Klappentext:
Quinn und Graham lernen sich unter mehr als unglücklichen Umständen kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Kaum ein Jahr später sind sie glücklich miteinander verheiratet… Happily ...
Klappentext:
Quinn und Graham lernen sich unter mehr als unglücklichen Umständen kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Kaum ein Jahr später sind sie glücklich miteinander verheiratet… Happily ever after?
Acht Jahre danach: Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit ihm glücklich zu sein. Das erkennt und erleidet Quinn Tag für Tag, denn obwohl sie und Graham sich weiterhin innigst lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerfressen droht …
Autorin:
Die außergewöhnliche Geschichte der Autorin Colleen Hoover: Eigentlich schrieb sie ihren Debütroman "Weil ich Layken liebe" als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter. Aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book - und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. Zudem wurde sie des Öfteren mit dem Good Reads Choice Award für ihre Werke ausgezeichnet. Colleen Hoover lebt mit ihrer Familie in Texas.
Übersetzerin:
Katarina Ganslandt lebt mit Sascha (Mann) und Elmo (Hund) in Berlin und sammelt am liebsten jede Menge nützliches und unnützes Wissen an, wenn sie nicht gerade Bücher aus dem Englischen übersetzt. Mittlerweile sind über hundert Titel zusammengekommen.
Sprecherin:
Die gebürtige Koblenzerin Carolin Sophie Göbel ist Schauspielerin sowie Synchron- und Hörbuchsprecherin. Ihre Schauspielengagements führten sie nach Stuttgart, Leipzig und Frankfurt, wo sie u. a. als »Luise« in Kabale und Liebe und als »Hermia« im Sommernachtstraum zu sehen war. Als Sprecherin leiht sie ihre Stimme regelmäßig der Augsburger Puppenkiste, 3sat und dem ZDF. 2016 wurde sie für ihre Arbeit von Audible mit dem Hörbuch-Nachwuchssprecher-Preis ausgezeichnet.
Bewertung:
Das Cover ist typisch Bold-Verlag im Bezug auf die Autorin. Es ist derselbe Stil wie bei "Verity", "Too Late" und "All das Ungesagte zwischen uns". Das hier finde ich aber von allen am Unschönsten. es ist weder Nichts, noch Etwas ... Der Titel dagegen passt super zur Geschichte und weckt die Aufmerksamkeit ...
Die Erzählung ist in der Ich-Form von Quinn und Graham. Die Geschichte wechselt sich mit dem Früher und Heute ab. Das finde ich sehr gelungen und fesselnd. Man erfährt nicht in einem Rutsch, wie die Beiden zusammenfinden und wie es mit ihnen weitergeht. Das wird Stück für Stück entblößt, während die Gegenwart erzählt wird.
Dieses Nicht-Miteinander-Reden ... wie viele Partnerschaften hat das schon kaputtgemacht?! Mir kommt dann unwillkürlich der Gedanke "Selber Schuld". Natürlich gibt es vor allem psychische Gegebenheiten, die es so schwer machen können, miteinander zu reden. Aber ganz schwere Fälle sind auch eher selten, finde ich. Meistens scheuen wir nur den Konflikt oder schämen uns oder uns ist das einfach zu mühsam. Selber Schuld halt. Ist für mich schwer nachzuvollziehen bei Partnern, mit denen man reden kann und die einem zeigen, dass sie geduldig sind und versuchen, einen zu verstehen ... wenn dann die andere Partei dann trotzdem blockiert, es gar nicht mal versucht, habe ich gar kein Verständnis dafür und es nervt einfach nur! Diesen Fall haben wir hier in der Geschichte:
Quinn ist mehr als acht Jahre mit Graham zusammen, möchte noch mehr als er ein Kind haben. Es klappt nicht. Und auslassen tut sie es an ihm. Klar hat man so Tage, da ist es gar nicht gut - bei den einen mehr, bei den anderen weniger - und wir neigen dazu, den nächstbesten unsere Launen aufzudrücken. Aber was Quinn hier im Heute tut, ist sehr egoistisch und unfair. Die Autorin und die Sprecherin bringen ihre Verzweiflung und Hoffnung sehr berührend wieder. Graham dagegen ist sehr nachsichtig mit ihr und weist viel Geduld auf. Von ihm erfährt man weniger als von ihr, Quinn steht nahezu immer im Mittelpunkt, da kommt Graham selbst bei der Autorin zu kurz.
Selbst gegenüber ihrer Schwester ist Quinn zum Teil unausstehlich. Vor allem wundert sie sich dann auch noch, wie ihre Schwester auf ihr Verhalten reagiert und versteht es nicht. Selbstreflexion ist ihr auch völlig fremd - das ist ebenfalls sehr realistisch geschildert. Die meisten Menschen - nach meiner Erfahrung - können das überhaupt nicht! Das bereitet mir persönlich immer sehr viel Probleme. Und sie sind auch meistens nicht gewillt, daran etwas zu ändern, Quinn ebenso wenig.
Es gibt so minimale Momente, wo sich ein Gespräch zwischen den Beiden anbahnt - aber die sind nicht nur kaum vorhanden, sondern auch sehr kurz ausfallend. Das ist kein negativer kritikpunkt zur Autorin und der Geschichte. Es ist sehr realistisch erzählt, so sieht es ja auch bei vielen Partnern aus. Das ist ja auch der Grund, wieso die Beziehungen zerbrechen. Das sind nicht Untreue, zu wenig Zeit etc. Das sind nur die Kollateralschäden, die aus der fehlenden Kommunikation herrühren. Das ist das eigentliche Problem. Daraus entstehen dann Untreue, zu wenig Zeit etc.
Die Autorin hat hier einen wirklich schweren Fall von einer Protagonistin in verzweifelter Mühe, schwanger zu werden, dargelegt. So unausstehlich ist nicht jede Frau in ihrer Lage. Quinn ist wirklich eine 10 auf der Skala. Ob das Absicht der Autorin ist, weiß ich nicht zu beurteilen. Es macht die Geschichte aber noch schwerer, als es bei diesem Thema sowieso schon ist. Ich finde es einfach übertrieben, das Verhalten von Quinn. Bei Graham spürt man auch die Verzweiflung und seine Mühe, aber er richtet nicht sein ganzes Leben danach aus. Und er ist nicht unfair oder gar gemein. Er drückt seine Gefühle und Gedanken aus, ohne über die Stränge zu schlagen.
Bei Quinn dreht sich alles nur ums Schwanger werden - da habe ich mich immer wieder gefragt, wieso sie nicht einfach auch mal die Zweisamkeit genießen kann oder andere Wege zum Muttersein ausprobiert? Da gibt es ja nicht nur künstliche Befruchtungsarten ... Leih-Mutterschaften, also als Patin für Weisenkinder oder als Unterstützung für viel arbeitende Eltern ... Oder eine Arbeit als Kindergärtnerin oder im Waisenhaus ... Oder eben Adoptionen ... Aber sie will immer nur das Eine, das Einzige, was scheinbar nicht funktioniert. Das fand ich auch nervig, dieser Scheuklappen-Blick. Das geht ja bis zum Ende so, da findet keine Entwicklung bei ihr statt.
