Beklemmend, düster und absolut verstörend
Broken Memory“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.
Ich ...
“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern. Einnehmend, fesselnd und sehr bildhaft.
Bereits zu Beginn versieht sie das Ganze mit einer Atmosphäre, der man sich unschwer entziehen kann.
Düster, unheilvoll und absolut beklemmend.
Richtig großartig fand ich die Charaktere, die einfach ausnehmend gut ausgearbeitet wurden. Angefangen bei ihrer Persönlichen bis hin zu ihren Ecken und Kanten, die sie nicht nur vielschichtig machen, sondern auch das ein oder andere Geheimnis ans Tageslicht zerren.
Allen voran fand ich Eloïse unglaublich beeindruckend. Eine Frau, die so perfekt ist, dass es fast zu schön ist um wahr zu sein.
Doch was verbirgt sich hinter dieser perfekten Fassade?
Eloïse empfand ich als sanft, verletzlich, gebrochen und so unglaublich verloren.
Eine junge Frau, die sich verloren hat und wie sehr sie auch kämpft und danach zehrt, sich nicht wiederfindet. Eloïse hat mich unsagbar beschäftigt, weil vieles so krass wirkte ,so beängstigend, so beklemmend und überaus verstörend, dass man es kaum erfassen kann.
Daneben erlebt man ihren Mann Lochlan, der nicht nur an der Suche von Eloïse fast verzweifelt, sondern dessen Leben Stück für Stück auseinanderbricht, ohne das er die Macht hat, etwas dagegen zu unternehmen.
Nach und nach erkennt er, daß er die Frau, die er liebt, überhaupt nicht kennt.
Was sagt das über die aus?
Von beiden erfährt man die Perspektiven, was unglaublich interessant war, da man auf diese Art und Weise immer tiefer in sie dringen und das ganze Ausmaß erfassen kann.
Daneben lernt man auch weitere Charaktere kennen, die absolut wichtig für diese Geschichte sind.
Am beeindruckendsten empfand ich Max und Sariah.
Wer einen Thriller mit enorm viel Nervenkitzel und vielleicht auch etwas Blut erwartet, ist hier absolut fehl am Platz.
Die Spannung wird eher unterschwellig erzeugt und das ganze Grauen kommt quasi von unten nach oben.
Ebenso ist es nicht unbedingt mit Tempo erfüllt. Was aber nicht schlimm ist, weil man mit enorm viel Wissen gefüllt wird.
Dabei taucht man immer abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart ein, was mir verdammt gut gefallen hat.
Durch die Hintergründe die dadurch nach und nach immer mehr offenbart werden, entwickelt es eine Dimension, der man kaum etwas entgegensetzen kann.
Schicht für Schicht wird freigelegt und trotzdem versteht man es bis zum Schluss nicht.
Man weiß Eloïse ist verschwunden, man hat aber keine Ahnung, was tatsächlich dahintersteckt, bis man mit der brutalen Wahrheit konfrontiert wird.
Oh mein Gott, das hat mich wirklich kalt erwischt. Damit hätte ich definitiv niemals gerechnet. Wobei ich sagen muss, dass man es hätte ahnen müssen.
Denn die Autorin geht sehr feinfühlig mit den psychologischen Aspekten um.
Die zunächst durcheinandergewirbelten Fäden, werden nach und nach aufgelöst und das große Ganze wird immer mehr ersichtlich.
Es ist nicht so, dass es mich emotional total hinweggefegt hätte. Vielmehr ist es so, dass es sich langsam entwickelt hat.
Das ich mich immer mehr in Eloïse’ Erlebnissen verloren habe und zusammen mit ihr fast verzweifelt bin.
Weil diese Hintergründe mich beschäftigt und gleichzeitig verstört haben. Zum Glück geht die Autorin nicht allzu detailliert auf bestimmte Bereiche ein. Aber auch das, was sie offenbart, reicht, das man völlig geschockt und erschüttert zurückbleibt.
Sie begibt sich in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Zeigt, dass nicht das Böse der Ursprung sein muss.
Manchmal ist es Verlorenheit oder Einsamkeit und manchmal ist es vielleicht, weil man gar nicht anders kann.
Die Idee dahinter hat mir unglaublich gut gefallen und sehr fasziniert, zumal die Autorin es sehr nachvollziehbar veranschaulicht.
Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen. Eben weil es nicht der typische Psychothriller ist, sondern weil es viel tiefer geht und das ganze Grauen offenbart.
Fazit:
"Broken Memory” ist ein Psychothriller, der mich nicht sofort in Schockstarre versetzt hat,sondern mich nach und nach begeistert und nicht mehr losgelassen hat.
Eine Story mit einer unglaublich ernsten und faszinierenden Thematik dahinter, was die Autorin unglaublich gut umgesetzt hat.
Beklemmend, düster und absolut verstörend.
Wer auf Tempo und permanenten Nervenkitzel verzichten kann und lieber die psychologischen Aspekte mag, der sollte sich diese Story nicht entgehen lassen.