Profilbild von engineerwife

engineerwife

Lesejury Star
offline

engineerwife ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit engineerwife über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2017

London birgt mehr als nur ein Geheimnis ...

Das Haus in der Nebelgasse
0

Ich freue mich immer, wenn eine meiner Lieblingsautorinnen mal wieder ein spannendes Buch geschrieben hat. Auch diesmal wurde ich kein bisschen enttäuscht.

Die etwas unkonventionelle Matilda Gray nimmt ...

Ich freue mich immer, wenn eine meiner Lieblingsautorinnen mal wieder ein spannendes Buch geschrieben hat. Auch diesmal wurde ich kein bisschen enttäuscht.

Die etwas unkonventionelle Matilda Gray nimmt ihren Beruf sehr ernst. Es ist ihr wichtig, nicht nur kleine Hausmütterchen zu ziehen, denen es im Leben nur wichtig ist zu heiraten, Kinder zu bekommen und den werten Göttergatten zufrieden zu stellen. Nein, sie wünscht ihren Schülerinnen eine eigene Zukunft, in der sie sich selbst beweisen und verwirklichen können. Das wird nicht gerne gesehen in der von Männern bestimmten Welt im Jahr 1900, auch an ihrer Schule ist es nicht anders. Sie begibt sich deshalb auf dünnes Eis, als sie mutig ihre Erkundungen durchführt um die vermisste Laura zu finden und das Geheimnis ihrer Familie und ihres Elternhauses zu lüften.

Wie nicht anders gewohnt von dieser tollen Autorin fliegt man auch in diesem Buch mal wieder nur so durch die Seiten. Frau Goga gibt einem beim Lesen das Gefühl, das düstere, kalte und klamme London zu fühlen. Warum hat man selbst ein Gänsehautfeeling als Matilda vor dem Lauras Haus steht, dem Haus auf dem Haus?

Die Recherchearbeiten, auf die am Ende des Buchs nochmals eingegangen wird, sind beeindruckend und haben mir mal wieder Lust auf London gemacht. Lust auf eine Erkundung des Londons der anderen Art. Beim Lesen fiel mir der fesselnde historische Roman „Der Vermesser“ von Clare Clare ein, der ca. 1855 in Londons Untergrund spielt, genauer gesagt im Kanalsystem unter der Stadt. Wer also nach dem Haus in der Nebelgasse noch mehr über die Stadt unter Stadt erfahren möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Mal eben zu die Omma auf ne Eve und nen Samtkragen ...

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
1

Dieses Buch ist etwas Besonderes, etwas Anderes, für mich etwas Neues. Ich dufte es in einer von der Autorin begleiteten Leserunde genießen, was mir richtig Spaß gemacht hat. Wir haben das Buch in drei ...

Dieses Buch ist etwas Besonderes, etwas Anderes, für mich etwas Neues. Ich dufte es in einer von der Autorin begleiteten Leserunde genießen, was mir richtig Spaß gemacht hat. Wir haben das Buch in drei Abschnitte aufgeteilt und ich muss sagen, der erste Abschnitt hat mich oft erstaunt, manchmal betroffen gemacht. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen beschreibt Anna Basener wie es sich wohl zugetragen haben mag, damals im Pott im Rotlichtmilieu. Man musste schon ganz schön tough sein, um hier nicht unterzugehen. Gleichzeitig lernen wir im ersten wie im zweiten Abschnitt die ganze Familie kennen, angeführt von keiner geringeren als der Omma. Mit ihrem ausgeprägten Dialekt ist sie natürlich der Hit. Als ich mich reingelesen hatte, hatte ich direkt den Klang in den Ohren. Im letzten Abschnitt geben Omma und Enkelin Bianca nochmal richtig Gas. Am Ende ist verkehrte Welt und doch irgendwie richtig. Das Buch ist flüssig zu lesen und katapultiert den Leser direkt ans Geschehen. Ob alle ihre Beteiligten ihre Bestimmung gefunden haben, bleibt abzuwarten. Vielleicht hören wir ja mal wieder von Bianca, Mitzi, Omma und Co.?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 25.03.2017

Toll geschrieben ... wirkt sehr authentisch ...

Stachelbeerjahre
0

Obwohl es schon eine ganze Weile her war, dass ich den ersten Teil dieser Schwarzwaldsaga gelesen hatte, fand ich sofort wieder Zugang zu dem Buch, wenn auch weniger zu der Familie. Es ist schwer vorstellbar, ...

