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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein Notizbuch, das Leben verändert

Montags bei Monica
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Ist es uns nicht allen schonmal so gegangen – der Tag war wirklich mies, man ist müde und hat schlechte Laune und auf die Frage „Und – wie geht’s?“ haben wir geantwortet „Super, mir geht’s gut“? Ich denke ...

Ist es uns nicht allen schonmal so gegangen – der Tag war wirklich mies, man ist müde und hat schlechte Laune und auf die Frage „Und – wie geht’s?“ haben wir geantwortet „Super, mir geht’s gut“? Ich denke diese kleine Alltagslüge, sei es, um anderen kein ungutes Gefühl zu geben, oder um sich selber zu zeigen, dass es garnicht so schlimm ist, hat jeder von uns schonmal genutzt. Und genau hier setzt „Projekt Aufrichtigkeit“ an. Was wäre, wenn wir einfach mal von außen auf unser Leben schauen, uns mal die Fakten vor Augen halten und die kleinen und großen Schwindeleien sein lassen. Ist dann wirklich alles gut – möchte und kann ich etwas ändern? Und wenn ja – wo kann ich ansetzen?

In „Montags bei Monica“ geht es um genau diese Fragen – allerdings nicht im Ratgeber oder Weltverbesse-rungs-Stil, sondern in einem wunderschönen Roman mit wirklich toll skizzierten Charakteren, die mich nicht mehr losgelassen haben.

Monica hat ihren gut bezahlten Job als Rechtsanwältin gekündigt um sich ihren Traum von einem eigenen Café zu verwirklichen, das sie mit Hingabe führt. Sie ist aber auch akribisch (und teilweise pedantisch) und kann nicht ohne ihre Listen – die ihr leider zeigen, dass es mit dem Café nicht ganz so rosig läuft wie erhofft. Und auch privat ist sie nicht ganz zufrieden – sie wünscht sich einen Partner, eine Familie und etwas Liebe in ihrem Leben -und ist leider von allem ganz weit weg. Als sie eines Tages ein Notizbuch mit der Aufschrift „Projekt Aufrichtigkeit“ findet. Hierin hat der Künstler Julian seine Geschichte aufgeschrieben die davon zeugt, wie einsam er seit dem Tod seiner Frau ist und wie verloren er sich fühlt und den Leser des Notizbu-ches auffordert, auch seine Geschichte – aufrichtig und ohne Lügen - aufzuschreiben. Genauso wie Julian, teilt also auch Monica ihre Geschichte und schickt das Buch wieder auf die Reise…und so geht es weiter mit ganz verschiedenen Geschichten und Wünschen – und auch ganz verschiedenen Leben. Die aber alle mitei-nander verwoben sind und auch alle zusammenfinden.

Der Roman wird von der „Globe“ als mit „Tatsächlich…Liebe“ verglichen – und ja, genau diese Liebe und Wärme die diesen Weihnachtsfilm zu einem absoluten Wohlfühlfilm macht, der jedem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, genau das habe ich auch beim Lesen gefühlt. Das Buch ist einfach so „echt“ und man fühlt sich als Leser direkt mittendrin in der Geschichte. Das Café fühlt sich an, wie ein Ort zum Heimkommen, an dem alle ihre Sorgen vergessen und ich habe mich so gefreut, wie Julian wieder aufgetaut ist.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen erzählt – im Laufe der Geschichte kommen mit den verschiedenen Findern des Notizbuches immer mehr Figuren hinzu -allerdings nicht so, dass man den Überblick verliert. Ich habe mich immer direkt in der Geschichte gefühlt und wusste immer bei wem ich gerade bin und aus welcher Perspektive ich die Geschichte gerade erlebe.

Ich bin wirklich absolut begeistert von diesem Buch und kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Gesund und lecker - ohne viel Schnickschnack

Medical Cuisine
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"Medical Cuisine" - der Name und auch das im Vergleich zu vielen Kochbüchern eher unspektakuläre Cover haben mich hier zuerst eher an den "erhobenen Zeigefinger" beim Kochen denken lassen. Aber weit gefehlt ...

