Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2021

Beklemmend, düster und absolut verstörend

Broken Memory
0

“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.

Ich ...

“Broken Memory ” hat mich vom Cover her schon unglaublich angesprochen,aber richtig überzeugen konnte mich letztendlich der Klappentext, denn die Geschichte klang so unglaublich beklemmend und vielversprechend.

Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gern. Einnehmend, fesselnd und sehr bildhaft.
Bereits zu Beginn versieht sie das Ganze mit einer Atmosphäre, der man sich unschwer entziehen kann.
Düster, unheilvoll und absolut beklemmend.
Richtig großartig fand ich die Charaktere, die einfach ausnehmend gut ausgearbeitet wurden. Angefangen bei ihrer Persönlichen bis hin zu ihren Ecken und Kanten, die sie nicht nur vielschichtig machen, sondern auch das ein oder andere Geheimnis ans Tageslicht zerren.
Allen voran fand ich Eloïse unglaublich beeindruckend. Eine Frau, die so perfekt ist, dass es fast zu schön ist um wahr zu sein.
Doch was verbirgt sich hinter dieser perfekten Fassade?
Eloïse empfand ich als sanft, verletzlich, gebrochen und so unglaublich verloren.
Eine junge Frau, die sich verloren hat und wie sehr sie auch kämpft und danach zehrt, sich nicht wiederfindet. Eloïse hat mich unsagbar beschäftigt, weil vieles so krass wirkte ,so beängstigend, so beklemmend und überaus verstörend, dass man es kaum erfassen kann.
Daneben erlebt man ihren Mann Lochlan, der nicht nur an der Suche von Eloïse fast verzweifelt, sondern dessen Leben Stück für Stück auseinanderbricht, ohne das er die Macht hat, etwas dagegen zu unternehmen.
Nach und nach erkennt er, daß er die Frau, die er liebt, überhaupt nicht kennt.
Was sagt das über die aus?
Von beiden erfährt man die Perspektiven, was unglaublich interessant war, da man auf diese Art und Weise immer tiefer in sie dringen und das ganze Ausmaß erfassen kann.
Daneben lernt man auch weitere Charaktere kennen, die absolut wichtig für diese Geschichte sind.
Am beeindruckendsten empfand ich Max und Sariah.

Wer einen Thriller mit enorm viel Nervenkitzel und vielleicht auch etwas Blut erwartet, ist hier absolut fehl am Platz.
Die Spannung wird eher unterschwellig erzeugt und das ganze Grauen kommt quasi von unten nach oben.
Ebenso ist es nicht unbedingt mit Tempo erfüllt. Was aber nicht schlimm ist, weil man mit enorm viel Wissen gefüllt wird.
Dabei taucht man immer abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart ein, was mir verdammt gut gefallen hat.
Durch die Hintergründe die dadurch nach und nach immer mehr offenbart werden, entwickelt es eine Dimension, der man kaum etwas entgegensetzen kann.
Schicht für Schicht wird freigelegt und trotzdem versteht man es bis zum Schluss nicht.
Man weiß Eloïse ist verschwunden, man hat aber keine Ahnung, was tatsächlich dahintersteckt, bis man mit der brutalen Wahrheit konfrontiert wird.
Oh mein Gott, das hat mich wirklich kalt erwischt. Damit hätte ich definitiv niemals gerechnet. Wobei ich sagen muss, dass man es hätte ahnen müssen.
Denn die Autorin geht sehr feinfühlig mit den psychologischen Aspekten um.
Die zunächst durcheinandergewirbelten Fäden, werden nach und nach aufgelöst und das große Ganze wird immer mehr ersichtlich.
Es ist nicht so, dass es mich emotional total hinweggefegt hätte. Vielmehr ist es so, dass es sich langsam entwickelt hat.
Das ich mich immer mehr in Eloïse’ Erlebnissen verloren habe und zusammen mit ihr fast verzweifelt bin.
Weil diese Hintergründe mich beschäftigt und gleichzeitig verstört haben. Zum Glück geht die Autorin nicht allzu detailliert auf bestimmte Bereiche ein. Aber auch das, was sie offenbart, reicht, das man völlig geschockt und erschüttert zurückbleibt.
Sie begibt sich in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele. Zeigt, dass nicht das Böse der Ursprung sein muss.
Manchmal ist es Verlorenheit oder Einsamkeit und manchmal ist es vielleicht, weil man gar nicht anders kann.
Die Idee dahinter hat mir unglaublich gut gefallen und sehr fasziniert, zumal die Autorin es sehr nachvollziehbar veranschaulicht.

Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen. Eben weil es nicht der typische Psychothriller ist, sondern weil es viel tiefer geht und das ganze Grauen offenbart.

Fazit:
"Broken Memory” ist ein Psychothriller, der mich nicht sofort in Schockstarre versetzt hat,sondern mich nach und nach begeistert und nicht mehr losgelassen hat.
Eine Story mit einer unglaublich ernsten und faszinierenden Thematik dahinter, was die Autorin unglaublich gut umgesetzt hat.
Beklemmend, düster und absolut verstörend.
Wer auf Tempo und permanenten Nervenkitzel verzichten kann und lieber die psychologischen Aspekte mag, der sollte sich diese Story nicht entgehen lassen.

Veröffentlicht am 31.05.2021

Ein absolutes Herzensbuch. Selten hab ich so sehr gezittert und war in Tränen aufgelöst.

Between Your Words
0

Emma Scott ist ganz vorne dabei, wenn es um herzzerreißende und zutiefst bewegende Liebesromane geht.
Auch ihr neues Buch, musste ich unbedingt lesen. Und mein Gott, wie großartig es ist. Ich finde keine ...

Emma Scott ist ganz vorne dabei, wenn es um herzzerreißende und zutiefst bewegende Liebesromane geht.
Auch ihr neues Buch, musste ich unbedingt lesen. Und mein Gott, wie großartig es ist. Ich finde keine Worte um das auszudrücken, was man dabei empfindet.

Thea hat nach einem Unfall ihr Erinnerungsvermögen verloren. Genau 5 min bleibt sie bei dir und dann ist alles wieder weg. Genau nach 5min hat ihr Gehirn einen Neustart.
Jedes Mal die Worte: Wann ist es passiert?
Alleine diese Thematik ergreift mich unglaublich intensiv. Dabei ist es wirklich verdammt schwierig ,den Leser mit Theas Neustarts nicht zu langweilen. Und das macht Emma Scott einfach perfekt.
Ich muss dazu sagen, dass ich das Hörbuch gehört habe. Und Hannah Shepmann verkörpert Thea so perfekt. Ehrlich, diese Stimme. Ich könnte sterben, so sehr verliere ich mich in ihr.
Sanft, zerbrechlich und so unglaublich süß und verletzlich zugleich. Ich spüre Theas Freude und Angst. Es ist als würdest du einem kleinen Kind dabei zusehen, wie es die Welt erkundet. Und es gibt einfach so viel. Was sie nicht versteht. Nicht verstehen kann.
Mit jeder Faser meines Herzens verankern sich diese Worte mehr in mir.
Man spürt wie sehr sie gefangen ist und möchte sie einfach nur halten und beschützen.
So wie Jim es tut. Selten hab ich einen Charakter gesehen, der mich so tief berührt, wie Jim es tut.
Selbstlos, mutig,sensibel und einfach so einfühlsam.
Jim ist niemand, nach dem man sich umdrehen würde. Aber Jim geht für Thea bis zum Himmel und noch viel weiter.
Mein Herz zersplittert jedes Mal ein Stückchen mehr.
Jim schenkt ihr Hoffnung, beschützt sie und wird für sie zum festen Anker.
Und mein Gott, es gab Szenen, da hätte ich ihn küssen mögen. Weil er so wunderbar, so liebevoll mit ihr umgeht und gleichzeitig versucht, die Gefahren vor ihr zu verbannen.
Und Gefahren gibt es. Mehr als man möchte. Mehr als das Herz bereit ist zu tragen.
Und Jim zeigt einfach Größe und tut mehr, als er darf.
Er kämpft für sie, weil es sonst niemand tut.
Er gibt ihr ein Licht am Horizont, auch wenn sie keine Ahnung hat, dass er das tut.
Aber er ist immer da, um sie aufzufangen, um bei ihr zu sein.
Und ich liebe ihn einfach dafür.
Es ist egal, was mit ihm passiert.
Wichtig ist nur Theas Glück.
Ich habe diese Story so unglaublich in mein Herz geschlossen. Nicht nur Hannah Shepmanns Stimme macht etwas mit dir.
Es wühlt auf, lässt dich so viel fühlen und du hast einfach das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Dich komplett zu verlieren.
Weil es so sehr brennt und dich nicht loslässt.

