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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

lesenswert

Koma
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Nachdem Harry Hole in „Die Larve“ mit seinen bislang schwersten Schussverletzungen in einer heruntergekommenen Wohnung eines Junkies endete, sind die Befürchtungen, Gott sei Dank, nicht eingetroffen. Doch ...

Nachdem Harry Hole in „Die Larve“ mit seinen bislang schwersten Schussverletzungen in einer heruntergekommenen Wohnung eines Junkies endete, sind die Befürchtungen, Gott sei Dank, nicht eingetroffen. Doch es ist nicht so, dass einem der, dem Alkohol sehr zugeneigtem Ermittler, direkt auf den ersten Seiten begegnet, sondern erst im Mittelteil in Erscheinung tritt.

Bis dahin sind seine ehemaligen Kollegen einem brutalen und sehr gnadenlosen Polizeimörder auf der Spur.

Der Thriller beginnt zehn Jahre zuvor mit einem Sexualmord an einem jungen Mädchen, der nie aufgeklärt wurde. Dort wird die erste Leiche eines hingerichteten Polizisten gefunden. Auch bei den weiteren Morden fällt ein Ermittler des jeweiligen alten Teams zum Opfer.

Das Gespinst der Dramaturgie ist, das alle Polizisten, hier in Gut und Böse vereint, und auch keinen Halt vor der obersten Hierarchie macht.

Harry Hole fühlt sich in seiner Rolle als Dozent an der Polizeihochschule wohl. Es sieht auch so aus, als hätte er dem Alkohol und den Drogen abgeschworen. Harry macht sich auch Gedanken, wie die gemeinsame Zukunft mit seiner Freundin Rakel aussehen soll. Dieses allerdings ändert sich prompt, nachdem er in den Ermittlungen hilft, und selbst auch zur Zielscheibe des Polizistenmörders wird.

„Koma“ macht auch vor Überraschungen nicht halt, und lenkt den Leser in eine vollkommen andere Richtung.

Da ich nicht zu viel verraten möchte, nur diesen einzigen Tipp: Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 31.03.2017

toller auftakt

Dreimal schwarzer Kater (Roussillon-Krimi 1)
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An einem heißen Sommertag wird in südfranzösischem Perpignan die Leiche einer jungen Niederländerin in der Nähe eines Campingplatzes gefunden. Sie wurde brutal ermordet.
Fast zeitgleich wird ein Taxifahrer ...

An einem heißen Sommertag wird in südfranzösischem Perpignan die Leiche einer jungen Niederländerin in der Nähe eines Campingplatzes gefunden. Sie wurde brutal ermordet.
Fast zeitgleich wird ein Taxifahrer von seiner Ehefrau, und Mutter des gemeinsamen Kleinkindes, als vermisst gemeldet.
Die beiden Inspecteure Gilles Sebag und Jacques Molina wollen nichts anderes als ein kühles Glas Weißwein am Feierabend. Doch daraus wird in den nächsten Tagen erst einmal nichts.
Und auch mit seiner Ehefrau stimmt in den Augen von Gilles Sebag nicht alles. Sie verhält sich einfach zu komisch.
Zu allem Überfluss wird eine weitere junge Niederländerin entführt. Für die Presse ein gefundenes Fressen, bevor die ganzen Touristen kommen. Gibt es etwa einen Serienmörder im Roussillon, der es auf junge Niederländerinnen abgesehen hat?

Da der Protagonist hier Gilles Sebag ist, wird viel von ihm, und auch seiner Familie erzählt. Zu Beginn wird beschrieben, wie er lieber seinen Freizeitaktivitäten nachgeht, anstatt auf der Arbeit seinen Job als Inspecteur nachzugehen. Viele Passagen hätten auch in einer abgekürzten Form einen Anklang gefunden.

„Dreimal schwarzer Kater“ habe ich im Rahmen einer Leserunde gelesen. Insgesamt gesehen hat er mir gut gefallen. Der Anfang hatte für mich einen langen Atem, doch dies steigert sich von Kapitel zu Kapitel.
Manchmal fand ich das Drumherum, wie z. B. die Beschreibungen der Kaffees, oder der Gerichte ein wenig nervig. Denke, gehört wohl aber dazu.
Auch ist es nicht ein „typischer“ französischer Krimi, wenn man dieses im Vorfeld meint.

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, und ich werde mir auf jeden Fall den nächsten Band holen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

tolle unterhaltung

Zur Hölle mit Seniorentellern!
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Dieses war bereits mein fünftes Buch von Ellen Berg, was ich verschlungen habe. Sie hat einfach das Händchen dazu, dass man sich in die Hauptcharaktere einfühlen kann. Und auch hier ist ihr dieses wunderbar ...

Dieses war bereits mein fünftes Buch von Ellen Berg, was ich verschlungen habe. Sie hat einfach das Händchen dazu, dass man sich in die Hauptcharaktere einfühlen kann. Und auch hier ist ihr dieses wunderbar gelungen.

Doch, worum geht es?

Der Dreh- und Angelpunkt ist Elisabeth Schliemann von ihren Freunden Lissy genannt, verwitwet, und froh darüber. Leider läuft ihr 70. Geburtstag so dermaßen aus dem Ruder, dass sie vor ihrer Familie flüchtet, den spritzigen Taxifahrer Benno kennenlernt, in der Eckkneipe „Bei Inge“ einen über den Durst kippt, dort hinfällt, und sich einen Oberschenkelhalsbruch zuzieht.

