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Veröffentlicht am 11.08.2021

Leider nicht ganz überzeugend

Eis. Kalt. Tot.
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Eis. Kalt. Tot. von Anne Nordby
erschienen bei Gmeiner

Zum Inhalt

»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich.
Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen.
Dann wird es mehr als diesen ...

Eis. Kalt. Tot. von Anne Nordby
erschienen bei Gmeiner

Zum Inhalt

»Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich.
Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen.
Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben.«

Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen in einen Ort des Grauens verwandeln und du nicht weißt, ob du das nächste Opfer bist …
Ein bizarrer Fall für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Mordkommission.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers strahlt schon auf den ersten Blick die im Buch herrschende Kälte aus, was mir auf Anhieb gefiel. Erzählt wird die Story in der dritten Person.

Zuerst muss ich sagen, dass es schon ein wenig merkwürdig war, diese im Februar spielende Geschichte im August zu lesen. Aber da es auch bei uns momentan keine Hitzewelle gibt, regulierte es sich schnell wieder ;)
Mit dem ersten Kapitel startet die Autorin gleich spannend, kurz und knackig in die Geschichte. Danach traten dann die verschiedenen Protagonisten zu Tage, die sich zum größten Teil aus Beamten der Mordkommission Kopenhagens zusammensetzen.
Jesper gefiel mir eigentlich recht gut, doch seine teils sehr weiche Art fand ich für den Job ziemlich ungeeignet. Dadurch konnte ich ihn und seine Arbeit nicht ganz ernst nehmen.
Kirsten Vinther ist wahnsinnig resolut, was manchmal ein wenig schwierig zu ertragen war. Ihr Ton ist in ihrem Job vielleicht nicht unangebracht, aber mir war sie nicht nur dadurch nicht sonderlich sympathisch.
Das genaue Gegenteil ist dafür Marit Rauch Iversen, die Super-Recognizerin. Ihren Beruf oder auch ihre Gabe fand ich wahnsinnig interessant. Insgesamt mochte ich Marit von allen Figuren am liebsten.
Die Privatleben werden hier auch angesprochen – und zwar von jeder Person. Manchmal ein wenig heikle Konstellationen, aber im Grunde vielfältig und dadurch auch interessant dargestellt.

Anne Nordby konnte mich mit diesem Buch leider nicht so ganz überzeugen. Durch die sehr burschikose Ermittlerin war der Ton recht rau in dieser Geschichte. Mir war es einfach ein wenig zu dick aufgetragen, so dass ich dies nicht absolut authentisch fand. Ebenso das genaue Gegenteil von ihr als männlicher Part. In meinen Augen viel zu schwach für so einen Job und gerade bei dem vorliegenden Fall. Die Idee mit dem Hausboot zwischen den Eisschollen, das klirrend kalte Wetter und die ganze Kulisse fand ich dagegen wirklich toll und besonders. Ebenso die Einblicke in die rechtsmedizinische Untersuchung der Opfer und den Beruf der Recognizerin. Der Fall an sich ist anders als alles, was ich bisher in diesem Genre gelesen habe … Ungeheuer brutal und auch grausam – was hier mit den Opfern veranstaltet wurde, schickte mir mein Mittagessen in eine ganz falsche Richtung … Außerdem wurde ich weder mit dem Team noch mit der relativ kühl inszenierten Auflösung wirklich warm. Ein Thriller, der bestimmt seine Liebhaber finden wird, doch für mich wird es das einzige Buch der Autorin bleiben.


Zum Autor

Anne Nørdby, Jahrgang 1975, lebt abwechselnd in Kopenhagen und in ihrem Haus auf Møn. Dort schreibt sie Krimis, Thriller und erfolgreiche Hörspiele. Bei ihren Reisen durch Skandinavien sammelt sie viele Anregungen und Ideen, die sie direkt in ihre Bücher einfließen lässt. Ihre zweite Leidenschaft gilt dem Schreiben im Team, den sogenannten Writers’ Rooms, in denen sie gemeinsam mit deutschen und dänischen Autorinnen und Autoren Serienstoffe und -konzepte entwickelt.
Mehr auf www.anne-nordby.com und
www.instagram.com/anne.nordby.autorin


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

505 Seiten
ISBN 978-3-8392-0024-7
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.gmeiner-verlag.de/
Leseprobe https://www.gmeiner-verlag.de/buecher/titel/eis-kalt-tot.html

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und https://www.ehrlich-anders.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und das schöne Päckchen bedanken!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 01.08.2021

Hatte mehr erwartet

Seeing what you see, feeling what you feel
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Seeing what you see, feeling what you feel von Naomi Gibson
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ...

