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Veröffentlicht am 27.06.2021

Freude am Lesen und Lernen

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 4: Weltraum
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„In diesem Buch gehen Erstleser auf eine Entdeckungsreise durchs Weltall und eignen sich spannendes Wissen ganz selbstständig an: Woraus bestehen Planeten? Wie startet eine Rakete?“

Die Klappenbücher ...

„In diesem Buch gehen Erstleser auf eine Entdeckungsreise durchs Weltall und eignen sich spannendes Wissen ganz selbstständig an: Woraus bestehen Planeten? Wie startet eine Rakete?“

Die Klappenbücher aus der „Wieso? Weshalb? Warum?“ Reihe für Kinder von 4 - 7 Jahren füllen einen guten Teil unseres Bücherregals. Sie sind die hochwertigsten und pädagogisch sinnvollsten Sachbücher für Kinder. Die Kleinen verlieren sich in den detaillierten und stimmigen Illustrationen. Sie können ihrer Neugier nachgehen und unter den Klappen Spannendes entdecken.

Nun gibt es auch eine Reihe, die sich an Erstleser (Lesestufe 2) wendet. Diese Bücher haben keine Pappseiten und Klappen mehr. Der Textteil ist so gestaltet, dass ein Erstleser ihn selbst lesen kann: in Großdruck und mit kurz und einfach gehaltenen Sätzen. Auf der Inhaltsebene ist der Text allerdings recht komplex - wie es das Sachthema verlangt. Passende Illustrationen und Bilder gibt es natürlich auch in diesem Buch.

Zur Ent-Spannung gibt es auch eine Doppelseite, auf der Sticker eingeklebt werden können, sodass ein Gesamtbild ergänzt wird. Auch kleine Rätsel und Fragen runden das Vergnügen ab.

Wir sind begeistert von diesem Buch der „Wieso? Weshalb? Warum?“ - Erstleserreihe. Die Kinder werden genau auf ihrem Entwicklungsstand abgeholt, aber auch herausgefordert. Sie können sich ein Sachthema (in diesem Fall „Das Weltall“) selbst erarbeiten. Dieses Buch macht einfach Freude: Freude am Lesen und Lernen.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Humorvoll und charmant. Ein echter Pageturner!

Menschen im Hotel
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„Das ganze Hotel ist ein dummes Kaff. Genau so geht’s mit dem ganzen Leben. Das ganze Leben ist ein dummes Kaff.“ (15%)

Das Grand Hotel in Berlin in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Hier ...

„Das ganze Hotel ist ein dummes Kaff. Genau so geht’s mit dem ganzen Leben. Das ganze Leben ist ein dummes Kaff.“ (15%)

Das Grand Hotel in Berlin in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Hier quartieren, leben und genießen die unterschiedlichsten Gäste: Eine etwas in die Jahre gekommene Balletttänzerin. Ein schöner junger Adeliger, der ein wenig auf die schiefe Bahn geraten ist. Ein übergewichtiger und überforderter Geschäftsmann. Ein Todkranker, der seine letzten Tage genießen möchte. Und ein einsamer und kriegsversehrter Doktor. Außerdem wären da noch eine hübsche Sekretärin, ein bangender Portier und anderes Personal am Rande. All diese Personen treffen nach und nach aufeinander und ihre Schicksale verweben sich immer mehr miteinander.

1929 erschien „Menschen im Hotel“ und wer glaubt, dass ein Roman nach knapp hundert Jahren doch ziemlich angestaubt sein müsse, sollte sich ein Buch von Vicki Baum vornehmen.
Ich konnte diesen wunderbar unterhaltenden Roman kaum zur Seite legen, so sehr hat er mich in seinen Bann gezogen. Er ist humorvoll und charmant, man fühlt und bangt mit den Charakteren und doch kann man am Ende über ihre Tragik lachen. Ein herausragendes Buch. So leicht und angenehm. Aber auch klug und witzig.
Wie schade, dass ich irgendwann die letzte Seite gelesen hatte!

„Die Drehtür dreht sich, schwingt, schwingt, schwingt...“ (99%)

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Hoffnungsvoll und mutmachend

Was, wenn wir einfach die Welt retten?
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„Vielleicht sollten wir weniger Trübsal blasen und einfach lachend den Arsch hochkriegen. Dem anderen auf die Schulter schlagen und sagen: Let’s do it and have fun.“ (98%)

Die Klimakrise ist das vordringlichste ...

„Vielleicht sollten wir weniger Trübsal blasen und einfach lachend den Arsch hochkriegen. Dem anderen auf die Schulter schlagen und sagen: Let’s do it and have fun.“ (98%)

Die Klimakrise ist das vordringlichste Thema unserer Zeit. Wie ernst es ist, das ist mir selbst erst vor einigen Jahren bewusst geworden und es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Schnell verliert man als kleiner Mensch vor diesem gigantischen menschgemachten Problem die Hoffnung. Wie soll man das alleine lösen? Und wo fängt man an?