"Medical Cuisine" - der Name und auch das im Vergleich zu vielen Kochbüchern eher unspektakuläre Cover haben mich hier zuerst eher an den "erhobenen Zeigefinger" beim Kochen denken lassen. Aber weit gefehlt - hier lohnt sich wirklich der zweite Blick, denn die Idee des Buches ist so einfach wie genial: Nimm die Lieblingsgerichte vieler Menschen, tausche ungesunde Zutaten durch gesündere Lebensmittel - und versuche dabei die Zutaten so zu wählen, dass man sie, möglichst ohne Weltreise durch x Biomärkte besorgen kann. Zudem war der Plan, dass die Gerichte möglichst einfach in den Alltag integriert werden können, d.h. Vorbereitungs- und Zubereitungszeit nicht all zu lang dauern.

So der Plan - jetzt zur Umsetzung: Zu der Auswahl der Rezepte kann ich absolut sagen - hier ist für jeden etwas dabei: Ob klassische Hausmannskost, Pizza oder Curry - die Autoren haben wirklich versucht ein breites Spektrum an Rezepten abzudecken - was auch absolut zur Idee des Buches passt. Wir wollen ja schließlich alle etwas Abwechslung und nicht jeden Tag nur Schnitzel mit Kartoffelsalat. Was mir persönlich bei der Rezeptauswahl gefallen hat war, dass in den meisten Fällen das ursprüngliche Rezept nochmal als vegetarische (teilweise auch als vegane) Variante dargestellt wurde - mich bringt so etwas immer auf neue Ideen. Dies ist in der Mehrzahl der Rezepte auch wirklich gut und aus meiner Sicht abwechslungsreich geglückt (z.B. Rindercarpaccio vs. Carpaccio aus roter Bete) - bei manchen Rezepten wurde "einfach nur das Fleisch weggelassen" - ja, das ist auch vegetarisch, aber auf die Idee kann man auch selber kommen . Hier hätte ich mir dann lieber ein zusätzliches neues Rezept statt der vegetarischen Variante gewünscht.

Die Rezepte an sich enthalten jeweils ein Bild mit dem fertigen Gericht - eine (räumlich vom Rezept abgegrenzte) Zutatenliste sowie das Rezept selbst in einzelnen klar dargestellten Schritten. Mir hat diese Aufmachung sehr gut gefallen, da der Leser klar strukturiert durch das Rezept geführt hat. Die Rezepte die ich bereits nachgekocht habe (u.a. Züricher Geschnetzeltes, Quiche, Berner Rösti) sind nach den angegebenen Schritten auch alle gut gelungen. Allerdings hätte ich mir als Koch-Anfängerin ab und zu ein paar Erläuterungen mehr bzw. Spezifizierungen gewünscht. Bei der Quiche wird z.B. von einer Tarteform geredet - hatte ich nicht und habe eine Springform genommen. Hat ohne Probleme funktioniert, aber hier wäre eine Info über den Durchmesser hilfreich gewesen. Ich denke aber, für Leute die gut kochen können, stellt dies kein Problem dar.

Wie war es sonst mit den Rezepten: Ich würde sagen, der Antritt, dass sich die Rezepte gut in den Alltag integrieren lassen sollen, ist auf jeden Fall geglückt. Die Zubereitungszeiten haben bei mir größtenteils gepasst - was ich aber sehr gut fand war, dass man einen Großteil der Gerichte auch ohne Probleme vorkochen und am nächsten Tag essen kann. So spart man im Arbeitsalltag auf jeden Fall nochmal Zeit. Wir haben es bei der Quiche so gemacht und das Ergebnis war sehr lecker. Was die Zutaten angeht - wirklich exotisch sind sie nicht, auch wenn ich nicht weiß, ob eine Tonkabohne zum Standardgewürz-Zubehör gehört.

Als Fazit kann ich sagen, dass mich das Kochbuch wirklich überzeugt hat. Die Rezepte sind gut ausgewählt und bei der absoluten Mehrzahl habe ich mir sofort notiert, dass ich diese gerne nachkochen möchte. Die Erläuterungen sind gut und sowohl die Rezepte selbst, als auch die Zutaten absolut praxistauglich. Interessant fand ich auch die Erläuterungen zu Beginn des Buches über die Intention der "Medical Cuisine" und den Hintergrund unserer Ernährung (auch wenn die Theorie mit rd. 50 Seiten doch eher ausführlich geworden ist).

Mir hat das Kochen mit diesem Buch auf jeden Fall Spaß gemacht und wieder etwas Abwechslung auf den Tisch gebracht - und genau darum ging es mir! Daher absolut verdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Berührend, bewegend und absolut mitreißend

Zwischen zwei Herzschlägen
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„Zwischen zwei Herzschlägen“ hat mich durch die Charaktere und ihre Geschichte, die man über mehr als 10 Jahre mit ihnen gemeinsam erlebt, tief berührt. Es ist ein Buch, dass ich nicht mehr aus der Hand ...

