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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2017

Nordische Spannung

Blindgänger
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Das düstere Cover des Buches ist ansprechend und passend zur Geschichte und dem Genre gewählt.

Bedauerlicherweise ist der Klappentext sehr schlecht lesbar, da in weißer Schrift gesetzt, die sich kaum ...

Das düstere Cover des Buches ist ansprechend und passend zur Geschichte und dem Genre gewählt.

Bedauerlicherweise ist der Klappentext sehr schlecht lesbar, da in weißer Schrift gesetzt, die sich kaum von der Rückseite abhebt. Auch fiel mir der strenge chemische Geruch unangenehm auf.

Angenehm war dagegen die recht große Schrift, die kurzen Kapitel und das Abgrenzen der verschiedenen Handlungsstränge. Die Ermittlungsschritte waren gut nachvollziehbar. So konnte man der ganzen Erzählung gut folgen.

Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen- flüssig, ruhig, zurückhaltend, und dennoch konnte die Spannung bis zum Schluß gehalten werden.

Das Ermittlerduo Jan Krömer und Lisa Berthold hat seinen 6. Fall zu lösen.

Bei diesem handelt es sich um den im Wald verschwundenen Frerich Hellmers, dessen Hund getötet wurde, das Auto verlassen, ohne weitere Spuren von Hellmers.

Und Hellmers ist nicht der einzige Vermisste. Im Rahmen der Ermittlungen stoßen die beiden auf eine abgelegene Hofruine, in der mehrere gefolterte Leichen gefunden wurden. Unter ihnen Hellmers.

Es gibt immer wieder neue Verdächtige, die in den Fokus geraten, doch allen gemein ist, daß der Schein oft trügt. Es gibt viele interessante Wendungen, die das Buch äußerst spannend machen. Die Charaktere offenbaren nach und nach ihre verschiedenen Facetten und so überrascht der Schluß umso mehr, obwohl im Verlauf doch zahlreiche (falsche) Hinweise auf den Täter gegeben werden.

Der Beziehung zwischen den Ermittlern hätte meines Erachtens nach etwas mehr Tiefe gut getan, die Spannung kann jedoch durchgängig auf einem hohen Niveau gehalten werden,

Von mir gibt es deshalb eine eindeutige Empfehlung, denn ich habe dieses Buch nach einer kurzen Pause (in der ich nach dem Nachtdienst schlafen mußte) in einem Zug durchgelesen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Götter-Alarm

Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los
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Nach der LP, die ich hier verschlungen hatte, konnte ich es kaum abwarten, daß ich das Buch in Empfang nehmen und loslesen konnte. Es hat sich gelohnt, ich las es in einem Rutsch.

Die Inhaltsgabe wurde ...

Nach der LP, die ich hier verschlungen hatte, konnte ich es kaum abwarten, daß ich das Buch in Empfang nehmen und loslesen konnte. Es hat sich gelohnt, ich las es in einem Rutsch.

Die Inhaltsgabe wurde bereits vielfach ausgeführt, findet sich auch auf dem Klappentext oder unter Beschreibung :)

Es handelt sich um ein Kinder- und Jugendbuch.
Das Cover ist im Comicstil gehalten- auffällig in orange und dunkelblau.
Bis auf die Kapitelüberschriften gibt es keine weiteren Illustrationen, diese passen jedoch gut zur Zielgruppe und dem Inhalt.

Der Erzählstil ist flott und z.T. auch in Jugendsprache gehalten.
Zu Beginn des Buches gibt es eine zeitliche Einordnung, sodaß man sofort in die Geschichte einsteigen und sich gut zurechtfinden kann.
Die Kapitel sind recht kurz, was auch gut zur Zielgruppe paßt.

Mir persönlich machte es nichts aus, daß die Sternbilder ihre lateinischen Namen trugen, wie in der Mythologie ja auch, jedoch werden 10-16jährige und alle anderen ohne Latein hier eventuell stolpern und dadurch vll. die Lust an der Geschichte verlieren, wodurch ihnen viel entgehen würde.

Das Buch ist unterhaltsam, spannend und lehrreich geschrieben und wartet mit einigen Überraschungen auf, die es nicht nur für Kinder und Jugendliche empfehlenswert werden läßt.