Doch es gibt noch Hoffnung. Wenn wir jetzt handeln. Alle zusammen und jeder im Kleinen.

Frank Schätzing ist einer der meistgelesenen Autoren und er bringt dieses Thema ein großes Stück weiter in die Mitte unserer Gesellschaft. Er erklärt Zusammenhänge und rückt die Problematik ins richtige Gesamtbild. Er nimmt die übergroße Last von den Schultern eines Einzelnen. Denn es ist falsch Panik und Angst zu verbreiten. Wir müssen JETZT etwas tun und ein hoffnungsloser Mensch wird sich nicht in der Postion sehen, etwas zu ändern und Teil einer Revolution zu werden.

Das ist für mich die deutlichste und wichtigste Botschaft dieses Buches, die mir selbst sehr viel Hoffnung und Mut gemacht hat:

Ja, jeder einzelne ist wichtig. Jeder Schritt zählt und jeder von uns hat Vorbildfunktion. Aber das Problem ist komplex und kein Einzelner kann es lösen. Wir müssen das alle zusammen schaffen. Also nutzen wir unsere Vorbildfunktion, aber seien wir dabei nicht zu streng zu uns selbst oder in unserem Urteil über andere.

Schätzing nutzt seine Vorbildfunktion aufs Vortrefflichste. Er hat ein Sachbuch geschrieben, das nicht nur informativ ist, sondern auch spannend wie ein Thriller. Teilweise humorvoll. Immer auch sehr ernst. Und vor allem eins: Hoffnungsvoll.

So finden sich im Buch nicht nur ganz konkrete Tipps, mit denen jeder sofort losgehen kann auf dem Weg zu einem nachhaltigeren und vorbildhaftem Leben. Schätzing erklärt auch, wie es zu den katastrophalen Zuständen kam, wo die Probleme liegen, an welchen Stellen welche Veränderungen notwendig wären.

Wir können in dem System, wie es heute ist, nicht klimaneutral leben. Aber wir können uns umweltbewusster verhalten und damit andere inspirieren.

„Das Kippelement, das uns noch fehlt, ist die Gesellschaft. Kippt diese unversehens, nennt man das gemeinhin eine Revolution.“ (34%)

Lasst uns Teil dieser wichtigen Revolution sein!

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Manche Leute haben Wurzeln und andere eher nicht

Daheim
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„Ich habe eine verrückte Sehnsucht nach allem, was ich einmal hatte, ich kann mich nicht bewegen vor Sehnsucht.“ (68%)

Ende Vierzig, in freundschaftlichem Einvernehmen von ihrem Mann geschieden, beginnt ...

„Ich habe eine verrückte Sehnsucht nach allem, was ich einmal hatte, ich kann mich nicht bewegen vor Sehnsucht.“ (68%)

Ende Vierzig, in freundschaftlichem Einvernehmen von ihrem Mann geschieden, beginnt die Erzählerin aus Judith Hermanns neuestem Werk einen Neuanfang an der norddeutschen Küste. Hier lebt ihr Bruder und betreibt eine Kneipe, die mal mehr mal weniger gut läuft und in der sie nun arbeitet.

Sie zieht nicht zu ihrem Bruder, sondern in ein eigenes kleines Haus im Nichts, und beginnt eine Freundschaft mit ihrer Nachbarin Mimi und deren Bruder Arild.

So ein richtiger Neuanfang ist es dennoch nicht. Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens ist ihre Tochter Ann, die sich gerade selbst auf den Weg gemacht hat in ihr Leben als ziellos Reisende. Und auch ihr Exmann Otis ändert kaum seine Rolle in ihrem Leben, obwohl sie nun einige Kilometer von ihm entfernt wohnt. Er ist derjenige, dem sie alles erzählt und er ist derjenige, der ihre Erinnerungen teilt oder fast eher verwaltet. Er bleibt für sie „mein Mann“.

So geht es dann auch - bildgewaltig wie man es von Judith Hermann kennt - um Erinnerungen, Wurzeln und Heimat und um Neuanfänge, die eigentlich immer nur eine Weiterführung sind.

Wo ist man daheim, wo verwurzelt? Welche Spuren hinterlässt man und wie werden sie erinnert? Welche Rolle spielen die (wahrheitsgemäßen) Erinnerungen überhaupt? Oder sind eher die Orte wichtig, an denen wir uns vielleicht verwurzelt fühlen?

Die nach ihrem Auszug aus dem Elternhaus reisende Tochter Ann schickt regelmäßig ihren aktuellen Aufenthaltsort als Koordinantenlink. So können ihre Eltern - und wir Leser - auf einer Landkarte nachschauen, wo sie gerade ist. Ein Ort, punktgenau und aktuell nachvollziehbar, und doch sehr flüchtig.

