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Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein echtes Herzensbuch und absolutes Lesehighlight! Ich liebe es!

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Linus Leben besteht aus seiner Arbeit. Am Feierabend hört er alte Schallplatten an, allein bzw. mit seiner ihm zugelaufenen Katze Calliope. Linus hat keine Freunde und lebt allein. Das macht ihm eigentlich ...

Linus Leben besteht aus seiner Arbeit. Am Feierabend hört er alte Schallplatten an, allein bzw. mit seiner ihm zugelaufenen Katze Calliope. Linus hat keine Freunde und lebt allein. Das macht ihm eigentlich auch gar nichts aus – er mag sein Leben so, wie es ist. Doch ob das tatsächlich so ist oder er es sich nur schönredet, findet Linus heraus, als ihn das oberste Management auf eine Insel schickt, wo er das Waisenhaus von Mr. Parnassus begutachten soll. Dort tobt das Leben, alles ist bunt und laut und erfüllt vom Duft des Meeres und der vielen Pflanzen. Dann sind da auch noch die Waisenkinder – eins besonderer als das andere – und natürlich Mr. Parnassus, der in Linus Gefühle auslöst, die diesen ziemlich aus der Bahn werfen. Seine anfangs an den Tag gelegte professionelle Distanz bröckelt mit jedem Tag, er verliebt sich in die Insel, in die Kinder, in das Leben, das er dort führen könnte – mit Mr. Parnassus.

Was für ein Schatz dieses Buch doch ist! Nicht nur Linus verliebt sich in die Insel mit allem drum und dran, auch mir ist es so ergangen. Linus, Mr. Parnassus, Zoe (Elementargeist) sowie die Waisenkinder Talia (Gnom), Lucy (Sohn des Teufels), Sal (Animagus), Theodor (Lindwurm), Phee (Waldelementar) und Chauncey (wabbeliger Irgendwas) machen keine Umwege, sondern pflanzen sich direkt und unmittelbar in mein Herz. Jeder einzelne ist so bildhaft und detailliert beschrieben, hat seinen eigenen, unverkennbaren Charakter und ist so wichtig für die Story. Allesamt sind liebenswert und verletzlich und doch auch so stark. Hier werden Themen wie Vorurteile, Anderssein, Queerness, gesellschaftliche Ausgrenzung und so weiter behandelt. Und das auf eine Art und Weise, dass einem das Herz überläuft und man sich wünscht, dieses Buch möge bitte nie zu Ende gehen. Es ist so warmherzig und tiefgründig, dabei aber auch zum Brüllen komisch und dann wieder so herzergreifend schön – bitte mehr davon! Kopfkino vom Allerfeinsten, hier ist man nicht nur Leser, sondern Teil der Geschichte, mittendrin und gefühlsmäßig absolut gefesselt. Ich könnte mir auch eine Verfilmung wunderbar vorstellen. Und: normalerweise lese ich ein Buch nicht mehrfach – das hier könnte die Ausnahme sein! Was für ein wunderwunderwundervolles Buch! Wer herzensgute, lustige, emotionale, fantasievolle, bunte, facettenreiche und wunderschöne Geschichten mag, muss dieses Buch lesen.

Die ausführliche Rezension inkl. Lese- und Hörprobe findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/06/mr-parnassus-heim-fur-magisch-begabte.html

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Euphancholie trifft es total! Ein Sommer in den 80ern, den man nicht so schnell vergessen wird

Hard Land
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"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb."
(Erster Satz des Buchs).

Euphancholie – eine Wortschöpfung aus den Begriffen Euphorie und Melancholie – ist genau das, was Sam in diesem ...

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb."
(Erster Satz des Buchs).

Euphancholie – eine Wortschöpfung aus den Begriffen Euphorie und Melancholie – ist genau das, was Sam in diesem Sommer durchmacht. Einerseits ist er der ewige Außenseiter, hat Probleme mit seinem Vater und auch mit den Mädchen und dann ist da noch die tödliche Krankheit seiner Mutter, die alles in den Schatten stellt. Andererseits lernt er – weil er vor den erwähnten Problemen fliehen möchte – neue Freunde kennen, verliebt sich und lernt sich selbst, seine Familie und das Örtchen Grady, in dem er lebt, neu kennen (und schätzen) und erlebt wohl den gleichermaßen schönsten und schrecklichsten Sommer seines Lebens.