Auch, daß dies' der 1. Teil einer Reihe ist, schmälerte das Lesevergnügen nicht- im Gegenteil- ich freue mich schon darauf, welche Abenteuer Elliot, Zeus, Virgo, Hermes und die üblichen Verdächtigen (~ Götter) dann durchleben müssen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Das pure Chaos

Esst euer Eis auf, sonst gibt's keine Pommes
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Das Cover hat mich als Teilzeit-Alleinerziehende sofort angesprochen. Passend zum Inhalt jongliert eine Mutter-Krake mit allem, was in ihre "Arme" paßt. Dennoch ist durch Stil und Farbigkeit zu erkennen, ...

Das Cover hat mich als Teilzeit-Alleinerziehende sofort angesprochen. Passend zum Inhalt jongliert eine Mutter-Krake mit allem, was in ihre "Arme" paßt. Dennoch ist durch Stil und Farbigkeit zu erkennen, daß auch der Humor nicht zu kurz kommen wird.

Die Autorin Katja Zimmermann teilt mit diesem Werk ihre eigenen absurd-komischen Erlebnisse, die sie erlebte, als sie mit Anfang 30, vom Kindsvater getrennt, auch noch Zwillinge erwartet.
Nach 12 aufregenden Jahren schrieb sie nun dieses Buch.

Neben ihrer kleinen Familie, bestehend aus ihr, Nele und Luis- empfiehlt sie als Alleinerziehende anderen "Leidensgenossen" ein Netzwerk aus Familie, Freunden und Bekannten. Und Babysittern, sofern sie finanziell tragbar sind, um zu überleben.

Die Autorin stellt hier überraschend eine recht entspannte Lösung für ein Zusammenleben mit Kindern vor, wenn man alleinige Verantwortung für sie trägt.

Trotz einiger Unterstützung läuft kaum etwas nach Plan. So scheut sie sich nicht, von Augenringen, bangen Nächten und chaotischen Küchen zu berichten- weil es eben doch eine Mammutaufgabe ist. Die Liebe zu ihren Kindern und sich selbst lassen sie jedoch dennoch fast alles schaffen und stolz auf sich sein- zu recht!

Das Buch ist weit mehr als ein humorvoller Lebensbericht der Autorin. Neben der Schilderung der Ausgangssituation, ihrer Bedürfnisse und die der Kinder erfahren wir auch von Nachbarinnen, Bekannten- die mit anderen Lebensmodellen zurechtkommen müssen- nicht zwangsläufig besser als Fr. Zimmermann.
Und ob die Väter nun an der Erziehung teilhaben, sich vll. sogar zu sehr engagieren oder sogar wie Katja's (Ex-) Jonas auf einem anderen Kontinent weilen, jede Leserin wird sich in der einen oder anderen Figur wiedererkennen.

Fazit: ein sehr amüsanter Erfahrungsbericht, der richtig viel Spaß beim Lesen machte. Trotz des guten Humors vergißt die Autorin auch nicht, Ernsthaftigkeit in ihre Geschichte miteinfließen zu lassen.
Und am Ende teilt sie ihre Erkenntnis (mit uns) : "erlaubt ist, was funktioniert"

Veröffentlicht am 31.03.2017

Nero Wolfe gegen das FBI

Es klingelte an der Tür
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Der Name 'Nero Wolfe' verspricht bereits herrliche Krimi-Kost.
Das Cover der Neuübersetzung von Rex Stouts "Es klingelte an der Tür" stellt Wolfe und seinen Adjudanten Goodwin so dar, wie man ihn bereits ...


Der Name 'Nero Wolfe' verspricht bereits herrliche Krimi-Kost.
Das Cover der Neuübersetzung von Rex Stouts "Es klingelte an der Tür" stellt Wolfe und seinen Adjudanten Goodwin so dar, wie man ihn bereits aus der Literatur und der Serie kennt. Das Buch erscheint hochwertig durch einen Leineneinband und zurückhaltende Farbgestaltung.

Der verschrobene Privatdetektiv ist mir persönlich mit seiner Passion für Orchideen, Literatur und gutem Essen sehr nah und mit ebendieser Begeisterung las ich die ersten Seiten .... und war hin und weg!

