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Veröffentlicht am 04.08.2021

Skorpion Tattoo und ein tödliches Spiel

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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"Ein Spiel ist erst dann ein Spiel, wenn man merkt, dass hier nicht gespielt wird!" (Arthur Feldmann)
Ein perfides, grausames Spiel grassiert momentan europaweit im Darknet. Dabei geht es um ein leuchtendes ...

"Ein Spiel ist erst dann ein Spiel, wenn man merkt, dass hier nicht gespielt wird!" (Arthur Feldmann)
Ein perfides, grausames Spiel grassiert momentan europaweit im Darknet. Dabei geht es um ein leuchtendes Tattoo eines Skorpions, das nur unter UV-Licht zu erkennen ist. Die Träger davon werden ohne es zu ahnen zur Beute von Jägern dieses Spiels. Auch die 17-jährige Mavie ist Trägerin eines solchen Tattoos, das sie durch Zufall auf der Party ihres Freundes Silas entdeckt. Doch woher hat sie dieses Tattoo bisher war auf ihrem Rücken nur die Narbe ihrer Brandwunden zu erkennen gewesen! Dass dieses Zeichen sie zur Zielscheibe eines Spiels macht, ahnt sie nicht. Zur selben Zeit wird der Österreicher Christian Brand vom Einsatzkommando Corba zur Europol beordert, um die Ermittlerin Inga Björk zu beschützen. Dabei gerät er in eine grausame Mordreihe, bei dem kurz darauf eine brutal ermordete Joggerin gefunden wird. Dass dies erst der Anfang eines brutalen Spiels ist, erfährt Brand erst nach und nach. Nun müssen sie schnell handeln, um möglichst viele Opfer vor ihren Jägern zu finden und das Spiel zu beenden.

Meine Meinung:
In Jan Becks Debüt um die Ermittler Björk/Brand geht es um einen wirklich spannenden, durchaus brutalen Thriller. Sehr detailliert schildert der Autor dabei die Ermordung der einzelnen Opfer. Dabei geht er nicht gerade zimperlich mit diesen um, sodass dieses Buch wirklich nur was für Leser mit starken Nerven ist. Der Plot selbst ist wirklich heftig, ich frage mich, wie man eine solche Fantasie hat. Dabei gehen mir mitunter manche Szenen fast ein bisschen zu weit. Da hätte ich nicht unbedingt alles so drastisch dargestellt gebraucht. Ebenso muss ich mich erst an seinen Schreibstil gewöhnen, da die Handlungsstränge recht schnell wechseln und dadurch sehr viele Charaktere auf mich einstürmen. Hier wäre ein Personenregister sicherlich nicht schlecht gewesen. Man sollte schon bei der Sache bleiben, damit man die Charaktere alle gut zuordnen kann. Sehr gut dabei finde ich, dass die Namen der jeweiligen Person immer oben angeführt sind und es dadurch mit der Zeit einfacher für mich wurde. Das Spiel ist wirklich eine heftige Angelegenheit und kann eigentlich nur aus einem psychisch kranken Hirn entstammen. Dabei sind die Opfer alle zufällig gewählt, was mich am meisten erschüttert. Den der Erfinder des Spiels nimmt nicht vor Alter oder Geschlecht halt und so sind mitunter Personen dabei, die mich schon recht emotional berührt haben. Da ist vor allem Mavie, die in ihrem Elternhaus sowieso schon extreme Probleme hat und eines Tages durch Zufall dann eine Entdeckung macht. Der eigenwillige Personenschützer Christian Brand ist eher ein Einzelkämpfer, der oft bei seinem Vorgesetzten aneckt. Nach seinen Einsätzen versucht er sich meist bei der Malerei zu entspannen. Ermittlerin Inga Björk empfand ich ziemlich unsympathisch, unnahbar, kühl und abweisend. Selbst mit Brand findet sie keine Basis, das sie zusammenarbeiten können und so kämpft im Grunde jeder für sich alleine. Ich hatte außerdem nie den Eindruck, dass sie einen richtig in die Karten schauen lässt. Nur gut, das Brand selbst ein wenig die Arbeit von Björk herausfindet. Begeistert hat mich, dass Björk eine Super-Recogniser ist. Das ist jemand, der sich überdurchschnittlich gut Gesichter einprägen und wiedererkennen kann und außerdem fasziniert Brand ihre spezielle, überdimensionale Tätowierung. Der Showdown am Ende ist mir dann fast ein wenig zu rasant und mitunter auch etwas verwirrend, sodass ich einige Szenen nur schwer vorstellen konnte. Trotzdem war die Spannung extrem hoch und zusätzlich wartet der Autor noch mit einer Überraschung auf, mit der ich sogar nicht gerechnet hatte. Selbst wenn mich die Ermittler noch nicht vollständig über zeigen konnten, freu ich mich auf die nächste Folge und gebe dem Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

