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Veröffentlicht am 28.05.2021

Eine perfekte Geschichte

Erwachen des Lichts
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"Erwachen des Lichts" ist eines der Bücher, die mich direkt neugierig gemacht haben, als ich das erste Mal darauf aufmerksam wurde. Ich liebe Geschichten über Götter und war daher ganz gespannt, was Jennifer ...

"Erwachen des Lichts" ist eines der Bücher, die mich direkt neugierig gemacht haben, als ich das erste Mal darauf aufmerksam wurde. Ich liebe Geschichten über Götter und war daher ganz gespannt, was Jennifer L. Armentrout hier wohl gezaubert hat. Das Buch sieht nicht nur wunderschön aus, es klang für mich auch wieder direkt nach einer Geschichte, die mir gefallen wird und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.

Klappentext: Eben noch verlief Josies Leben normal. Sie ist eine typische Studentin auf dem Weg zu ihrem Seminar. Da taucht plötzlich ein mysteriöser Typ mit goldenen Augen auf und behauptet, sie sei eine Halbgöttin. Somit ist sie dazu auserkoren, die Unsterblichen des Olymps im Kampf gegen die Titanen zu unterstützen. Um ihre Bestimmung zu erfüllen, muss Josie lernen, ihre Kräfte zu nutzen. Dabei zur Seite steht ihr der impulsive Seth. Bald merkt Josie, dass er ihr gefährlicher werden könnte als die entfesselten Mächte der Unterwelt …

Das klingt doch nach einer guten Geschichte, oder? Und genau die habe ich auch bekommen. Es ist eine Geschichte, die auch mit ihrer doch oft recht ruhigen Art nie langweilig wurde. Sie war dennoch spannend zu lesen, aber auch sehr gefühlvoll und emotional - für mich persönlich genau der perfekte Mix und ich habe es einfach genossen. Oft hat man bei Reihen, die man gerade erst neu beginnt, das Problem, dass man erst einmal einige Zeit benötigt, um in die Geschichte zu finden, aber ich muss sagen, so ging es mir hier gar nicht. Ich habe das Buch aufgeschlagen und war sofort in ihr gefangen. Seth und Josie konnten mich direkt in ihren Bann ziehen und haben mich durchweg nicht mehr losgelassen. Sie begeben sich auf ein Abenteuer, was ein auf und ab an Gefühlen ist - nicht allein deshalb, weil sich Josies gesamtes Leben auf den Kopf stellt durch die Enthüllung, dass sie eine Halbgöttin sei.

Josie ist einer der Charaktere, die man gern als Freundin haben möchte. Sie ist unglaublich sympathisch, wirkt aber manchmal auch etwas verpeilt - was sie nur noch mehr dazu gebracht hat, sich in mein Herz zu stehlen. Man bekommt anfänglich den Eindruck, dass sie zu weich und zu sensibel sei, um diese Aufgabe bewältigen zu können, doch der Schein trügt, denn in ihr steckt mehr Kraft, als sie einen vermuten lässt. Sie setzt sich für die Menschen ein, die sie liebt und nur weil sie jemanden zu Beginn nicht direkt leiden kann, heißt das nicht, dass sie diese Person direkt aufgibt. Sie vergibt zweite Chancen und lässt Vieles einfach auf sie zukommen, um dann zu schauen, wie sie mit dem Ergebnis umgehen wird. Josie wird bestimmt von einigen unterschätzt, aber in ihr steckt eine starke Frau, die für das kämpft, was sie möchte.

Seth hingegen war zu Beginn alles andere als ein Charakter, den man mögen könnte. Er war überheblich, arrogant und zu sehr von sich selbst und seinem Können eingenommen. Er sah in Josie nur eine lästige Aufgabe, die es heißt, schnell abzuschließen, dass er sich wieder anderen Dingen widmen kann. Aber er ist auch ein Charakter, bei welchem man die Entwicklung unglaublich gut beobachten konnte, die er während der Geschichte gemacht hat. Ganz nach dem Motto "Harte Schale, weicher Kern" musste Seth erstmal lernen, mit den Gefühlen, die ihm so fremd waren, klarzukommen und zu begreifen, wo das nun so plötzlich alles herkommt. Auch wenn ich es zu Beginn nicht für möglich gehalten habe, auch Seth hat sich in mein Herz geschlichen und darf dort nun gerne auch bleiben.