„Zwischen zwei Herzschlägen“ hat mich durch die Charaktere und ihre Geschichte, die man über mehr als 10 Jahre mit ihnen gemeinsam erlebt, tief berührt. Es ist ein Buch, dass ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, wie jede der drei Hauptfiguren sich im späteren Leben bewährt und letztendlich ihr Glück findet. Aus meiner Sicht ein wirklich großartiges Buch das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und eine wichtige Botschaft für uns alle hat.

Das Buch erzählt die Geschichte der drei Jugendlichen Kerry, Tim und Joel über insgesamt 18 Jahre und begleitet sie damit von der Teenagerzeit bis hin zum Erwachsenenleben. Tim und Kerry sind schon seit Kindertagen beste Freunde und ihr gemeinsamer Wunsch ist es, eines Tages als Ärzte zu arbeiten und anderen Menschen zu helfen – daher sind sie auch beide in der Jugendsanitätsgruppe. Als Joel, der gefeierte Nachwuchs-Fußballstar, in der Silvesternacht zur Jahrtausendwende auf einmal einen Herzstillstand erleidet sind Kerry und Tim da um erste Hilfe zu leisten, die dazu führt, dass Joel letztendlich überlebt. Dieses Ereignis schafft eine Verbindung zwischen den drei Jugendlichen, die keiner von ihnen für möglich gehalten hätte und bildet die Basis für die weitere Geschichte des Buches. In dem es natürlich auch um Liebe geht, aber eben auch um das Finden des eigenen Weges, das Hinfallen und wieder Aufstehen, Angst, Verletzungen und Hoffnung.

Was das Buch ausmacht sind die großartigen Charaktere, die aus meiner Sicht alle genügend Raum bekommen um sie kennenzulernen und ihre Geschichte zu erzählen. Alle drei sind absolut unter-schiedlich und kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Besonders beeindruckt hat mich beim Lesen die Vielschichtigkeit von Joels Charakter, die „Hoch’s und Tief’s“, aber auch Kerrys Aufopferungsbereitschaft und ihre Bereitschaft, ihre eigenen Wünsche weit hintenanzustellen um ihrem Freund Tim zu helfen. Was mir aber auch gefallen hat ist, dass das Buch keine rosarote Welt malt im Sinne von „der Junge wurde wiederbelebt, jetzt ist alles toll“ – im Gegenteil. Das Buch zeigt ganz brutal die Schwierigkeiten, mit denen ein Patient nach der Wiederbelebung zu kämpfen hat aber auch den Alltag eines Medizinstudenten sowie das Leben auf der Straße. Ob dies alles realitätsnah getroffen wurde, kann ich so nicht beurteilen, als Leserin fand ich es aber auf jeden Fall sehr gut beschrieben und dargestellt. Etwas unrealistisch fand ich lediglich die Tatsache, dass die Hauptfiguren mehr-mals ohne professionelle Hilfe (wenn man von einer anonymen Selbsthilfegruppe absieht) einen Drogenentzug geschafft haben – dies stelle ich mir nur sehr schwer möglich vor.

Die Geschichte selbst beginnt in der Silvesternacht des 31.12.1999 und endet genau 18 Jahre später. Währenddessen wird man mit den Figuren erwachsen, begleitet sie bei Schicksalsschlägen, bei ihrer Liebe oder der Familiengründung. Die Sequenzen der eigenen Jahre dauern teilweise länger, insb. in den ersten Jahren, teilweise durchlebt man ein Jahr oder auch mehrere Jahre in nur einzelnen Seiten. Aus meiner Sicht ist der Erzählstil aber trotzdem ruhig und man wird als Leser nicht durch die Ge-schichte „gehetzt“. Im Gegenteil, ich fand es sehr angenehm, dass manchmal auch einzelne Jahre nur in einem Satz abgehandelt wurden, wenn man das Gefühl hatte, nichts zu verpassen. Insgesamt war das Lesen für mich sehr angenehm und auch für die Geschichten der einzelnen Figuren bliebt aus meiner Sicht ausreichend Zeit.