Die Charaktere – allen voran Sam und seine Freunde der sportliche und sehr empathische Brandon „Hightower“, der auf Männer stehende und immer für Unsinn zu habende Cameron und die kluge Kristie mit der Zahnlücke – sind einfach umwerfend gezeichnet. Genauso wie die Beziehung, die die vier untereinander haben. Ich fühlte mich absolut in Filme der 80er Jahre zurückversetzt, wie z.B. „Stand by me“ oder auch „Breakfast-Club“. Überhaupt sind die 80iger Thema hier, das Buch quasi eine Hymne auf die Filme und die Musik dieses Jahrzehnts. Ich sage nur: Bruce Springsteen und Billy Idol.

Jede Seite hat mich gefesselt und mich mitten hineingeworfen in die Handlung. Es steckt so viel Gefühl darin und so viel Lebensweisheit, ich musste lachen, kichern, schmunzeln, weinen, war wütend und dann wieder ergriffen – ein buntes, tiefgehendes Paket an Emotionen. Vielleicht, weil die 80er Jahre auch „meine“ Jahre waren, wahrscheinlich aber vor allem deswegen, weil Benedict Wells einfach brillant schreiben kann! Ein wunderbares Buch, dass ich gerne JEDEM ans Herz legen möchte: Jugendlichen ebenso wie den Eltern von Pubertierenden und einfach jedem, der die 80er Jahre liebt oder sich für sie interessiert und gerne (nochmals) einen Sommer „dort“ verbringen möchte.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe, Buchtrailer und mehr findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/05/hard-land-von-benedict-wells.html

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Hier geht es um Katzen, um Liebe, Schicksale und verpasste Gelegenheiten – und um Hoppy und gegrillte Paprika

Die Katzen von Shinjuku
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Yama ist von der Bar Karinka und ihren Stammgästen fasziniert – vor allem natürlich von Yume, die dort am Grill arbeitet. Er kommt fast täglich, trinkt ein paar Krüge Hoppy, isst Teriyaki-Platten und gegrillte ...

Yama ist von der Bar Karinka und ihren Stammgästen fasziniert – vor allem natürlich von Yume, die dort am Grill arbeitet. Er kommt fast täglich, trinkt ein paar Krüge Hoppy, isst Teriyaki-Platten und gegrillte Paprika, spielt Miau-Jongg (eine Spiel, bei dem darauf gewettet wird, welche der Katzen von Shinjuku sich als erstes am Fenster der Bar zeigen wird) und fühlt sich zwischen all den Randgestalten immer wohler. Gehört er doch schließlich auch irgendwie dazu, mit seiner schlecht laufenden Karriere und einem Chef, der ihn sogar in der Öffentlichkeit maßregelt und schlägt. Er und Yume verlieben sich ineinander, doch die Situation ist kompliziert, wie sich nach und nach herausstellt. Ob es ein Happy End gibt? Lest einfach das Buch – es lohnt sich.

Es gibt Bücher, die entfalten erst einige Zeit nach dem Lesen ihre Wirkung. Für mich gehört „Die Katzen von Shinjuku“ dazu. Es liest sich leicht und flüssig, da es nicht der typische japanische Schreibstil, sondern eher ein westlicher ist. Sukegawa´s Sprache ist einfach, aber direkt und auf den Punkt. Er schafft es, immer mehr Spannung aufzubauen im Sinne von: was passiert wohl als nächstes? Welche Geheimnisse verbergen sich hinter Yume? Was hat es mit den Katzen auf sich? Das letzte Drittel des Buches ist dann auch sehr emotional und berührend und das einzige Bild, ganz hinten, nachdem die Geschichte schon vorbei ist, hat mich umgehauen. Da erst habe ich gemerkt, wie tief ich von dem Buch gefangen genommen war.

Auch jetzt, Tage nach dem Lesen, spuken mir Yama, Yume, die vielen Katzen, Madame Granatapfel , Mister Mumm und auch das heißgeliebte Bier Hoppy sowie die Teriyaki-Platte und gegrillte Paprikas im Kopf herum. Eine nachwirkende Geschichte mit viel Gefühl und Tiefgang.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe könnt ihr euch wie immer in meinem Blog ansehen: LESEZAUBER_ZEILENREISE https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/05/die-katzen-von-shinjuku-von-durian.html

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Ein Lächeln ist die schönste Sprache der Welt – zauberhaftes Bilderbuch, das Dich garantiert zum Lächeln bringt

Lächeln gefunden
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Nachdem Bär auf seinem Gesicht dieses dicke, riesengroße und glückliche Lächeln gefunden hat, sich sicher ist: „das kann nicht meins sein, das muss jemand verloren haben“ und die „Lächeln-gefunden“-Zettel ...