Seeing what you see, feeling what you feel von Naomi Gibson
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ihr Nacht für Nacht Albträume beschert, schon lange, bevor ihr Vater beschlossen hat, sie und ihre Mutter zu verlassen, und schon lange, bevor ihre beste Freundin zu ihrer schlimmsten Feindin mutierte. Henry ist stark, clever, liebevoll und beängstigend intelligent: Lydia hat sich den besten Freund und Liebhaber in einem erschaffen, gespeichert auf einem Chip, immer und überall verfügbar. Aber was passiert, wenn Henry einen eigenen Willen und einen eigenen Plan entwickelt, und ihn nichts mehr aufhalten kann? Wie weit würde er gehen, um Lydia zu beschützen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover und die ungewöhnlich gestaltete Klappenbroschur sind sehr gelungen. Beides gefiel mir auf Anhieb und es befindet sich auch ein leichter Schimmer-Effekt darauf. Geschildert wird die Story in der ersten Person und lässt den Leser somit hautnah am Geschehen dabei sein.

Lydia ist ein sehr zielstrebiges Mädchen, das mir eigentlich recht gut gefiel. Sie ist intelligent und hat mit Henry ihre eigene KI erschaffen. Benannt wurde diese nach ihrem verstorbenen Bruder. Lydia lebt praktisch in ihrer eigenen Welt, seitdem Henry ganz nah bei ihr ist. Sie hat den Verlust von Vater und Bruder nicht überwunden, was hier ganz deutlich wird.
Henry ist eine bemerkenswerte KI. Ich kenne mich jetzt nicht sehr gut in diesen Dingen aus, aber mir erschien Henry an vielen Stellen wie eine eigene Persönlichkeit oder eher so, als wenn er sein eigenes Bewusstsein entwickelt hat. Das führt natürlich zu dem ein oder anderen Problem – was nicht immer wirklich gutgehen kann …
Emma war Lydias beste Freundin. Wie es zu diesem Bruch kam, wird mit der Zeit im Buch offenbart. Warum sich Emma aber so verhält wie sie es tut, war mir bis zum Schluss ein Rätsel.

Naomi Gibson konnte mich nicht wirklich mit ihrem Debüt überzeugen. Für mich plätscherte die Story einfach so dahin, ohne ein richtiges Ziel zu haben. Das war mir eindeutig zu wenig. Der Schreibstil gefiel mir zwar und auch die Idee hinter der Geschichte. Aber an einigen Stellen war mir die Story nicht gut genug durchdacht und somit ein wenig unlogisch aufgebaut worden. Ich gehöre jetzt auch nicht unbedingt zur anvisierten Zielgruppe, aber diese Geschichte enthält eine intelligente Protagonistin und ein doch recht komplexes Thema – da hatte ich auf jeden Fall mehr erwartet. Es geht hier viel um Manipulation, um Rache und natürlich um Verlust und die dazugehörige Trauerbewältigung. Doch leider konnte ich zu Lydia keine richtige emotionale Bindung aufbauen. Stellenweise kam es mir so vor, als wenn auch sie kein realer Mensch wäre. Dieses Buch wird sicherlich seine Liebhaber finden, für mich war es eine Story für zwischendurch, die leider keinen Nachhall hat.




Zum Autor

Naomi Gibson wurde 1988 geboren und wuchs im britischen Cheshire auf. Ihre Kindheit hat sie mit der Nase in einem Buch und den Fingern am Zeichenstift verbracht – immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Von ihrer Familie ermutigt, kreativ zu sein, entwickelte sie schon in jungen Jahren eine Liebe fürs Schreiben, die bis heute anhält. Sie studierte Kunstgeschichte an der University of Manchester. Dort lernte sie ihren Ehemann kennen, der nie müde wird, ihr von den neuesten Durchbrüchen in der KI-Technologie zu berichten, sogar wenn sie nicht zugehört hat. Seeing what you see, feeling what you feel ist ihr erster Roman, und der Beweis, dass sie ihrem Ehemann doch zugehört hat.