EinLeben zwischen Bankraub, Knast und der Suche nach Gott

Knallhart durchgezogen
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"Ich wusste, das Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Doch jetzt hatte ich mit jeder Zelle meines Körpers empfunden, was es bedeutet, dass er tatsächlich für mich gestorben ist." (Buchauszug)
Keine einfache ...

"Ich wusste, das Jesus für unsere Schuld gestorben ist. Doch jetzt hatte ich mit jeder Zelle meines Körpers empfunden, was es bedeutet, dass er tatsächlich für mich gestorben ist." (Buchauszug)
Keine einfache Kindheit musste Rudolf Szabo (Ruedi) miterleben. Schon als kleines Kind musste er mit einer überforderten Mutter und einem harten Vater zurechtkommen. Als dann der Vater längere Zeit verschwindet, wird er von Pflegetanten betreut. Doch dort verwahrlost er immer mehr, weil sich niemand um ihn kümmert. Erst sein Vater kann in aus dieser misslichen Lage herausholen. Allerdings muss er selbst unter ihm Misshandlungen erdulden. Hätte man damals schon ahnen müssen, dass seine Zukunft von dieser Kindheit geprägt wird? Sicherlich macht es etwas mit einem, wenn man ständig von seinem Lehrer und Vater zu hören bekommt, das man ein Versager ist. Da ist es kein Wunder, das er eines Tages ganz unten ist und Dummheiten begeht. Spätestens als seine Firma und Ehe am Ende sind und er seine 5 Kinder nur noch sehen darf, wenn er eine horrende Summe an Unterhalt bezahlt. Als ihm dann die Bank einen Kredit verwehrt, kocht die Wut bei ihm über. Und so kommt es, wie es kommen muss Rudolf begeht ohne Rücksicht auf Verluste zusammen mit zwei seiner Mitarbeiter mehrere Einbrüche. Erst im Gefängnis wird ihm dann so richtig seine Schuld bewusst und er weiß, dass er seine Leben ändern muss. Viel Hilfe bekommt er besonders von Christen, die seinen Weg während der Haft kreuzen. Und selbst seine Mutter und die Kinder halten weiter zu ihm, was ihm enorm weiterhilft. Als er dann im offenen Vollzug zu seinem persönlichen Glauben findet, versteht er das Jesus auch für ihn ans Kreuz genagelt wurde.

Fazit:
Rudolf Szabo lädt mich hier zu seinem ganz persönlichen Leben und Werdegang ein. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, mit dem was er seinen Opfern an Leid und Traumata zugefügt hat. Dabei ist er sicherlich einer von wenigen Straftätern, die einsehen, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen haben. Dass Gott ohne Ruedis Zutun weiterhin an ihm arbeitet, das stellt er jedoch erst viel später fest. Hat er doch den christlichen Glauben schon von seiner Großmutter kennengelernt. Nur wie bei vielen ist dieser inzwischen im Laufe seines Lebens ein wenig verloren gegangen. Doch gerade Jesus, der immer für die Sünder da ist, den lernt er erst bei seinem ganz persönlichen Kreuzweg mit Pastor Langenegger kennen. Am meisten schockierte mich Ruedis Lehrer, sein Vater und die Haftbedingungen, die damals in der Schweiz existierten. Ich hätte niemals gedacht, dass man in so einem Land Häftlinge so menschenunwürdig unterbringt. Zum Glück scheinen sich diese Zeiten inzwischen geändert zu haben. Gefallen hat mir, dass Gott selbst aus so einem verkorksten Leben wie dem von Ruedi etwas ganz Besonderes tun kann. Allerdings durfte ich hier auch Ruedis starken Willen erleben, den ohne diesen hätte er sich nie so ändern können. Den inzwischen arbeitet er als Casemanager und Lehrlingscoach. Dabei betreute er insbesondere junge Häftlinge von der Lehre bis zum Ausbildungsende. Dieses Buch ist ein wahres Zeugnis für jeden, das bezeugt, wie Ehrlichkeit, Wille und der Glaube einen Menschen auf die richtige Bahn lenken kann. Von mir bekommt es 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Auf der Suche nach Gerechtigkeit

Kein Mangel an Beweisen
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"Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein." (Spr. 10, 28)
Wirtschaftsanwältin Mia Shaw ist schockiert, als sie Freund und Kollegen Chase Jackson tot in ...

"Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein." (Spr. 10, 28)
Wirtschaftsanwältin Mia Shaw ist schockiert, als sie Freund und Kollegen Chase Jackson tot in einer Blutlache im Schlafzimmer findet. Der Einzige, der Mia einfällt und der Probleme mit Chase hatte, ist der Hausmeister David McDonald. Mia ist fest entschlossen, Beweise zu finden, um damit für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch ausgerechnet Noah Ramirez, Inhaber einer privaten Sicherheitsfirma, den Mia von der Hochzeit von Sophie kennt, glaubt an Davids Unschuld. Schließlich hat David ihm einmal das Leben gerettet. Noah ist sich sicher, dass er niemals Chase getötet hat und versucht unter allen Umständen dies zu beweisen. Doch das ausgerechnet Mia auf der anderen Seite der Anklage sitzt, passt ihm gar nicht. Den schließlich empfindet er mehr für diese Frau, als ihm lieb ist.

Meine Meinung:
Das Cover passt mal wieder sehr gut zu den anderen Büchern dieser Reihe, bei den es bisher um ihre Freundinnen Kate und Sophie ging. Der Schreibstil ist sehr informativ, unterhaltsam und spannend. Dabei wird alles Relevante um das Thema Glaube mit kursiver Schrift dargestellt. Besonders in diesem Buch merkt man, das die Autorin jahrelang selbst Prozessanwältin gewesen ist und sie sich gut in diesem Metier auskennt. Leider empfand ich diesmal den Spannungsbogen nicht ganz so hoch wie im letzten Buch. Trotzdem macht es Spaß zu ermitteln und zu raten, wer Chase ermordet hat. Ganz besonders gut ist wieder das Thema Glaube, Gebet und Erlösung in die Geschichte mit eingeflochten. Gerade die Diskussionen um den Glauben, die Mia mit ihrer Freundin Sophie oder mit Noah führt, fand ich doch recht beeindruckend. Dadurch entwickelt sich ein immer stärkeres Band zwischen den beiden. Besonders als Mia Chase Fall übernimmt und deshalb ebenfalls in Gefahr gerät. Gefallen hat mir, dass ich bis zum Schluss nicht sicher war, wer der Täter gewesen ist. Und selbst am Ende setzt die Autorin dann mit einer neuen Wendung noch eine Überraschung obendrauf. Schon alleine, dass es bei Chase Fall um zwei große Unternehmen geht, bei denen nicht nur die Staatsanwaltschaft Mia die Pistole auf die Brust setzt, macht das Ganze interessant. Dadurch lerne ich erneut das amerikanische Rechtssystem mit all seine Tücken kennen, was diese Bücher so faszinierend macht. Mir ist jedoch nicht klar gewesen, dass unter Anwälten und Staatsanwälten oft so ein rauer Ton herrscht. Dabei gefallen mir besonders wieder einige ihrer Charaktere. Wie zum Beispiel die selbstbewusste, ehrgeizige Mia, die keine einfache Kindheit hatte mit einer Alkoholikerin als Mutter. Ich kann verstehen, dass sie deshalb ihr Leben ganz bewusst anders führt. Ebenso hat mir der zuverlässige, charmante und gut aussehend Noah gefallen, der finde ich jedoch ein wenig zu kurz kam in dieser Geschichte. Jedoch besonders durch das extreme Fachwissen der Autorin habe ständig das Gefühl, mitten im Geschehen dabei zu sein. Sie kommt dabei ohne die extrem juristische Fachsprache aus, was das Lesen sehr angenehm macht. Selbst an Überraschungen mangelt es auch in diesem Buch mal wieder nicht. Schön ist außerdem, dass immer wieder die Charaktere der Vorbände in Szenen eingefügt werden. So bin ich gespannt, ob es noch einen weiteren Band geben wird, vielleicht mit Ty und Anna? Von mir bekommt das Buch nur 4 1/2 von 5 Sterne, weil es mich nicht ganz so sehr gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine Kreuzfahrt mit vielen bösen, heimtückischen Plänen

Kreuzfahrt, Mord und Mittelmeer
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Lassen sie sich von Flair eines Kreuzfahrtschiffes á la Traumschiff mitnehmen. Nicht nur die Eindrücke von Landgängen in Spanien, Mallorca, Frankreich, Monaco und Italien sollen uns bezaubern. Sondern ...


