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Veröffentlicht am 23.05.2021

Gelungener Kriminalroman

Tod in Weißen Nächten
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Ich lese Prologe sehr selten bzw. überfliege ich sie häufig nur. Denn für mich sind sie meistens nicht sinnig und verwirren mich nur noch mehr. Teilweise weiß ich auch nicht, wieso es jetzt unbedingt dieser ...

Ich lese Prologe sehr selten bzw. überfliege ich sie häufig nur. Denn für mich sind sie meistens nicht sinnig und verwirren mich nur noch mehr. Teilweise weiß ich auch nicht, wieso es jetzt unbedingt dieser Prolog sein musste. Doch hier wurde ich tatsächlich überrascht. Der erste Prolog, der mich endlich mal wieder überzeugen konnte. Er ist wichtig für die Hauptgeschichte, welche sich um den Prolog herum aufbaut. Das fand ich persönlich sehr gut gemacht.

Der Schreibstil konnte mich direkt fesseln. Kurze Sätze und ein toller Spannungsaufbau waren vorhanden. Verwirrend jedoch fand ich die ganzen russischen Begriffe. Hier hätte ich mir gern mehr Erklärungen gewünscht. Auch die Namen waren ein wenig schwer und gewöhnungsbedürftig. Ein Glossar wäre toll gewesen, vielleicht auch ein kleines Wörterbuch, damit man die Namen richtig aussprechen kann.

Die Hauptcharaktere in dem Buch fand ich sehr sympathisch, besonders unseren „Hauptmann“ Natalja. Sie ist eine der wenigen Polizistinnen, die weder korrupt noch bestechlich sind. Sie folgt ihrem Job mit Leidenschaft und hat es häufig in der Männer dominierenden Welt nicht leicht. Dennoch kämpft sie sich durch und hat schon zu dem ein oder anderen Trick gegriffen, um aufzusteigen. Sie hat sich den Respekt ihrer männlichen Kollegen erkämpft.

Russland ist nicht wie Deutschland: andere Regeln, andere Sitten. Dem sollte man sich bewusst sein, bevor man das Buch liest, denn hier wird das wahre Russland gezeigt. Allgemein fand ich es schwer, die russische Polizeihierarchie zu durchblicken. Es gab einige Beschreibungen, die ich selbst nachschauen musste. Es wird leider sehr wenig erklärt. Dennoch tut es der Spannung keinen Abbruch. Ich habe häufig mitgerätselt, dachte, ich sei auf die Lösung gekommen, und wurde dann wieder überrascht, da es sich doch in eine andere Richtung entwickelte. Bis zum Ende habe ich im Dunkeln getappt.

Persönliches Fazit: Ich hatte etwas anderes erwartet, mehr einen Politthriller als Kriminalroman. Bekommen habe ich eine starke Protagonistin, einen genialen Spannungsaufbau und einen super Schreibstil. Ich empfehle dieses Buch gern für alle Krimi- und Thriller-Fans. Hilfreich ist es, wenn man ein wenig russisch beherrscht oder vielleicht schon einmal in Russland war.

PS: Jetzt würde ich gerne einmal persönlich Sankt Petersburg besuchen.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein sehr rätselhafter Thriller

Die Stieftochter
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Stiefmutter Becca liegt im Koma, nachdem sie, direkt am ersten Tag ihrer Entlassung, in ihrem Haus niedergeschlagen wurde. Ihrer Stieftochter Tess, die sich schon seit Jahren aus dem Familiendrama der ...

Stiefmutter Becca liegt im Koma, nachdem sie, direkt am ersten Tag ihrer Entlassung, in ihrem Haus niedergeschlagen wurde. Ihrer Stieftochter Tess, die sich schon seit Jahren aus dem Familiendrama der Gretzkys zurückgezogen hat, hat Becca eine Vollmacht ausgestellt, sie in allen Belangen zu vertreten, sollte sie dazu nicht in der Lage sein. Auch beruflich wird Tess, aus deren Sicht in erster Linie erzählt wird, die Pistole auf die Brust gesetzt: Sie soll dieses "Problem" in ihrer Familiengeschichte ausräumen, das ihre Karriere bei einer geheimen Institution behindert. Widerwillig beginnt sie, an der Oberfläche zu kratzen, bis sie auf erste Ungereimtheiten stößt und sie selbst die Neugier packt.

