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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Tschüss eigenes Gedankenkarussell

Falsch gedacht. Wie Gedanken uns in die Irre führen – und wir mit mentaler Intelligenz zu wahrer Stärke gelangen. Mentaltraining mit der Erfolgsformel des renommierten Neurobiologen!
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Die Aufteilung der einzelnen Themenpunkte war übersichtlich und in zwölf Kapitel aufgeteilt. Die Länge der einzelnen Abschnitte war genau richtig. Aufgelockert wurde der jeweilige wissenschaftliche Anstoß ...

Die Aufteilung der einzelnen Themenpunkte war übersichtlich und in zwölf Kapitel aufgeteilt. Die Länge der einzelnen Abschnitte war genau richtig. Aufgelockert wurde der jeweilige wissenschaftliche Anstoß durch kleine Experimente, die ich als Leser selber ausprobieren konnte. So gelang es mir anhand der theoretischen Ausführungen, sie praktisch an mir selbst auszutesten und zu verinnerlichen.

Die Themen waren spannend für mich und sie bauten logisch ineinander auf. Der Autor scheute sich nicht auch kontrovers diskutierte Bereiche wie beispielsweise die Selbstliebe zu beleuchten und eine klar begründete Meinung zu vertreten. Gleichzeitig warf Dr. Marcus Täuber stets interessante Fragen auf, die er anschließend beantwortete. Nicht immer bediente er sich einer klaren Ausformulierung, sodass ich manche Punkte eher schwammig abgehandelt empfand. Besonders beim Thema „Veränderung“ hätte ich mir mehr Deutlichkeit gewünscht, wie ich eben jene tiefere Hirnschichten erreichen kann, um meinen speziellen Wunsch nach Veränderung fest zu verankern, damit die Umsetzung gelingt.

Der Schreibstil war flüssig und mit recht verständlichen Sätzen brachte mir Dr. Marcus Täuber sein Wissen um die Macht der Gedanken und die Komplexität des Gehirns nahe. Natürlich gab es einige Fachbegriffe, die aber nur Anwendung fanden, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Auch hier bemühte sich der Autor, sie mir zu erklären, sodass ich sie verstehen konnte.

Insgesamt konnte mich „Falsch gedacht!“ überzeugen. Mir gefielen die unterschiedlichen Ansätze, die der Autor mithilfe von kleinen Ausflügen zu den großen Denkern wie beispielsweise Descartes oder dem Buddhismus unternahm. So gelang es ihm aufzuzeigen, wie wir selber Herr über unsere Gedanken werden können, ohne immer wieder in dieselben Fallen zu tappen. Mein Lieblingszitat in dem Buch war ganz klar:

„Jede Entscheidung ist gut. Entweder ist sie richtig oder ich lerne.“ (S. 73)

Fazit:
Ein tolles Buch, um seinen eigenen Gedanken auf die Spur zu kommen. Reich an fundiertem Wissen, lockerleicht und verständlich erklärt mit vielen Aha-Effekten.

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Wunderschöne Märchensammlung und Neuauflage eines alten Buchschatzes

Die schönsten Märchen
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Alleine dieses Buch in den Händen zu halten löste schon Glücksgefühle in mir aus. Die Verarbeitung dieser Märchensammlung war sehr hochwertig und ich finde es so schön, dass es in Leinen gebunden wurde. ...

Alleine dieses Buch in den Händen zu halten löste schon Glücksgefühle in mir aus. Die Verarbeitung dieser Märchensammlung war sehr hochwertig und ich finde es so schön, dass es in Leinen gebunden wurde. Das Lesebändchen war zudem überaus praktisch und passte optisch zu diesem schicken Buch. Auch die Haptik war so ganz anders, als ich es von Büchern gewohnt bin. Da das Buch relativ schwer und auch groß ist, eignet es sich nicht besonders gut für unterwegs. Aber um ehrlich zu sein, dieser Märchenschatz sollte auch besser nur zu Hause genossen werden.