Diese Story selbst ist in drei Teile gegliedert, was auch absolut Sinn ergibt.
Denn es ist eine weite Reise die man hier mitmacht.
Mit Thea, mit Jim.
Ich empfand es als sehr vielschichtig, denn es geht hier nicht in erster Linie um eine Liebesgeschichte. Es geht um Mut, Stärke und auch darum, dem anderem die Kontrolle zu überlassen und einfach zu vertrauen.
Aber die Autorin macht auch sehr deutlich klar, dass es nicht nur um Thea und Jim geht.
Es geht auch um das Umfeld, was es mit diesem macht. Wie leicht Theas Schicksal ausgenutzt werden kann. Es geht darum, dass das Leben selten gerade verläuft und das man manchmal einfach vertrauen muss.
Auch wenn es der schlimmste Schmerz von allen ist.
Thea möchte leben. Wirklich leben. Mit all ihren Sinnen.
Und das führt im Laufe der Story zu einigen Konflikten. Richtig toll fand ich, dass auch der medizinische Aspekt beleuchtet wird und das nicht alles gleich funktioniert.
Das wirkt einfach sehr authentisch und lässt doch eine große Verletzlichkeit zu.
Es ist ein Auf und Ab an Emotionen.
Ein Kampf, ein tiefes Brennen ,das sich immer wieder wiederholt und ständig mitreißt.
Man fühlt so sehr mit Thea und Jim mit.
Dabei erfährt man auch von beiden die Perspektiven, was Ihnen einfach mehr Raum und Tiefe verschafft.

Das Ende ist insgesamt wirklich gut gelungen. Aber, für mich wäre es perfekt ohne Epilog gewesen. Manchmal ist genau dieses Ende nicht nur genau richtig, sondern gibt auch dem Leser sehr viel Interpretationsspielraum. Und das finde ich wichtig.
Insgesamt ein großartiges und zutiefst bewegendes Buch, das auch nachdenklich stimmt.

Fazit:
"Between your Words ” ist ein Buch ,das mich so unglaublich brutal gepackt hat und nicht mehr gehen ließ.
Nicht eine Sekunde.
Thea und Jim.
Zwei Herzen, ein Takt.
Eine Story über Gedächtnisverlust, aber auch über eine große Verbindung, die Freude, Glück und Hoffnung schenkt.
Denn manchmal ist es genau das, was man mehr als alles andere brauch.
Aber auch über Stärke, Mut, Vertrauen und eine unsagbar große Verletzlichkeit.
Ein absolutes Herzensbuch.
Selten hab ich so sehr gezittert und war in Tränen aufgelöst.
Eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2021

eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt

Wer zuletzt lügt
0

Bei “Wer zuletzt lügt” bin ich warum auch immer, von einem Thriller ausgegangen.
Vielleicht weil der Titel und auch das Cover bezeichnend sind.
Vielleicht weil man gewisse Erwartungen diesbezüglich hat. ...

Bei “Wer zuletzt lügt” bin ich warum auch immer, von einem Thriller ausgegangen.
Vielleicht weil der Titel und auch das Cover bezeichnend sind.
Vielleicht weil man gewisse Erwartungen diesbezüglich hat. Und dabei steht nichts von einem Thriller auf dem Cover.
Es wird jedoch angepriesen mit: “Ein fesselnder Psychothriller, auf wechselnden Zeitebenen erzählt – bald weißt du nicht mehr, wem du noch trauen kannst …”
Und das trifft es in meinen Augen, einfach perfekt auf den Punkt.
Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
Niemand wirklich kennen kann.
Denn jeder hat seine Geheimnisse. Ob nun zum eigenen Schutz oder Schutz für andere, aber sie sind da und dürfen niemals ans Licht kommen.