WERBUNG
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ab 13 Jahren
336 Seiten
übersetzt von Ulrike Köbele
ISBN 978-3-522-50705-9
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/seeing-what-you-see-feeling-what-you-feel-isbn-978-3-522-50705-9

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Zu brutal für meinen Geschmack

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird ...

Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon

Zum Inhalt

Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird wieder und wieder erzählt. Aber sie entspricht nicht der Wahrheit. Denn Peter Pan lügt. Peter wird euch erzählen, dass ich der Bösewicht in seiner Geschichte bin, dass ich ihm Unrecht getan habe, dass ich niemals sein Freund war. Aber wie ich schon sagte, Peter lügt. Dies ist, was wirklich geschehen ist: Ich bin Peter Pan auf seine Insel gefolgt, weil er mir ewige Kindheit und unendlichen Spaß versprochen hat. Ich war sein erster und bester Freund auf der ganzen Welt und seine rechte Hand. Aber Peters Verständnis von Spaß ist so gefährlich wie ein Piratensäbel, und als ich das erkannte, wurde Nimmerland für mich zum Albtraum.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover und der Buchschnitt sind auch bei diesem Band wieder äußerst schön gestaltet worden. Der Buchschnitt besteht aus Spinnennetzen und passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Im Buchdeckel gibt es eine Karte der Insel, auf der die Geschichte spielt. Erzählt wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Jamie – dem späteren Captain Hook.

Ich muss ja sagen, dass ich die Geschichte von Peter Pan nur ganz flüchtig kenne und somit keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber das, was Christina Henry uns hier präsentiert, ist auf jeden Fall nicht so, wie die bisher bekannte Geschichte des Jungen. Hier präsentiert sich Peter Pan als grausamer Junge, der Kinder stiehlt. Ob seine Absichten böse oder gut sind, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Auf jeden Fall geht Peter nicht zimperlich mit seinen Jungs um und Jamie ist so etwas wie seine rechte Hand. Doch dieser war mir wesentlich sympathischer, sieht er doch, dass man mit Grausamkeit und Brutalität nicht ans Ziel kommt. Und genau das ist der Tenor der ganzen Geschichte – ich fand sie unfassbar grausam gemacht. Ich hatte mit einigem gerechnet, aber hier richtet sich die Brutalität gegen Kinder. Für mich etwas, was ich nicht lesen kann und möchte.

Christina Henry hat mich mit diesem Teil ihrer dunklen Chroniken mehr abgestoßen als begeistert. Die Grundidee fand ich sehr interessant und auf eine gewisse Weise auch die Darstellung von Peter und Jamie. Aber diese unnötigen brutalen und grausamen Szenen, die sich hauptsächlich gegen Kinder richten, ließen mich diese Seiten überblättern. Töten und quälen steht hier an erster Stelle und wird ohne mit der Wimper zu zucken ausgeführt und auch von der Umwelt hingenommen. Jamie stellt sich zwar auf seine Art und Weise gegen Peter und hat einen kleinen Schützling, für den er nur das Beste will, aber richtig kommt auch Jamie nicht gegen Peter an. Peter Pan sucht Anerkennung – ganz klar, doch er hat einen für mich nicht akzeptablen Weg gewählt. Ich bin ein wenig enttäuscht von diesem Buch und hoffe, dass die nächste Geschichte der Autorin wieder einen weniger brutalen Verlauf nehmen wird.


Zum Autor

Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern des Jahres 2020. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.


WERBUNG
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368 Seiten
übersetzt von Sigrun Zühlke
ISBN 978-3-7645-3236-9
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penhaligon/45000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Chroniken-von-Peter-Pan-Albtraum-im-Nimmerland/Christina-Henry/Penhaligon/e567149.rhd

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Guter Start, doch leider nicht überzeugend genug

Good Girls Die First
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Good Girls die first von Kathryn Foxfield
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

So unheimlich wie spannend: ein mörderischer Pageturner der Extraklasse
Ava wird zum Portgrave Pier gelockt, einem verlassenen, ...

