Erfindung der Sprache“ von Anja Baumheier ist ein besonderer Roman mit einer außergewöhnlichen Geschichte, die an sich gar nicht so außergewöhnlich ist. Zu Beginn begibt sich der erwachsene Adam auf ...

„Die Erfindung der Sprache“ von Anja Baumheier ist ein besonderer Roman mit einer außergewöhnlichen Geschichte, die an sich gar nicht so außergewöhnlich ist. Zu Beginn begibt sich der erwachsene Adam auf die Suche nach seinem Vater, welcher verschwand als Adam 13 Jahre alt war. Ein zweiter Zeitstrang erzählt vom Kennenlernen der Eltern und Adams Aufwachsen auf einer kleinen ostfriesischen Insel, samt familiärer Dorfgemeinschaft mit festgeschriebenen Rollen. Schnell entwickelt sich die Vatersuche zu einer wahren Heldenreise und Adam begibt sich per Road-Trip auf die Spuren seines Vaters. Am besten gefiel mir der skurrile aber liebenswerte Hauptcharakter, die Nebenfiguren hingegen waren für mich zu überzeichnet und wirkten dadurch häufig klischeehaft und wenig authentisch. Auch die Handlung an sich, hatte so ihre Schwächen und war mir stellenweise einfach zu verrückt bzw. unglaubwürdig. Außerdem gab es für meinen Geschmack zu viele Anspielungen und Zitate aus Film, Fernsehen und Literatur und ein paar zu viele Personen, welche auf magische Weise genau wie das bekannte Pedant aussahen. Gut gefielen mir hingegen die zahlreichen stets passenden Rilke Zitate und plattdeutsche Sprüche und die dezent anklingende feine Gesellschaftskritik. Der Schreibstil ist durchaus anspruchsvoll, gefiel mir aber durchgängig gut. Man merkt schnell wie gut die Autorin mit Worten umgehen kann, sie spielt geschickt mit sprachlichen Feinheiten und nutzt sowohl Fremdwörter als auch -sprachen. Die jeweilige Übersetzung ist dann als Fußnote zu finden. Da mein Fazit gemischt ausfällt kann ich dem Roman nur 3,5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Vielschichtiger Roman

Omama
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Mit Omama widmet Lisa Eckhart ihrer Großmutter ein denkwürdiges Werk. Angefangen bei deren Kindheit erzählt die Enkelin schonungslos und offen den Werdegang der Großmutter. Dabei gerät sie immer wieder ...

Mit Omama widmet Lisa Eckhart ihrer Großmutter ein denkwürdiges Werk. Angefangen bei deren Kindheit erzählt die Enkelin schonungslos und offen den Werdegang der Großmutter. Dabei gerät sie immer wieder ins philosophieren über so manche Tatsache des Lebens. Nach der Kindheit wird auch die Jugend von Oma Helga ausführlich beleuchtet, bis zu dem Zeitpunkt als diese ihren Mann heiratet. Dann gibt es (leider) im Buch einen zeitlichen Sprung hinein in die Zeit, in welcher Enkelin Lisa bei ihrer Oma aufwächst. Durch die fehlende Zeitspanne, fiel es mir schwer ein stimmiges Bild zu erhalten, da die Auslassungen für mich viele Fragen aufwarfen. Wie war die Kindheit der beiden Söhne? Und warum wächst die Enkelin bei der Oma auf? Dies erfährt man als Leser leider nicht.

Die Geschichte die erzählt wird ist aber dafür durchgängig witzig und mit rabenschwarzem Humor geschrieben. Teilweise auch fantasievoll ausgeschmückt und immer bildgewaltig beschrieben. Auch wenn das Lesen der österreichischen Mundart teils anstrengend war, hat sich die Lektüre für mich trotzdem gelohnt. Und wer weiß, vielleicht verarbeitet Lisa Eckhart die noch fehlenden Teile der Geschichte in einem weiteren Roman.

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