Der Einstieg in die Story fiel mir zunächst gar nicht mal so leicht. Er war unnahbar, trocken, melancholisch und man fühlte sich dabei, als wäre man ein stiller Beobachter.
Und trotzdem. Obwohl ich dadurch anfangs Schwierigkeiten hatte, so ist es dennoch genau richtig. Denn anders hätte sich diese Geschichte nicht so intensiv und bahnbrechend entfalten können, wie sie es letztendlich getan hat. Denn gerade dadurch kommt die Verletzlichkeit und Verlorenheit sehr gut hervor.
Der Schreibstil der Autorin hat mir jedoch unglaublich gut gefallen.
Einnehmend, fesselnd und mitreißend. Es entwickelte sich ein Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.
Obwohl die Spannung eher unterschwellig spürbar war. So gab es in den Tiefen der Stille so unsagbar große Kämpfe und dramatische Augenblicke.
Es ist unheimlich schmerzhaft und tragend zugleich, wenn man glaubt jemanden zu kennen und es dann doch nicht tut.
Was sagt das über die Verbindung zueinander aus?
Es zerbricht etwas in einem ,weil man das Gefühl hat, nicht genug zu sein. Nicht wichtig zu sein.
Man verliert sich völlig und befindet sich auf einem aussichtslosen Kampf, der das eigene Ich nur noch mehr zerstört.
Bis man am Ende erkennt, dass man einfach keine Kraft mehr hat.
Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine von dem anderen nicht mehr unterscheiden kann.

Wir erfahren hierbei alles aus Fionas Sicht. Ich hatte zu ihr ein sehr zwiespältiges Verhältnis. Denn einerseits lässt sie Nähe nicht zu und zum anderen hat mich ihre Geschichte einfach nicht losgelassen.
Fiona hat alles wovon man nur träumen kann.
Sie ist beliebt, Cheerleaderin, verliebt in einen Footballstar und sie liebt ihr Leben.
Bis eine Lebensmittelvergiftung und eine neue Freundschaft alles auf den Kopf stellen.
Sie macht einen Cut und dadurch zersplittert ihr Leben komplett.
Man hat das Gefühl, Fiona verliert sich völlig und sie kann einfach nicht mehr genug sein.
Und plötzlich gibt es zwei Vermisstenfälle und Fiona möchte wissen, was mit ihrer besten Freundin passiert ist.
Aber die viel wichtigere Frage: Wer ist Diona wirklich?

Obwohl Fiona als Erzähler sehr im Fokus steht, so konnte ich mich auch sehr gut in die anderen Charaktere hineinversetzen.
Sie haben alle eine Geschichte und je tiefer man gräbt, umso mehr erkennt man, dass die schöne Fassade nur Schall und Rauch ist und sich dahinter nichts als Unsicherheit und Unzulänglichkeiten verbergen.
Darüber hinaus erhalten manche Verbindungen einen ungesunden Beigeschmack.
Freundschaft und Nähe wird zur Obsession und plötzlich ist nicht mehr in erster Linie wichtig, die Wahrheit herauszufinden.
Plötzlich ist viel wichtiger, dass man sich mit diesem Verhalten nicht selbst zerstört.

Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wohin mich das alles führen würde.
Es war sehr beklemmend, verstörend, was für manische Züge es annahm.
Denn je weiter man Schritt, umso heftiger und tragender wurde das Ganze.
Man hat das Gefühl, Fiona versuche verzweifelt Halt bei Trixie zu finden, weil es sonst nichts mehr gab, woran sie Halt finden konnte.
Alles ging bergab und löste sich auf.
Und das trifft auch auf die Charaktere zu.
Die immer mehr eine komplette Wandlung vollziehen.
Dabei war auch der psychologische Aspekt sehr bezeichnend. Denn irgendwo in den Tiefen hatte man sich verfangen und konnte einfach nicht mehr auftauchen.
Jeder misst sich am Leben des anderen,aber niemand ist sich selbst genug.
Das hat etwas Verlorenes, Unwiderrufliches und Zerstörerisches an sich, das einfach nicht gesund sein kann.
Die Zeitsprünge fand ich enorm interessant und vielschichtig, weil man so nicht nur die Hintergründe beleuchtet hat, sondern auch mehr über die Charaktere erfahren hat.
Dabei bindet die Autorin auch sehr wichtige Themen mit ein, die nicht nur wichtig sind, sondern auch in diesem Alter Gefahren darstellen.
Es ist so leicht, sich in diese Abwärtsspirale zu begeben und sich völlig zu zerstören und niemand ist da, der dich hält und beschützt.
Der dir Hoffnung, Glück und Nähe schenkt.
Das Ende bietet keinen Knalleffekt.
Gibt aber genau das wider, was es geben sollte.
Es ist nachvollziehbar, authentisch und einfach sehr gelungen.
Auch wenn es völlig anders war, als erwartet, so haben mich die Tiefen dahinter doch sehr beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen.