Nach der Beendigung des Buches bin ich nun aber doch der Meinung, daß ich in der Wertung Abstriche machen muß.
Die Handlung erschien auf den ersten Blick recht logisch, jedoch tauchen im weiteren Verlauf derart viele Handlungsstränge, neue Personen (oftmals ohne detallierte Beschreibung der Beziehung zueinander) auf, daß man eine Menge Geduld benötigt.
Es liest sich nicht "so eben weg"- was an sich nicht negativ ist, nur eben ein wenig mehr (geistigen) Aufwand bedeutet.

Erzähler der Geschichte ist Wolfe´s Assistent und Faktotum Archie Goodwin.
Wolfe, bekennender Gourmet, Orchideenzüchter, bibliophil und am liebsten zuhause, benötigt keine eigenen Notizen, sondern ausschließlich die Goodwins, Erkenntnisse aus Gesprächen mit seinen zahlreichen Informanten und seine eigenen Gedanken, um seine Fälle zu lösen- die häufig bis dato als unlösbar gelten.
Dennoch ist es zumeist Goodwin, der aktiv wird und somit der Handlung eine gewisse Struktur gibt. Zugleich fühlt man sich an Holmes und Watson erinnert.

Mir gefielen die persönlichen Präferenzen der Ermittlers sehr. Daß er sich z.b. mit dem Hausangestellten Fritz über Rezepte austauscht läßt ihn weniger abgehoben als z.b. in seinen Gesprächen mit Kunden wirken. Auch, daß er täglich 2 Stunden in seinem Orchideengewächshaus verbringt, bevor er überhaupt zu sprechen ist, machen ihn in meinen Augen eher sympatisch als speziell.
Dennoch wirkt Mr. Goodwin viel sympatischer und betreitet fast die gesamte Handlung als Hauptakteur, was Mr. Wolfe den Platz einer Nebenfigur zuweist.

Die reiche Witwe Bruner, zugleich exzentrisch, bietet Nero Wolfe 100.000 Dollar für dessen Hilfe an. Sie fühlt sich vom FBI verfolgt, hat sie doch deren Machenschaften aufgedeckt und diese auch gleich 10.000-fach per Buch verschickt.
Wolfe sträubt sich zuerst gegen diesen Auftrag, nimmt ihn dann jedoch an, bietet sich damit doch die berauschende Aussicht, einen langen Zeitraum seinen Leidenschaften zu frönen, ohne arbeiten zu müssen.
Zudem erscheint auf dem Radar des Ermittlerteams ein ungelösten Mord eines Journalisten, der bzgl. des FBI´s recherchierte. Gibt es hier einen Zusammenhang oder ist das nur Zufall?
Mit etwas ungewöhnlichen Methoden schafft es das Team jedoch, auch diesen Fall zu einem positiven Abschluß zu bringen. und das alles mit einem Hochmaß an Spannung ganz ohne Gewalt und Blut.

Köstliche Dialoge, spannende Charaktere, allesamt etwas eigenwillig und skurril.
Die Mischung aus Krimi und Humor ist dem Autor erneut äußerst gut gelungen, die Neuübersetzung daher empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.08.2019

Hap und Leonard

Wilder Winter
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Die 2 sehr ungleichen Freunde, Hap und Leonard, schlagen sich hauptsächlich mit Gelegenheitsjobs durch's Leben. Eines Tages taucht Haps Exfrau Trudy auf und macht ihnen den Vorschlag, Geld aus einem schiefgegangen ...

Die 2 sehr ungleichen Freunde, Hap und Leonard, schlagen sich hauptsächlich mit Gelegenheitsjobs durch's Leben. Eines Tages taucht Haps Exfrau Trudy auf und macht ihnen den Vorschlag, Geld aus einem schiefgegangen Bankraub aus dem Sabine River zu bergen. Doch es läuft alles längst nicht so, wie sie es sich vorgestellt haben.  

Die beiden Hauptcharaktere Hap und Leonard sind dem Genre entsprechend eher cool dargestellt. Ihre Sprüche triefen vor Sarkasmus. Man spürt die tiefe Freundschaft zwisch ihnen, obwohl sie so verschieden sind. 

Die Story fand ich von der Idee nicht schlecht und auch ganz gut umgesetzt, der Schluss war dann allerdings etwas zu chaotisch.  

Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einigen Schwächen, die vom überaus schwarzen Humor jedoch gut abgefedert werden.