reißt einen mit
Thymian und BlutDas Buch „Thymian und Blut" von Anne Kuhlmeyer handelt von Ella, Ella Unbekannt. Sie war eine Anästhesistin, und zwar keine schlechte. Nur leider ist Ella Morphinabhängig, und das bringt nun den Umstand ...
Das Buch „Thymian und Blut" von Anne Kuhlmeyer handelt von Ella, Ella Unbekannt. Sie war eine Anästhesistin, und zwar keine schlechte. Nur leider ist Ella Morphinabhängig, und das bringt nun den Umstand mit sich, dass Ella keinen festen Job, keine Wohnung, und auch kein geregeltes Leben mehr hat.
Sie fungiert als Springerin (Freelancerin) im Anästhesiebereich. Fast jeden Tag ist sie mit ihrem umgebauten Leichenwagen in Deutschland unterwegs, von einem Job zum nächsten. Und Ella braucht diese Jobs dringend. Denn nur so kommt sie an ihren Lebensinhalt, ihre Droge Morphin.
In ihrem Leben lief es bislang einfach nur schlecht. Ihre große Liebe John starb, und hinterließ ihr nur ein Stück Haut von sich, die sie in einem Kästchen aufbewahrt, damit er immer bei ihr ist.
Ihr anderer John ist stets an anderen Orten wie Ella. Doch auch ihn braucht sie wie die Luft zum Atmen.
Dadurch, dass sie im Grunde nur schwer einzuschätzen ist, hat ihr die Autorin auch noch eine multiple Persönlichkeit auf den Leib geschneidert. Immer wieder switcht man zwischen Ella, Elisabeth (die Vernünftige) und Sissi (das Kind) hin und her.
Eines Tages lernt Ella Anna kennen. Ihnen scheint schier der Atem genommen worden zu sein, den sie gleichen sich bis aufs Haar. Man könnte meinen, sie seien eineiige Zwillinge, und doch sind sie es nicht. Die einzige Zweisamkeit die sie haben, ist, dass sie einen Zwillingsbruder haben.
Und da Ella und Anna sich so gut ergänzen, kommen sie auf die Idee wegzufahren. Wohin? Egal. Ans Meer? Egal. Süden? Egal.
Sie setzen sich in den Leichenwagen (inkl. dem Kater von Anna), und fahren los.
Wer dachte, bis hierher folgen zu können, wird sich noch warm anziehen müssen. Der Autorin Anne Kuhlmeyer ist es gelungen, ein Werk zu schreiben, welches ich bislang so noch nicht gelesen habe. Es verwirrt, manchmal deprimiert es, es ist spannend, und doch so ganz anders.
Ich kann hier kein genaues Wort finden. Wer also mal abseits der Bestsellerlisten ein Buch lesen möchte was dort nicht aufgeführt ist, dann wäre dieses eine Empfehlung.