Neben dem wundervollen Schreibstil von Jennifer L. Armentrout, der mich nur so durch die Seiten hat rasen lassen, habe ich hier eine Geschichte bekommen, wie ich sie liebe und gerne mehr lesen möchte. Die perfekte Mischung aus Spannung und Gefühl, dass ich mich durchweg wohl gefühlt hatte und es nun kaum erwarten kann, endlich auch den zweiten Band zu lesen und zu erfahren, wie es wohl mit Josie und Seth und ihrer Bestimmung weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Perfekt!

Die Legende von Enyador
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Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden, das kennt ihr bestimmt auch. Mir geht es mit "Enyador" so. Vor einigen Jahren haben meine Mama und ich eine Lesung von Mira Valentin auf der BuchBerlin ...

Manchmal muss man zu seinem Glück gezwungen werden, das kennt ihr bestimmt auch. Mir geht es mit "Enyador" so. Vor einigen Jahren haben meine Mama und ich eine Lesung von Mira Valentin auf der BuchBerlin besucht, bei welcher Mira so erkältet war, dass ihr Freund das Vorlesen übernehmen musste - aber schon damals fand ich es spannend, in die Welt von "Enyador" abzutauchen. Seitdem erzählt mir meine Mama immer wieder, dass ich die Reihe unbedingt lesen soll - und wisst ihr was? Ich bin froh, dass ich das jetzt zusammen mit meiner lieben Freundin Maria angegangen bin, denn es ist eine wirklich faszinierende Welt, in welche Mira uns abtauchen lässt.

Klappentext: Vier Königssöhne. Vier Wünsche. Ein Schicksal. Seit Jahrhunderten kämpfen in Enyador Elben, Drachen und Dämonen um die Macht. Die Menschen wurden von den Elben unterworfen, ihre Erstgeborenen als Sklaven in den Krieg gegen die Drachen geschickt. Doch Tristan, ein Waisenjunge, widersetzt sich seinen Unterdrückern, anstatt an deren Grausamkeit zu verzweifeln. Dadurch löst er eine Reihe von Ereignissen aus...und eine uralte Prophezeiung erwacht zu neuem Leben.

Nicht nur der Klappentext klingt gut, auch die Geschichte selbst ist einfach lesenswert. Wie Mira Valentin diese aufgeteilt hat und wie jede Art gegeneinander kämpft, immer auf ihr eigenes Wohl bedacht - es hat einfach unglaublich Spaß gemacht zu lesen. Anfangs fragte man sich noch, wo die Schnittpunkte in der Geschichte wohl liegen werden, da jedes Kapitel einen anderen Charakter behandelt, aber es war spannend zu verfolgen, wie alle Fäden nach und nach zusammen führten. Jeder Charakter begann unter seinesgleichen, als das Abenteuer begann und doch waren sie alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden.

Auch wenn es in diesem Buch einige Charaktere gibt, die es heißt auseinander zu halten, ging das doch recht einfach und ich musste beim Kapitelwechsel nie lange überlegen, mit wem ich nun die nächsten Seiten reisen werde. Manches Mal hat man bei vielen verschiedenen Namen ja doch Probleme, aber hier ging es mir nicht so und ich habe mich auf jeden einzelnen von ihnen gefreut, wenn ich wieder ein Stück des Weges mit ihnen gehen durfte. Die Protagonisten haben auch alle ihre eigene Art, die beim Lesen sehr präsent ist und doch merkt man, wie sie sich auch weiterentwickeln und an sich selbst und ihren Aufgaben wachsen. 

Aber auch der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Wo ich "Nordblut" von Mira eher für Erwachsene empfehlen würde, da es teilweise schon sehr anspruchsvoll zu lesen ist, denke ich, dass "Enyador" auch definitiv etwas für jüngere Leser sein könnte, die das Lesen selbst vielleicht auch gerade erst für sich entdecken. Es ist locker und leicht geschrieben, man rast nur so durch die Seiten und doch wird es zu keinem Punkt langweilig. Die Spannung wird genau an den Punkten oben gehalten, wo es wichtig ist und doch gibt Mira uns immer wieder genug Pausen, das Geschehene zu verarbeiten - für mich perfekt zu lesen.

Ich bin mittlerweile einfach sehr froh, dass ich in diese fabelhafte Welt abtauchen durfte und freue mich darauf, bald auch im zweiten Band weiter zu lesen - denn man möchte nach dem Ende einfach nur wissen, wie die Reise wohl weitergehen wird. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Ein perfekter Thriller

Vergiss mein nicht
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Ach was freue ich mich, endlich wieder die tollen Thriller aus Grant County von Karin Slaughter zu lesen. Theoretisch sind sie alle für mich ein Reread, aber nach gut 15 Jahren habe ich so vieles vergessen, ...