Lassen sie sich von Flair eines Kreuzfahrtschiffes á la Traumschiff mitnehmen. Nicht nur die Eindrücke von Landgängen in Spanien, Mallorca, Frankreich, Monaco und Italien sollen uns bezaubern. Sondern zusätzlich die Kurzkrimis, die in jeder Geschichte enthalten ist. Dabei begegnen wir nicht nur Dieben, Heiratsschwindlern, Ehebrechern und Mördern bei ihren Taten. Meistens werden sie von Rache, Vergeltung, Neid, Hass, Begierde, Eifersucht oder Wut geleitet. Das es in diesen Schiffen nicht nur wie im Traumschiff liebevoll zu geht, das erlebe ich in jeder Einzelnen der 19 Kriminalgeschichten, die von 17 verschiedenen Autoren verfasst wurden. Dabei zeigt das Cover schon eindeutig um was es bei diesem Buch geht. Allerdings sind nicht alle Krimis blutig und brutal, sondern mitunter einfach raffiniert und informativ geschrieben. So hatte ich fast immer den Eindruck, mitten an Bord dabei zu sein oder auf dem Ausflug an Land, wenn die Sehenswürdigkeiten Valencias, Monte Carlos, Barcelonas, Roms...., bewundert werden. Das dabei an Bord sogar ein Kommissar, ein Gerichtsmediziner, ein Arzt und ein Bestatter als Freunde ihren Urlaub mit der Partnerin verbringen, macht das Ganze noch makabrer. Schon die einleitenden Worte zu Beginn geben mir das Gefühl, am Hafen wie als Passagier im Traumschiff empfangen zu werden.Teils treffen wir die Passagiere, die da an Bord gehen, sogar in den Krimis wieder. Mitunter gibt es selbst Rachepläne, die noch rechtzeitig gut ausgehen und ebenso welche, die wirklich tödlich enden. Ehepaare, die verzweifelt sind. Ein Knochenfund, der eine Familie nach Jahren erschüttert. Ein Diebstahl, der ganz anderes ausgeht wie vermutet und noch viele weitere mehr.

Fazit:
Es ist ja Geschmackssache, welche Krimis man liebt, ob brutal, blutig oder eher etwas leicht. Doch hier haben mich bis auf wenige Ausnahmen alle Krimis bestens unterhalten, trotzdem die meisten eher von der harmlosen Sorte waren. Das es dabei oft zu einer ganz anderen Wendung kommt, als ich erwartet habe, hat mir gut gefallen. Jedoch das Besondere an allen diesen Krimis ist das in allen die Besichtigungen der Städte mit ihren bekannten Sehenswürdigkeiten integriert sind. Dadurch haben wir es hier nicht nur mit einer Anthologie an Kriminalgeschichten zu tun, sondern ebenso mit einem kleinen Reiseführer. Das ich dabei viele Städte nicht kannte, haben mich die Autoren mit auf die Reise ans Mittelmeer genommen. Es sind nicht nur Passagiere, die zu Tätern werden, sondern mitunter sogar das Schiffspersonal. Oft hatte ich dabei sogar das Gefühl, das so eine Geschichte selbst im wahren Leben vorkommen könnte. Das Schlimme ist, das es auf den meisten Schiffen keinerlei Sicherheit in Form von Polizei gibt und sich dadurch viele Täter recht sicher fühlen. Doch das haben inzwischen in den letzten Jahren einige Reedereien eingesehen und wer weiß, vielleicht ändert sich da etwas in naher Zukunft. Ich jedenfalls kann dieses Buch zum Beispiel für die nächste Kreuzfahrt empfehlen und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Ein kranker Fan, der für sein krankes Idol tötet

So blutig die Nacht
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"Ich prophezeie den Untergang des Kannibalismus. Der Mensch ekelt den Menschen." (Stanislaw Jerzy Lec)
Der letzte Leichenfund des Nine Elms Cannibal, wird für Kate Marschall für immer ein einschneidendes ...

