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Veröffentlicht am 06.04.2017

Eine Verschwörung?

Die Zeppelin-Verschwörung
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Graf Ferdinand von Zeppelin kommt als neutraler Kriegsbeobachter bei Gettysburg das erste Mal mit Heißluftballons zur Erkundung des Feindes in Berührung. Jahre später erlebt er auf europäischem Boden einen ...

Graf Ferdinand von Zeppelin kommt als neutraler Kriegsbeobachter bei Gettysburg das erste Mal mit Heißluftballons zur Erkundung des Feindes in Berührung. Jahre später erlebt er auf europäischem Boden einen Krieg. Vor Paris kommen auch wieder Ballons zum Einsatz. Aber es gibt einen großen Nachteil, diese Ballons sind von Wetter und Wind abhängig. Das Problem lässt von Zeppelin nie los. Er sucht eine Lösung, um ein Luftschiff manövrieren zu können. Während er bei der Armee ist, macht er sich eine Menge Feinde, denn er ist unangepasst und setzt sich über Regeln hinweg, wenn es ihm angebracht erscheint und es Vorteile für die preußische Armee hat. Als er erkennt, dass er gegen diese Widerstände nicht ankommt und seine Karriere nicht mehr vorankommen wird, bleibt ihm nur eins, er nimmt seinen Abschied. Zunächst fällt er in ein tiefes Loch, denn plötzlich hat er, der Mann in den besten Jahren, keine Aufgabe mehr. Erst lässt ihn seine Frau Isabella gewähren, doch dann sagt sie ihm, dass er noch einmal von vorne beginnen kann. Er besinnt sich auf seine Pläne, ein manövrierfähiges Luftschiff zu bauen und legt seine ganze Energie in dieses Projekt. Da er es alleine nicht schaffen kann, holt er sich den Ingenieur Theodor Kober dazu.
Doch als immer wieder etwas schiefläuft, ist Ferdinand überzeugt, dass man sein Projekt sabotiert. Immer neue Rückschläge muss er hinnehmen.
Der Schreibstil von Antje Windgassen ist sehr angenehm zu lesen. Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den vielen Personen. Diese Geschichte ist sehr spannend und ich fand es sehr interessant zu erleben, wie es zur Entwicklung von „Zeppelinen“ gekommen, die mich auch heute noch sehr faszinieren.
Ich konnte mit Graf Ferdinand von Zeppelin mitfühlen, wenn er wieder einmal einen Rückschlag hinnehmen musste. Seine Frau Isabella hat mir auch gut gefallen, sie ist eine sehr kluge und einfühlsame Frau.
Bis heute ist ungeklärt, warum es immer wieder zu Problemen gekommen ist. In diesem Roman gibt es eine Erklärung, die zwar fiktiv, aber schlüssig und überraschend ist.
Sehr gut hat mir auch der Anhang gefallen, der viele Informationen liefert.
Ein interessanter und spannender historischer Roman.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Resozialisierung im Eis

White Zone - Letzte Chance
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Im Jahr 2030 erhalten sechs Jugendliche eine letzte Chance. Social Adventures Network bietet straffällig gewordenen Jugendlichen die Möglichkeit, ihrem Leben doch noch eine andere Wendung zu geben. So ...

