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Veröffentlicht am 08.09.2023

Falscher Umgang mit sensiblen Thema

Zerbrich uns. Nicht.
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Zuallererst ein riesiges Dankeschön an den LYX – Verlag und Netgalley.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst in keiner Weise meine eigene Meinung.

„Zerbrich uns. Nicht“ ist ...

Zuallererst ein riesiges Dankeschön an den LYX – Verlag und Netgalley.de für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst in keiner Weise meine eigene Meinung.

„Zerbrich uns. Nicht“ ist der vierte Teil der „Berühre mich nicht“- Reihe von Laura Kneidl. Die ersten beiden Teile hatte ich schon im letzten Jahr gelesen und da mir die Geschichte um Sage und Luca sehr gut gefallen hatte, musste ich natürlich auch die Geschichte von April und Gavin lesen. Allerdings hatte ich nicht so hohe Erwartungen an die Geschichte wie viele andere Fans der Reihe.

Schon im ersten Teil ist April sehr eingespannt. Die Eröffnung der SHS steht kurz bevor, bald sind die Midterms und nebenbei arbeitet sie noch im Café Le Petit. Doch nach dem Geständnis von Gavin fühlt sich für sie alles sehr viel schwerer an zu schaffen als zuvor. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich April in diesem Buch nur selten komplett greifen konnte. Den Anfang fand ich total überzogen und überdramatisiert. Mag eventuell daran liegen, dass ich den Miscommunication Trope überhaupt nicht mag und genau dieser wie auch schon im Vorgängerband ziemlich viel Platz einfordert. Gavin und April hätten vielleicht mehr Zeit miteinander gehabt, wenn sie einfach früher miteinander gesprochen hätten. Dennoch hatte ich die meiste Zeit ein angenehmes Gefühl beim Lesen bis zu dem Punkt, wo April eine Entdeckung über sich selbst macht und diese Umsetzung unfassbar schlecht und unangemessen ist. Darauf komme ich später nochmal zurück. Generell muss ich sagen, dass ich mich in „Vergiss uns. Nicht“ sehr mit April verbunden gefühlt hatte, weil ich das Gefühl verstehe nicht normal zu sein. Das, was April über sich entdeckt, weiß ich inzwischen fast ein Jahr. Daher mochte ich sie ganz gerne. Allerdings hat mir einfach die Liebesgeschichte zwischen April und Gavin gefehlt, denn sie war so sehr in ihre Aktivitäten eingebunden und er hing so extrem in seiner Vergangenheit fest, dass beide kaum Zeit füreinander hatten. Das fand ich echt schade. Dennoch mochte ich Gavin sehr. Er hat viel durchgemacht in seinem Leben, was ihn halt immer noch verfolgt, aber ich konnte es nicht immer fühlen, auch wenn ich mich besser in ihn hineinversetzen konnte als in sie.

