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Veröffentlicht am 06.07.2021

Oswald und Kerner ermitteln wieder

Die Karte
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In dem neuen vierten Teil für das Hamburger Ermittlerteam greift Winkelmann wieder aktuelle Themen auf und entwirft einen spannenden und wendungsreichen Plot. Interessanterweise liegt die Corona-Pandemie ...

In dem neuen vierten Teil für das Hamburger Ermittlerteam greift Winkelmann wieder aktuelle Themen auf und entwirft einen spannenden und wendungsreichen Plot. Interessanterweise liegt die Corona-Pandemie schon hinter der Stadt und findet rückblickend Erwähnung.
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und findet seine Opfer über eine App für Jogger, in der sie sich austauschen und ihre Routen und Zeiten posten. Der offenherzige Umgang mit den persönlichen Daten wird hier postwendend abgestraft. Wie immer gelingt es dem Autor weitere aktuelle Themen mit in die Wendungen und Verwirrungen einzubauen, so gibt es quere Paare, Kindesmisshandlung, Drogen, Vorurteile gegen Personengruppen und Geschlechter und die Gefahr, die durch den Gebrauch sozialer Medien entsteht.
Es gibt diverse Stränge, die man als Leser im Auge behalten muss, dazu kommen die privaten Geschichten der Ermittler, die diesmal auch einen sehr persönlichen Verlust verarbeiten müssen. Winkelmann schreibt rasant und packend wie immer, durch die kurzen Kapitel erhöht sich das Tempo stetig und man wird neugierig auf die Auflösung.
Diese hat mich diesmal leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Die Aufklärung erschien mir einfach nicht schlüssig, es war insgesamt nicht nachvollziehbar und es blieben offene Fragen. Das eigentliche Grundthema rund um die Präsentation der Opfer im Netz ging neben den vielen anderen Baustellen auch unter. So was kann Winkelmann eigentlich viel besser, daher gibt es von mir diesmal nur 3 von 5 Punkten. Das Buch hat mir trotzdem Spaß gemacht und mich gut unterhalten, zu dem nächsten Teil dieser Reihe werde ich definitiv wieder greifen.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

schwacher Trilogieauftakt

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Die Autorin hat hier einen neuen Trilogieauftakt vorgelegt, beworben wurde das Buch als Klimathriller. Da mir andere Bücher Terrys gut gefallen haben, griff ich bedenkenlos zu.
Die junge Tabby lebt mit ...

Die Autorin hat hier einen neuen Trilogieauftakt vorgelegt, beworben wurde das Buch als Klimathriller. Da mir andere Bücher Terrys gut gefallen haben, griff ich bedenkenlos zu.
Die junge Tabby lebt mit ihrer Mutter Cate ein Schattenleben, sie wird zu Hause unterrichtet, hat noch nie eine Schule besucht, häufig wechseln sie den Wohnort und den Nachnamen, haben keine Kontakte. Cate hat Tabby immer eingebläut niemandem zu trauen, für sich zu bleiben, alles zu hinterfragen und selbständig zu denken. Nur Cate selber beantwortet auch nicht alle Fragen. So steht Tabby plötzlich sehr verwirrt da, als Cate verhaftet wird und sich herausstellt, dass sie als Kind entführt wurde. Tabby kommt zurück zu ihren leiblichen Eltern und versucht sich zurechtzufinden, als eine Schwimmtrainerin ihr großes Talent entdeckt. In einem Sommertrainingscamp für Schwimmer nimmt ihr Leben erneut eine dramatische Wendung.
Das Cover passt sehr gut zum Inhalt und ist wunderschön gestaltet.
Die 445 Seiten ließen sich flott lesen, dennoch war ich eher mäßig begeistert. Die Charaktere fand ich allesamt sehr flach, selbst Tabby mit ihrer naiven Art wirkte wenig authentisch. Die Handlung war etwas wirr und die Einleitungsphase nahm gut zweidrittel des Buches ein. Die vielen meditativen Anspielungen, die häufig wiederholt wurden, waren ermüdend. Von einem Klimathriller hatte ich mir reale Probleme und auch ein paar echte Fakten erhofft, die man hier gut hätte unterbringen können, aber außer veganem Essen und Elektroautos leider Fehlanzeige. Die Vorgänge im Camp waren mir zu überzogen, vieles fand ich auch nicht logisch. Es wurden immer neue Themenstränge aufgegriffen und wieder fallen gelassen, häufig gab es keine Auflösung bzw. das Thema kam nicht mehr vor. Natürlich kann das in den folgenden zwei Bänden noch kommen, aber insgesamt wirkte es eher wirr. Am Ende gelingt es der Autorin nochmal richtig Spannung aufzubauen, obwohl auch dieser Teil sehr unrealistisch ist. Natürlich enthält die Serie Fantasyelemente, aber in sich war die Geschichte zu unrund.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Heleens Leben

Die Beichte einer Nacht
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Es handelt sich hier um die Übersetzung eines niederländischen Erfolgsromans aus dem Jahr 1930. Die Entstehungszeit wird im Erzählstil und in den Anreden deutlich.
Heleen erzählt der Nachtschwester ihr ...