Im Jahr 2030 erhalten sechs Jugendliche eine letzte Chance. Social Adventures Network bietet straffällig gewordenen Jugendlichen die Möglichkeit, ihrem Leben doch noch eine andere Wendung zu geben. So kommt die 19-jährige Crash mit fünf anderen Jugendlichen in die Antarktis. Die Gegend ist unwirtlich und damit ist der Aufenthalt in Neumayer III eigentlich schon abenteuerlich genug, aber dann geschehen Dinge, die den Aufenthalt wirklich bedrohlich machen. Als sie ein Walfangboot bei der Arbeit beobachten, wollen sie ein Zeichen gegen den Walfang setzen. Werden sie erfolgreich sein?
Mir gefällt der Schreibstil von Katja Brandis außerordentlich gut. Ihre Sprache ist so eindringlich, dass man direkt angesprochen wird. Meistens wird aus der Sicht von Crash über das Geschehen berichtet.
Die Jugendlichen Benny, Dattel, Fee, Seven, Kaya und Crash sind sehr unterschiedlich, aber alle haben eines gemeinsam: Ihre Kindheit und Jugend verlief nicht gradlinig und ihnen fehlte die liebevolle Zuwendung von Erwachsenen. Ihre verzweifelten Hilferufe wurde nicht gehört. Wenn man so nach und nach erfährt, was sie bisher erlebt haben, kann man Verständnis für diese Jugendlichen haben, auch wenn die Art und Weise ihres Revoltierens nicht richtig ist. Besonders Crash hat mir gut gefallen, die alles reflektiert und sehr mutig ist.
Die technischen Möglichkeiten, die diese Jugendliche ganz selbstverständlich nutzen, kommen uns Lesern noch sehr utopisch und auch ein wenig bedrohlich vor.
Nun sind sie also hier, in einer kalten und weißen Welt. Zwei Betreuer sollen für sie da sein und sich um die Versorgung kümmern, was mir unter den Bedingungen zu wenig vorkommt. Aber eigentlich kümmert sich nur Martin, denn Sara glänzt mehr oder weniger durch Abwesenheit. Während die sechs anfangs nur auf Krawall gebürstet sind, raufen sie sich doch mit der Zeit zusammen. In der russischen Forschungsstation können sie erleben, was Wissenschaftler in dieser Welt der Stille alles erforschen können. Doch dann passieren bedrohliche Dinge und es scheint, als wäre da noch jemand auf der Station. Ist dieser Unbekannte eine Gefahr für die Gruppe?
Ihr Plan zur Rettung der Wale ist mutig und irrwitzig zugleich. Doch es läuft nicht alles nach Plan. Doch genau an dieser Herausforderung wachsen sie.
Ein Roman, der fesselt, informiert und zum Nachdenken anregt und obendrein noch gut unterhält.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Ostern ohne bunte Eier?

Rufus, der kleine Osterwaschbär
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Die Hennen und die Osterhasen haben alle Hände voll zu tun, denn es ist Osterzeit. Abends sind sie dann sehr müde. Die Waschbären, die neu am Bach sind, haben in der Nacht einiges zu tun, dann alles muss ...

Die Hennen und die Osterhasen haben alle Hände voll zu tun, denn es ist Osterzeit. Abends sind sie dann sehr müde. Die Waschbären, die neu am Bach sind, haben in der Nacht einiges zu tun, dann alles muss sauber sein. Der kleine Waschbär Rufus langweilt sich und macht einen Ausflug in den Wald. Doch das ist unheimlich und so gerät er in die Osterwerkstatt. Aber was sieht er? Lauter bekleckste Eier – das geht gar nicht. Er will beweisen, dass er schon groß ist und auch etwas schaffen kann und macht sich daran, alle Eier im Bach zu reinigen. Ob die Osterhasen davon begeistert sind?
Die Geschichte ist unterhaltsam und gefällt den Kleinen sehr. Sie können sich mit Rufus identifizieren, denn es gibt auch für sie Dinge, für die sie zu klein sind. Aber sie erfahren dann auch, dass man mit vereinten Kräften eine ganze Menge schaffen kann, denn alle Tiere des Waldes helfen mit, damit die Kinder Ostern bunte Eier im Osternest finden können.
Die passenden Illustrationen sind wunderschön und laden zum Entdecken ein.
Dieses Kinderbuch kann man nur empfehlen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Die Magie der Steine

Steinzeichen
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Wer zwischen den Steinen von Stonehenge steht, ist beeindruckt, denn der Ort hat etwas Magisches. Man fragt sich, wie Menschen das zustande gebracht haben vor ungefähr 5000 Jahren. Bis heute können nur ...