Es gibt hier eigentlich gar keine Nebencharaktere. Selbst Quinn's Schwester kann man nicht als solchen beschreiben ... Quinn und Graham spielen hier wirklich als Solokünstler (Quinn sogar überwiegend), sowas ist selten der Fall. Hat der Geschichte keinen Abbruch getan, es wäre allerdings viel von Quinn's "Extremismus" kompensiert worden.
Die Sprecherin passt wirklich sehr gut, und sie konnte mich auch bei den Emotionen immer abholen.
Fazit:
Ein typisches Hoover-Buch mit neuer Geschichte. Man erkennt auf jeden Fall, dass Colleen die Autorin ist. Dieses Spielen mit den Gefühlen schafft sie hier sehr gut, und trotz der über Maßen nervigen Protagonistin konnte ich nicht aufhören, das Hörbuch zu hören. Das sagt schon alles über die Umsetzung aus. Die Geschichte hat ohne Zweifel einen gewissen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Nicht unerwähnt möchte ich das Haupthema "ungewollte Nicht-Schwangerschaft", neben "Kommunikation in der Partnerschaft" lassen. Beide aktuelle und zeitlose Themen hat die Autorin sehr gut transportiert, wahrheitsgetreu realistisch - auch wie das Umfeld der Beiden auf das Thema reagiert.
Die größte Schwachstelle ist einfach Quinn. Mir ist sie viel zu viel in den Mittelpunkt gestellt worden, hier wäre mehr Graham ein guter Ausgleich gewesen. Seine Gedanken und Gefühle bleiben sehr hinter Quinn's Sicht zurück. Sehr schade!
Trotzdem kann ich das Werk von Herzen weiterempfehlen.
Inhaltsbeschreibung, Leseprobe und Klappentext:
Des Nachts erwachen die Geschichten.
Schnell fliegen sie dahin in den fahlen Stunden des Zwielichts, dem bläulichen Dunkel der Dämmerung.
Denn Geschichten, ...
Inhaltsbeschreibung, Leseprobe und Klappentext:
Des Nachts erwachen die Geschichten.
Schnell fliegen sie dahin in den fahlen Stunden des Zwielichts, dem bläulichen Dunkel der Dämmerung.
Denn Geschichten, müsst ihr wissen, Geschichten reisen unaufhaltsam wie das Licht, über breite Straßen und verschlungene Pfade, durch Wälder und über Berge, selbst über das weite Meer. Ein geflüstertes Wort, mehr braucht es dazu nicht. Eine leise Melodie. Ein Stückchen Garn, einen Tropfen Tinte, eine tapfere Seele.
Erinnert euch.
Erinnert euch an die Geschichte, die keine Stimme mehr hat, an das Lied, das nicht mehr gesungen wird. Erinnert euch an die mächtigen Türme, an Melodie der Nacht, an die hohen Brücken weit über dem Meer.
Erinnert euch, wohin euer Herz euch führen wollte, bevor Furcht auf allen Wegen wandelte.
Ich werde euch dabei helfen. Schürt das Feuer und rückt dichter zusammen, lasst euch nicht schrecken von meinen Narben und dem Blut auf meinem Mantel. Wenn ihr euch zu mir setzt, singe ich ein Lied für euch, und ich erzähle euch eine Geschichte.
Sie beginnt in einem finsteren Tal mit hohen, schneebedeckten Bäumen. Auf einer uralten Straße, einst breit und stolz, nun stumm und grau. Sie beginnt in einem einsamen Wanderer in den fahlen Stunden des Zwielichts, im bläulichen Dunkel der Dämmerung.
Sie beginnt mit einer Frage.
Fürchtet ihr euch?
(Seite 9)
Autorin:
Christine Elizabeth Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen. Die Autorin wurde 1990 im Ruhrgebiet geboren, lebte allerdings einige Zeit in Kanada, den USA, Paris und an anderen Orten dieser Welt. 2018 erscheint ihr Debütroman, der erste Band der Fantasy-Trilogie „Palace of Glass“. Das Buch verfasst die Autorin auf Englisch und bietet es unter dem Titel „Touch That Fire“ Londoner Literaturagenten an. Zuvor schrieb Lehnen einige Kurzgeschichten, die mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet wurden, beispielsweise der Preis der Jungen Akademie Europas. Sie studiert im Master Englische Literatur und Politikwissenschaften, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und unterrichtet seit 2014 zudem an der Universität Bonn Literarisches Schreiben. Nebenbei schreibt sie für Zeitungen wie den Kölner Stadt-Anzeiger und entwirft eine Fernsehserie für ITV Studios Germany. Ihr Pseudonym wählte sie zu Ehren ihrer Großmütter, Elisabeth Surmann und Resi Lehnen, geborene Bernard.
Bewertung:
😬 Okay ... das wird ein Essay 😂
Das Cover ist toll aufgeteilt und beinhaltet alle drei Bände, um das gesamte Panorama-Cover zu offenbaren. Den ersten Teil hiervon finde ich am schönsten. Toll mit den Türmen bei jedem Band, und die dunklen Nebel ... Ganz neu und überraschend finde ich die Zusätze: In der vorderen Seitenklappe sind fünf Dinge über die Autorin aufgeführt, Fakten. Es wird auch ein QR-Code angezeigt, mit der man die ganzen Sonderzugaben im Buch entdecken kann. Auf der letzten Seite ist das ausführlich erklärt; man lädt eine QR-App herunter und scannt mit der App den QR-Code und einzelne Füchse auf den Seiten, die anzeigen, dass dort ein Zusatz wartet. Diese sind zusätzlich noch aufgeführt - was es ist und auf welcher Seite es zu finden ist. Echt ganz neu für mich. Kannte ich bisher gar nicht.
Ich habe das mit den Fuchs auch erstmal gar nicht begriffen, nur gesehen, dass ein Symbol direkt zu Beginn zu sehen ist. Ich habe echt Minuten gebraucht, um den Fuchs in dem Symbol zu erkennen, obwohl das nicht schwer ist. Aber erstens kannte ich das ja gar nicht und habe also gar keine Verbindung gezogen und zweitens kommt es direkt als erstes mitten in dem Symbol vor. Das war irritierend. Was mich hierzu immer noch irritiert ist, ob das über dem Symbol und dem Fuchs zum Buch gehört oder eine Widmung ist: Für den Barden, der befand, dass die Fantasie ein Menschenrecht ist. - Was ist es nun? Eine Widmung oder gehört es zum Prolog? Ich bin verwirrt! Dann folgt der titellose Prolog, und jedes Kapitel hat das Kompass-Symbol und eine Überschrift. Der Fuchs ist nur drauf, wenn es ein Extra dabei zu entdecken gilt.