Ach was freue ich mich, endlich wieder die tollen Thriller aus Grant County von Karin Slaughter zu lesen. Theoretisch sind sie alle für mich ein Reread, aber nach gut 15 Jahren habe ich so vieles vergessen, dass die Bücher für mich durchweg spannend bleiben und ich tatsächlich nicht mehr weiß, was kommt. 

Sarah Linton und Jeffrey Tolliver wollen eigentlich nur ein ungezwungenes und entspanntes Date auf der Rollschuhbahn verbringen, als plötzlich alles aus dem Ruder gerät. Die 13-Jährige Jenny Weaver steht mit einer Waffe vor der Rollschuhbahn und möchte Mark erschießen - keiner weiß, warum. Jeffrey versucht alles, um Jenny von ihrem Vorhaben abzubringen, doch sie lässt nicht mit sich reden und es kommt zur Eskalation - Jeffrey muss Jenny erschießen, um Mark das Leben zu retten. Bei der Obduktion der Leiche entdeckt Sarah jedoch etwas so grausames, was keiner wirklich glauben kann und die Situation spitzt sich immer mehr zu.

Gleich vorweg - dieser Thriller ist nichts für schwache Nerven! Man sollte sich bewusst sein, dass man in diesem Buch Themen begegnet, die nicht jeder vertragen kann. Denn auch wenn dies "nur" eine fiktive Geschichte ist, sind die Themen, die die Autorin hier aufgreift, leider ziemlich real und können den einen oder anderen Leser ziemlich triggern. Es ist keine leichte Kost, das sollte man vorher wissen. Ich war beim Lesen mehr als einmal schockiert und habe Bücher ähnlicher Thematik von anderen Autoren schon abgebrochen, weil es mir zu nahe ging. Aber bei "Vergiss mein nicht" konnte ich nicht aufhören zu lesen, ich musste es einfach beenden und wissen, was für grausame Dinge in Grant County geschehen - so schwer sie auch manchmal zu lesen sind.

Aber genau deswegen liebe ich die Thriller von Karin Slaughter, da sie es schafft, die Spannung durch so wichtige Themen immer weiter aufzubauen. Wir erfahren häppchenweise immer mehr, was tatsächlich geschehen ist und jede Offenbarung ist oftmals noch schockierender als die Vorige. Jede neue Seite ist spannender als das bisher Gelesene, sodass es schwer wird, das Buch einfach zur Seite zu legen. Ich wollte unbedingt wissen, wie dieser grausame Fall wohl ausgehen wird, aber auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass das Buch endet, denn für mich gehört Karin Slaughter zu den besten Thriller-Autoren, die wir aktuell haben und ich freue mich deshalb auch sehr, dass der Harper Collins Verlag die Grant County Reihe in neuem Design mit neuer Übersetzung noch einmal veröffentlicht. 

Wie auch im ersten Fall dieser Reihe mag ich die Protagonisten Sarah Linton und Jeffrey Tolliver sehr gern. Man merkt, wie nah ihnen die einzelnen Fälle gehen und wie sehr sie diese aufklären wollen. Sie gehen nicht nach Hause und lassen die Arbeit Arbeit sein. Sie nehmen sie mit in die eigenen vier Wände und überlegen weiter, was sie eventuell übersehen haben können. Gegenseitig geben sie sich dabei sehr viel Stärke und unterstützen den anderen, auch wenn sie sich gerade erst nach ihrer Scheidung wieder annähern - sie wissen, wie der andere tickt und wollen sich so gut es geht helfen. Auch wenn sie anfangs wie ein ungleiches Paar wirken, so ergänzen sie sich perfekt und sind dadurch stärker als viele andere.

Für mich ist diese Reihe nach wie vor einfach perfekt. Ich kann nichts finden, was an diesem Buch nicht gut sein könnte (außer manchmal das Fehlen von Absätzen zwischen den Situationen). Es ist eine Reihe, die jeder Thriller-Liebhaber gelesen haben sollte - egal ob im alten oder neuen Design. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Absolutes Wohlfühlbuch

Fadeaway
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"Breakaway" war 2020 für mich ein Wohlfühlbuch, welches jedoch auch etwas Luft nach oben hatte. Aber ich habe mich in der Clique aus Berlin so wohl gefühlt, dass ich mich sehr darauf gefreut habe, auch ...