Anfangs ist es etwas schwierig, die vielen Namen und Familienverhältnisse zuzuordnen. Es wird dann aber relativ schnell deutlich, dass in der Familie niemand etwas für "die Stiefmutter" Becca übrig hat, die eine 11-jährige Haft für den Mord an ihrem Mann Alexander Gretzky abgesessen hat. Im ganzen Dorf als Mörderin verschrien, überrascht der Angriff auf sie wenig. Doch mit dem Graben nach Informationen, kommen immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht, und Tess fängt an, an dem Tathergang von vor 11 Jahren zu zweifeln.

Zitat Pos. 1218:
»Bist du tatsächlich das Monster, das wir alle in dir sehen? Oder bist du das Gegenteil? Bist du das Opfer in dieser mysteriösen Geschichte?«

Ildy Bach schafft damit eine geheimnisvolle Atmosphäre, in der man die vielen Lügen und Intrigen, die hinter diesem Mord an ihrem Vater stehen, ahnt, und hält damit die Spannung konstant hoch. In einer weiteren Perspektive geht es um einen jungen Rumänen. Ein Zusammenhang mit der ursprünglichen Story war mir bis zum Ende nicht klar, sorgte aber zusätzlich für aufregende Unterhaltung und konnte auch emotional berühren.

Tess kommt der Wahrheit um den Mord an ihrem Vater dann recht nahe und es wird gefährlicher für sie, als sie ahnt. Und endlich verbinden sich auch die verschiedenen Perspektiven.

Zitat Pos. 4239:
Vor ein paar Tagen war noch alles in bester Ordnung, dachte sie bitter. Und dann zieht irgendein bescheuerter Anwalt irgendeine bescheuerte Vollmacht aus dem Ärmel, und plötzlich gerät alles aus den Fugen!

Das Ende ist insgesamt logisch, doch nahmen mir die weiteren Perspektiven im Nachhinein zu viel Raum, für ihre tatsächliche Bedeutung in der Hauptgeschichte, ein.

Persönliches Fazit: Ein sehr rätselhafter Thriller, der mich durchweg gut unterhalten konnte. Einzig das Ende selbst konnte meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllen. Trotzdem lohnt sich dieses Buch für alle, die gerne eine spannende und inhaltlich verzwickte Lektüre lesen möchten.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Leseempfehlung!

Die Wahrheit der Dinge
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„Seit die Schüsse gefallen sind, frage ich mich das jeden Tag. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass eins feststeht.“ Petersen schluckt trocken.

„Nämlich?“ fragt Katharina Winterfeld.

„Dass mein ...

„Seit die Schüsse gefallen sind, frage ich mich das jeden Tag. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass eins feststeht.“ Petersen schluckt trocken.

„Nämlich?“ fragt Katharina Winterfeld.

„Dass mein Leben seitdem den Bach runter geht.“ (Zitat, Seite 34)

Autor Markus Thiele hat sich für seinen Roman von den Rechtsfällen um Marianne Bachmeier und Amadeu Antonio Kiowa inspirieren lassen. Allein das hat mich schon sehr neugierig gemacht. Schon damals, als ich den Fall Bachmeier in den Medien verfolgt habe, hat mich das Schicksal der Frau emotional mitgenommen.

Der Fall Corinne Maier ist ähnlich. In den Mittelpunkt der Story rücken Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Dieses heikle Thema hat Thiele gekonnt aufgegriffen und glaubwürdig umgesetzt. Mir hat die Handlung an so manchen Stellen die Tränen in die Augen getrieben. „Die Wahrheit der Dinge“ wird mich noch eine ganze Weile beschäftigen.