"Das Leben steckt voller Merkwürdigkeiten, und das wäre nicht die merkwürdigste Geschichte, die man sich je erzählt hat - dass ein Lied uns schützen könnte. Vielleicht wurde es ja in einer Sprache verfasst, deren Worte die Schatten sprechen. Vielleicht ist das sogar die Sprache der Schatten, die nur längst in Vergessenheit geraten ist unter uns Narren, die wir unser Wissen nicht weitergeben."
(Seite 165)
Mein nächstes Problem ist die Karte. Hier erstmal meinen Dank, dass es eine zur Geschichte gibt. Leider fehlen sie oft, obwohl sie nötig sind. Aber, leider ein aber, die Karte ist extrem klein und kaum zu lesen. Die Schrift ist so klein ... Wahnsinn. Da hätte man die Karte lieber waagerecht auf zwei Seiten drucken sollen. Das machen ja manche, hatte ich auch schon. Denn so ist es echt anstrengend.
Das zweite Problem: Viele wichtige Städte sind gar nicht eingezeichnet bzw. deklariert! Dabei sind genau diese im Buch zu finden, schon auf den ersten Seiten. Das ist ein Manko, das ich aber bei nahezu jeder Karte bisher entdeckt habe. Viel unwichtiges drin, aber das, was wichtig ist, nur halb. Richtig doof! Ich suche mich doof, weil es nicht da ist und weil ich die Schrift ganz nah ans Auge halten muss, um sie zu lesen. Statt der wichtigen Städte, die eine Rolle spielen, sind total bescheuerte Namen drin: Sahne & Torte, Orangen, Muscheln, Fisch & Zitrone, Jakobsmuscheln, Kalb & Salbei usw. Was soll das sein??? Essen? Orte? Vielleicht kommt da noch was in Band 2 dazu, das bezweifle ich aber sehr. Es ärgert mich, das so ein Unsinn drinsteht, aber nicht alle Städte!
Auch sonst verwirrt mich die Karte noch mit einer Minikarte am oberen Rand, die ... keine Ahnung, was enthält. Es sind auf jeder Seiten Zahlen drin und zwischen den Zahlen in der Mitte Namen, Orte? Was ist das??? Hier fehlt echt eine Legende dazu. Merkwürdig ist ebenfalls, dass ganz oben am Rand ganz klein in einer Sprache aus dem Buch "Guten Morgen" und "Vielen Dank" steht und übersetzt ist. Wozu? Das kommt gar nicht vor. Dafür aber viele andere Sätze und Wörter, die gar nicht erklärt werden - das hätte die Autorin mal reinsetzen sollen. Oder eben gar nichts, was sollen diese zwei lächerlichen Kurzsätze??! 😒 Die Legende zur Karte ist natürlich kaum zu lesen. Also, toll, dass eine Karte drin ist, aber schlecht, dass man sie nicht versteht.
In manchen Liedern erzählt man sich noch davon: Wie des Nachts ausgesprochen werden konnte, was man im hellen Licht des Tages nie wagen würde.
(Seite 30)
Der Klappentext ist wirklich a-typisch, vor allem der letzte Satz ist echt dämlich-nervig: Weyd und Caer sind die Einzigen, welche die Schatten zurücktreiben können - falls sie das Lied der Nacht erlernen ... - Total überzogen, da sie nicht die Einzigen sind! 🙄 Ich kann so eine Übertreibung nicht ausstehen. 🤨 So dramatisiert.
Schon der Prolog zeigt den literarisch poetischen Erzählstil mit einem ganz anderem Satzaufbau durchweg. Hier hat die Autorin einen ganz anderen Schreibstil gezeigt, als in der Palace-Reihe. Dieser Art ist für mich kein Problem, da ich poetische Stile mag, aber für so manchem könnte es anstrengend werden, die Geschichte zu lesen. Sie ist nicht so leicht zu lesen, wie man das von der Autorin kennt. Der Schreibstil ist poetisch und schwermütig, baut die Spannung aber auch extrem auf. Kurze und präzise Sätze, einzelne Wörter, die erst mit anderen Wörtern den Sinn ergeben. Ich finde diese abgedruckten Meinungen anderer ja ziemlich unnötig und nichtssagend, da ich dem meistens nicht zustimmen kann. Aber hier kann ich diese abgedruckte Meinung wirklich bestätigen: "Wortgewaltig und poetisch zugleich webt C. E. Bernard die Magie ihrer Geschichten." (Bernhard Hennen - wer ist das??? Wäre ja schön, wenn das mit beistehen würde. 🙄) Ihr Stil ist hier wirklich Wortgewaltig und Poetisch (ja, extra großgeschrieben)! Und er passt auch hervorragend zur Geschichte. Wir kennen ja alle gute Geschichten mit schlechter Umsetzung und umgekehrt. Ich kann mir diese Geschichte schon im gängigen Erzählstil vorstellen, aber dadurch verlöre sie an Bildgewandtheit. Das macht sie ja so besonders.
Zusätzlich hat sie noch etwas eingebaut, was ich noch niemals gelesen habe: mindestens zwei Handlungsstränge ineinander verflochten. Schon im ersten Kapitel werden zwei Stränge in kürzester Zeit abgewechselt. Mal jeden zweiten Satz, dann wieder nach ein paar Sätzen ... Wahnsinn! Und das in jedem Kapitel! Manchmal zwei, manchmal vier Stränge ... Das ist echt einzigartig. Man kennt das ja so, dass verschiedene Handlungsstränge in Kapitel unterteilt sind, oder wenigstens in Absätzen. Das ist hier nicht der Fall. Hier fließt alles ineinander, das kann schon mal verwirren, und dazu der spezielle Schreibstil. Ich hielt schon im ersten Kapitel fast nur den Atem an, weil dieser schnelle Wechsel so rasant im Tempo ist, und die Spannung wird dadurch noch extremer aufgebaut und die Lösung, das Ausatmen, immer weiter hinausgezögert. Wirklich sonderbar und besonders. So temporeich ist aber nicht jedes Kapitel.
Das Buch kann man definitiv nicht einfach herunterlesen, wie gewöhnliche Romane oder die Vorwerke der Autorin. Ich hatte auch einen Moment, indem ich dachte, dass ich gerade nicht in der Stimmung für solch ein Werk bin. Aber dann habe ich erstmal weitergelesen und gewartet, ob sich das ändert, und tatsächlich hat mich der Verlauf gefesselt. Man muss wirklich den Kopf für dieses Buch haben - wenn man was leichtes und schnelles lesen möchte, ist das hier das falsche Buch, die ganze Reihe. Dieses Werk nämlich lässt sich nicht herunterlesen - es bietet dafür aber Lebendigkeit und Tiefe.
"Ein Lied! Wahrhaftig, ein Lied wird uns retten, ein Lied und eine Geschichte. Und eine großartige Geschichte wird das sein!"