Der Schreibstil war, wie von Laura Kneidl gewohnt, sehr flüssig und leicht zu lesen. Dennoch hatte sich die Geschichte von April und Gavin ziemlich gezogen. Meiner Meinung nach hätte für die Beiden ein Band vollkommen ausgereicht. Was mich am meisten gestört hat, war nicht mal der Trope, den ich wirklich nicht leiden kann, sondern (Achtung SPOILER!) das Thema Asexualität. Nicht falsch verstehen, ich habe kein Problem damit, wenn es in Büchern vorkommt (es ist nämlich wichtig, dass darauf hingewiesen wird, dass es das auch gibt), ich habe allerdings ein Problem damit, wenn das Thema „nur“ Mittel zum Zweck ist. Asexualität ist, meiner Meinung nach, ein empfindliches Thema und gerade in der heutigen Zeit, wo das New Adult Genre gefühlt nur noch von Spice oder LGBTQ+ lebt, sollte es nicht so lapidar dahingestellt werden. Asexualität gehört in die LGBTQ+ Sparte, das ist so vollkommen richtig, aber es wurde in diesem Buch einfach nur unglaublich falsch dargestellt. Mich persönlich hat es unglaublich verletzt sowas zu lesen. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin hier nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hat, sondern die Asexualität nur eingearbeitet hat, damit es einen Grund liefert, weshalb April sich für keinen anderen Mann außer Gavin interessiert. Am Anfang von „Vergiss uns. Nicht“ war ich der festen Überzeugung, dass April Aromantisch ist. Es hat alles so gut gepasst. Es wirkte authentisch, aber nach dem ersten Drittel war das Thema verschwunden. Einfach so, als wäre es im Nachhinein hinzugefügt worden. In „Zerbrich uns. Nicht“ findet April dann heraus, dass sie demiromantisch/demisexuell ist und ab da ging es im Buch bergab. Letztes Jahr Ende Oktober habe ich festgestellt, dass ich Aromantisch (Aro) und Asexuell (Ace) bin. Das bedeutet, dass ich keine bis kaum romantische Liebe empfinden kann (in Büchern und Filmen/Serien kann ich sie nachvollziehen, aber selber empfinden für eine Person kann ich nicht) und keine bis kaum sexuelle Anziehung empfinde (kein Bock auf Sex und nicht wirklich daran interessiert es zu ändern). Für mich ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen und dennoch fühlte es sich an als hätte ich mein Leben lang im Nebel gestanden und in dem Moment war der Nebel weg und ich konnte alles sehen. Die komplette Schönheit des Lebens. Viele Dinge aus meiner Vergangenheit haben plötzlich Sinn ergeben. Diese Erkenntnisse haben mein Leben gravierend aus der Bahn geworfen und damit hatte ich wirklich lange zu kämpfen, daher verstehe ich nicht, wie April innerhalb weniger Stunden einfach so damit klarkam. In diesem Moment stürzt deine komplette Identität ein, denn du bist nicht mehr die Person, die du vorher gewesen bist. Du musst dich einfach wieder neu kennenlernen und gerade bei April hat mir dieser Prozess gefehlt. Stattdessen erzählt sie nach kürzester Zeit Gavin davon und hat einen Tag später mit ihm Sex. Das war für mich schon extrem unrealistisch und hatte mich dort schon sehr geärgert. Aber das, was dann nach Weihnachten im Buch passiert (auf sexueller Ebene), das hat meiner Meinung nach dem Fass den Boden ausgeschlagen. In der ganzen Zeit hatte ich mich als Ace Person nie so gedemütigt und verletzt gefühlt. Es ist wie gesagt ein sehr sensibles Thema, dass in diesem Buch einfach mit Füßen getreten wurde. Menschen wie mir, die aro, ace oder demi sind, wird das Gefühl vermittelt nicht ernstgenommen zu werden. Für mich gehört in eine Geschichte, wo die Protagonistin oder der Protagonist asexuell oder aromantisch ist, kein Spice rein. Man braucht diesen Quoten Spice nicht um ein gutes Buch zu schreiben. Über die Miscommunication hätte ich hinwegsehen können, darüber nicht. (SPOILER Ende)

Es hätte ein wirklich gutes Buch werden können, aber schon lange wurde mir das Ende eines Buches so sehr versaut wie hier. Nach meinem persönlichen Super-GAU hatte ich keine Lust mehr zu lesen und habe die letzten 10% des Buches nur grob überflogen. Das Buch hat mir das Herz gebrochen auf eine komplette andere Art und Weise als ich erwartet habe. Ich habe mich selbst als Leserin benutzt, beleidigt und nicht ernstgenommen gefühlt und das finde ich gerade, wenn man unbedingt ein LGBTQ+ Thema mit einbauen will, unfassbar kritisch. Entweder macht man es wirklich ordentlich und nimmt Rücksicht auf diese Personen oder lässt es direkt sein. In diesem Fall hätte ich von dem Thema zu 100% abgeraten. Für mich gibt es zu diesem Buch keine wirkliche Leseempfehlung. Gerade für die Menschen, die noch nicht selbst festgestellt haben, dass sie ace, aro oder demi sind, ist dieses Buch wirklich kritisch zu betrachten.

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Veröffentlicht am 13.03.2023

Anfangs gut, aber zum Ende hin nicht mehr überzeugend

Hold Me - New England School of Ballet
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An Anfang war ich wirklich sehr begeistert. Ich mochte Zoe und Jase und die Probleme, die sie mitbrachten. Doch ab dem Punkt, wo Zoe ihren Konflikt offen legt, geht es meiner Meinung nach bergab. Es werden ...