Wer zwischen den Steinen von Stonehenge steht, ist beeindruckt, denn der Ort hat etwas Magisches. Man fragt sich, wie Menschen das zustande gebracht haben vor ungefähr 5000 Jahren. Bis heute können nur Vermutungen darüber angestellt werden, welchen Zweck dieser Ort hatte.
Dieter Hentzschel entführt uns mit seinem Buch in die Zeit vor der Fertigstellung.
Crow lebt als Jäger und Sammler. Die Waffen und Werkzeuge bestehen aus Stein. Fremde Soldaten kommen in das Dorf und nehmen ihn mit, wie sie auch andere Männer aus anderen Dörfern mitnehmen. Die Soldaten haben Waffen, die nicht aus Stein und daher viel wirksamer sind. Die zwangsrekrutierten Männer müssen einen riesigen Stein transportieren. Es ist eine harte Arbeit, denn es gibt wenig zu essen und die Arbeiter werden mit der Peitsche angetrieben. Im Gegensatz zu den anderen macht sich Crow aber viele Gedanken. Überall auf dem Weg lauern Gefahren. Crow bewährt sich und gewinnt mit der Zeit das Vertrauen des Anführers. Obwohl Crow oft die Möglichkeit hat zu fliehen, nutzt er diese Chance nicht, denn er will wissen, wofür der Stein ist.
Crow ist ein Mensch, dem das, was er kennt, nicht genug ist, er strebt nach mehr Wissen. Dafür geht er auch Risiken ein. Aber er handelt immer abwägend.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Es ist von Anfang an spannend, plastisch beschrieben und man fühlt mit Crow und den anderen in diesem Transportzug. Obwohl man bis heute nicht weiß, wie die Steine damals transportiert wurden, könnte es sich genau so abgespielt haben.
Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Medizin – gestern und heute

Tochter des Drachenbaums
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Romy ist Ärztin, arbeitet aber in der Forschung. Sie versucht herauszufinden, wie pflanzliche Wirkstoffe schweren Krankheiten, wie Krebs, Einhalt gebieten können. Ihre beste Freundin Thea nimmt an einem ...

Romy ist Ärztin, arbeitet aber in der Forschung. Sie versucht herauszufinden, wie pflanzliche Wirkstoffe schweren Krankheiten, wie Krebs, Einhalt gebieten können. Ihre beste Freundin Thea nimmt an einem Forschungsprojekt teil, da sie unter einer besonders aggressiven Krebsform leidet. Trotz massiver Nebenwirkungen versucht man mit allen Mittel, das Medikament auf den Markt zu bringen, denn dann könnte vielleicht die Übernahme durch einen Großkonzern verhindert werden.
Nach einem Kletterunfall hatte Romy eine Vision. Ihr erscheint Iriomé, die vor hunderten von Jahren gelebt hat und die Aufgabe hatte, Amakuna zu schützen. Als es Romy gelingt, Amakuna zu finden, kann sie ihre Freundin heilen. Doch der Pilz hat auch eine Nebenwirkung. Wer ihn zu sich nimmt, kann sowohl in vergangene Zeiten als auch in die Zukunft sehen. Da weckt natürlich Begehrlichkeiten.
Diese Geschichte wechselten zwischen den Zeiten und beide Stränge gefallen mir sehr gut. Das Buch liest sich gut und flüssig. Die Geschichte ist interessant und spannend, wirkt aber auch düster und bedrückend. Von Beginn hat mich diese Buch gefesselt und das hielt sich bis zum Schluss. Am Ende blieben einige Fragen offen, die sich wohl erst in dem Folgeband, der angekündigt ist, klären werden.
Die Personen sind gut ausgearbeitet. Romy und Iriome verbindet vieles, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Es sind sympathische und verantwortungsbewusste junge Frauen. Aber auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt , auch wenn einige aufgrund ihrer Rolle natürlich sehr unsympathisch sind.
Ein sehr unterhaltsames und spannendes Buch.