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Veröffentlicht am 13.06.2021

Emmy mit y - etwas ganz Besonderes

Sturmvögel
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Ich kannte bereits ein Vorgängerbuch der Autorin - Ferien bei den Hottentotten - was ich seinerzeit eher mäßig spannend fand, deshalb hatte ich hier eigentlich gar nicht mal so hohe Erwartungen, dennoch ...

Ich kannte bereits ein Vorgängerbuch der Autorin - Ferien bei den Hottentotten - was ich seinerzeit eher mäßig spannend fand, deshalb hatte ich hier eigentlich gar nicht mal so hohe Erwartungen, dennoch war ich neugierig, als ich hörte, dass es etwas Neues von Manuela Golz gibt.......diesmal allerdings hatte es mich von der ersten Seite an gepackt, ganz großes Kino, wie ich finde, von Anfang liebte ich die Protagonistin Emmy, deren Name etwas ganz Besonderes sei, wie sie sich bereits früh zu eigen macht, denn das y ist ein ganz selten vorkommender Buchstabe des Alphabets. Die kleine Emmy ist anders, von Anfang an, sie will früh lesen lernen, u. sich nicht in das gängige Rollenbild fügen, in das, was als Frau von ihr zu Beginn des letzten Jahrhunderts als sie geboren wird, erwartet wurde. In einem ganz kleinen Dorf oben an der Küste wächst Emmy auf, arbeitet als Dienstmädchen, zieht ihre Kinder fast allein auf, da der Mann im Krieg ist, ein Schicksal, das sie mit unseren Großmüttern und Urgroßmüttern teilte, es hat mich tief bewegt. Wir lernen Emmy ganz am Anfang der Geschichte kennen, als ihre besorgte Tochter ihr einen Arztbesuch bei einem hochrangigen Professor vermittelt. Emmy schon sehr betagt, über die 90, hat sich damit abgefunden, dass ihr Leben sich dem Ende neigt, ist aber nicht altersdeprimiert, eher im Gegenteil, dankbar, aber vor allem unglaublich humorvoll, ja sympathisch bissig, als sie jeglichen Respekt vor dem jungen Professor vermissen lässt, der ihr gerne einen Herzschrittmacher verpassen würde, dessen Sinn Emmy anzweifelt, möchte sie doch schließlich nicht ewig leben. Die alte Dame lässt in diesem Buch von Manuela Golz in vielen Episoden ihr Leben Revue passieren, wir springen hin und her zwischen dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts und den Jahren 1974 und 1994. Ich fühlte mich großartig unterhalten und oft gerührt angesichts dieser gewaltigen Lebensgeschichte! Von mir gibt es mindestens 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Spannung an der Nordseeküste

Nordwestzorn
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Für mich war dies bereits der zweite Teil der Krimi-Reihe von Svea Jenssen, die in meinem Wohlfühl-Urlaubsort St.Peter-Ording spielt, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht! Man muss den ersten Band ...

Für mich war dies bereits der zweite Teil der Krimi-Reihe von Svea Jenssen, die in meinem Wohlfühl-Urlaubsort St.Peter-Ording spielt, und ich wurde auch diesmal nicht enttäuscht! Man muss den ersten Band nicht unbedingt kennen, finde ich, auch wenn ich selbst es durchaus schätze, die Hintergrundinformationen zu kennen. Aber ich glaube, es tut dem Lesegenuss keinerlei Abbruch, wenn man „Nordwestzorn“ zuerst liest. Es ermittelt das bereits aus dem Vorgängerfall bekannte Ermittlerduo um Anna Wagner und Hendrik Norberg, und ich habe mich sehr gefreut, die beiden wieder zu treffen! Für mich bietet die Autorin genau die richtige Mischung aus kriminalistischer Handlung und dem Privatleben der Kommissare. Diesmal wird im Rahmen eines sogenannten Cold Case geforscht, vor etlichen Jahren war in einem Ferienheim im Urlaubsparadies an der Nordseeküste ein Junge verschwunden, alle Beteiligten leiden bis heute, handelte es sich damals um Kindesmissbrauch? War es eine Entführung? Vieles konnte nie geklärt werden. Die zahlreichen Verflechtungen bleiben lange undurchsichtig, es gibt immer wieder spannende Wendungen, so dass ich bis zum Schluss miträtseln konnte. Der Schreibstil von Svea Jennsen hatte mich von der ersten Seite an wieder komplett in die Geschichte einsteigen lassen, die Autorin erzählt mehr als flüssig und sehr spannend, schildert alle Charaktere sehr authentisch. Einzig mit dem Titelbild bin ich nicht 100%ig glücklich, auch wenn ich keinerlei Verbesserungsvorschläge anbieten kann, es ist mir irgendwie eine Spur zu nebulös, u. ich bin nicht ganz sicher, ob es mich in der Buchhandlung unbedingt ansprechen würde. Ansonsten gibt es von mir aber eine absolute Leseempfehlung, und ich hoffe, dass wir nicht allzu lange auf den dritten Teil der Soko St.Peter-Ording warten müssen!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Überzeugender Coming of age Roman

Hard Land
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Mit Hard Land ist Benedict Wells ein großartiger sogenannter "Coming of age" Roman gelungen. Obwohl diese Art von Geschichten, in denen die Hauptfigur viele Jahrzehnte jünger ist als ich, normalerweise ...

