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mari_liest

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2021

Neuer Tätersuche mit Werner und Korner

Das Nest
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Das Setting hat diesmal eher düsteren Charakter und alles beginnt in einer Müllverbrennungsanlage. Beim Beobachten des Müllgreifers durch ein Fenster in der Anlage, stockt den beiden Mitarbeitern der Atem: ...

Das Setting hat diesmal eher düsteren Charakter und alles beginnt in einer Müllverbrennungsanlage. Beim Beobachten des Müllgreifers durch ein Fenster in der Anlage, stockt den beiden Mitarbeitern der Atem: ein Arm hängt aus dem Müll.
Zeitsprung.
Wir befinden uns zwei Tage vor dem grausamen Fund und erfahren von einem Vermisstenfall, an dem Werner und Korner dran sind. Der 15-jährige Oscar Dreyer-Hoff ist verschwunden. Seine Eltern, die ein Onlineauktionshaus für Kunst betreiben, geben zu Protokoll, dass er am Vortrag bei einer Schulfreundin übernachten wollte, dort aber nie ankam. Die Eltern vermuten eine Entführung, da auch ein rätselhafter Brief in der Wohnung aufgefunden wird. Werner und Korner sind irritiert, da die Eltern sich eigenwillig präsentieren.
Ist die Leiche in der Müllverbrennungsanlage Oscar?

Fazit:
Ich war von Anfang an wieder gefesselt. Wieder schafft es Katrine Engberg den Aufbau der Story schlau und die Charaktere undurchschaubar darzustellen.
Die Geschichte kam schnell in Fahrt und ich bin durch die Kapitel geflogen. Als bekannte Figuren auftauchten, ging mir wieder das Herz auf. Auch Esther und Gregers haben wieder ihren Platz in der Geschichte; Esther ermittelt unbeabsichtigt und stößt bei Recherchen zu ihrem Buch auf einen Pädophilenring und Gregers erhält eine schlechte Nachricht.
Engberg hat verschiedene Spuren in diverse Richtungen gelegt und hat mit Spannung nicht gespart. Nach und nach, in kleinen Häppchen, präsentiert sie die Verbindungen zwischen den Personen. Doch dies führt keineswegs dazu, dass man klar sagen kann, wer hier Täter*in ist.
Zu abrupt stellt sich für mich jedoch das Ende ein. Das ging mir alles zu schnell und etwas zu glatt, auch wenn ich diese Auflösung nicht erwartet hatte. Ich hätte mir hier ein Ende mit mehr Ausführung gewünscht. Leseempfehlung! 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Peter Pan und seine düstere Persönlichkeit

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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HINWEIS: bitte lest nicht den Klappentext, wenn ihr euch für dieses Buch interessiert. Ich habe ihn Gott sei Dank nur halbherzig gelesen – andernfalls ist der Zauber des Buches dahin. …

„Das hier ist ...

HINWEIS: bitte lest nicht den Klappentext, wenn ihr euch für dieses Buch interessiert. Ich habe ihn Gott sei Dank nur halbherzig gelesen – andernfalls ist der Zauber des Buches dahin. …

„Das hier ist kein wundervoller Ort, wo Jungen spielen und Abenteuer erleben und für immer jung bleiben können.“ (S. 235)

Peter Pan, der verheißungsvolle Bringer von Versprechungen eines besonders abenteuerlustigen, problemlosen Lebens rekrutiert junge Buben für seine Insel. Mit dem Wunsch „niemals groß zu werden“ ködert er Jamie – dieser ist der erste auf der Insel, sein innigster und bester Freund. Lange Zeiten sind Jamie und Peter nun auf der Insel und viele weitere Jungen kamen und gingen, respektive starben, damit Peter’s Vorstellung von Spaß befriedigt wurde und er neue Jungen aus der echten Welt holen konnte.
Doch dann ereignet sich etwas und die langjährige Freundschaft zwischen Peter und Jamie bekommt einen Riss. Langsam aber stetig verändert sich die Auffassung von Jamie zum Umgang mit den Jungen auf der Insel, von Spaß und Fürsorge. Und aus der tiefen Freundschaft zu Peter entsteht Hass und ein tiefes Gefühl von Feindschaft.