Meine erste Handlung war das Durchblättern von „Die schönsten Märchen“. Allein optisch war das Buch eine Freude, denn 75 originale Illustrationen von Gustave Doré begrüßten mich. Diese hatte er Mitte des neunzehnten Jahrhunderts eben für jene Märchen entworfen. Wer sich für mehr Details interessiert, findet eine ausführliche Beleuchtung Dorés Werke zu diesen Märchen in dem Kapitel „Zur Einführung“. Es war wirklich interessant zu lesen und ermöglichte es mir, einen anderen Blickwinkel auf Dorés Illustrationen zu erhalten.
Besonders erleichtert war ich bei diesem Kapitel über die verständlich gewählte Sprache.
Ganz anders erging es mir beim Vorwort. Dies war so hochgestochen formuliert worden, dass ich viele Zeilen mehrfach lesen musste, ehe ich sie tatsächlich begriffen hatte. Das fand ich schon schade, es kann eben nicht jeder ein Akademiker sein.

Sehr fachlich, aber nicht minder interessant war der letzte Teil der Einführung, bevor es an die eigentlichen Märchen ging. Dort gab es eine bibliografische Notiz, welche aufklärte, wie die ursprüngliche Märchen Edition gewesen war und wie sie nun für die Neuauflage umgesetzt wurde. Da sehr viele Details genannt wurden, musste ich auch bei dieser Seite meine volle Konzentration gebrauchen.

Nun aber zu diesen wundervollen Werken von Charles Perrault. Alle acht von ihm geschriebenen Prosamärchen erwarteten mich in dieser Ausgabe. Jedoch sind das mitunter nicht die originalen Versionen. Bei Rotkäppchen zum Beispiel gab es ein anderes Ende, als zuerst geschrieben wurden. Mich hatte dies aber nicht gestört, da diese Sammlung eine Neuauflage einer erschienenen Version aus dem neunzehnten Jahrhundert gewesen ist.
Das neunte Werk, “Eselshaut” war ursprünglich in Versform geschrieben worden. Hier erwartete mich aber eine Prosafassung. Interessant wäre natürlich mal die Versform gewesen, wobei ich vermute, dass es in einer Übersetzung nur halb so schön zu lesen wäre wie im Original.

Obwohl ich mir ziemlich sicher gewesen bin, fast jedes Märchen zu kennen, musste ich doch feststellen, dass ich mich sehr geirrt hatte. Natürlich weiß ich, dass Märchen sehr oft abweichende Enden haben, und ich kenne so einige unterschiedliche Versionen einzelner Märchen. Dennoch war ich sehr erstaunt, dass bis auf „Aschenputtel“ und „Der Gestiefelte Kater“ kaum ein Märchen vom kompletten Inhalt so war, wie ich sie kannte.
Besonders überrascht war ich von den Märchen „Der kleine Däumling“ und „Dornröschen“. Wer sich gut in den Grimm’schen Märchen auskennt, wird feststellen, dass die beiden Brüder aus einem Märchen gefühlt noch zwei weitere gezaubert haben. Ich jedenfalls war supererstaunt und las die Erzählungen fasziniert.

„Riquet mit dem Schopf“ und „Blaubart“ kannte ich vorher nicht und dementsprechend ohne große Erwartungshaltung, aber mit viel Vorfreude las ich sie.
Dabei muss ich sagen, dass mir „Riquet mit dem Schopf“ sehr gut gefallen hatte. Es ist definitiv ein wunderschönes Märchen mit einer ganz bezaubernden Moral. „Blaubart“ war so was wie der Thriller des siebzehnten Jahrhunderts, mit Sicherheit eine spannende Lektüre zur damaligen Zeit.

Fazit:
Diese Märchensammlung ist wunderschön. Sie zu entdecken macht unheimlich viel Freude und ist dazu ein echter Schatz.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Tiefsinnigkeit mit Leichtigkeit erzählt

Das Camp der Unbegabten
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Der Start in die Geschichte war angenehm und startete auch gleich mit einem riskanten Vorhaben. Bjarne und sein bester Freund Luca stehen auf einer Brücke und wollen in den Abgrund springen. Damit auch ...

Der Start in die Geschichte war angenehm und startete auch gleich mit einem riskanten Vorhaben. Bjarne und sein bester Freund Luca stehen auf einer Brücke und wollen in den Abgrund springen. Damit auch nichts passiert, außer die Begabung im Inneren zu wecken, hatte Bjarne im Vorfeld die Höhe und die Tiefe des Wassers mit einem Senkblei ausgemessen. Denn seit einigen Jahren gab es immer mal wieder Jugendliche, die aus ungeklärten Gründen plötzlich besondere Fähigkeiten entwickelten. Alles ist möglich, vom Atmen unter Wasser bis hin mit bloßen Händen Nägel in die Wand zu schlagen.
Und auch Bjarne hat den Traum von einer Begabung: Fliegen. Sein sehnlichster Wunsch. Um diesen zu entwickeln, versucht er wirklich alles, auch wenn es bedeutet, von einer Brücke springen zu müssen.