Man merkt in jeder Zeile dieses Romans, dass der Anstoß für dieses Buch in der persönlichen Geschichte der Autorin liegt, da ihr Mann ebenfalls einen Herzstillstand erlitten hat und glücklicherweise erfolgreich reanimiert werden konnte. Entsprechend liegt es der Autorin nicht nur am Herz einen Teil ihrer Geschichte zu erzählen, sondern auch dem Leser vor Augen zu führen, wie wichtig dieses Thema ist und das wirklich jeder helfen kann. Dies finde ich sehr wichtig und gut umgesetzt – denn der „erhobene Zeigefinger“ kommt an keiner Stelle zum Einsatz, viel mehr ist es ein wichtiger Appell.

Insgesamt hat mich dieses Buch wirklich zu 100% überzeugt – es ist ein großartiges Buch das eben keine klassische Liebesgeschichte ist, sondern so viel mehr. Von mir gibt es daher auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Berührende Geschichte in toller Umgebung

Wie Träume im Sommerwind
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„Wie Träume im Sommerwind“ ist eine richtig schöne Geschichte über die Liebe zwischen zwei Schwestern, die Liebe zu Rosen und der Natur sowie – natürlich, die Liebe selbst. Ich konnte beim Lesen die Zeit ...

„Wie Träume im Sommerwind“ ist eine richtig schöne Geschichte über die Liebe zwischen zwei Schwestern, die Liebe zu Rosen und der Natur sowie – natürlich, die Liebe selbst. Ich konnte beim Lesen die Zeit verges-sen und abtauchen in die wunderschönen Gärten von Sissinghurst Castle – an manchen Stellen hätte ich mir in der Geschichte noch ein paar mehr Erläuterungen gewünscht, insgesamt aber hat mir dieses Buch wirklich sehr gut gefallen.

Clara und Emilia sind zwei Schwestern wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – Clara, ruhig und besonnen, die alles für den Rosengarten ihrer Familie tut und am liebsten nie ihre Heimatinsel Usedom verlassen würde, und Emilia – der Wirbelwind und die Rebellin der Familie, die ihr Traum, der Beruf der Parfümeurin, nach Paris verschlägt. Als Clara nach einem schweren Unfall im Koma liegt kehrt Emilia heim zu ihrer Familie und sieht sich nicht nur Claras Wunsch gegenüber, sich um ihre Kinder zu kümmern, sondern vor allem auch den Schwierigkeiten ihrer Eltern und des Rosenhofs. Als Emilias Nichte Lizzy dann noch die Idee hat, dass eine unbekannte Rose, von der nur ein Foto auf Claras Schreibtisch existiert, ihrer Mutter dabei helfen könnte, wieder gesund zu werden, beginnt für Emilia und Lizzy eine Reise nach England in die wunderschönen Gärten von Sissinghurst Castle mit ihren unzähligen Rosen, und auch in die Vergangenheit von Clara.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen – einmal in der Gegenwart, in der sich Emilia um ihre Schwester kümmert und mit ihrer Nicht nach Kent reist, zum anderen in Claras Vergangenheit, als sie kurz nach ihrem Schulabschluss sechs Wochen in Kent verbringt und dort bei der Arbeit in den Gärten von Sissinghurst Castle mithilft. Die einzelnen Ebenen sind klar durch Kapitel und Überschrift voneinander abgegrenzt und man weiß als Leser genau, wo man sich befindet. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen, insbesondere zum Schluss hin, wo man teilweise ein und dieselben Erkenntnisse erst aus Claras Vergangenheit und dann aus der Gegenwart erfährt. Der Schreibstil ist ruhig und angenehm zu lesen und man hat nie das Gefühl, zwischen den Zeitebenen zu hetzen oder irgendwo „stecken zu bleiben“. Fairerweise muss ich aber auch dazu sagen, dass mir diese Art des Erzählens ohnehin sehr gut gefällt, da sie nochmal einen ganz anderen Blick auf eine Geschichte erlaubt.

Besonders gefallen haben mir insbesondere auch die Szenen in den Gärten von Sissinghurst Castle, da sich hier für Blumenliebhaber wirklich eine ganz tolle Szene bietet. Was die Handlung an sich angeht, hätte ich mir an mehreren Stellen noch weitere Erläuterungen gewünscht – was wird aus dem Rosenhof der Familie und wie verarbeiten Clara und Lizzy die neuen Erkenntnisse? Dies hätte mich als Leserin auf jeden Fall noch interessiert.

Ansonsten hat mich die Geschichte aber absolut überzeugt. Die Charaktere fand ich sehr glaubwürdig und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Insbesondere die Ähnlichkeit zwischen Lizzy und Emilia fand ich spannend zu beobachten.