Meine Meinung (nicht weiterlesen, wenn ihr das Buch noch lesen wollt):
Wir kennen vermutlich alle die lustige Geschichte um Peter Pan, doch Christina Henry schafft es, mehr zwischen den Zeilen zu lesen und die Geschichte aus ganz anderer Perspektive aufzuziehen. Genial, finde ich persönlich. Immer wieder kämpfen die Jungen gegen die Piraten, die Vieläugigen und haben Verluste zu beklagen, doch der Bluthunger von Peter ist kaum zu stillen.
Aus dieser Perspektive kommen die Schattenseiten des immer lustigen Peter Pan daher. Der lustige Peter Pan, der den roten Faden zieht als Puppenspieler der Insel, der durch und durch eifersüchtig ist und keine Verantwortung für die Jungen übernimmt; ganz im Gegensatz zu Jamie, der sich um die Familie kümmern will und seine „Freundschaft“ in Frage stellt.
Henry hat hier mit zartem Fingerspitzengefühl eine Dramatik gezeichnet, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Sie zeigt realistisch auf, dass der gute Peter Pan im Grunde total narzisstisch ist und mit Gewalt und arglistischem Verhalten seine perfiden Pläne durchsetzen will.
Ein Spoiler wäre zu Beginn angebracht, denn manche Kampfszenen sind bildhaft und gnadenlos beschrieben.
Persönlich fand ich die Geschichte um Peter Pan viel besser als die von Alice, aber komplett umgewuchtet hat es mich nicht. Ich freue mich aber auf die Geschichte von „Arielle“, die bald erscheint.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Finde dein perfektes Match

The One - Finde dein perfektes Match
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Die Geschichte wird aus der Sicht von fünf voneinander unabhängigen Personen erzählt. Wir lesen ihre Erfahrungen mit der App „Match your DNA“, die die Menschen, aufgrund ihrer DNA, mit ihrem idealen Partner ...

Die Geschichte wird aus der Sicht von fünf voneinander unabhängigen Personen erzählt. Wir lesen ihre Erfahrungen mit der App „Match your DNA“, die die Menschen, aufgrund ihrer DNA, mit ihrem idealen Partner zusammenbringt. Doch kann dies wirklich funktionieren? Was ist, wenn einem das Gegenüber nicht gefällt? Was ist, wenn jemand ein Psychopath ist? Was ist, wenn jemand schwer krank ist? Was ist, wenn mein Match gleichgeschlechtlich ist?

Ich habe mir das Buch letztes Jahr gaaaaanz dringend kaufen müssen, aufgrund er vielen positiven Rezensionen, die ich gelesen habe. Nun lag es seit Juni auf meinem SUB und ich war total heiß, es endlich zu lesen. Die Geschichte startet total spannend, der Wechsel zwischen den Personen ist super durchdacht – dh man muss mitdenken beim Lesen. Doch zwischendurch kamen Längen auf und Stellen, die ich nicht gebraucht hätte. In den einzelnen Abschnitten baut Marrs dann aber wieder Cliffhanger ein und dies führt dann wieder zum Weiterlesen. Alles in allem habe ich mir aber trotzdem mehr erwartet, aufgrund der ganzen über-drüber Rezensionen. Ich hatte wirklich hohe Erwartungen.
Das Buch ist spannend und weckt einen gewissen Nervenkitzel beim Lesen, übermäßig vom Hocker gerissen hat es mich aber dennoch nicht. Ich bin aber trotzdem gespannt wie „The Passenger“ wird.
4/5 Sternen

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Tolles Buch mit Hintergrundinformationen

Die Erfindung von Mittelerde
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Ich kann nicht zählen, wie oft ich die Teile von „Herr der Ringe“ schon geschaut habe und immer wieder Neues entdecke. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der wbg Verlag dieses Buch auflegt.
Herauszufinden, ...

Ich kann nicht zählen, wie oft ich die Teile von „Herr der Ringe“ schon geschaut habe und immer wieder Neues entdecke. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der wbg Verlag dieses Buch auflegt.
Herauszufinden, was J. R. R. Tolkien inspiriert hat Mittelerde zu erschaffen, was seine Ideen für Bruchtal oder Mordor waren, war unheimlich spannend.
Das Buch liefert viele Informationen und Hintergrundwissen zu den Orten, die zu Mittelerde gehören. Was ich bspw. extrem spannend fand, dass Island als Inspiration zu den Hobbithäusern diente. Doch der Autor hat nicht nur die Orte in das Buch mitaufgenommen, sondern wir lernen auch den Erfinder dieser wundervollen Welt kennen. Er beschreibt, woher die Ideen zu Mittelerde kamen: nämlich aus der Liebe zu den Landschaften in England, die J. R. R. Tolkien nach seinem Besuch dort empfand.
Das gesamte Buch ist von Bildern, Zeichnungen, Fotografien und Illustrationen mit allerlei Erklärungen gespickt. Mit diesem Hintergrund finde ich es noch faszinierender, welche Welt Tolkien hier erst gedanklich erschaffen und dann zu Papier gebracht hat.