Ich mochte die Umsetzung des Kernthemas. Auch oder gerade, weil sie mithilfe von Fantastik vermittelt wurde. Doch die Botschaft kam an und ich persönlich fand sie sehr wichtig. Du bist kein Mensch zweiter Klasse, nur weil du keine besondere Fähigkeit hast.
Um diese Kernaussage wurde eine unterhaltsame und spannende Geschichte mit reichlich Wiedererkennungswert gestrickt. Dies gelang Boris Koch besonders durch seine unterschiedlichen Charaktere. Sie eigneten sich perfekt dazu, um sich mit ihnen identifizieren zu können. Sei es als Eltern oder als junger Mensch.

Protagonist und strahlender Antiheld der Geschichte war der 14-jährige Bjarne. Sein Traum vom Fliegen beeindruckte mich, denn er war absolut willensstark, dieses Ziel zu erreichen. Dafür war ihm kein Versuch zu gefährlich. Trotzdem war Bjarne alles andere als naiv. Er war so klug, alles zu hinterfragen und genaustens zu prüfen. Während seine Mutter zum Beispiel eifrig die Theorie verfolgte, dass einfarbiges Essen die Begabung am Schnellsten zutage fördern konnte, fragte sich Bjarne, ob das nicht nur bloßer Quatsch wäre. Gut, er versuchte es dennoch, schließlich sollte keine Chance ungenutzt bleiben.
Obwohl Bjarne nur wenig Freunde hatte, war er ein sehr loyaler und treuer Charakter. Er missgönnte seinem besten Freund Luca die plötzliche Begabung nur marginal. Dies war auch relativ schnell abgehandelt, das Gefühl, denn für Bjarne stand fest, dass er Luca immer unterstützen würde. Die Freundschaft der beiden Jugendlichen war tief und glaubwürdig. Und wie in jeder guten Freundschaft gab es einige Untiefen zu umschiffen.

Der Handlungsaufbau war schön klar. Im Grunde gab es nur einen Handlungsstrang, der jedoch glaubwürdig mit logischer Kontinuierlichkeit und mit viel Dynamik weiterentwickelt wurde. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand immer Bjarne, dessen Geschichte vom personalen Erzähler geschildert wurde. Durch diesen speziellen Fokus auf Bjarne erlebte ich nicht nur seine weitere Entwicklung hautnah mit, nein, ich durfte auch dabei sein, wie auch dessen Eltern und Freunde Fortschritte machten.

Möglich machte dies der Schreibstil von Boris Koch. Er verstand es mit reichlichen humordurchtränkten Anspielungen ein Szenario zu entwerfen, wo Begabte statt zu Superhelden zu begehrten Medienstars wurden. Mit einem guten Gespür fürs Detail imitierte Boris Koch die Interaktion von Jugendlichen auf Social-Mediaplattformen mit anderen Followern, sowie Hatern ihrer persönlichen Stars. Damit ließ er mich an vorderster Front an der aktuellen Stimmungslage teilhaben.
Gleichzeitig blieb er mit seinem flüssigen Schreibstil immer dicht an Bjarne dran und zeigte, wie belastend der Druck sein kann, seinem Idol und Traum nachzueifern.
Besonders mochte ich, dass der Schreibstil trotz seiner lustig leichten Art an den richtigen Stellen immer mit der nötigen Ernsthaftigkeit daherkam.

Die Erzählungen waren insgesamt ziemlich rasant und hatten für mich nie Längen, obwohl es eine wechselnde Spannungsdynamik gab. Nicht immer war alles superaufregend, es gab auch zwischendurch ruhige Töne, um runterzukommen.
Ich mochte die Vielschichtigkeit sehr, denn hier ging es um tiefe Freundschaft, erstes Verliebtsein, Selbstbewusstsein und die Tatsache, dass du keine Begabung brauchst, um ein Held zu sein. Zwischendrin der mediale Hype um die Begabungen und den Leistungsdruck, den sich die Jugendlichen nicht nur selber machten. Auch ihre Eltern mischten kräftig mit, weil sie ihre Sprösslinge auch gern in der Liga der oberen zehntausend sehen wollten.
Dies alles mengte Boris Koch zu einem lustigen Potpourri zusammen, der jedoch nie die Botschaft aus den Augen verlor.