Mit Hard Land ist Benedict Wells ein großartiger sogenannter "Coming of age" Roman gelungen. Obwohl diese Art von Geschichten, in denen die Hauptfigur viele Jahrzehnte jünger ist als ich, normalerweise nicht unbedingt in mein Beuteschema fällt, hatte ich mich aufgrund der zahlreichen Empfehlungen hierfür entschieden und habe dies nicht bereut! Der Autor präsentiert uns mit seinem Protagonisten einen schüchternen, liebenswerten Jungen mitten in der Pubertät und nimmt uns mit ins Jahr 1985. Wir befinden uns in Missouri, Sams Mutter ist schwer an Krebs erkrankt, lebt schon länger mit der Diagnose, und die Familie erwartet ständig das Schlimmste. Aus diesem Grunde hat keiner so richtig Zeit für die üblichen altersbedingten Alltagssorgen eines 15jährigen. Sam macht also vieles mit sich allein aus, ist ohnehin ein eher introvertierter Mensch, doch der Leser hat an seinen Gedanken und Problemen teil. Er übernimmt, um den Plänen seiner Eltern zu entfliehen, die ihn zu seinen Cousins aufs Land schicken wollen, die er nicht mag, einen Ferienjob im Dorfkino. Hier lernt er drei etwas ältere Jugendliche kennen, die er anhimmelt, in Kirstie, das einzige Mädchen, verliebt er sich sogar bis über beide Ohren. All dies wird von Benedict Wells mit einer, wie ich finde, extrem einfühlsamen und dabei packenden Art erzählt. Der Schreibstil ist extrem angenehm und flüssig, die Charaktere sind sehr gut und differenziert geschildert! Ich fühlte mich durchgehend gut unterhalten, bin neugierig auf den Autor geworden, somit wird dies nicht mein letztes Buch von ihm sein! Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Jugend vor 50 Jahren und der Versuch der Aufarbeitung im Hier und Jetzt

Die Geschichte von Kat und Easy
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Zwar hatte mich das Cover auf den ersten Blick nicht vollends überzeugt - etwas zu langweilig, wenn auch farblich harmonisch gestaltet - gab mir doch bereits die Leseprobe das Bauchgefühl, dass dieses ...

Zwar hatte mich das Cover auf den ersten Blick nicht vollends überzeugt - etwas zu langweilig, wenn auch farblich harmonisch gestaltet - gab mir doch bereits die Leseprobe das Bauchgefühl, dass dieses Buch hier genau meins sein würde, und ich wurde nicht enttäuscht! Susann Pasztor nimmt uns in ihrer Geschichte von Kat und Easy mit in die 70iger Jahre, in denen die beiden Mädchen ihre Jugend verbrachten, Freundinnen waren. Vielleicht lag ein gewisser Reiz des Buches natürlich auch daran, dass ich mich in den Schilderungen, wie Feiern in Jugendclubs, Nennungen von Musiktiteln, ("Wir tanzten Stehblues") u.ä. komplett wiedererkannte und mit dem Lebensgefühl identifizieren konnte. Zumindest hat mich die Autorin von der ersten Seite an mit genommen und komplett angesprochen! Ihr Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, die Schilderungen von Kat und Easy und auch anderen Charakteren sehr authentisch, so dass ich ein gutes Bild der handelnden Personen hatte. Durch Ereignisse, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, entzweien sich die Freundinnen und treffen sich Jahrzehnte später wieder auf einer gemeinsamen Reise nach Griechenland, alles von Easy in die Wege geleitet, die Kat, die mittlerweile eine erfolgreiche Lebensberatung in Form eines Blogs betreibt, kontaktiert hatte. Diese Art und Weise, die Geschichte aufzurollen, fand ich sehr gelungen und kreativ. Durch die jeweiligen Blogeinträge erfahren wir auch einiges über die Handlung, offenbar für die Protagonisten ein unkomplizierter Weg, sich mit dem Geschehen auseinander zu setzen. Der Roman über Liebe, Freundschaft, Familie und Gefühle war vielleicht nicht der tiefgehenste, den man über diese Themen schreiben kann, aber ich habe mich mehr als gut unterhalten gefühlt, extrem angesprochen, vielleicht tatsächlich auch durch die Zeitschienen, die meiner eigenen Biographie entsprechen. Deshalb von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung! Ich werde zeitnah auf jeden Fall noch mehr von der Autorin lesen!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Zwei ungleiche Schwestern

So wie du mich kennst
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Anika Landsteiner nimmt uns mit in die Geschichte von Karla und Marie, zwei Schwestern, eine lebt in New York, die andere in Unterfranken. Als Marie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, macht sich ...

Anika Landsteiner nimmt uns mit in die Geschichte von Karla und Marie, zwei Schwestern, eine lebt in New York, die andere in Unterfranken. Als Marie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, macht sich Karla auf, um deren Wohnung in der amerikanischen Großstadt aufzulösen. Der Leser erfährt einiges über das Leben von Karla und Marie, indem die Autorin aus unterschiedlicher Sichtweise, kapitelweise wechselnd, über Karlas Trauerbewältigung in der Gegenwart einerseits und rückblickend auch von Maries Warte her berichtet. Anika Landsteiner besitzt einen unglaublich eindringlichen Erzählstil, der manch einen etwas an Dynamik und Spannung vermissen lässt, für mich war alles 100%ig passend und stimmig. Wie sie sich ernsten, ja geradezu harten Themen wie Gewalt gegen Frauen in Form von Übergriffen durch Maries Exmann oder Karlas Trauer und somit dem Tabuthema Tod nähert, war für mich ganz großes Kino! Von Anfang an fühlte ich mich von der Autorin abgeholt und großartig unterhalten, die Schilderung der einzelnen Charaktere ist sehr authentisch. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das letzte! Für alle, die sich auf leichte Art und Weise erzählt auch gerne mal mit ernsteren Themen beschäftigen, eine absolute und unbedingte Leseempfehlung!

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