Meine Meinung:
Es ist kein Buch, das ich so auf einen Rutsch gelesen habe. Eine wundervolle Erarbeitung von Wissen für Menschen, die gerne mehr über diese Welt erfahren wollen. Ich fand es toll hinter die gedanklichen Kulissen von Tolkien blicken zu dürfen, in seine Ideen einzutauchen zu dürfen, auch mehr über ihn als Mensch zu erfahren und was ihn zu dieser Zeit inspirierte, eine derartige Geschichte zu schreiben.
Trotzdem muss ich sagen, dass mir das eine oder andere „gefehlt“ hat, worauf ich das ganze Buch über gewartet habe und für mich auch zu Mittelerde gehört. Woher nahm er die Ideen für die Königshäuser? Wie entstand das Auge? Was ist mit den Elben, den Zauberern, den bösen Gestalten aus dem Untergrund, den Zwergen und Orks?? Die kommen im Buch leider gar nicht vor und haben das Buch an einigen Stellen etwas unbeweglich gemacht und mir so ein wenig den Zauber der Geschichte genommen, die ich so gerne mag.
Auch einer der wichtigsten Aspekte aus den Büchern, der von Zusammenhalt, Mut, Trauer und Tapferkeit, Liebe und Freundschaft handelt, wurde hier thematisch gar nicht behandelt. Für mein subjektives Empfinden, hätte dies das Buch lebendiger und mitreißender gemacht – vielleicht sind es aber auch Informationen, die einfach nirgends vorliegen. Doch dies ist alles Geschmackssache und macht den Wert dieses Buches nicht schmäler. Wer mit klarer Information und Beschreibung rechnet, ist hier definitiv an der richtigen Stelle.
Was mich natürlich brennend interessieren würde – wir aber nie erfahren werden: was hätte er wohl zu den Filmen gesagt? 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Toller Abschluss der Howl-Trilogie

Das Haus der tausend Räume
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„Das Haus der tausend Räume“ ist der dritte Teil der Howl-Saga und bringt uns in die Welt von Charmain Baker. Charmain, wohl behütet von ihrer Mutter, muss sich nie um etwas kümmern, soll akut das Haus ...

„Das Haus der tausend Räume“ ist der dritte Teil der Howl-Saga und bringt uns in die Welt von Charmain Baker. Charmain, wohl behütet von ihrer Mutter, muss sich nie um etwas kümmern, soll akut das Haus des Großonkels William hüten. William ist sehr krank und muss von den Elfen behandelt werden, da es sehr schlecht um ihn steht. Schnell wird sie von ihrer Tante in das Haus gebracht und muss feststellen, dass sie von so gut wie nichts eine Ahnung hat: nicht vom Führen eines Haushaltes, wie man kocht, Wäsche wascht, Geschirr spült. Sie stellt aber auch fest, wie sonderbar das Haus von Großonkel William ist. Das Haus scheint über mehr Räume zu verfügen, als man auf den ersten Blick sehen kann. Als sie eine Aushilfsstelle beim König und seiner Bibliothek erhält, wird sie zudem unfreiwillig in die Machenschaften von Howl und seiner Frau Sophie gezogen, die dem Königreich Ober-Norland helfen möchten, die verschwundenen Staatsgelder und die Elfengabe zu finden. Obendrein steht auf einmal auch noch Peter, der künftige Lehrling vom Großonkel, vor der Tür.

Meine Meinung:
Die Handlung ist flüssig und einfach geschrieben. Sehr bald stellt sich heraus, dass Charmain null Lebenserfahrung hat und einfach mal so ins Tun geworfen wird, was ja nicht verkehrt ist. Charmain hat einen schwierigen Charakter und ist zudem auch noch sehr eigenwillig in ihren Wahrnehmungen, äußerst rasch gereizt und weiß alles besser, obwohl sie eigentlich nicht viel weiß. Dennoch muss Charmain lernen sich auf andere einzulassen, sich nicht zu wichtig zu nehmen, auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen und sich auch mit der Magie anzufreunden. Schade ist nur, dass der Teil mit der Auffindung der Staatsgelder, dann gefühlt etwas schnell abgehandelt war und auch das Ende sehr rasch da war. Dies tut aber der Geschichte keinen Abbruch. Total begeistert war ich, dass Calcifer wieder in der Story vorkommt – ich mag ihn total gerne!
Mit hat der dritte Teil sehr gut gefallen, vor allem weil alle Charaktere ihre Eigenheiten und Marotten haben und sie auf diese Weise auch liebenswert machen. Ein toller und wieder phantasiereicher Roman und eine Leseempfehlung für die Howl-Saga!

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