(Seite 210)
Der Erzähler taucht viermal auf; einmal im Prolog, zweimal mitten im Buch, einmal als Epilog. Und er erzählt immer lückenlos weiter, da bleibt nichts offen, nur Neugierde. Das ist der Autorin richtig gut gelungen. Die Kapitel sind lang angesetzt, was aber immer bei solchen Geschichten mit dieser Erzählart vorhanden ist. Ich kenne jedenfalls keines, das mit kurzen Kapiteln aufwartet. Der Stil muss sich entfalten können, dafür braucht er Platz.
Ich versuche mal etwas Durchblick in die Charaktere zu geben:
Wyed ist der Wanderer. Mal wird er Wyed genannt, mal Der Wanderer. Manchmal kommt auch bei Caer's Sicht "ihr Wanderer" dazu. Seine Geschichte bleibt ziemlich im Dunkeln. Mit der Zeit erfährt man wichtiges über seine Vergangenheit, aber eben nicht alles. Seine mysteriöses Lichtbrosche wird gar nicht erklärt. Oder wieso nur er den Pass überqueren kann. Er ist also eine weitgehend undurchschaubare Person, trotz der paar Infos, die man erfährt. Er steht von allen am meisten im Mittelpunkt. Das ist hier auch etwas nach dem a-typischen-Helden-Typos gestaltet; er ist der Einzige der das Königreich retten kann. 🥱 Sein "Ich muss alle retten!" ging mir am Ende doch auf die Nerven. Man liest kaum was anderes von ihm. Das kommt überall sehr penetrant durch. Aber ich mag ihn sehr, er ist verschlossen, naja, sehr typisch Mann - gemixt mit alten und neuen Männerwerten. Er ist bekannt für seine Stärke im Kampf und in den Wanderungen, die er unternimmt. Mit Caer an seiner Seite ist er fast unschlagbar, denn sie hilft ihm mit ihrer Fähigkeit, auch im Dunkeln erfolgreich zu sein.
Caer ist die Bardin. Sie wird entweder als Caer oder als Die Bardin beschrieben. Manchmal kommt auch bei Wyed's Sicht "seine Bardin" dazu. Ich erinnere mich gar nicht, was im Bezug auf ihre Vergangenheit ist. Ich finde die Stelle auch nicht. Aber sie hat die Fähigkeit, mit den Tönen und Klängen zu kommunizieren. Sie kann sie dazu bringen, stärker hervorzutreten. Sie spielt viel auf ihrer Oud, dichtet und singt Lieder. Sie ist nach Wyed die zweitfokussierteste Person der Geschichte.
Bahr ist eine Seefahrerin, die von weit her und sehr ruppig ist. Aber auch sehr herzlich und mich zum Schmunzeln brachte. Sie wirkt wie eine richtig alte, agile und taffe Großmutter für alle. Man muss sie einfach ins Herz schließen. Sie hat die Fähigkeit der Sprache des Feuers. Sie kann mit ihm kommunizieren.
Jori ist ein nicht so agiler alter Mann, dem die Knochen wehtun. Seine Vergangenheit finde ich auch nicht im Buch wieder. Er kann die Sprache der Tiere und hat so den weißen Fuchs Bellitas gefunden. Dieser spricht auch mit ihm und agiert wie ein Mensch. Er ist fester Bestandteil der Gruppe und Geschichte. Da geht einem das Herz auf ...
Der Baron Lurin ist der Herrscher des Königreiches Schur, wo sich das Meiste ereignet. Neu ist hier, dass er nie König genannt wird - weder von der Autorin, noch von den Charakteren. Auch ist sein Sitz nicht immer als Schloß deklariert. Das wechselt mit Festung. Er ist ein grausamer Herrscher, der nur nach seinen Gelüsten strebt und lebt. Er hatte eine Schwester Lurina, die eine geschichtliche Rebellion anführte. Er ist vernarrt in Caer und will sie um jeden Preis für sich haben.
Ealdre ist der geheimnisvolle Fremde zu Beginn. Er taucht aus dem Nichts auf. Dann wird er zum Mitglied der Truppe. Er ist ein magischer Heiler, dessen Vergangenheit auch undurchsichtig ist. Man erfährt am Ende sehr wichtiges über ihn, aber das was für mich nicht überraschend. Ich habe das gewusst, einfach weil es nicht unvorhersehbar ist. Es werden immer wieder Andeutungen gemacht, schon alleine sein Äußeres lässt gar nicht lange raten. Sein Verhalten wechselt am Ende, was für den Leser sehr überraschend ist - auch, wenn der Grund es nicht ist. Aber was das genau bei ihm ist, verrät die Autorin in diesem Band jedenfalls nicht. Ich hoffe, das bleibt aber nicht am Ende der Reihe offen. Ihn mag ich auch sehr, seine Art berührt mich.
Die Zwillingsgeschwister Jelscha und Andrin kommen auch zur Truppe dazu. Sie gehören der Eisernen Soldaten an und kämpfen zunächst für den Baron. Dann sagen sie sich los und gehen mit den anderen auf Mission. Jelscha ist eine stolze Person, die erst eine Weile braucht, um mit anderen warm zu werden. Andrin dagegen ist sehr herzlich und hilfsbereit. Man erfährt nur wenig von ihnen und ihrer Geschichte.
Es gibt noch viele andere Charaktere, aber die kriege ich weder alle zusammen, noch bestimmen sie groß den Verlauf.
Das Schweigen hatte seinen Preis, so wie es immer seinen Preis hatte, wenn man sich nicht an die Wahrheit hielt. Reue.
(Seite 301)
Die Liebesgeschichte zwischen Wyed und Caer kann man als solches nicht bezeichnen. es ist eher eine Pflanze im Einpflanz-Stadium. Beide wollen, trauen sich aber nicht. mehr als leichte Berührungen, die nicht erotischer Natur sind, liest man hier nicht. Die Autorin baut hier durch den gesamten Verlauf immer wieder Momente an Spannung auf, bei denen man denkt "Jetzt aber!" - doch dann passiert wieder nichts. Sie spielt ganz schön mit unseren Gefühlen - mit denen der Leser und der Figuren. 🤭 Das ist weder schlecht noch gut. Natürlich hätte ich gerne etwas mehr davon gelesen, das hier ist echt nur ein Hauch von Nichts. Aber sie baut das scheinbar gaaaanz laaangsam, Stück für Stück in den Bänden auf.
Das Tolle an den Fähigkeiten in der Geschichte ist, dass sie einen eigenen Charakter und Willen haben. Sie sind nicht passiv, wie man das aus anderen Fantasy-Geschichten kennt. Sie sprechen ihre eigene Sprache, mit eigenen Worten und eigenem Willen. Entweder sie hören auf einen, oder eben nicht. Man muss sie bitten oder schriet sie an, man kann sie nicht einfach lenken nach Gutdünken. Sie werden hier als eigenständige "Wesen" dargestellt, was mir unheimlich gut gefällt, und das ganze Magische noch lebendiger macht.