Wie „Träume im Sommerwind“ ist eine rundum gelungene Geschichte zum Abschalten und Seele baumeln lassen.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Diese Ermittler bringen Schwung ins Altenheim – Cosy Crime vom Feinsten

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Eins vorneweg: Wer blutige, düstere Krimis liebt für den ist dieser Roman ganz sicher nichts (würde man bei dem Titel wohl aber auch eher nicht erwarten). Wer es aber bei den Krimis gerne etwas gemütlicher ...

Eins vorneweg: Wer blutige, düstere Krimis liebt für den ist dieser Roman ganz sicher nichts (würde man bei dem Titel wohl aber auch eher nicht erwarten). Wer es aber bei den Krimis gerne etwas gemütlicher mag und für den es auch durchaus mal humorvoll zugehen darf bei der Ermittlung des Mörders, der macht mit diesem Buch ganz sicher alles richtig. Ich habe gelacht und mit den Figuren mitgefühlt – und natürlich mit-gerätselt. Die Ermittlungen gestalten sich in diesem Fall nämlich ganz schön verzwickt.

Der „Donnerstagsmordclub“ trifft sich jeden Donnerstag im Puzzlestübchen des Altenheims um ungelöste Mordfälle aufzuklären. Dabei sind die vier Clubmitglieder alles andere als die typischen Altenheimbewohner und schrecken trotz ihres fortgeschrittenen Alters weder vor nächtlichen Aktionen auf dem Friedhof, noch vor Ermittlungen im Ausland zurück. „Chefin“ der Truppe ist Elisabeth, eine ehemalige Geheimagentin, die natürlich die Tricks und Kniffe kennt –und auch die richtigen Leute die ihr zufälligerweise alle noch einen Gefallen schulden. Da trifft es sich natürlich genau richtig, dass genau vor der Haustür des Altenheims ein Mordfall passiert – immerhin sind aktuelle Morde ja interessanter als längst vergangene Fälle. Also ermit-teln die vier Clubmitglieder auf eigene Faust – und treiben damit nicht nur die Polizei ab und zu in den Wahnsinn.

Ich hatte beim Lesen dieses Romans unglaublich viel Spaß, die Mitglieder des Donnerstagsmordclubs waren mir, so unterschiedlich sie alle sind, auf Anhieb sympathisch. Erzählt wird die Geschichte von Joyce, dem neusten Clubmitglied –wobei die Kapitel, bei welchen Joyce aus ihren Tagebucheinträgen von Ermittlungen erzählt, immer wieder unterbrochen werden, von mehreren Kapiteln, bei welchen die Geschichte von einem Dritten erzählt wird. Diese Abwechslung hat mir sehr gut gefallen – insb. auch die persönliche Note, die Joyce Tagebucheinträge dem Ganzen nochmal geben. Sie ist für mich ja sowieso das Highlight – in meiner Vorstellung eine alte Dame mit schneeweißen kurzen Locken, einer Brille und rosa Strickjacke, immer lächeln –die es aber faustdickt hinter den Ohren hat. Wie gesagt, die Figuren sind für mich ein Riesenpluspunkt in dem Roman – die Charaktere sind aus meiner Sicht hervorragend ausgearbeitet – jeder mit seinen Stärken und Schwächen, und auch die Nebenfiguren, haben ihre Geschichte und sind nicht nur „Mittel zum Zweck“. Ebenso gibt es kein schwarz-weiß-Gemale in dem Roman, niemand ist nur gut oder nur schlecht – aus mei-ner Sicht ebenfalls ein wichtiges Thema, weil es, insbesondere zum Ende des Romans, zum Nachdenken anregt.

Da die Geschichte in einem Altenheim spielt wird natürlich, neben dem Mordfall, auch das Thema Älter-werden, Tod und Demenz thematisiert. Für wen diese Themen zu viel sind, für den ist dieses Buch eher nicht geeignet. Für mich hat es aber sehr gut gepasst, einfach, weil es zu dem Buch passt – den Figuren ist bewusst wo sie sind und dass das ihre letzte Station sein wird – ebenso, dass Freunde nicht ewig da sein werden, genau das macht den Handlungsort für mich aber auch glaubhaft.

Die Suche nach dem Mörder ist verzwickt und mir ging es als Leser häufiger so, dass ich falsch abgebogen bin oder mich habe vom Autor in die Irre locken lassen. Von mir gibt es daher auf jeden Fall eine klare Lese-empfehlung.

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