Fazit:
"Wer zuletzt lügt” mag nicht das sein, was ich erwartet habe. Aber in meinen Augen ist es dennoch unglaublich gut gelungen.
Wer jedoch Tempo und Nervenkitzel erwartet, wird vergeblich danach suchen.
Dennoch ist es sehr nervenaufreibend und erschütternd.
Die schöne Fassade bekommt immer mehr Risse, bis sie sich vollends auflöst.
Es ist eine Mischung zwischen Drama, Obsession, Selbstfindung und der Erkenntnis, dass man niemanden wirklich kennt.
Wahrheit und Lüge verschwimmen immer mehr ineinander, bis man das eine nicht mehr von dem anderen trennen kann.
Laurie Elizabeth Flynn gelingt ein spannendes Psychogramm verschiedener Charaktere, sie dringt dabei bis in die Tiefen ihres menschliches Seins hervor.
Schmerzhaft, beklemmend und zutiefst bewegend.
Eine beeindruckende Story,die mich nachdenklich zurückgelassen hat.

Veröffentlicht am 22.05.2021

Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen

True Blue Love. Der Glanz der Tiefe
0

Wenn es ums Meer oder generell die Unterwasserwelt geht, bin ich definitiv dabei und so musste ich einfach unbedingt “True Blue Love ” von Lillemor Full lesen.
Es klang einfach so schön, magisch und verheißungsvoll.

Es ...

Wenn es ums Meer oder generell die Unterwasserwelt geht, bin ich definitiv dabei und so musste ich einfach unbedingt “True Blue Love ” von Lillemor Full lesen.
Es klang einfach so schön, magisch und verheißungsvoll.

Es ist mein erstes Buch der Autorin, aber sicher nicht mein letztes. Sie hat einen wunderbaren Schreibstil, der einfach enorm fesselt.
Leicht, locker und dabei wahnsinnig atmosphärisch.
Mir hatte es ganz besonders das Setting angetan. Die Geschichte spielt auf der Azoreninsel Faial und mein Gott, allein diese Atmosphäre ist so unglaublich schön und magisch zugleich.
Allein diese Kulisse, hat dieses Buch zu etwas besonderem für mich gemacht.
Denn man fühlt sich unglaublich wohl, gerät ins träumen, aber zugleich spürt man auch das geheimnisvolle und unheilvolle, dass dieser Story zugrunde liegt.
Und die Idee dahinter hat mir einfach enorm gut gefallen.
Bei den Hintergründen hätte man jedoch meiner Meinung nach, noch mehr ins Detail gehen können, das war mir an einigen Stellen etwas zu flach.

Im Zentrum des Ganzen steht Ana. Dadurch das man ihre Perspektive erfährt, erhält sie enorm viel Raum und Tiefe.
Ana ist sehr sensibel und man hat das Gefühl, sie lebt in ihrer eigenen kleinen Welt. Sie braucht andere Menschen nicht unbedingt. Dafür den Ozean umso mehr.
Ihre Leidenschaft für das Wasser ist unglaublich gut spürbar und das hat mir einfach unglaublich gut gefallen.
Daneben spielt Merio eine zentrale Rolle. Geheimnisvoll, faszinierend und unglaublich sympathisch.
Daneben trifft man auf die unterschiedlichsten Meeresbewohner und das ist ein Aspekt des Ganzen, der mich enorm fasziniert hat. Diese Fülle, diese Magie. Die Beschreibungen, die das Ganze noch intensiver und lebendiger gestaltet hat.
Das nicht alles nur wunderschön ist, sondern auch so viele Gefahren birgt.
Über die etwas furchteinflößenden Meeresbewohner hätte ich gern noch mehr erfahren. Denn so richtig greifen konnte ich sie leider nicht. Sie stellen das Grauen sehr gut dar, aber sonst ist da meiner Meinung nach wenig. Was ich hier wirklich schade fand.
Insgesamt wirkt es sehr authentisch und reißt daneben einfach so unglaublich mit.

