Hintergrund / zur Autorin:
Bei der kosmopolitischen Autorin wurde 2014 mit 21 nach längeren gesundheitlichen Beschwerden eine Histamin- und Laktoseintoleranz diagnostiziert, was sie in einem persönlichen Vorwort schildert, ebenso wie ihre ersten Annährungsversuche an das Thema Intoleranzen. Da die Beschwerdebilder bei Lebensmittelintoleranzen sehr unspezifisch sind (Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Blähungen, Bauchschmerzen und / oder Müdigkeit sind nur einige davon) wird von Spezialisten vermutet, dass viele Menschen davon betroffen sind – ohne es zu wissen. Eine sehr gute Anregung der Autorin ist es, einfach mal den Selbsttest zu machen und sich eine Woche lang entsprechend zu ernähren (ohne Ausnahmen!). Wenn es einem danach besser geht: voila!
Zum Inhalt:
Dem Rezeptteil ist ein Einleitungs- & Theorieteil vorangestellt, der rund 30 Seiten umfasst. Für Leser, die sich bislang noch nicht mit dem Thema Lebensmittelintoleranzen - und allergien auseinandergesetzt haben, gibt dieser Teil einen kurzen, aber recht runden Überblick über das Thema. Besonders gut gefallen haben mir hierbei die FAQ´s auf den Seiten 20 – 27 (u.a.: „Wie verhältst du dich als Gast“), während die „Do´s and Dont´ts“ doch eher ein wenig platt und zumeist ganz selbstverständlich wirken (Don´ts: u.a. „Frischen Fisch im Auto liegen lassen“, „Nächtelang durchfeiern“). Obgleich wir in der Familie einige Fälle von Lebensmittelintoleranzen - und allergien haben, waren manche Informationen für mich dabei durchaus neu (z.B. dass Zitrusfrüchte „Liberatoren“ sind, die Histamin im Körper freisetzen - S. 36).
Der Rezeptteil startet dann ab Seite 40 und bietet insgesamt 104 sehr abwechslungsreiche Rezepte für alle Anlasse und Mahlzeiten des Tages. Die meisten Rezepte sind optisch ansehnlich präsentiert und mit Angaben über die Zubereitungszeiten sowie die Nährstoffe (Kalorien, Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) versehen. Die Zubereitungsanweisungen sind stets übersichtlich und leicht verständlich. Die veganen Rezepte sind nochmals extra gekennzeichnet. Aufpassen muss man allerdings mit dem Thema „glutenfrei“, da nicht alle Rezepte per se glutenfrei sind, sondern ggf. durch den Austausch von Zutaten abgewandelt werden müssen (ist dann unter den Zubereitungsanweisungen angegeben).
Die Rezepte sind in die folgenden sechs Rubriken aufgeteilt:
• Breakfast: 23 extrem abwechslungsreiche Rezepte für einen gesunden Start in den Tag, u.a. mit Smoothies, Müslis, Muffins und dreierlei Brotsorten, u.a. das „saftige Süsskartoffel-Kokos-Brot (S. 46) oder auch ein „Körnerbrot“ (S. 56). Sehr lecker und wirklich schnell zubereitet (muss aber über Nacht in den Kühlschrank) ist der „Chiapudding mit Mangopüree“ (S. 60)
• Snacks: 17 Rezepte „to go“ für den kleinen Hunger zwischendurch, wie etwa die einfach zu machenden „schnellen Popcornriegel“ (S. 73), leichte „Reis-Crispies“ (S. 93) oder auch die fruchtig-frischen „saftigen Blaubeer-Riegel“
• Fresh Salads: 14 Rezepte inkl. 4 Dressings & Saucen, wie beispielsweise die exotische „Mango Tahini Sauce“ (S. 131); Bei dem „Pfirsich-Quinoa-Salat mit Hähnchen und Pesto” (S. 116) „versteckt“ sich ein tolles veganes Pesto-Rezept, das auch sehr gut zu Pasta passt!
• Healthy Sweets: 11 Rezepte für das „gesunde Naschen“, wie etwa die leckere „Kokos-Créme-Brúlée” (S. 134) oder auch das “Mango-Kokos-Eiscremewunder” (S. 153), dass abgesehen von der Tiefkühlzeit wirklich sehr schnell und einfach zuzubereiten ist!
• Quick and easy Mains: 19 Rezepte für pfiffige Hauptgerichte, wie etwa die “Zucchinispaghetti mit Basilikumpesto” (S. 160 – Achtung ein Spiralschneider wird benötigt!) oder auch das „Hirse-Gemüse mit Süsskartoffeln” (S. 199)
• Cooking for friends and family: 20 sehr abwechslungsreiche Rezepte mit überschaubarem Zubereitungsaufwand, wie etwa bei dem „Panierten Kokoshuhn mit Mango-Couscous“ (S. 216) oder auch dem „grünen Thai-Curry mit Hähnchen“ (S. 224)
Meine Meinung / FAZIT:
Die Rezepte dieses Kochbuchs sind extrem abwechslungsreich und bieten für alle Anlässe und Geschmacksvorlieben die richtigen Gerichte. Selbstverständlich ist histamin-, laktose- und glutenfreies Kochen und Backen grundsätzlich eher aufwendiger als die herkömmliche Küche mit Weizen & Co. Entsprechend finden sich auf den Zutatenlisten häufig Zutaten, deren Beschaffung etwas aufwendiger und natürlich auch teurer ist, wie etwa Wachteleier. Auch benötigt man für manche Rezepte spezielles Küchenwerkzeug, wie etwa einen Spiralschneider oder eine Getreidemühle (z.B. für das Macadamianussmehl). Alles in allem ein sehr gelungenes Kochbuch mit tollen Rezepten. Übrigens bietet die Autorin auf ihrer Homepage (nathaliescuisine.com) viele sehr schöne Rezepte an – auch auf Deutsch!