Good Girls die first von Kathryn Foxfield
erschienen bei Fischer FJB

Zum Inhalt

So unheimlich wie spannend: ein mörderischer Pageturner der Extraklasse
Ava wird zum Portgrave Pier gelockt, einem verlassenen, heruntergekommenen Freizeitpark in ihrer Heimatstadt. Genau wie neun andere Jugendliche, von denen sie manche kennt, manche nicht. Jeder von ihnen hat eine rätselhafte, erpresserische Einladung erhalten – mit der Anspielung auf ein großes persönliches Geheimnis, das er um keinen Preis verraten will. Bald verschwindet der Pier im Nebel, sie sind von der Außenwelt abgeschnitten. Jemand dringt in ihre Gedanken ein und schickt ihnen Botschaften. Offenbar sollen sie sich gegeneinander wenden, Opfer werden gefordert. Spielt ihnen ihr Gehirn Streiche? Ava muss sich ihrem eigenen Geheimnis stellen und die Frage beantworten, wie weit sie gehen würde, um selbst zu überleben.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Ava – die Fotografin
Jolie – das aggressive Großmaul
Clem – der Musiker
Olly – die Sportskanone
Livia – die Drogensüchtige
Scarlett – die sexy Tänzerin
Noah – der Schläger
Teddy – der Snob
Imogen – die Arrogante
Esme – die Eiskönigin

Das Cover dieses Jugendbuches finde ich minimalistisch, aber es passt hervorragend zur Geschichte. Diese wird in der dritten Person geschildert.

Vor 40 Jahren brannte ein Vergnügungspark in Portgrave ab und nun sind nur noch vereinzelte Ruinen und Überreste zu sehen. Das Gelände ist natürlich abgesperrt, aber trotzdem Dreh- und Angelpunkt der vorliegenden Geschichte. Hierher werden zehn Jugendliche mit einer ominösen Einladung gelockt – und keiner weiß, wer der Absender ist, geschweige denn, was hier passieren soll. Auf der kleinen Insel gibt es keinen Handyempfang, aber jede Menge Geheimnisse und es geschehen mysteriöse Dinge …
Die Figuren sind sehr unterschiedlich angelegt, aber ich hatte bei der Unterscheidung meine Schwierigkeiten. Es waren mir eindeutig zu viele Charaktere im Spiel – auch wenn sie nach und nach reduziert werden … Für mich stach jetzt keine Person explizit heraus, ihre Geheimnisse kommen mit der Zeit ans Licht, sind aber nicht alle der Hammer. Einige Personen hängen dadurch mit anderen zusammen, manchmal auf eine kuriose Art und Weise. Die Jugendlichen hören Stimmen, sehen sich merkwürdigen Dingen gegenübergestellt und werden mit sich und ihrem Verborgenen konfrontiert. Die Zeit vergeht auf der Insel ebenfalls anders und ich kann daher auch das Buch nicht so richtig einordnen. Ist es ein Thriller mit übernatürlichen Elementen? Oder eher ein Horror-Thriller? Ein „normales“ Jugendbuch ist es jedenfalls nicht.

Kathryn Foxfield konnte mich insgesamt mit diesem Buch nicht ganz überzeugen. Es startete sehr gut, denn man wird sofort ins Geschehen geworfen. Überhaupt wird die Story sehr schnell erzählt und man kommt als Leser kaum zum Luftholen. Dies und auch die Kulisse haben mir sehr gut gefallen. Aber die vielen Figuren, das Aufdecken der Geheimnisse und das Sterben einzelner Charaktere waren mir in der Summe einfach zu viel. Mir fehlte außerdem eine klare Linie, in welches Genre ich das Buch einordnen konnte. Es ist von allem etwas dabei, aber auch das Ende lieferte mir persönlich nicht wirklich die Antwort, die ich erwartet oder auch gesucht hatte. Es herrscht durchweg eine unheimliche Atmosphäre und vielleicht treiben hier auch Geister ihr Unwesen – man weiß es nicht so genau ;) Mir kam die Story so vor, als wenn die Autorin sie einfach ein wenig zu überladen hat und daher nicht stimmig ans Ende gekommen ist. Meine anfängliche Begeisterung ging über in eine ernüchterte Lesestimmung am Ende. Für mich ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss.


Zum Autor

Kathryn Foxfield ist das Pseudonym von Kathryn Lougheed, einer Wissenschaftlerin, die neben Sachbüchern auch gern für Kinder und Jugendliche schreibt.

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ab 12 Jahren
400 Seiten
übersetzt von Christine Blum
ISBN 978-3-8414-2172-2
Preis: 14,99 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlag/fischer-fjb
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/kathryn-foxfield-good-girls-die-first-9783841421722

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An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Kein Taschentuchalarm

Ein letzter erster Augenblick
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Ein letzter erster Augenblick von Holly Miller
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Würdest du dich für die große Liebe entscheiden, wenn du wüsstest, wie sie endet?
Seit seiner Kindheit lebt Joel als ...