Aber nicht nur die Geschichte um Corinna hat mich tief erschüttert. Auch das Leben des Richters Frank Peterson zerbricht unter anderem an diesem Fall und stimmte mich sehr nachdenklich.

Markus Thiele versteht es, die Vorkommnisse emotional und bildhaft zu beschreiben. Sehr flüssig und spannend erzählt er die Geschichte um die Kriminalfälle und deckt so nach und nach dunkle Geheimnisse auf, die nicht nur eine Familie zerstört haben. Dabei zeichnet er sämtliche Figuren sehr realistisch und glaubwürdig.

Markus Thiele kratzt mit seinem Roman „Die Wahrheit der Dinge“ an den Grundfesten unserer Moralvorstellungen. Es zeigt sich, dass Recht nicht immer Gerechtigkeit bedeutet. Doch lässt sich damit jegliches Handeln rechtfertigen?

Persönliches Fazit: Ich kann für „Die Wahrheit der Dinge“ nur eine Leseempfehlung aussprechen. Hier kommt jeder auf seine Kosten. Für mich war es definitiv nicht das letzte Buch des Autors.

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Gelungener Auftakt

Die Hexenjägerin - Der Zirkel der Nacht
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Ich bin tatsächlich kein Fan von YouTube, war es aber mal. Ich konnte mir stundenlang Wasserrutschen-Videos anschauen. Und das war das Problem: Ich habe zu viel Zeit in unnütze Dinge investiert.

Für Robin ...

Ich bin tatsächlich kein Fan von YouTube, war es aber mal. Ich konnte mir stundenlang Wasserrutschen-Videos anschauen. Und das war das Problem: Ich habe zu viel Zeit in unnütze Dinge investiert.

Für Robin ist es die Passion. Zuerst war es nur eine Möglichkeit, damit sie sich nach Einsätzen ihre Fehler ansehen und analysieren kann. Doch dann wurde es zum Beruf. Sie bekommt ihre Rache, verdient Geld und vernichtet zeitgleich das Böse. Sie hat ihre Kamera immer und überall dabei. Ein Leben ohne diese ist kaum möglich. Doch Robins Videos sind kein Fake, sie sind real und allgegenwärtig. Robin jagt schwarze Hexen und „neutralisiert“ sie.

Ich muss sagen, dass mich das Buch direkt angesprochen hat. Hexen haben mich seit jeher interessiert. Und als Robin aka MalusDomestica mich fragte, ob ich ihr helfen möchte, da konnte ich sie ja nicht im Stich lassen, oder?
Sie faszinierte mich von Anfang an. Sie ist eine unglaublich starke Hauptprotagonistin, die es nicht immer leicht im Leben hatte. Daher fällt es ihr auch schwer, jemanden an sich ranzulassen. Zurück in ihrer Heimatstadt Blackfield trifft sie auf neue und alte Freunde.
Da hätten wir Joel, schwul und liebenswert, er kennt Robin von klein auf. Er konnte mich direkt mit seinem Humor einnehmen.
Als weitere Person wäre da noch Kenway. Ein frühpensionierter Soldat, der Robin jedoch uneingeschränkt glaubt und sie unterstützt.
Kommen wir zu meiner Lieblingsperson: Wayne. Ein 10-jähriger Junge, der gerade erst mit seinem Vater hergezogen ist. Er hat bereits eine Menge erlebt und dennoch hat er nie den Glauben an das Gute verloren. Wayne scheint erwachsener zu sein, als er wirkt. Dennoch bewundere ich ihn für sein Durchhaltevermögen und für seinen Mut.
Neben den erwähnten Hauptcharakteren gibt es auch noch zahlreiche Nebenprotas. Die Autorin hat sich hier richtig viel Mühe gegeben und jedem eine Aufgabe zugeteilt. Daher sind alle Figuren für die Story wichtig. Das hat mir sehr gut gefallen.