Obwohl es schon eine ganze Weile her war, dass ich den ersten Teil dieser Schwarzwaldsaga gelesen hatte, fand ich sofort wieder Zugang zu dem Buch, wenn auch weniger zu der Familie. Es ist schwer vorstellbar, wie verbohrt und unnachgiebig die Familienmitglieder sich verhalten. Die arme Marianne ist mit einer Großmutter gestraft, die sie zu hassen scheint, einem Großvater, der nicht zu widersprechen wagt und einer Mutter, die nur ihr eigenes Vergnügen im Kopf hat. Es wird über die Flüchtlinge und den „leichten“ Lebenswandel der Mutter der beiden Schwestern geschimpft. Marianne hat es als Kuckuck, dem verstorbenen „Vater“ ins Nest gelegt von ihrer Mutter, dem Franzosenliebchen, nicht leicht. Doch sie gibt nicht auf, sie erkämpft sich ihren Platz am Gymnasium und im Leben überhaupt. Auch gibt sie die Hoffnung nicht auf, vielleicht doch eines Tages den leiblichen Vater kennenzulernen …
Dass es sich bei dem Buch um ein Jugendbuch handelt, war mir nicht bewusst. Es erklärt im Nachhinein manchmal die Schreibweise aus der Sicht Mariannes ist aber an keiner Stelle etwa seicht oder „kindgerecht“ geschrieben. Sicher treffen wir in ihrer Familie oft auf schlimmst mögliche Szenarien, die aber sicher nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, es waren für die meisten keine leichten Zeiten in den späten vierziger Jahren. Ich bin wie immer begeistert von der Autorin und wünsche ihr noch viele erfolgreiche Bücher.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Respekt vor starken Frauen ...

Die Töchter der Tuchvilla
0

Ich bin immer noch ganz begeistert von dieser Reihe um die Tuchvilla und die Familie Melzer. Schon der erste Teil hat mich überzeugt und der zweite steht diesem in nix nach. Die Dynamik ist in diesem Band ...

Ich bin immer noch ganz begeistert von dieser Reihe um die Tuchvilla und die Familie Melzer. Schon der erste Teil hat mich überzeugt und der zweite steht diesem in nix nach. Die Dynamik ist in diesem Band ein wenig anders. Während im ersten Teil doch viele starke Männer mit im Vordergrund standen, besinnt sich dieser wieder auf die Frauen, die kriegsbedingt allein zu Hause zurück geblieben sind. Es kann nicht einfach gewesen sein in dieser Zeit. Denn nicht nur besonders sehr arme Familien mussten neben ihrer Sorge und Trauer um die Männer auch noch kämpfen ihre Familie satt zu bekommen. Wie sagt man so schön … „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ … hier wuchsen viele Frauen über sich hinaus. Wiederum erinnert diese Familie und die Tuchvilla an Downton Abbey aber da ich diese Serie liebe, habe ich auch die Augsburger Version sehr gerne gelesen. Hier freue ich mich sehr auf Band drei, der diese Familiengeschichte hoffentlich zu einem guten Ende bringen wird … in welcher Form auch immer.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Einfach unschlagbar, der Max ....

Die Schwangerschaft des Max Leif
0

Liebe Juliane, du hast mal wieder alles gegeben und Max und Maja für eine kurze Zeit zum amüsanten Bestandteil meines Leselebens gemacht. Von Anfang an versteht es dieser liebenswerte Chaot meine Abende ...

Liebe Juliane, du hast mal wieder alles gegeben und Max und Maja für eine kurze Zeit zum amüsanten Bestandteil meines Leselebens gemacht. Von Anfang an versteht es dieser liebenswerte Chaot meine Abende zu versüßen. Er kann es einfach nicht lassen und micro-managed nicht nur sein eigenes Leben sondern auch das seiner Umwelt. Nichts überlässt er dem Zufall. Da werden Kinderwagen getestet, Ärzte zu skurrilen Krankheiten befragt und die Tauglichkeit der Spieluhr im Kinderzimmermobile in Frage gestellt. Aber auch rührende Momente wie ein „Wiedersehen“ mit Paul spicken diesen Roman und machen ihn zu einem reinen Lesevergnügen. Max und Majas Alltag in der Kita kitzelt regelmäßig die Lachmuskeln frei nach dem Motto „Kindermund tut Wahrheit kund“. Die auftauchenden Charaktere in und um die Kita sind ihr Gewicht in Gold wert. Durch den angenehmen Schreibstil fiel es mir direkt schwer, mich an die vorgegebenen Abschnitte zu halten aber auch das Diskutieren in der Leserunde war mal wieder sehr unterhaltsam. Nach meinem Geschmack hätte natürlich Jekatarina gerne eine noch größere Rolle spielen dürfen aber ich bin mir sicher, irgendwann sehen wir sie wieder. Sie, Max und Maja und der Rest der inzwischen ganz schön gewachsenen Familie. Mehr darf ich an dieser Stelle nicht verraten …