Süß-romantische Geschichte mit ernster Thematik
Ella ist mit ihrer Mutter auf dem Weg in ein richtiges Verwöhnwochenende. Während sie noch mit ihrem besten Kumpel und Internetfreund Cinder, den sie über ihren Buchblog kennengelernt hat und mit dem sie ...
Ella ist mit ihrer Mutter auf dem Weg in ein richtiges Verwöhnwochenende. Während sie noch mit ihrem besten Kumpel und Internetfreund Cinder, den sie über ihren Buchblog kennengelernt hat und mit dem sie ihre große Leidenschaft für die Fantasyreihe „“ teilt, haben sie einen fürchterlichen Autounfall. Als Ella aus dem Koma erwacht, hat sich alles verändert. Sie muss zu ihrem Vater und dessen neuen Familie ziehen. Ihre Stiefschwestern machen relativ deutlich, wie wenig sie willkommen ist. Der Wohnortwechsel, die Arztbesuche und Therapien, die neue Schule…als das sind Herausforderungen, die Ella schwerfallen. Währenddessen macht sich Cinder unglaubliche Sorgen um seine beste Freundin, die plötzlich wie von der Bildfläche verschwunden ist.
„Cinder und Ella“ ist eine süße und romantische Geschichte, wie ich es erwartet habe. Was ich nicht erwartet habe sind die ernsten Themen, die zur Sprache kommen und eine starke und facettenreiche Protagonistin. Vielleicht wäre eine Triggerwarnung angemessen gewesen.
Ella ist nach dem Unfall innerlich gespalten. Sie tritt zynisch und mit spöttischer Zunge auf und ihre innere Zwietracht wird authentisch dargestellt. Der Umgang mit ihrem schweren Schicksalsschlag wird mit seinen Herausforderungen real vermittelt. Ella hat ziemlich spannende Interessen und entspricht nicht der 0815-Persönlichkeit, wie ich ihn manchmal in Young-Adult-Romanen erlebe. Ich finde, sie stellt eine sympathische Protagonistin mit großem Identifikationspotential dar.
Den Star-Faktor hätte man mMn weglassen können und ich bin nicht überzeugt, ob die Beziehung wirklich der Belastung standhält. Im Mittelpunkt der Medien zu stehen ist für Menschen mit positivem Selbstbewusstsein schon schwierig und egal wie tapfer und stark Ella ist und wie verständnisvoll und unterstützend Cinder auftritt, wird es sicher böse Meinungen und Attitüden geben.
Besonders gut hat mir die Dynamik zwischen den beiden Protagonist*innen gefallen. Ihren lustigen Schlagabtausch, ihr Selbstbewusstsein und die gleichzeitige Scheu vor einem Kennenlernen in ihrer Wirklichkeit, ihren gegenseitigen Respekt und die tiefe Zuneigung, die von Anfang an zu spüren ist.
Die Elemente zum Märchen sind unverkennbar: ein unerreichbarer „Prinz“, ein Mädchen ohne Eltern mit zwei bösen Stiefschwestern und einer bösen Stiefmutter, ein großes Event, an dem sich beide treffen, die einzig wahre große Liebe von zwei Seelenverwandten und ein Mann, der die Ketten seiner gesellschaftlichen Rolle überwindet, um eine Frau zu lieben.
Insgesamt eine schöne Friends-to-Lover-Geschichte, die auch einige ernsten Themen aufgreift und authentisch die Herausforderung beschreibt, mit diesen umzugehen.