Die Geschichte selbst wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Wir haben Kapitel aus der Sicht von Robin, Wayne, Joel, Kenway und der Hexen. Ich fand dies sehr vielfältig und einfallsreich, da sich so die Spannung gesteigert hat. Anfangs wusste ich nicht genau, wieso jetzt genau dieser Charakter erwähnt wird. Doch zum Ende hin hat sich alles zusammengefügt, es war überraschend und harmonisch.

Der Schreibstil der Autorin war sehr flüssig und das Buch ließ sich gut lesen. Jedoch hat mich eine Kleinigkeit gestört: Hin und wieder wurden Gegenstände mit Geräuschen betitelt. So als würde man zu einem Kind sagen: „Schau mal, da ist die Kuh…. wie macht die Kuh? Genau, muh.“ Deswegen machte das Auto brumbrum, die Uhr ticktack ticktack. Zuerst war es amüsant, dann aber nur noch lästig.

Persönliches Fazit: Ich fand das Buch sehr gut, dennoch ist meiner Meinung nach noch nicht all zu viel passiert. Es gab hin und wieder ein paar Spannungsmomente, doch der eigentliche Showdown hat gefehlt. Da es sich jedoch um den ersten Band einer Reihe handelt, denke ich, dass die Geschichte selbst sich von Buch zu Buch noch steigern wird. Ich empfehle das Buch gern Fantasy-Fans, aber auch die Krimileser kommen nicht zu kurz. Es ist eine bunte Mischung aus allem, daher für viele Leseratten geeignet.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Tolles Leseerlebnis

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Heather soll einen Mord begangen haben. Doch sie erinnert sich an nichts. Zwei Menschen soll sie kaltblütig erschossen und anschließend versucht haben, sich selbst zu töten. Ihre damalige beste Freundin ...

Heather soll einen Mord begangen haben. Doch sie erinnert sich an nichts. Zwei Menschen soll sie kaltblütig erschossen und anschließend versucht haben, sich selbst zu töten. Ihre damalige beste Freundin Jess ist mittlerweile Journalistin und nimmt sich dem Fall an. Doch es ist viel passiert zwischen den beiden und ihre Freundschaft ging damals unschön auseinander. Dennoch hat Jess eine Verbindung zu diesem Fall und will unbedingt herausfinden, was Heather wohl zu der Tat bewogen hat. Ihre Recherchen bringen dunkle Geheimnisse zu Tage, die lieber verborgen geblieben wären...

Jess, aus deren Sicht der Plot hauptsächlich erzählt wird, ist eine außergewöhnliche Protagonistin. Ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen. Sie gibt dem Leser tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle, sodass ich mich sofort mit ihr verbunden fühlte.
Aber auch der Charakter der Heather wurde von der Autorin prima gezeichnet. Anfangs erfahren wir nur das Notwendigste, sodass Heather etwas geheimnisvoll wirkt. Je mehr Douglas jedoch von ihr preisgibt, umso sympathischer wird sie dem Leser.

Die Story ist von Anfang bis Ende von Spannung durchzogen. Es blieb mir kaum die Möglichkeit, Luft zu holen, so schnell überschlugen sich die Ereignisse.

Der Schreibstil war wieder typisch Douglas und führt uns lebhaft und flüssig durch das Geschehen. Geschickte Wendungen sorgen immer wieder für Nervenkitzel, und ich glaube, ich habe noch nie so viele Personen verdächtigt wie hier. Einfach Grandios!

Das Ende war gigantisch und für mich der perfekte Abschluss dieses packenden Thrillers. Und damit nicht genug, denn der Epilog hat es tatsächlich geschafft, mich nochmals aus den Socken zu hauen.

Persönliches Fazit: Ich bin absolut begeistert von diesem packenden und fesselnden Thriller, dessen Story mich völlig mitfiebern ließ und beinahe wahnsinnig machte. Tolles Leseerlebnis!

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