Die Geschichte von Schur ist sehr gut erzählt, die Vergangenheit wird nach und nach preisgegeben. Die Türme bleiben ein wenig, mysteriös, wie auch ihre Wirkung. Die Schatten sind ebenfalls gut beschrieben, durch den Erzählstil sehr bildgewandt. Ihre Entstehung ist überwiegend dargelegt, für mich aber fehlt der Kern ihrer Herkunft. Furcht spielt da die entscheidende Rolle, aber die Verbindung finde ich nicht so perfekt gezogen.
In den meisten Fällen bedeutet Mut, nicht nachzudenken. Nicht über das nachzudenken, was man vorhatte, oder über die Konsequenzen. Mut bedeutete, ein einfach zu tun, und sich vorzumachen, es gäbe keine Konsequenzen.
(Seite 205)
Die Figuren haben in der Geschichte verschiedene Sprachen, aber nicht alles wird übersetzt. Der Spitzname "midons" zum Beispiel wird oft benutzt, aber nie erklärt. Ebenfalls fallen einige Sätze und andere Wörter wie "Sorteid", die nie erklärt werden. Das finde ich 🙁
Es finden sich auch viele Fehler der Logik in dem Buch, die zum Teil richtig irritierend sind. Einmal wird Jelscha von weiblich zu männlich gemacht, dann wieder weiblich. Ein anderes Mal sind die Angreifer erst Holzfäller, dann doch Eiserne Soldaten. Der Clou; die Soldaten sind gerade erst auf dem Weg und können auch gar nicht die Zerstörer sein. Während von Beginn an die Holzfäller als Zerstörer beschrieben sind. Das geht noch auf zwei weiteren Seiten so und irritiert total. Bei einer weiteren Szene wird nicht das weibliche Wort für Narr benutzt, sondern das männliche, sodass ich dachte, Wyed (Mann) redet hier, dabei ist das Caer (Frau). Musste das dreimal lesen, um es zuzuordnen. Solche Fehler haben mich aus dem Lesefluss gestoßen. Auch Fragen wie: Woher weiß der fremde Heiler Ealadre, wer die Stria war und woher sie kam? Das wurde gar nicht vor ihm erwähnt. Niemand stört es oder fällt es überhaupt auf. - Caer hat eine Ballade zum Baron gesungen, woher weiß sie die ganzen intimen und peinlichen Details??? Das kommt aus dem Nichts und niemand wundert sich. Auch der Wanderer nicht, der sie vor dem Baron beschützen will.
Total fehlerhaft und irritierend: Die Stria hat ja das Lied vor allen gesungen, aber nur Caer erinnert sich daran. Und alle anderen tun so, als ob sie das Lied in der Sprache noch niiie gehört hätten und meinen, Caer solle es ihnen beibringen. Vor allem; Stria war fast zerteilt, wie der Erzähler erzählt, und am Mund klaffte ein Loch ... aber sie lebte dennoch und konnte das Lied singen? Auch unlogisch! Durch die Geschichte hinweg tun alle so, als sei Caer die Einzige, die bei der Stria war und das Lied gehört hat. Auch im letzten Drittel wird das wieder geäußert und Caer soll es ihnen Beibringen. Direkt danach sagen sie, dass sie alle dabei waren und das Lied gehört haben. Ein richtig struktureller Fehler, der mich natürlich immer wieder rausriss aus der Geschichte.
Bis kurz vor Ende wird seine Schwester immer wieder erwähnt, aber nie beim Namen. Lurins Schwester wird immer beim Namen genannt, nur seine eigene nennt er immer Schwester. Was soll das? Erst kurz, bevor der Band endet, erfahren wir den Namen von Wyeds Schwester! Die Autorin tut echt so, als sei das ein mystisches und wichtiges Geheimnis.🙄
Und am Schluß bleibt eine wichtige Frage immer noch offen: Warum ist Weyd der einzige, der den Pass überqueren kann? Und wieso fragt niemand danach??
Was mich ebenfalls das ganze Buch über stutzig macht; es ist nicht erlaubt, in der Nacht ein Licht, Feuer, anzuzünden. Aber das passiert andauernd bei allen. In den Häusern, im Schloss sogar, auch Außen am Stall ... und das ist dann auch okay. Auch irritierend und total entgegen der Geschichte!
Das Ende ist durch die Worte des Erzählers offen und macht mich total neugierig auf Band 2. Die Leseprobe anbei werde ich allerdings nicht lesen, da ich sie nicht gerne lesen mag. Das ist so frustrierend, wenn man dann weiterlesen möchte ... Band 2 kommt am 19. Juli 2021, Band 3 erst im November 2021.
Die Freunde wussten es nicht.
Sie wussten nicht, dass die Zeit der Finsternis noch vor ihnen lag.
Und doch frage ich mich ...
Es muss einen Moment gegeben haben, ganz am Anfang vielleicht, in dem sie sich für einen anderen Weg hätten entscheiden können.
Aber sie taten es nicht. Sie wählten diesen Weg. Den Weg in die Finsternis. Den Weg zu den Türmen.. Den Weg, den man Hand in Hand mit dem Tod beschreitet.
(Seite 386)
Fazit:
Ich hatte durch die Palace-Reihe natürlich mit dem gleichen Erzählstil gerechnet. Und es liegt auch nahe, dass ich denke, die Geschichten ähneln sich. Die Aufmachung ist vom Stil her dieselbe, auch der Klappentext ist genauso. Aber hier bekommt man nicht GENAU das, was man sieht. Klar, das Cover passt hervorragend, wie auch der Titel. Aber sonst - der Inhalt - ist es eine Wow-Überraschung! Der eigenwillige und komplex-poetische Schreibstil, gepaart mit neuartigem Art der Verlaufserzählung verblüfft und irritiert zugleich. Die Geschichte an sich ist nicht superneu, aber doch etwas eigenes neuartiges wie a-typisches und fesselnd, in Kombination zur Erzählart. Einerseits neuartig und spannend, andererseits komplex und schwermütig. Wenn man alles miteinander kombinieren kann, ergibt das eine explosive Mischung, die feurig ist und glüht. Wenn man das nicht schafft, ist das Werk entweder zu anstrengend oder einfach nur gut. Für viele ist die Geschichte wirklich schattig (habe fast alle Rezensionen gelesen) - im Sinne der Erzählart, was sich gar nicht leugnen lässt, auch wenn einem selbst der Stil zusagt.
Flucht ist die beste Verteidigung. Flucht, nicht der Kampf. Der Kampf nimmt Leben, wo die Flucht sie rettet.
(Seite 85)
Schade und auch täuschend finde ich, dass weder von Autorin noch Verlag eine kleine Warnung hierfür gegeben wird. Ein Risiko ist es ja immer, ein neues Buch zu lesen, dessen Geschichte man nicht kennt. Aber hier haben etliche Leser große Erwartungen im Bezug auf den Erzählstil gehabt (künftige Leser haben sie immer noch), was die Folge der Palace-Reihe - die Vorwerke der Autorin - ist. So geht man an das Buch mit ganz anderen Vorstellungen, die die Erfahrung gezeigt hat, und wird bitter (im schlimmsten Fall) enttäuscht. Zurecht, und es macht auch sauer. Es ist ja nicht einfach ein gängiges Risiko, sondern auch eine richtig herbe Täuschung dem Leser gegenüber. Denn das ist nicht einfach ein anderer durchschnittlicher Erzählstil - Es ist was komplett anderes und teilweise auch neues.