Fazit:
Ein toll durchdachtes Jugendbuch mit vielen wichtigen Aussagen und Lektionen, die jedoch so augenzwinkernd verpackt wurden, dass es nie beschwerlich oder belehrend wirkte. Ein humorvolles und spannendes Antihelden Abenteuer.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Ein aufwühlendes Buch

DUNKELKAMMER
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Ein interessanter Einstieg war es und ich bekam kaum mit, wie ich immer tiefer in den Sog dieser Geschichte geriet. Es gab zu Beginn keine großen Knalleffekte, sondern es wurde auf eine ruhige und dennoch ...

Ein interessanter Einstieg war es und ich bekam kaum mit, wie ich immer tiefer in den Sog dieser Geschichte geriet. Es gab zu Beginn keine großen Knalleffekte, sondern es wurde auf eine ruhige und dennoch unterhaltsame Weise erzählt.

Interessant fand ich den Aufbau des Buches. Es gab viele direkte Gespräche, was ich so in einem Buch noch nie gelesen habe. Es war anders und dennoch total einnehmend. Weil es rein um den Inhalt des Gesagten ging und es nicht mit erläuternder Erklärung aufgefüllt wurde, bekam das Ganze eine unglaublich packende Dynamik und strotzte nur so vor Lebendigkeit.

Besonders faszinierte mich, wie Aichner David Bronski integrierte. Er verband dessen Vergangenheit und Gegenwart so geschickt und präsentierte mir einen Charakter, der innerlich in viele Teile zersplittert war. Was David Bronski erlebt hatte, war für mich unvorstellbar. Und dennoch strahlte er eine gewisse Größe aus, obwohl er am Abgrund balancierte und mehrfach abzustürzen drohte. Ja, Bronski litt, aber suhlte sich nicht in seinem Leid. Er war müde und kaputt, doch er gab einfach nicht auf. Bronski war auf seine Weise eine markige Persönlichkeit.
Besonders hervorstach, dass Bronski seine Welt mir selbst darlegte. Als einzige Figur hatte er das Recht auf die Icherzählung. Die Art, wie er mir von sich und seinen Emotionen sowie Gedanken erzählte, löste Beklemmung in mir aus. Ich konnte die Verzweiflung Bronskis spüren, ja beinahe mit den Händen greifen. Und doch bewunderte ich ihn. Für seinen Kampf am Leben zu bleiben, obwohl seine Welt nur noch aus Schatten bestand. Er war ein besonderer Charakter, den ich zu schätzen lernte.

Auch die anderen Figuren waren mit Tiefgang ausgearbeitet worden. Neben Bronskis Schwester Anna hegte ich noch Sympathien für Svenja, eine Kollegin von Bronski. Beide Frauen waren charakterstarke Figuren und gaben einen perfekten Kontrast zu dem zerstörten Bronski ab. Mir gefiel das gut. Ihre Zusammenarbeit war fruchtbar und die drei gaben ein spannendes Gespann ab.

Obwohl relativ viele Figuren Einzug in dieser Geschichte fanden, hatte ich nie Probleme sie auseinanderzuhalten. Bernhard Aichner verstand es perfekt mir alle Charaktere wohldosiert nahezubringen, mich an ihren Erlebnissen, Handlungen und bisweilen auch ihren Gefühlen in der dritten Form teilhaben zu lassen. Sie alle waren perfekte Rädchen in einer ausgeklügelten Geschichte.

Der Schreibstil von Bernhard Aichner war anders. Gleichzeitig aber total einnehmend und ich fühlte mich beim Lesen wohl. Mir fehlte es an nichts, die Spannung wurde durch sich jagende Tragödien immer weiter in die Höhe geschraubt, bis ich völlig in der Geschichte aufging. Die Beschreibungen der Schauplätze waren präzise auf den Punkt gebracht. Es gab keine sinnlosen Details. So war alles sehr scharf eingestellt und der Fokus stets auf die aktuellen Ereignisse gerichtet.