An Anfang war ich wirklich sehr begeistert. Ich mochte Zoe und Jase und die Probleme, die sie mitbrachten. Doch ab dem Punkt, wo Zoe ihren Konflikt offen legt, geht es meiner Meinung nach bergab. Es werden Entscheidungen getroffen und Handlungen durchgeführt, die ich mit Zoes Vorgeschichte nicht vereinbaren kann und konnte. Ich habe kein Problem mit Spice Szenen, aber sie sind in diesem Buch undurchdacht und teilweise auch unangebracht verteilt. Sie haben meiner Meinung nach nichts mit der Geschichte zu tun und auch nicht so sehr mit der Entwicklung der Charaktere. Meinem Gefühl nach waren es nur unnötige Lückenfüller, die man im Gegensatz mit mehr Ballett Content hätten füllen können. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen. Tatsächlich hat es mich in eine Leseflaute gezogen und ich habe das Buch bisher nicht vollständig beendet. Allerdings habe ich auch nicht den Drang dazu es zutun.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Ich bin ziemlich enttäuscht

Keiner weiß von uns
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Das Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten; aber da es den schein von Glitzer haben soll, bin ich total begeistert! Ich bin ein totaler Glitzerfan und daher, wollte dieses Buch förmlich zu mir. Das ...

Das Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten; aber da es den schein von Glitzer haben soll, bin ich total begeistert! Ich bin ein totaler Glitzerfan und daher, wollte dieses Buch förmlich zu mir. Das schwarzweiß symbolisiert für mich, die schlechten und die guten Seiten der Geschichte. Ausnahmsweise weiß ich jetzt nicht was ich noch zu dem Cover schreiben sollte, da ich eigentlich schon alles dazu gesagt habe.



"Keiner verkörperte das Ideal der inneren
Schönheit so perfekt wie er. Jedes seiner Worte
brannte sich tief in ihrer Seele ein und zu Hause schrieb
sie ein Heft mit seinen schönsten Zitaten voll, um sie
wieder und wieder zu lesen." (S.14)

Die Protagonisten
Die Protagonistin Emma Jannsen ist 16 Jahre alt und macht ihr Abi. Sie liebt die Theater- und Deutschstunden, weil sie da Julian Lindner sieht, ihren Lehrer, in den sie sich verliebt hat, obwohl diese Liebe keine Zukunft hat. Er hat ihr zugehört als es ihr wegen dem Tod ihres Vaters schlecht ging. Trotz allem ist sie noch immer lebensfroh und dreht mit großer Leidenschaft ihre YouTube Videos.

Der Protagonist Julian Lindner ist 28 Jahre alt und arbeitet an dem Gymnasium, wo Emma zur Schule geht. Nachdem er als Theaterregiesseur versagt hatte, studierte er Lehramt und verlor dadurch seine Freundin, die seinen Job nicht akzeptieren wollte. Er kämpft lange gegen seine Gefühle für Emma an und hat Angst seinen Job zu verlieren. Dennoch sind seine Gefühle für seine Schülerin stärker und er lässt sich auf eine riskante Beziehung ein.


"Er hatte es nicht vergessen. Jenes Gespräch
unter Schluchzern und Tränen, in dem sie ihm vom Tod ihres
Pas erzählt hatte." (S. 15)

Idee und Schreibstil
Ich liebe solche Geschichten, wo Lehrer und Schüler Gefühle füreinander entwickeln, daher war dieses Buch ein Muss und ich habe es auch nicht bereut zu kaufen. Es ist zwar nicht ganz so flüssig zu lesen und manchmal etwas sehr sprunghaft, aber ich finde es jetzt nicht so schlecht, dass ich es nicht weiter empfehlen würde. "Keiner weiß von uns" ist der zweite Teil der "Keiner-Reihe". Ich habe den ersten Teil noch nicht gelesen, da ich diesen Teil einfach sehr viel Interessanter fand als den ersten. Dazu kann ich sagen, dass ich das Buch trotzdem gut verstanden hatte. Man kann also die Bücher auch unabhängig voneinander lesen.

