regt zum nachdenken an
Die Liebe in Zeiten der CholeraAufmerksam auf Gabriel Garcia Márquez wurde ich durch das Buch "Leben um davon zu erzählen". Zwei Tage später fand ich zufällig "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" auf unserem Büchertisch. Verhaftet, ...
Aufmerksam auf Gabriel Garcia Márquez wurde ich durch das Buch "Leben um davon zu erzählen". Zwei Tage später fand ich zufällig "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" auf unserem Büchertisch. Verhaftet, nach Hause gebracht und ins Regal gestellt.
Jetzt hab ich´s gelesen und bin sprachlos. Sprachlos vor allem deshalb, weil mich eine Liebesgeschichte selten so mitgerissen hat wie diese. Erzählt wird die Geschichte von Fermina Daza und Florentino Ariza, die quasi ein Leben lang um ihre Liebe kämpfen. Dabei ist es aus der Sicht von Fermina Daza gar nicht so offensichtlich, dass sie lieber Florentino Ariza als Dr. Juvenal Urbino heiraten würde. Durch tragi-komische Umstände platzt die Hochzeit zwischen Fermina und Florentino. Während Fermina versucht zu vergessen (sie wird von ihrem Vater auf eine Reise geschickt, während derer sie mit einer ihrer Cousinen viel unternimmt), kann es der tragische Held Florentino nicht verwinden und hält sich trotz vieler Liebschaften über die Jahre immer einen Platz in seinem Herzen für Fermina frei. Er ist sich nämlich sicher und tut auch alles dafür, dass er eines Tages doch noch mit Fermina zusammenkommt - und wenn es das ganze Leben dauert.
Und so wird man als Leser Zeuge, wie das Leben zweier füreinander bestimmten Personen sich in unterschiedliche Richtungen, letztendlich auf Umwegen aber wieder aufeinander zu entwickelt. Fulminanter Höhepunkt der Geschichte ist dann eine gemeinsame Schifffahrt von Fermina Daza und Florentino Ariza, auf der sie dann endlich das machen, wovon beide instinktiv bewußt (Florentino) und unbewußt (Fermina) ihr Leben lang geträumt haben: nämlich sich zu lieben.
Gewürzt mit viel Humor, Einschüben über die politischen Zustände in Kolumbien und zweier unglaublich sympathischen Hauptfiguren (in "Leben um davon zu erzählen" heißt es, dass Marquez seinen Eltern in dem Roman ein Denkmal gesetzt hat), gelingt es dem Autor eine fesselnde Liebesgeschichte zu erzählen.
Was nehme ich aus diesem Buch mit? Die Vehemenz, die Beharrlichkeit und das Durchhaltevermögen von Florentino hat mich dermaßen beeindruckt, dass ich mir bei dem Gedanken an die Geschichte immer bewußt machen werde, dass sich letztendlich doch alles zum Guten entwickelt, wenn man nur fest daran glaubt und die Hoffnung nicht aufgibt. Darum werde ich diesem Buch von nun an einen ständigen Platz sowohl in meinem Bücherregal als auch in meinem Herzen (sorry für die pathetischen Worte - ich kann nicht anders!) einräumen und (wenn es mal gerade nicht so läuft - egal in welcher Lebenssituation man sich gerade befindet) mich an Florentino und Fermina erinnern in der Hoffnung und vielleicht auch in der Gewissheit, dass das Gute letztendlich doch der Sieger im Leben ist.