Die anfängliche erzählerische Ruhe wurde von einem aufkommenden Sturm davongetragen, bis ich selbst völlig atemlos von einer Szene zu nächsten geweht wurde. Es wurde immer aufregender und ich hing am Ende nur noch gebannt an den Zeilen. Aichner verstand es perfekt, mir meine eigenen Gedanken an die weitere Entwicklung der Geschichte zu rauben und mich an die Geschehnisse zu ketten. Ich spürte so viel Hoffnung und Verlustangst wie schon lange nicht mehr und wollte einfach nur noch ein gutes Ende, an das ich irgendwie gar nicht glauben konnte.

Als mir der Atem vor Aufregung beinahe ausging, war diese rasante Geschichte zu Ende. Das Rätsel um die „Dunkelkammer“ gelöst und ich auf der einen Seite traurig nun lieb gewonnenen Figuren verlassen zu müssen, aber glücklich ein absolut stimmiges und würdiges Ende vorgefunden zu haben.
In meiner ganzen Euphorie wäre mir beinahe ein klitzekleiner Logikfehler entgangen, der mich plötzlich mitten in einer spannenden Szene innehalten ließ. Zum Glück riss er mich nicht aus meinem Lesefluss, sodass ich final gerne darüber hinwegsehe.

Fazit:
Bernhard Aichner hat mit dem Buch „DUNKELKAMMER“ einen Krimi erschaffen, den ich so nicht erwartet hatte. Er war unglaublich packend ausgearbeitet und wusste mit Raffinesse zu punkten. Ein starker Auftakt zu einer neuen Reihe. Ich bin gespannt auf den nächsten Bronski Krimi.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Eine konfliktbeladene und spannende Kurzgeschichte

American Mafia
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Neugierig auf diesen Band wurde ich ja schon durch das Ende von Band zwei. Dort begegnete ich sowohl Mason als auch Julia. Ihre Reaktion, als sie dem Mörder ihrer Eltern zum ersten Mal seit zwölf Jahren ...

Neugierig auf diesen Band wurde ich ja schon durch das Ende von Band zwei. Dort begegnete ich sowohl Mason als auch Julia. Ihre Reaktion, als sie dem Mörder ihrer Eltern zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder gegenüberstand, heizte meine Vorfreude auf diese Geschichte extrem an. Nun war ich gespannt, wie Grace C. Stone den roten Faden der Story weiterspinnen würde.

Der Aufbau der Geschichte war schlüssig und in sich abgeschlossen. Bezüge zu den Vorgängerbänden wurden geschickt in die Handlungen eingebaut, ohne jedoch zu viel von den vorherigen Ereignissen zu verraten. Stattdessen lag der Fokus stets auf diesem Protagonisten Pärchen, was ich sehr angenehm empfand.

Der Schreibstil von Grace C. Stone war wie gewohnt leicht und flüssig. Außerdem baute sie viele überraschende Wendungen mit ein, welche dafür sorgten, dass die Handlungen in einem hohen spannungsgeladenen Tempo vorwärtsgetrieben wurden.

Julias Emotionen und Handlungen waren für mich zwar logisch nachvollziehbar, aber ich persönlich hätte höchstwahrscheinlich in den meisten Augenblicken nicht so reagiert. Aber Menschen sind eben verschieden und dies wurde hier eindrucksvoll und absolut glaubwürdig demonstriert. Ich mochte Julia gern und habe mit ihr gefühlt. Ihre Entwicklung im Laufe der Kurzgeschichte war am Größten und auch schlüssig.

Mason hingegen blieb mir immer ein bisschen suspekt, denn sein sehr ausgeprägtes einnehmendes Wesen war für mich total abschreckend. Allerdings blitzten hier und da sowohl sein Mitgefühl als auch seine Weitsicht durch. So war er mir nicht gänzlich unsympathisch.
Ganz im Gegenteil zum Gegenspieler. Bei ihm konnte ich die Bösartigkeit beinahe fühlen und das verlieh der Story einen großen Adrenalinkick.

Die erotischen Szenen waren passend zum Ambiente der Geschichte und bewegten sich teilweise in Grauzonen. Da dies hier aber keine normale Lovestory, sondern eine Mafiastory ist, war alles stimmig und glaubwürdig dem Rahmen angepasst worden.

Fazit:
„American Mafia: Boston Submission“ überzeugte mit vielfältigen emotionsgeladenen und spannenden Szenen. Vielen Überraschungseffekte sorgten für ein kurzweiliges Lesevergnügen.

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