So wie es Trigger-Warnungen gibt, so sollte auch ganz vorne solche eine Warnung bei so extremen und seltenen Fällen stehen. Aber wie so vieles scheint mir gerade das absichtlich nicht zu geschehen, da ja etliche Leser dann das Buch bzw. die ganze Reihe nicht kaufen würden - à la weniger Gewinn. Verlage denken eben gewinnorientiert, wie andere Wirtschaftszweige auch. Das geht - wie wir wissen - oft zum Nachteil der Kundschaft. Womit auch Verlage und Autoren sich ins eigen Fleisch schnitzen, denn es hagelt schlechte Bewertungen, was wiederum andere Leser abschreckt und somit den Gewinn nicht mehrt. Typisch! 🤦
Vor allem führt es zusätzlich in die Irre, einen Aufkleber mit "Die neue Serie der Autorin der Palace-Reihe" in dick und groß auf das Cover zu kleben, und so den Eindruck zu vermitteln, es handle sich um etwas ähnliches in seiner Art! Zudem ist auf den Produktseiten sogar das Cover mit diesem Aufkleber abgebildet - normalerweise ist das gar nicht so. Die ganzen Aufkleber sieht man nur bei den Büchern persönlich, nicht bei den Marketing- und Shopseiten. Das zeigt doch schon die volle Absicht der Täuschung.
"Zeit, zur Ruhe zu kommen. Du kannst dich nicht ausruhen, wenn du tot bist. Lebe. Denn du hast nur dieses eine Leben."
(Seite 335)
Ich verstehe sehr gut, wenn Leser die Erzählart abschreckt, es muss einem liegen, man muss geistig bereit oder offen für neues sein. All Diejenigen, die es wagen, wünsche ich viel Durchhaltevermögen und Genuss. Für alle anderen wünsche ich ein passenderes Buch zum Schmöckern. 💌 Für das Gesamtwerk, mit allen Fehlern und Tollem, gibt es von mir 4 Sterne.
Kommt wieder. Folgt dem alten Pfad durch den tiefen Wald, hin zum wärmenden Feuer.
Denn des Nachts erwachen die Geschichten.
Und bis dahin ...
(Seite 386)
P.S.: Ich glaube, als Hörbuch wäre es sehr magisch! 🔮
Klappentext:
Der Winter naht und es lauern viele Gefahren im Wald. Zeit, sich ins sichere Zuhause zu flüchten. Um ihre Jungen zu schützen, nehmen die Tiereltern den weiten und gefährlichen Weg auf sich. ...
Klappentext:
Der Winter naht und es lauern viele Gefahren im Wald. Zeit, sich ins sichere Zuhause zu flüchten. Um ihre Jungen zu schützen, nehmen die Tiereltern den weiten und gefährlichen Weg auf sich. Dabei bringen sie den Kindern bei, wie sie überleben können. Und wenn man zusammen ist, kann man alles schaffen!
Autorin:
Katie Cotton ist in Kent aufgewachsen. Sie liebte schon immer das Lesen, so sehr, dass sie ihre Zeit auf Geburtstagsfeiern auf dem Sofa mit einem Buch verbrachte, statt mit den anderen zu spielen. Jetzt ist sie schon etwas älter (und etwas geselliger) und verbringt ihre Tage damit, Bilderbücher zu lektorieren, und ihre Abende und Wochenenden mit Lesen, Schreiben und Erkunden Londons. Sie hat bereits einige Kinderbücher geschrieben.
Illustratorin:
Sarah Jacoby wuchs sehr naturverbunden auf. Oftmals wanderte sie durch die Wälder außerhalb von Philadelphia, Pennsylvania. Seitdem ist sie weit gereist und hat unterwegs einen Master of Fine Arts und einen Bachelor in englischer Literatur erworben. Heute ist sie eine preisgekrönte Illustratorin. Wieder in ihrer Heimat zeichnet sie für viele Menschen und Orte, unter anderem für die New York Times. Mehr auf www.thesarahjacoby.com.
Übersetzerin:
Anna Taube, 1976 in Mainz, schreibt und übersetzt seit über 10 Jahren Kinderbücher für verschiedene namhafte Kinder- und Jugendbuchverlage, darunter für arsEdition das poetische Bilderbuch „Mama“ von Hélène Delforge und Quentin Gréban. Mit ihren Übersetzungen war sie bereits mehrfach für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Bevor sie sich selbständig machte, hat Anna Taube als Kinderbuchlektorin gearbeitet. Die Ideen zu ihren Geschichten findet sie in ihrem eigenen Familienalltag: Sie lebt mit ihrem Mann und den zwei Söhnen umgeben von viel Natur im idyllischen Bad Rodach.
Bewertung:
Das Cover ist wunderschön gezeichnet und passt wunderbar zur Geschichte und zum Titel.
Ich liebe ja Geschichten, die in Reimen und poetisch erzählt werden. Die Verse kommen aber zum Teil etwas abgehackt und holprig rüber. Ob das Absicht ist oder ungewollt, vermag ich nicht zu schreiben. Die Ausdrucksweise halte ich zudem für das angegebene Alter von 4 Jahren nicht ganz kindgerecht. Ich denke, hier müssen die Vorleser den Kindern etwas beim Verstehen nachhelfen.
Die Botschaft der Geschichte ist wunderbar verständlich wiedergegeben. Sie wird auch immer wieder auf verschiedene Weise wiederholt (auch der Titel taucht immer wieder auf), sodass es bei den Kinder auch hängen bleibt (denke ich). Die Liebe und der Zusammenhalt wird hier deutlich transportiert.
Die Illustrationen sind ein Augenschmaus, mit großer Aussagekraft und einer wehmütigen Atmosphäre.
Fazit:
Ein poetisches Kinderbuch mit deutlicher Botschaft und Illustrationen zum Träumen. Es ist hier jedoch die falsche Zielgruppe mit 4 Jahren gewählt, das die Verse recht erwachsen geschrieben sind. Wenn die Vorleser den Kindern die Geschichte kindgerechter erklären, dann haben auch Vierjährige Freude an der Geschichte.
Vielen Dank an das netgalley-Team und dem Verlag für das schöne Büchlein!*
Klappentext:
Liane liebt Geschichten. Ihre Vorstellungskraft kennt keine Grenzen. Eines Tages findet sie einen alten Globus, auf dem sie einen rätselhaften Kontinent entdeckt. Wenig später begegnen ihr ...
Klappentext:
Liane liebt Geschichten. Ihre Vorstellungskraft kennt keine Grenzen. Eines Tages findet sie einen alten Globus, auf dem sie einen rätselhaften Kontinent entdeckt. Wenig später begegnen ihr zwei besondere Kinder, die aus jenem Land der Geschichten stammen. Die beiden vertrauen Liane an, dass ihre Welt in großer Gefahr ist: Sie lebt von der Fantasie der Menschen und droht zu verdorren! Wird Liane es schaffen, den Menschen ihre Gabe zurückzugeben, ehe es zu spät ist?