"Ich prophezeie den Untergang des Kannibalismus. Der Mensch ekelt den Menschen." (Stanislaw Jerzy Lec)
Der letzte Leichenfund des Nine Elms Cannibal, wird für Kate Marschall für immer ein einschneidendes Erlebnis sein. Den an diesem Tag überwältigt sie den gesuchten Serientäter, der zudem ein Kollege von ihr ist. Sie überlebt schwer verletzt und traumatisiert den Angriff von ihm. 16 Jahre später Kate ist durch die Ereignisse nicht mehr im Polizeidienst. Stattdessen arbeitet sie als Dozentin für Kriminologie. Eines Tages bittet Malcom Kate nach seiner vor zwanzig Jahren verschwundenen Tochter Caitlyn zu forschen. Kate ahnt nicht, dass sie dabei wieder in die Ereignisse von damals hineingezogen wird. Zur selben Zeit wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die auf dieselbe Art und Weise getötet wurde, wie es der Nine Elms Cannibal es getan hat. Aber wie kann das sein, er sitzt seit 16 Jahren hinter Gittern?

Meine Meinung:
Das erste Buch der Kate Marschall Reihe war für mich eine wirkliche Überraschung. Bekannt wurde der Autor durch die Erika Foster Reihe, doch für mich ist es sein erstes Buch gewesen. Der Schreibstil ist gleich von Beginn an überaus spannend, informativ und interessant. Dadurch kann ich es als Leser kaum aus der Hand legen. Es geht um Kate, eine Detektivin der Metropolitan Police (MP), die vor 16 Jahren den gefährlichen Serientäter Nine Elms Cannibal zur Strecke brachte. Dabei wird jedoch ihre Karriere bei der MP zerstört und Kate verfällt dem Alkohol. Inzwischen ist sie trocken und Dozentin an der Uni. Doch Kate wird erneut in den Fall von damals verwickelt, durch die Spurensuche nach der Tochter. Außerdem bekommt sie es mit einem Nachahmer, der sich Fan nennt und der die Taten des Nine Elms exakt kopiert zu tun. Zusammen mit ihrem Assistenten Auf Spurensuche nach Caitlyns Leben geht sie zusammen mit Assistent Tristan. Was eigentlich gar nicht zu ihren Aufgaben gehört und da beginnen die Punkte, die ich bemängeln muss. Den für mich greifen Kate und Tristan viel zu oft in die Polizeiarbeit ein. Sie geben sich einfach als private Ermittler aus, obwohl sie nicht mal eine Lizenz dafür haben. Ob das rechtens ist in England, bezweifle ich. Ebenso gab es ein paar Zeitfehler und auch die Zustände, wie der Nine Elms Cannibal inhaftiert ist und agieren konnte, empfand ich mitunter fragwürdig. Viel zu viele Fehler passierten oder wurden nicht entdeckt. Bei einem Vorfall kommt es sogar zu einem tödlichen Angriff. Trotzdem war für mich dieses Buch überaus spannend, sodass ich über einige dieser Fehler hinwegsehe. Was sicher auch an dem krassen Thema lag, das bisher nur selten behandelt wurde. Kannibalismus ist schon echt heftig und ich muss sagen, der Autor schildert wirklich einiges ziemlich drastisch. Deshalb sollte man absolut gute Nerven haben für dieses Buch. Die Charaktere waren ausgezeichnet dargestellt, allen voran Kate, die hier als brillanten Figur wirklich herausragt. Zwar noch immer gezeichnet von ihrem Trauma und der Zeit als Alkoholikerin, zweifelt sie öfters an sich selbst. Doch durch ihre Entschlossenheit und starken Willen bleibt sie weiter dran. Was sicherlich an Freundin Meghan und Tristan liegt, mit denen sie über alles reden kann. Bei Serientäter Peter Conway hatte ich des Öfteren wirklich Gänsehaut. Der Autor beschreibt diesen kranken Psychopathen und Kannibalen wirklich ausgezeichnet. Eine richtige Wut hatte ich teils auf seine Mutter Enid. Eine Frau, die für mich eigentlich viel zu früh Mutter wurde und dementsprechende Fehler gemacht hat. Doch mehr möchte ich nicht verraten, ich kann das Buch definitiv weiterempfehlen und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.

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