Nach einem langatmigen Einstieg wurde es ein richtig gutes und aufregendes Buch!
Der Lotuskrieg 1Die 16 Jahre alte Kitsune Yukiko ist besonders. Sie hat ungewöhnliche Fähigkeiten, sie kann sich mit der Seele von Tieren verbinden, sich in sie einfühlen und mit ihnen kommunizieren. In der Welt, in der ...
Die 16 Jahre alte Kitsune Yukiko ist besonders. Sie hat ungewöhnliche Fähigkeiten, sie kann sich mit der Seele von Tieren verbinden, sich in sie einfühlen und mit ihnen kommunizieren. In der Welt, in der sie lebt, gilt sie als unrein. Deshalb verbirgt sie ihre Gabe. Sie wird gemeinsam mit ihrem Vater vom Shogun beauftragt, ein längst ausgestorbenes Fabelwesen, einen Donnertiger, zu fangen. Er hat die Idee, als Stormdancer auf dem Donnertiger zu reiten und den Krieg um den Lotus endgültig zu gewinnen. Der Lotus ist der Antrieb dieser Welt, er treibt die Maschinen an und macht die Menschen abhängig. Aber er sorgt auch für die schlimmste Verschmutzung der Umwelt, macht krank und wirkt zerstörerisch.
Jay Kristoff hat eine düstere, schmutzige Welt erschaffen. Wo man hinschaut, sieht man Unglück, Armut, Krankheit und Leid. Die dunkle Atmosphäre ist dem Autor sehr gut gelungen.
Der Anfang zieht sich ewig, es ging nur langsam vorwärts. Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, die Figuren detailreich und in all ihren Facetten zu zeichnen und erschafft ein sehr deutliches Bild der Welt und ihrer Geschichte.
Die Spannung steigerte sich langsam und hatte an verschiedenen Stellen in der Geschichte einen plötzlichen Höhepunkt, das hat Spaß gemacht. Immer wieder fing mein Herz an zu rasen. Auch die Erzählgeschwindigkeit nahm immer weiter zu. Am Anfang plätscherte die Geschichte noch so vor sich hin und am Ende war ich dann völlig außer Atem.
Wie die Beziehung zwischen Yukiko und Buruu, der Donnertiger, zu etwas wuchs, was einer Freundschaft sehr ähnlich war, fand ich schön zu begleiten. Sie kommen aus zwei völlig unterschiedlichen Welten, können mehr oder weniger zufällig miteinander kommunizieren und lernen voneinander. Sie wurden mehr und mehr zu einer Einheit. Das hat mir soo gut gefallen.
Im Vergleich zu seinen anderen Büchern, ist dieses mit mehr Schwere und Ernsthaftigkeit geschrieben. Glücklicherweise schlägt Kristoffs berühmt berüchtigter Humor trotzdem immer wieder in den sarkastischen Kommentaren einzelner Figuren durch. Ohne die bissigen witzigen Sprüche wäre es kein echter Jay Kristoff gewesen 😬
Die Figuren mochte ich gerne. Sie hatten Ecken und Kanten und hatten alle etwas Interessantes an sich, was sie besonders machte.
Als die Geschichte sich Richtung Finale bewegte, bin ich immer schneller durch das Buch gehetzt. Es gab so viele Möglichkeiten, wie die ganze Sache schief gehen konnte. So viele Möglichkeiten, verraten zu werden. Mein Herz hat gerast und die letzten Seiten waren pures Adrenalin für mich :D Das Ende kam mit einem riesen Knall und ist gleichzeitig erst der Anfang einer spannenden Geschichte der Sturmtänzerin. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.