Die Story selbst liest sich fast von selbst.
Es wird von einer unglaublichen Wohlfühlatmosphäre begleitet, die nicht eine Sekunde weicht.
Die Story rund um Ana und den Ozean hat mich sehr begeistert. Man hatte fast das Gefühl, es wäre der Ort, wo sie immer sein sollte. Wo sie im Herzen Zuhause ist.
Das sie Gefahren abwehren muss, und dabei nicht nur mehr über sich selbst herausfindet ,sondern allem strotzt, was sich ihr entgegenstellt.
Dabei wird sehr gut klar gemacht, worin die Gefahren bestehen und das es dabei um einfach alles geht.
Dabei gibt es auch brenzlige Situationen, die mein Herzschlag immer wieder beschleunigt haben und für unglaublich große Emotionen sorgten.
Der leichte kriminalistische Spürsinn wird ebenfalls herausgefordert und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Es geht keineswegs nur um die Gegenwart.
Es geht um die Vergangenheit, Geheimnisse, Hoffnung und Loyalität.
Und eine Wahrheit die, die ganze Welt verändern könnte.
Und daneben wird eine sehr sanfte Liebesgeschichte eingewoben, die gerade durch das zarte Prickeln für so große Emotionalität sorgt.
Dabei spürt man besonders Anas Impulse sehr stark und welche Verbindung sie einfach zu allem hat.

Insgesamt sehr gelungen. Es gibt zwar nicht allzu viele Überraschungen, aber man fühlt sich so unglaublich wohl in dieser Geschichte, dass man freiwillig nicht mehr gehen möchte.
Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen.

Fazit:
“True Blue Love” von Lillemor Full ist eine unglaublich süße und leichte Story, die gerade mit der malerischen Kulisse besticht, den Adrenalinspiegel immer wieder nach oben schießen lässt und von einer sehr leichten und sanften Lovestory begleitet wird.
Bis auf kleiner Schwächen, eine absolut süße Story, die sich fast von selbst liest.
Für Romantiker, Träumer und all diejenigen, die großen Wert auf den Wohlfühlfaktor legen.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Ein Thriller, der vor allem mit der Thematik dahinter beeindruckt

Devoted - Der Beschützer
0

Ich liebe die Werke von Dean Koontz seit erster Stunde und genau deshalb habe ich mich unglaublich gefreut ,dass ein Werk von eben diesem beim Festa Verlag erscheint.
Also zack, Buch auf und gelesen.

Obwohl ...

Ich liebe die Werke von Dean Koontz seit erster Stunde und genau deshalb habe ich mich unglaublich gefreut ,dass ein Werk von eben diesem beim Festa Verlag erscheint.
Also zack, Buch auf und gelesen.

Obwohl der Schreibstil ungeheuer einnehmend und fesselnd ist, so hatte ich doch am Anfang etwas Probleme in die Geschichte hineinzukommen.
Am Anfang stürmt unglaublich viel auf einen hinein und das erstmal zu sortieren, war für mich ungeheuer verwirrend.
Die Handlung selbst fand ich jedoch sofort unglaublich spannend und interessant.
Denn das, womit man hier konfrontiert wird, hab ich bis dato noch nirgendwo gesehen und die Thematik fand ich einfach so unglaublich gut und zugleich aber auch sehr beängstigend.