Es handelt sich hier um die Übersetzung eines niederländischen Erfolgsromans aus dem Jahr 1930. Die Entstehungszeit wird im Erzählstil und in den Anreden deutlich.
Heleen erzählt der Nachtschwester ihr Leben, diese schweigt und hört zu. Typisch für einen Monolog springen die Gedanken manchmal vom Thema weg und so unterbricht sich Heleen manchmal selbst, für Bemerkungen zu anderen Patienten oder der Umgebung. Durch die gewählte Form wirkt es teils, als ob das Wort direkt an den Leser gerichtet ist. Man erhält einen sehr tiefen Einblick in die Protagonistin.
Heleen stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Als älteste von 10 Geschwistern muss sie der Mutter im Haushalt viel helfen, sie verlässt früh das Haus, um zu arbeiten. Sie verdingt sich als Näherin und nutzt ihre Möglichkeiten, um in der Gesellschaft aufzusteigen. Die Geschichte ist nicht spannend, aber dennoch interessant. Im letzten Abschnitt klärt sich noch einiges und nimmt eine unvorhergesehene Wendung.

Durch die Erzählperspektive weiß man nie, ob die Dinge sich so zugetragen haben, wir erfahren nur Heleens Sicht, über die Länge des Textes fand ich das jedoch etwas ermüdend. Gerne hätte ich Kommentare oder fremde Sichtweisen zum Geschehen gelesen. Das genau dies hier nicht der Fall war, lag in der Intention der Autorin, doch mir gefiel es nicht so sehr.
Wer sich gerne intensiv mit der psychischen Seite der Protagonisten auseinandersetzt und die Erzählform mag, wird hier gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Een Dode op de Diek

Wattenmeermord
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Ein humorvoller Cosy – Krimi mit viel Lokalkolorit, eingeflochtenem Inselplatt und sympathischen Charakteren. Der Erzählstil ist angenehm und lässt einen flott durch die Seiten fliegen.
Die Kripobeamten ...

Ein humorvoller Cosy – Krimi mit viel Lokalkolorit, eingeflochtenem Inselplatt und sympathischen Charakteren. Der Erzählstil ist angenehm und lässt einen flott durch die Seiten fliegen.
Die Kripobeamten Jan und Laura Benden sind aus dem NRW auf die Insel Pellworm gezogen. Laura wollte nach einem traumatischen Erlebnis nicht zurück in den Polizeidienst und führt eine nette kleine Pension, ihr Mann ist der Inselpolizist. Die Delikte sind eher unspektakulär, bis ein Toter auf dem Deich sitzt. Es gibt tatsächlich einige Verdächtige und Jan erhält Unterstützung von der Kripo vom Festland und natürlich von seinem Möchtegernassistenten Tamme, der den Trubel genießt. Endlich ist hier mal was los. Die Ermittlungsarbeit ist nicht ganz einfach, aber es gibt immer neue Hinweise, die schließlich zum Täter führen.
Der heimliche Star des Buches ist die Insel Pellworm, die Beschaulichkeit und das Inselfeeling werden beim Lesen spürbar. Die Hauptcharaktere sind sehr gut aufgebaut, man kann sie sich lebhaft vorstellen, bekommt ein Gefühl dafür wie sie ticken und kann ihre Handlungen dadurch gut nachvollziehen. Der Hilfssheriff Tamme ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen.
Eine Empfehlung für Alle, die gerne unblutige ruhige Krimis lesen, zusätzlich einen privaten Nebenstrang gerne mitverfolgen und Lokalkolorit mögen.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Olgas Wurzeln

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten ...

In diesem Roman schildert Angelika Jodl die Geschichte von Olga, einer jungen Frau mit Migrationshintergrund, die sich als deutsch empfindet und ihre eigentliche Herkunft vor den Freunden und Bekannten gerne verschweigt. Ihre herzliche Familie kommt aus Georgien und hält die Sitten und Gebräuche der Heimat in Deutschland noch immer hoch. Gerne sähe die Mutter Olga bereits verheiratet, aber diese studiert Medizin und hat anderes mit ihrem Leben vor. Ihre beiden Leben: dass der Tochter und dass der Medizinstudentin, trennt sie strikt. Da die Familie in München lebt und sie in Bonn studiert, gelingt ihr dies lange Zeit sehr gut. Ihr Lebensplan scheint sich perfekt zu erfüllen, als sie eine Beziehung mit dem smarten jungen Arzt Felix van Saan, aus einer renommierten Kieler Familie eingeht. Alles könnte perfekt sein, wenn sie ihm ihre Familie vorenthalten könnte. Als der Ghostwriter Jack Jennerwein sich in sie verliebt, sie stalkt und in ihre Familie schummelt, um ihr Herz zu gewinnen, ist das Chaos vorprogrammiert.
Das Buch ist kurzweilig geschrieben, dennoch hat mich hier leider viel enttäuscht. So eine Stalker-Liebesgeschichte ist nur in amerikanischen Schnulzen romantisch. Wer würde so etwas im echten Leben erleben wollen oder lesen, dass so etwas in Ordnung ist. Olga fand ich leider zu unnahbar, um sie sympathisch zu finden. Der Konflikt um ihr Lebensgefühl, die Zerrissenheit zwischen Familienzugehörigkeit, georgischen Wurzeln und dem Wunsch als Deutsche anerkannt zu werden und nicht aufzufallen, kam mir viel zu kurz. Der interessanteste Teil war die Reise nach Georgien, bei der man viel über das Land erfuhr.

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