Und die Wahrheit ist nach zwei Wochen Medikamentenschlaf im Krankenhaus noch schlimmer wie alles andere. Der Arzt bescheinigt ihr mit sehr dümmlichen Worten, dass sie auf ewig an den Rollstuhl gefesselt sein wird, und von von ihren reizenden drei Töchtern wird sie in die Seniorenresidenz „Bellevue“ gebracht, so wie es auf ihrer Geburtstagsfeier von ihrem höchst unlieblichen Schwiegersohn prophezeit wurde. Der einzige Augenstern ist Schwester Klara, die sich um sie sorgt.

Nach einigem Hin und Her schließ sie Kontakt mit Herrn Martenstein, pensioniertem Lehrer; Lila Fouquet, passionierter Operndiva, Ella Janowski, leider der Narkolepsie verfallen, und Vincent von Wackerbarth, Sorß einer Rittersfamilie.

Wir begegnen Frau Fröhlich, ihrer Aufmachung nach eine verfehlte Kindergartenerzieherin, die nach dem Brand des Einstein- Clubs einen besonderen Kieker auf unsere Lissy hat.

In der Ruhestätte für unsere in die Jahre gekommenen Senioren spielt auch Pete der Pfleger eine entscheidene rolle. Eine zarte Liebesgeschichte ereignet sich hier auch.



Doch bevor ich alles verrate, gebe ich nur einen einzigen Rat. Unbedingt selber lesen!

Das Buch ist durch seine flüssige Schreibweise ein Leseschmaus, so dass man gar nicht merkt, wie die Seiten dahinfliegen.

Ich hoffe, die Zeit vergeht schnell, bevor ich neuen Roman „Den lass ich gleich an“ in den Händen halten kann.

Veröffentlicht am 31.03.2017

weckt die sehnsucht

Das kleine Inselhotel
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Jessie ist jung, attraktiv und gerade in ihr erstes, eigenes Apartment im Londoner Stadtteil Ealing gezogen.

Ausgerechnet dort treibt seit Kurzem ein sadistischer Frauenmörder sein Unwesen. Er vergewaltigt ...

Jessie ist jung, attraktiv und gerade in ihr erstes, eigenes Apartment im Londoner Stadtteil Ealing gezogen.

Ausgerechnet dort treibt seit Kurzem ein sadistischer Frauenmörder sein Unwesen. Er vergewaltigt und erdrosselt seine weiblichen Opfer mit äußerster Brutalität.

Aber Jessie versucht, nicht daran zu denken. Auch nicht daran, dass sie genau in das Beuteschema des ›Ealing Stranglers‹ zu fallen scheint. Das zumindest behauptet ihr Nachbar Mister Forsythe. Aber warum weiß dieser unheimlich wirkende Mann überhaupt so viel über die Methoden des gesuchten Killers?

Ist er vielleicht am Ende selbst die Bestie?
Und was ist eigentlich mit Jessies Vormieter passiert?

Diese, und noch sehr viele andere Fragen stellt man sich während des Lesens. Wo ist der verschollene Bruder, hat er damit zu tun? Der Autor hat es hier sehr gut verstanden, den Leser fortwährend auf die falsche Spur zu locken.

Die beiden Inspektoren sind der Häme der Presse zum Opfer gefallen, doch nichts weist auf den Mörder hin.

Doch nach und nach finden sich klitzekleine Puzzleteilchen, die vielleicht in Frage kommen.

Ich habe das Buch nicht aus den Händen legen können. Der Spannungsbogen ist gut gesetzt, und keinesfalls verdient das Buch weniger als fünf Sterne.

Wem seine Gebeine lieb sind, sollte diesen Thriller unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 31.03.2017

berührend

Sommerblau
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Es handelt von drei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können.

Gemma, eine erfolgreiche Journalistin, doch leider ohne Job. Und mit dem Wissen, am Anfang einer Schwangerschaft ...

Es handelt von drei Frauen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können.

Gemma, eine erfolgreiche Journalistin, doch leider ohne Job. Und mit dem Wissen, am Anfang einer Schwangerschaft zu stehen.

Veronica, die mit ihrem Leben hadert, da sie als junge Frau ihr neugeborenes Mädchen zur Adoption frei gab.

Und Bea, die nach dem Tod ihrer Mutter erfährt, dass sie adoptiert worden ist.



Alle drei finden sich in dem kleinen, beschaulichen Ort Boothbay Harbor wieder. Eines haben aber alle drei gemeinsam. Sie sind frenetische Fans des britischen Schauspielers Colin Firth, und dessen Filmen.



Gemma ist aufgrund einer Einladung hierher gekommen, und sucht unterbewusst auch Abstand zu ihrem Mann, und dessen Familie. Sie überlegt, ob sie die Schwangerschaft beenden soll, oder ob sie das gemeinsame Kind austrägt.

Veronica ist nach vielen Jahren des Umherziehens wieder in ihrem Heimatort ansässig geworden, und arbeitet in einem Diner. Doch ihre wahre Kunst ist es, Kuchen zu backen, mit denen sie das Leben ihrer Kunden bereichert. Sei es mit Seelen-, Hoffnungs- oder Glückskuchen.

Bea ist hergekommen, da sie über die Adoptionsvermittlung den Namen und die Adresse ihrer Mutter herausgefunden hat. Ihre Mutter lebt in diesem wahrlich schönen Ort.



Das Buch gibt den Protagonistinnen je ein Kapitel, bevor es zur nächsten geht. Zu Beginn fand ich es abgehackt, und gehetzt, dass jede auch mal zu Wort kommen sollte.

Nachdem sich dieses eingespielt hatte, konnte es sich flüssig weg lesen. Ich habe dieses Buch sehr gemocht. Es ist keine anstrengende Weltliteratur, sondern zeigt, wie wenig entfernt doch das große Glück sein kann. Ein klein wenig nervend fand ich Colin Firth...