„Sie sagte, wo sind deine Wurzeln. Ich sagte, oh, ich fürchte, ich hab keine. Ich sagte, Gott. Sieh mich nicht so an. Das ist ganz normal. Manche Leute haben Wurzeln und andere eher nicht.“ (14%)

Und so kommt gegen Ende auch schon wieder eine leichte Aufbruchstimmung bei der Erzählerin auf.

Ich konnte diesen Roman kaum aus der Hand legen, selbst wenn auf der bloßen Handlungsebene wenig passiert. So viele kluge Worte reihen sich aneinander. Sie sprechen direkt auf der Gefühlsebene an, hallen unheimlich stark nach.

Der Leser kann sich von der Erzählung einfach tragen lassen und sollte sich an den Bildern nicht aufhalten. Sie lassen sich oftmals nicht direkt interpretieren, aber sie entfalten eine ungeheure Wirkung.

Eine aufregende Lektüre. Zu Recht ist Judith Hermann mit „Daheim“ für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein wichtiges Thema, das uns allen sehr viel bewusster werden sollte

Das Zeitalter der Einsamkeit – Über die Kraft der Verbindung in einer zerfaserten Welt
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„Einsamkeit ist nicht nur eine subjektive Gemütsverfassung. Sie ist auch ein gemeinschaftlicher Daseinszustand, der einen hohen Tribut von uns als Individuen und von der Gesellschaft als Ganzer fordert, ...


„Einsamkeit ist nicht nur eine subjektive Gemütsverfassung. Sie ist auch ein gemeinschaftlicher Daseinszustand, der einen hohen Tribut von uns als Individuen und von der Gesellschaft als Ganzer fordert, denn sie trägt jährlich zum Tod von Millionen Menschen bei, kostet die Weltwirtschaft Milliarden und stellt eine große Bedrohung für die Idee einer toleranten und inklusiven Demokratie dar.“ (55%)

Seit Beginn der Coronapandemie sprechen wir häufig über Social Distancing und Isolation oder Quarantäne. Plötzlich bekam man einen „Budenkoller“, grüßte Nachbarn beim Spaziergang, weil man sich durch diese neue einschneidende Lebenssituation, die wirklich alle betraf, sogar verbundener fühlte… (Ich schreibe diesen Satz bewusst im Präteritum, weil ich das Gefühl habe, dass diese Entwicklung längst wieder rückläufig ist.)

Doch die Einsamkeit in unserer modernen Welt griff auch schon vor Corona um sich - und zwar nicht nur in Form von Einzelschicksalen, sondern als gesamtgesellschaftliches Phänomen. Die Menschen haben sich im Neoliberalismus zu Konsumenten entwickelt, die nach mehr Geld und Besitz streben. Die sich dabei von ihrer Umwelt und ihren Mitmenschen immer stärker abkapseln: Statt den Menschen um uns herum zuzulächeln, schauen wir auf unser Handy und verschließen unsere Ohren durch Kopfhörer.

Diese Kritik klingt vielleicht spießig. Doch sie ist es ganz und gar nicht. Noreena Hertz beschreibt in ihrem Buch das Phänomen der Einsamkeit so eindrücklich und analytisch, dass es schmerzt. Denn eigentlich sind wir alle doch soziale Wesen, die das Miteinander schätzen und brauchen.

„Einsamkeit tritt nicht einzeln auf, sie ist Teil eines ganzen Ökosystems.“ (55%)

Wie konnte es so weit kommen, dass wir zu lauter Einzelkämpfern geworden sind? Und wie können wir zurück zu mehr Gemeinsamkeit finden?

Noorena Hertz findet Antworten. Sie erklärt, wie unser Wirtschaftssystem und moderne Technologien zur heutigen Gesellschaft führten. Und sie zeigt auf, wie schlecht das für uns Menschen eigentlich ist. Sie hat auch Ideen und sehr konkrete Forderungen - an jeden von uns, aber vor allem auch an die Politik. Denn es muss gemeinschaftlich und auch durch den Staat und die Wirtschaft etwas geändert werden! Nicht nur (aber auch!) durch das Individuum.

Sehr häufig hatte ich bei der Lektüre dieses Buches einen Kloß im Hals. Noreena Hertz schreibt über eine traurige Entwicklung, aber sie tut dies in einem sehr freundlichen und mutmachenden Ton.
Ein wichtiges Thema, das uns allen sehr viel bewusster werden sollte.

„Wenn wir Einsamkeit sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene lindern wollen, müssen wir unbedingt den dominanten Kräften, die unser Leben beherrschen, das Ausmaß des Problems vor Augen führen. Regierungen, Unternehmen und wir als Individuen spielen dabei allesamt eine bedeutende Rolle. Denn die Einsamkeitskrise ist zu komplex und vielgestaltig, als dass eine einzige Instanz sie eigenständig lösen könnte.“ (55%)

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