Ein letzter erster Augenblick von Holly Miller
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Würdest du dich für die große Liebe entscheiden, wenn du wüsstest, wie sie endet?
Seit seiner Kindheit lebt Joel als Einzelgänger, der niemanden in sein Herz lässt. Nicht weil er das will – sondern weil er muss. Denn Joel hat Träume. Träume, die ihm die Zukunft der Personen zeigen, die er liebt. Oft weiß er schon Tage, Monate oder sogar Jahre im Voraus, was den Menschen um ihn herum passieren wird. Doch erzählen kann er es niemandem.
Callie träumt schon immer von den schönsten Orten dieser Welt, doch nach dem Tod ihrer besten Freundin lebt die junge Frau zurückgezogen und nimmt an den aufregenden Momenten des Lebens stets nur als stille Beobachterin teil. Das alles soll sich verändern, als sie Joel trifft und sich die beiden unsterblich ineinander verlieben.
Bis Joel von Callies Zukunft träumt …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches und auch die Innengestaltung gefielen mir auf Anhieb. Es wurden wunderschöne Farben gewählt. Die Story wird in der ersten Person geschildert, abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Callie und Joel.

Ich hatte mir anhand des Klappentextes viel von dem Buch versprochen und es schon als Jahres-Highlight gesehen. Die Taschentücher waren in Massen bereitgelegt, die Ernüchterung kam aber leider schon sehr bald.
Von Callie erfährt der Leser ein wenig, von Joel so gut wie nichts. Bei ihm steht eindeutig seine Träumerei im Vordergrund, ansonsten ist der Mann mit seinen 35 Jahren fast unsichtbar für mich gewesen. Diese Träume fand ich erschreckend, auch wenn es natürlich mitunter schöne Visionen gibt. Aber möchte man wissen, was in der Zukunft mit einem selbst oder geliebten Menschen passiert? Eine Frage, die mich das ganze Buch hindurch begleitete und nicht mehr los ließ …
Callie ist 34 Jahre alt, führt das Café ihrer kürzlich verstorbenen Freundin und trauert auf ihre Art. Ich empfand die junge Frau als in sich zurückgezogen und relativ ruhig. Sie blüht erst wieder auf, als sie Joel kennenlernt. Doch ihr Leben ist von Joels Traum überschattet und zieht folgenschwere Entscheidungen nach sich …

Holly Miller konnte mich mit ihrem Debüt leider nicht so begeistern, wie ich erwartet hatte. Mir gefiel ihr zum Teil abgehackter Schreibstil gar nicht und ebenso wenig der Aufbau der Geschichte. Anhand des Klappentextes weiß der Leser ja bereits, worum es geht. Eigentlich ist auch ersichtlich, worauf die ganze Geschichte hinauslaufen wird und das fand ich sehr schade. Denn leider wird man hier nicht überrascht, sondern steuert auf das Unvermeidliche zu. Dies wird übrigens wie im Zeitraffer erzählt, was mir ebenfalls nicht gefiel. Es fühlte sich wie ein einfaches Abspulen der Ereignisse an, ohne Höhepunkte oder gar Tiefe. Dadurch fehlten mir auch die Emotionen, die ich in ganz kurzer Form erst am Ende erhielt. Aber dafür brauchte ich nicht einmal ein einziges Taschentuch, geschweige denn meinen großen Vorrat … ;) Die Story enthielt für mich wirklich gute Ansätze, aber die Umsetzung ließ zu wünschen übrig. Ein Buch, das man ebenfalls im Zeitraffer lesen kann und bis auf die Kernfrage keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.


Zum Autor

Holly Miller ist im englischen Bedfordshire geboren und aufgewachsen. Nach ihrem Studium arbeitete sie unter anderem als Marketingleiterin, Redakteurin und Werbetexterin, ihre wahre Leidenschaft galt aber schon immer dem Schreiben von Geschichten. Die Autorin lebt mit ihrem Partner und ihrem Hund in Norfolk. »Ein letzter erster Augenblick« ist ihr erster Roman.

www.hollymillerauthor.com


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496 Seiten
übersetzt von Astrid Finke
ISBN 978-3-7645-0733-6
Preis: 15 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Ein-letzter-erster-Augenblick/Holly-Miller/Blanvalet/e564461.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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