"Sie weinte um all die Träume, die sie begraben
musste. Und sie weinte, weil es sich so gut anfühlte,
einmal loszulassen." (S.242)

Meine Meinung
Da mir die Idee mega gut gefallen hat und mich dieses Cover anfehlte es zu kaufen, musste es natürlich sein. Ich finde es auch ganz in Ordnung, weil so eine Liebe auch möglich sein kann, auch wenn es nicht sein darf. Allerdings fand ich das Ende etwas hastig und unglaubwürdig. Wenn ein Lehrer was mit seiner Schülerin anfängt, dann gibt es eine Anzeige, im schlimmsten Falle landet der Lehrer im Knast. Aber so wie dieses Buch endet, so kann ich es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich finde es einfach übereilt. Dennoch, werde ich auch noch die anderen zwei Bücher lesen, einfach nur, weil ich die Personen ins Herz geschlossen habe und ich wissen möchte, wie es mit ihnen weitergeht. Trotz des seltsamen Endes ist es ein sehr schönes und gelungenes Buch, auch wenn ich ein wenig davon enttäuscht wurde. Aber macht euch doch selbst ein Bild davon. Dieses Buch ist es wert gelesen zu werden und vielleicht gefällt euch das Ende ja besser als mir.

"Hastig legte Julian sein Handy auf dem Tisch ab,
bevor es aus seinen zitternden Händen rutschte. Dieses
Video enthielt doch eine Botschaft. Eine Botschaft an ihn." (S.273)

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Große Enttäuschung

Mein Jahr mit Dir
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Ich habe dieses Buch begonnen, weil ich den Klappentext interessant fand. Es war ausnahmsweise nicht das Cover das mich zum Kauf verleitet hat. Ich hatte das Buch von Julia Whelan mal auf Bookstagram ...

Ich habe dieses Buch begonnen, weil ich den Klappentext interessant fand. Es war ausnahmsweise nicht das Cover das mich zum Kauf verleitet hat. Ich hatte das Buch von Julia Whelan mal auf Bookstagram gesehen und war gleich auf meiner Wunschliste gelandet. Ich liebe Geschichten über Lehrer – Schüler – Beziehungen, doch bei diesem Buch wurde ich mega enttäuscht. Ich habe es abgebrochen. Das Cover passt zwar ausgesprochen gut zum Buch und auch der Titel ist passend. Allerdings konnte ich mit Ella und Jamie nicht viel anfangen. Vielleicht hat mich auch ein wenig die Literatur gestört, obwohl ich Literatur eigentlich sehr gerne habe. Vielleicht lag es aber auch an dem politischen Teil, der gleich zu Beginn kam. Vom ersten Satz an fand ich das Buch leider trocken und langweilig. Mich stört es, das Ella schon irgendwie Gefühle für Jamie hat, aber trotzdem „unbedingt“ in die USA zurück will um ihrer Arbeit nachzugehen. Ich finde das irgendwie blöd. Klar, es ist eine Liebe für ein Jahr, aber das ist für mich keine echte Liebe. Sie scheint ihn zu lieben, aber in ihren Gedanken ist sie immer und immer wieder bei ihrer Abreise, was mich echt gestört hat. Anstatt die ganze Zeit an meine Heimreise zu denken, würde ich mehr Zeit mit der Person verbringen wollen in die ich mich verliebt habe. Mich hat diese Geschichte nicht ein bisschen berührt. Es gab zwar Stellen, die mich gefesselt haben, da ich gehofft hatte, das es endlich etwas gefühlvoller wird, aber ich wurde immer und immer wieder enttäuscht. Den Schreibstil mochte ich gar nicht. Er war für mich schwer zu lesen und einfach sehr, sehr trocken. Das Buch hat meiner Meinung nach keine Spannung aufgebaut und war auch ziemlich vorhersehbar. Ja, es ist eine Geschichte über eine Lehrer – Schüler – Beziehung, aber es war irgendwie so offen. Es wurde kein Geheimnis darum gemacht, das der Dozent mit seiner Schülerin schläft. Keiner hatte Angst vor irgendwelchen Konsequenzen, denn scheinbar ist es in Oxford üblich, das Dozenten etwas mit den Studenten anfangen. Die Charaktere waren für mich wirklich sehr langweilig und die Protagonisten waren mir sehr unsympathisch. Ich konnte mit ihnen einfach nichts anfangen. Wenn ihr es gerne lesen möchtet, dann tut es, vielleicht gefällt es euch besser? Mich konnte diese Geschichte nicht überzeugen. Ich hatte noch knapp 80 Seiten als ich die Geschichte abgebrochen hatte. Ich bin durch dieses Buch in eine Leseflaute gerutscht und hat mich bis in den März nicht losgelassen. Ich bereue es nicht, dass ich die Geschichte vorzeitig beendet habe. Mich interessiert das Ende ehrlich gesagt auch gar nicht. Da ich es mir denken kann. Das ist von den ersten Seiten herauszulesen.

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