Autorin:
Elif Shafak, in Straßburg geboren, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihre Werke wurden in über fünfzig Sprachen übersetzt. Die preisgekrönte Autorin schreibt auf Türkisch und Englisch. Mit ihren Artikeln und Auftritten wurde sie zum viel beachteten Sprachrohr für Gleichberechtigung und freiheitliche Werte zunächst in der Türkei, später in ganz Europa. Elif Shafak lebt in London.
Illustratorin:
Schon als kleines Mädchen hat sich Mila Marquis fantasievolle Traumwelten mit Stift und Pinsel erschaffen und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als Tag für Tag darin zu versinken. Seit ihrem Modedesignstudium an der HAW ist sie nun beständig seit vielen Jahren dabei, ihre lustigen, hübschen oder verträumten Ideen zu Papier zu bringen, die als Bücher, Postkarten oder auch als Kalender viele Fans gefunden haben. Sie lebt glücklich in Hamburg mit ihrem Sohn, einem weißen Wuschelhund, einer kleinen frechen roten Katze und vielen wilden Pflanzen und freut sich jeden Tag aufs Neue, einen so wundervollen Beruf ausüben zu dürfen!
Übersetzer:
Gerhard Meier, geboren 1957, lebt seit 1986 in Lyon und übersetzt literarische Werke aus dem Türkischen und Französischen, unter anderem von Orhan Pamuk, Zülfü Livaneli, Amin Maalouf, Henri Troyat und Sait Faik. 2014 erhielt er für sein Gesamtwerk den Paul-Celan-Preis.
Sprecherin:
Sascha Icks, geboren 1967 in Düsseldorf, erhielt ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München und wurde 2000 von der Zeitschrift »Theater heute« als Beste Nachwuchsschauspielerin nominiert. Neben diversen Engagements in München, Wiesbaden, Mainz, Frankfurt und Bremerhaven arbeitet sie erfolgreich als Sprecherin fürs Radio und für Hörbücher. Sie stand mit vielen Titeln auf der hr2-Hörbuchbestenliste, wurde mit dem BEO und 2020 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie »Bestes Kinderhörbuch« ausgezeichnet. Sie hat die »Glücksbäckerei«-Reihe von Kathryn Littlewood und die »Penderwicks«-Reihe von Jeanne Birdsall gelesen. Sascha Icks ist eine vielstimmige, lachende und mitfühlende Sprecherin.
Bewertung:
Ich habe das Ebook im Sommer vom Verlag bei netgalley erhalten. Kurze Zeit danach überkam mich ein Sommerloch und ich lies das Ebook liegen. Nun habe ich die Geschichte als Hörbuch gehört, statt das Ebook zu lesen.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt zur Geschichte und zum Titel. Der Klappentext führt in die Irre; es geht nicht darum, den Menschen ihre Gabe zurückzugeben, auch wenn das fehlende Lesen ein Thema ist. Es geht eher darum, die beiden Kinder der Fantasiewelt (dem achten Kontinent) zurück nach Hause zu bringen, weil ihr Heimatglobus zur Orientierung nicht zur Verfügung steht. Der Titel suggeriert ebenfalls etwas anderes - ich habe da viel mehr erwartet, dabei ist das Land der Geschichten eher ein Nebenthema. Die Kapitel haben Überschriften.
Das Leben von Liane hat die Autorin sehr deutlich wiedergegeben, aber das eigentliche Abenteuer dafür umso kürzer. Ich hatte mich gewundert, wie lange es dauert, bis Liane überhaupt den Globus entdeckt. Da waren schon knapp 40 % Hörzeit verloren. Liane ist ein fantasievolles und neugieriges Mädchen, dass viel hinterfragt und ihren Eltern damit auf die Nerven geht. Die Autorin gibt einfühlsam Lianes Gedanken und Gefühle wieder, und obwohl sich der persönliche Teil so lange hinzieht, war es für mich nicht langweilig und hat mich gefesselt. Liane verabscheut ihren namen, obwohl er doch selten ist. Dafür findet sie gewöhnliche Namen wie Jenni und Thomas wunderschön. Ich konnte da nur den Kopf schütteln. Ganz absurd wurde ihr innerer Vorschlag, die Kinder doch selbst entscheiden zu lassen, wie sie genannt werden wollen. Das ist nicht das Absurde, sondern, dass sie weitermeint, man könne doch bis dahin die Kinder mit passenden Spitznamen rufen; Bei Jungem mit blauen Augen "Blauer", bei Mädchen mit Locken "Locki", bei jemanden mit Sommersprossen "Sprossi" ... oder "Aggu" ist auch gefallen. Als ob man mit diesen bescheuerten Namen nicht erst recht gehänselt werden würde ... Für eine sehr durchdachte Person, empfand ich ihren Vorschlag für naiv.
Die Reise auf dem Weg nach Hause führt die drei Kinder zu vier Wesen, die die vier verschiedenen Jahreszeiten und Elemente vertreten. Um die jeweiligen Wege weitergehen zu können, müssen die Kinder die gestellten Fragen beantworten. Diese Art des Abenteuers finde ich sehr schön. Eine Szene mit dem Buchhändler wurde nicht ausgeführt und ließ mich ratlos zurück ... er merkt, dass die Bücher im Regal anders stehen und heller sind als zuvor. Und schmunzelt einfach vor sich hin. Da hört die Szene auf und die Autorin springt zu dem Abenteuer der Kinder, und erklärt es auch nachträglich, als Liane den Buchhändler sieht, nicht. Am Ende des Abenteuers ist Liane plötzlich total beliebt in der Schule, wo sie immer wegen ihres Namens gehänselt wurde. Was hat diese Wandlung verursacht? In der Geschichte kommt es aus dem Nichts.
Es ist eine ungewöhnlich bedrückende Geschichte. Lianes Eltern sind furchtbar! Der Vater ist immer nur abwesend und kümmert sich nur um seine Arbeit, die Mutter interessiert sich gar nicht für die Gedanken und Gefühle ihrer Tochter, redet sie klein und fährt ihr ständig über den Mund, verbietet ihn ihr sogar ("Und Schluss!")! Dann belügen beide Liane auch noch, vermeintlich um sie zu schützen, aber sie lassen Liane so mit ihren Ängsten und Unsicherheiten allein. Eine Stelle fand ich sehr seltsam, da freute sich Liane bei den Großeltern über Tee (Es gibt sogar Tee). Als ob sie Zuhause keinen Tee trinken darf. Sie darf ja so einiges nicht. Ihre Eltern beschweren sich dauernd über das Leben als Erwachsene und wie viel Arbeit sie haben und auch wie früher alles besser war, weil sie draußen spielen konnten und das keiner mehr tut. Gleichzeitig verbieten sie Liane das Spielen Draußen.
