Konnte nicht ganz überzeugen.
„Keiner weiß von uns“ von Jana von Bergner (Teil 2 der „Keiner…“-Reihe, kann unabhängig gelesen werden)
Als Julian, der gescheiterte Theaterregisseur und mittlerweile Lehrer, auf die lebensfrohe Emma ...
„Keiner weiß von uns“ von Jana von Bergner (Teil 2 der „Keiner…“-Reihe, kann unabhängig gelesen werden)
Als Julian, der gescheiterte Theaterregisseur und mittlerweile Lehrer, auf die lebensfrohe Emma trifft, die nach einem schweren Schicksalsschlag davon träumt Schauspielerin zu werden, darf ihre Liebe nicht sein, denn sie ist seine Schülerin und gerade einmal 16 Jahre alt.
Nachdem mir schon „Keiner trennt uns“ (Teil 1) so gut gefallen hat und mich gerade Jana von Bergners Schreibstil überzeugen konnte, musste ich auch den zweiten Teil direkt gelesen. Ich muss bereits zu Beginn sagen, dass ich mich mit dem Thema sehr schwer getan habe. Julian als 28-jähriger Lehrer war mir als Charakter stellenweise zu unreif und zu unverantwortlich. Bis zuletzt bin ich mit ihm beim Lesen nicht wirklich warm geworden. In Zeiten, wo sexuelle Beziehungen mit minderjährigen Schutzbefohlenen ein sehr sensibles Thema sind, hätte ich mir eine klarere Stellung - auch zu möglichem sexuellen Missbrauch - gewünscht. Ein kleinerer Altersunterschied zwischen Emma und Julian hätte es, meiner Meinung nach, sowohl von der charakterlichen Reife der beiden als auch thematisch realistischer gemacht. Trotzallem hat mir gefallen, dass Emma im Gegensatz zu Hanna (aus dem ersten Teil) mit anderen Dingen zu kämpfen hat. Auch in diesem Buch macht sich die gute Recherche bemerkbar, denn die literarischen Hintergründe, wie „Die Leiden des jungen Werther“, fügen sich wunderbar in die Handlung ein. Für alle, die bereits den ersten Teil kennen, wird es ein großes Wiedersehen der Charaktere geben. Ich mochte es sehr zu lesen, wie es sich für die Geschwister entwickelt. Auch wenn mich die Geschichte von Julian und Emma nicht so ganz überzeugen konnte, freue ich mich schon sehr auf den dritten Teil „Keiner glaubt an uns“, in dem Pia, die dritte Schwester, hoffentlich ihre große Liebe finden wird. Die drei Covers der Reihe passen wunderbar zusammen und sind ein wahres Bücherregalschmuckstück. Ich mag die Schlichtheit dahinter. Leider ist das Format (sowohl Höhe, als auch Breite) von diesem Teil ganz anders, was ein echter Wehrmutstropfen ist.
Zusammenfassend gesagt:
Für mich ein sehr problematisches Thema, das mich leider in der Umsetzung und den Charakteren nicht ganz überzeugen konnte.