Allen voran haben mich die Charaktere einfach total begeistert.
Megan, Woody, Rose, Kipp und Lee Shacket.
Besonders letzteren fand ich unglaublich gut ausgearbeitet. Ja, tatsächlich hat mich seine Figur wohl am meisten schockiert und erschüttert. Denn die gesamte Bandbreite an Tragik dahinter ist fast zu greifen. Aber nicht nur, denn ich hatte auch Mitgefühl und verspürte eine so große Traurigkeit.
Daneben fand ich Woody total interessant. Ein traumatisierter, autistischer Junge, der noch nie ein Wort gesprochen hat. Der darüber hinaus unglaublich intelligent und wissbegierig ist. Der sich nicht nur mit dem Tod seines Vaters auseinandersetzen muss, sondern auch oft unterschätzt wird. Seine Entwicklung hat mir unfassbar gut gefallen. Denn er passt sich einerseits an, erfährt aber auch mehr über sich selbst.
Alles in allem sind die Charaktere sehr gut greifbar und authentisch. Ich hätte mir jedoch bei dem ein oder anderen mehr Ecken und Kanten gewünscht, dass hätte es für mich noch einen Ticken runder gemacht.

Wenn das wahre Böse sich aus einer Katastrophe herauskristallisiert, für Schrecken und Angst sorgt.
Was genau hast du dem noch entgegenzusetzen?
Nichts, außer dich selbst und deine Lieben zu schützen so gut es geht.
Der Klappentext verrät schon recht gut, worum es geht.
Dennoch wird man mit allerlei Neuem und nie dagewesenen konfrontiert.
Wahnsinn, Gier, Egoismus und natürlich auch Machtspielchen kommen hier zutage. Nicht auszuschließen, dass auch Größenwahn dabei ist, gekoppelt mit Korruption und Gewalt.
Fantastisches und teils übernatürliche Elemente verleihen dem Ganzen etwas Brisanz und Dynamik.

An wen sollst du dich noch wenden, wenn du niemanden mehr trauen kannst.
Am Ende hast du nur dich.
Und doch gab es hier Momente, die mich menschlich so unfassbar berührt haben.
Z.b. die Szenen zwischen Dorothy und Kipp gingen mir so unglaublich ans Herz und haben zugleich so viel über ihr Verhältnis zueinander erzählt.
Vertrauen, Menschlichkeit, Loyalität und eine ganz besondere Verbindung ,die allem strotzt, was sich ihm entgegenstellt.

Das war ein Trip der definitiv alles andere als einfach war.
Ich war sprachlos, wütend und einfach so unglaublich gefangen, dass es sich schwer in Worte fassen lässt.
Besonders Lee Shacket fand ich unglaublich faszinierend, weil man nie wusste, was er als nächstes ausheckt.
Es war brutal, menschenunwürdig, manchmal etwas unappetitlich, aber auch stellenweise etwas komisch. Und genau diese Mischung war einfach so gelungen.

Dabei hat man hier unterschiedliche Handlungsstränge, die nicht immer einfach zu verfolgen waren. Besonders gegen Ende hat mir mächtig der Kopf geschwirrt.
Alles in allem jedoch unglaublich nervenaufreibend und unglaublich interessant.
Die Spannung entfaltete sich nicht explosionsartig, sondern ist eher unterschwellig spürbar. Aber genau diese beklemmende und unheilvolle Atmosphäre machte das Ganze nur umso beängstigender und gehaltvoller.
Ich bin begeistert von diesem Facettenreichtum der Angst und Bösartigkeit.
Dabei werden sämtliche Grenzen dessen aufgezeigt und überwunden. Es passiert einfach so viel überraschendes. Am Ende fügt sich alles sehr gekonnt zusammen. Und ich bin damit wirklich sehr zufrieden.

Fazit:
Als großer Koontz Fan ,war Devoted ein absolutes Muss für mich.
Auch wenn ich zwischendurch meine kleine Problemchen hatte, weil es einfach unglaublich viel und manchmal etwas verwirrend war, so konnte er mich trotz allem überzeugen.
Es könnte Spuren von Wahnsinn, Gier, Unappetitlichkeit, Brutalität und Humor enthalten.
Aber genau diese Mischung hat mich unglaublich begeistert.
Darüber hinaus gibt es einen großen Schuss Menschlichkeit und eine Thematik, die unglaublich faszinierend ist und mir bisher so noch nie begegnet ist.
Unbedingt mehr davon.