Lianes Eltern sind leider keine Ausnahme und ich finde es gut, dass hier nicht wieder eine Bilderbuchfamilie erstellt wurde, sondern auch mal Eltern zeigt, die es wirklich gibt. Es ist wichtig, dass auch Kinder, die in solchen Haushalten aufwachsen müssen, angesprochen werden. Es ist nämlich sehr deprimierend, als Benachteiligter immer das Gegenteil vorgeführt zu bekommen. Kinder müssen wissen, in was für einer Welt sie leben - dass nicht alle Kinder eine heile Welt haben ...
Das mag den einen oder anderen nicht gefallen - Kinder werden ja gerne in Seifenblasen gesteckt -, aber ich finde etwas Realismus in Kindergeschichten hilfreich und weiterbildend. Aber hier merke ich auch, wie ignorant doch viele sind; keiner der Leser hat etwas zu den Eltern geschrieben, außer, sie haben kaum Zeit für Liane (die Meisten haben diese Tatsache ganz übergangen). Dabei ist das nur die halbe Wahrheit. Auch ihr anderweitiges Verhalten (besonders das der Mutter) ist grauenhaft und setzt Liane sehr zu. Aus solchen Kindern entstehen dann gestörte Persönlichkeiten. Man will einfach diese dazugehörige grausame Realität nicht in Kinderbüchern lesen. Ebenfalls bedenklich finde ich die Tatsache, dass es vielen Lesern zu viel ist, Lianes Gedanken und Gefühlen umfangreich zu lesen. Wenn sie ein Kind von Bilderbucheltern wäre, würde es diesen Lesern gefallen. Denn in anderen Büchern wird genau diese intensive Bearbeitung gelobt.
Unterstützt wird die Geschichte mit tollen Illustratoren, in der Lesefunktion. Im Ebook sind sie leider nur schwarzweiß, aber wenn sie wie das Cover gestaltet sind, sind sie wundervoll bunt. Die Sprecherin hat mich von Anfang an sofort mitgenommen. Eine tolle, samtige Stimme. Sie passt die Tonlagen an die jeweiligen Szenen an. Das Hörbuch war im Nu durchgehört.
Fazit:
Eine einfühlsame Erzählung mit einer reifen Protagonistin, die zu Herzen geht. Die Autorin hat den Schwerpunkt auf die intensive Ausarbeitung von Lianes Charakter und Leben gesetzt, der abenteuerliche Teil kommt zu kurz. Mich hat die Geschichte von Beginn an gefesselt, nicht zuletzt wegen der tolle Sprecherin und ihrer atmosphärischen Stimmlagen. Ich glaube, Kinder können sich mit Liane, ihren Gedanken und Gefühlen, ihrer Neugier und ihren Fragen, sehr identifizieren. Ich habe mich als Erwachsene sehr angesprochen gefühlt.
Die Geschichte sollte mit einem Erwachsenen gelesen werden, um Themen wie Mobbing, Einsamkeit und Kindererziehung mit den Kindern zu besprechen. Sie sollten damit nicht alleine gelassen werden. Das Buch führt unsere gesellschaftlichen Werte (gute und schlechte) auf, was sehr wichtig ist.
Ich bedanke mich sehr beim netgalley-Team und dem Verlag für das Ebook und entschuldige mich für die verspätete Rezension. (Stand November 2020)
Klappentext:
Heute ist endlich der Tag der großen Insektenaufführung beim Wiesenfest. Die kleine Hummel Bommel und ihre Freunde sind schon ganz aufgeregt und üben fleißig für ihre großen Auftritte: Fina ...
Klappentext:
Heute ist endlich der Tag der großen Insektenaufführung beim Wiesenfest. Die kleine Hummel Bommel und ihre Freunde sind schon ganz aufgeregt und üben fleißig für ihre großen Auftritte: Fina Floh dreht Pirouetten. Die Marienkäferkinder üben für ihren Turm. Stefan Stinkwanze trainiert das Pupsen. Und Ricardo hat ganz schön Bammel vor der großen Flugshow mit Bommel! Aber wenn man an sich glaubt, kann man alles schaffen! Eine Bilderbuchgeschichte mit der zeitlosen Botschaft: Egal, was immer auch ist, denk daran, wer du bist!
Autorinnen:
BRITTA SABBAG, geboren 1978 in Osnabrück, studierte Sprachwissenschaften, Psychologie und Pädagogik. Nach ihrem Spiegel-Bestseller Roman-Debüt widmete sie sich der Kinderliteratur. Es folgten Bestseller wie die „Die kleine Hummel Bommel“-Reihe oder „Der kleine Waschbär Waschmichnicht“ und der neue Klassiker „Wenn zwei sich streiten“. Britta Sabbag lebt in einem Landhaus am Waldrand, wo die Ideen an den Bäumen hängen und muss sicher 100 Jahre alt werden, um alle zu pflücken.
MAITE KELLY, geboren 1979 als zweitjüngstes Kind der Kelly Family, ist eine erfolgreiche Sängerin und Entertainerin. Als Komponistin und Texterin veröffentlicht sie nicht nur ihre eigenen Songs, sondern erreichte auch große Erfolge mit Arbeiten für andere Künstler. Außerdem konnte sie als Schauspielerin überzeugen und hat seit mehreren Jahren eine erfolgreiche Modelinie. Das Schreiben von Texten aller Art ist nach wie vor die Hauptleidenschaft der außergewöhnlichen Allround-Künstlerin.
Illustratorin:
JOËLLE TOURLONIAS, geboren 1985 in Hanau, hat Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar studiert. 2009 machte sie sich selbstständig und zeichnet, malt, lebt und liebt heute in der Pampa in der Nähe von Frankfurt am Main.
Bewertung:
Das Cover ist süß und ganz typisch nach der Hummel Bommel-Reihe erstellt. Das Thema "Mut" finde ich super.
Hier werden verschiedene Wiesentiere mit ihren Sorgen und Unsicherheiten vorgestellt und Bommel versucht sie zu erheitern und zu ermuntern, mutig zu sein - so wie ihre Oma ihr Mut zuspricht. Die Geschichte beinhaltet auch das Lied "Wer du bist" von Maite Kelly, dass ich jetzt zuvor nicht kannte.
Die Illustrationen sind wie immer ein Traum und mega süß! Die Botschaften "Du bist super, wie du bist" und "Sei mutig" sind zeitlos und kindgerecht in die Geschichte eingebunden. Die vielen Wiederholungen sorgen dafür, dass sie auch nicht vergessen werden.
Ich weiß allerdings nicht, ob der reichhaltige Inhalt, inklusive dem Songtext, nicht zu viel für die Dreijährigen sind, für die das Buch geeignet sein soll ... ich finde es schon mit dem Inhalt für dieses Alter etwas überladen.
Fazit:
Eine Geschichte mit tollen Botschaften und süßen Illustrationen. Aber auch viel Inhalt, der für das angegebene Alter von 3 Jahren zu viel sein könnte.