Nachdem Bär auf seinem Gesicht dieses dicke, riesengroße und glückliche Lächeln gefunden hat, sich sicher ist: „das kann nicht meins sein, das muss jemand verloren haben“ und die „Lächeln-gefunden“-Zettel im Wald aufgehängt hat, kommen die Tiere des Waldes nach und nach zu Bär auf die Lichtung, um nachzusehen, ob es vielleicht ihr Lächeln ist, welches er da gefunden hat. Jedes stellt dann fest: „nein, viel zu groß für mich“ oder „viel zu breit für mich“. Doch der Bär schafft es dennoch, jedem von ihnen ebenfalls ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, so dass alle glücklich und fröhlich sind. Über einen Streit zwischen zwei der Waldtiere verliert Bär sein Lächeln kurz… doch er findet es schnell wieder – und die beiden Streithähne auch. Die Eule bringt es am Ende der Geschichte dann auf den Punkt: „Das Besondere an einem Lächeln ist, dass man es immer wieder verschenken kann, ohne es weggeben zu müssen.“

Schon allein das Cover zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht – so süß. Und genau so geht es auch innen weiter. Die Zeichnungen umfassen ganze Seiten und Doppelseiten und sind einfach nur zauberhaft. Wenn man sie sich genauer ansieht, kann man eine ganz eigene, kleine Geschichte in den Zeichnungen selbst entdecken: nämlich die vom Taubenpärchen, das sich trifft und ineinander verliebt. Was für eine schöne Idee. Der Text ist kurzgehalten und daher perfekt für die ganz Kleinen zum Vorlesen geeignet. Die Botschaft ist so einfach, wie wichtig: ein Lächeln ist die schönste Sprache der Welt! Lächle, und das Leben lächelt zurück. Lächle und mache anderen und Dir selbst damit eine Freude. Eine Botschaft, die auch schon kleine Kinder verstehen können und die – so klein und unbedeutend sie erscheinen mag – eine ganze Welt zum Positiven verändern kann.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr wie üblich in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/05/lacheln-gefunden-von-sophie-schoenwald.html

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Teil 3 der Achtsam-morden-Reihe – ich musste wieder so lachen!

Achtsam morden am Rande der Welt
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Björn stellt fest, dass er auch mal an sich denken muss und eine Auszeit braucht. Um über alles nachzudenken, sein Leben zu ordnen und herauszufinden, was er selbst will, wie es weitergehen und wohin sein ...

Björn stellt fest, dass er auch mal an sich denken muss und eine Auszeit braucht. Um über alles nachzudenken, sein Leben zu ordnen und herauszufinden, was er selbst will, wie es weitergehen und wohin sein Weg ihn führen soll. Der führt ihn zunächst auf den Jakobsweg. Und gleich am Anfang „explodiert der Kopf des (mitpilgernden) Staatsanwaltes wie aus dem Nichts in einer rosaroten Wolke“. Doch es bleibt nicht bei diesem einen Opfer und Björn ist sich sicher: die Anschläge gelten eigentlich ihm selbst. Zwischen dem achtsamen Nachgrübeln über den Sinn des Lebens und dem Versuch, sein eigenes frühzeitiges Ableben zu verhindern, findet Björn viel über sich selbst heraus und kommt den Antworten auf seine zu Anfang der Pilgerreise gestellten Fragen immer näher. Was das alles mit Chinesen mit Bauschaum im Hintern und mit einem Escortservice zu tun hat? Das müsst ihr schon selber herausfinden.

Was habe ich gelacht! Karsten Dusse schreibt mit einem Gespür für Sprachwitz, dass es eine Freude ist! Das ist nicht einfach eine dahingeschriebene Krimikomödie, sondern ein sprachlich unglaublich gekonnter und dennoch brüllend komischer Erfahrungsbericht einer Selbstfindung mit Hindernissen. Hier sterben viele Leute und doch ist das nicht entsetzlich, sondern bauchmuskelstrapazierend. Um die immer präsenten Achtsamkeitsübungen sind gekonnt passende Szenen herumgeflochten und ich kann gar nicht anders, als mich über den völlig übertriebenen und doch absolut witzigen unsinnigen Sinn der Story köstlich zu amüsieren. Doch auch die leisen, nachdenklichen Töne gibt es. Und die sind so was von berührend – was für eine Mischung! Mir fehlen da noch ein bisschen die Worte, weil es ein wirklich außergewöhnliches Buch ist. Brüllend komisch, total übertrieben laut, dann wieder sehr feinfühlig leise und tiefgründig. Einfach großartig!

Ich empfehle dringend, die Reihe von Anfang an zu lesen – sonst fehlt einem zu viel wichtiges Hintergrundwissen. Nach einem grandiosen 1. Teil und einem schwächeren Teil 2 dreht Karsten Dusse mit diesem 3. Teil wieder voll auf und liefert allerbeste Unterhaltung ab. Fünf Sterne!

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr wie üblich in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/05/achtsam-morden-am-rande-der-welt-teil-3.html

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