"Breakaway" war 2020 für mich ein Wohlfühlbuch, welches jedoch auch etwas Luft nach oben hatte. Aber ich habe mich in der Clique aus Berlin so wohl gefühlt, dass ich mich sehr darauf gefreut habe, auch den zweiten Band "Fadeaway" zu lesen. Bücher in der eigenen Heimat zu lesen, finde ich immer besonders toll, da es doch einige Schauplätze gibt, die ich kenne und mir die einzelnen Szenen dazu noch bildlicher vorstellen kann als nur durch das Geschriebene.

In diesem Buch geht es um Kyra, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und positiv in die Zukunft zu blicken. Sie beginnt ihr Psychologie Studium und  bemerkt gleich am ersten Tag Zustände, die sie so nicht hinnehmen möchte. Motiviert startet sie einen Podcast, in welchem sie die Themen anspricht, die sie bewegen und ihren Hörern eine Stimme gibt. Keiner weiß, wer sie wirklich ist - außer Milan, der ihr plötzlich so sehr unter die Haut geht, obwohl sie genau das verhindern müsste.

Ich muss ehrlich sagen, dass dieser Band ein richtiges Highlight für mich geworden ist. Durch "Breakaway" wissen wir ja vorher schon, was Kira widerfahren ist - in diesem Teil setzen wir uns aber damit noch einmal richtig auseinander. Ich konnte jedes Mal, wenn Kyra sich damit beschäftigt hat, spüren, wie tief sie das Geschehene getroffen hat und wie sehr sie das alles nur vergessen möchte. Es zeigte auf eine leichte, aber dennoch sehr emotionale Art und Weise, wie wichtig es ist, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die einem widerfahren sind, da sie uns sonst irgendwann einholen werden, so wie es bei Kyra passiert ist.

Als Charakter mag ich Kyra unglaublich gern. Sie ist mutig und stark, kämpft jeden Tag gegen ihren inneren Dämon und auch, wenn es einige Zeit gedauert hat, zeigt sie den Menschen, die ihr wichtig sind, dass es ihr eben nicht gut geht - sie gesteht sich Schwäche ein und das macht sie in meinen Augen nur noch stärker. Auch wenn sie in manchen Situationen sehr impulsiv reagiert hat, macht gerade das sie noch wesentlich authentischer. Sie ist für ihre Freunde da und lässt niemanden im Stich, was sie als Charakter sehr sympathisch macht.

Milan hingegen war mir zwar nicht unsympathisch, aber man merkte schon, dass für ihn Handball an erster Stelle steht und alles andere erst danach kommt, was ihn zuerst etwas oberflächlich wirken lies. Aber ich mochte es, wie er Kyra einfach nicht aus dem Kopf bekam und sie mit ihrem Podcast ohne Kompromisse unterstützt hat. Ich brauchte meine Zeit, um mit Milan als Charakter warm zu werden, aber im Endeffekt finde ich, dass er doch perfekt zu Kyra passt und die beiden sich wunderbar ergänzen.

Auch "Fadeaway" ist wieder leicht geschrieben, dass man schnell durch die Seiten fliegt. Aber nicht nur das ließ mich das Buch in fast einem Rutsch durchlesen. Denn Anabelle Stehl schafft es durch kurze dramatischere Momente durchweg eine Spannung aufrecht zu erhalten, dass man das Buch einfach nicht zur Seite legen kann.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass dieses Buch ein Highlight geworden ist. Ein Wohlfühlbuch mit ganz viel Tiefe und Emotionen, welches ich nicht so schnell vergessen werde. Definitiv eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Jahreshighlight!

Blutroter Schatten
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Da ich schon sehr viel Gutes über "Blutroter Schatten" von Patricia Walter gehört hatte, waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch und ich hatte anfangs Bedenken, dass diese nicht erfüllt werden ...

Da ich schon sehr viel Gutes über "Blutroter Schatten" von Patricia Walter gehört hatte, waren meine Erwartungen an das Buch auch sehr hoch und ich hatte anfangs Bedenken, dass diese nicht erfüllt werden können. Jedoch war diese Sorge komplett unbegründet, denn dieser Thriller konnte mich von der ersten Seite an begeistern, sodass es mir auch in diesem Buddyread sehr schwer gefallen ist, mich an die vorher eingeteilten Abschnitte zu halten.

In München treibt ein Serienmörder sein Unwesen und hält damit die Stadt in Angst. Keiner weiß, wer dahinter steckt und auf welche Art Opfer er es abgesehen hat, ein Muster ist schwer zu erkennen. Nur zwei Merkmale hinterlässt er an jedem Tatort: Er schneidet seinen Opfern die Ohren ab - ob als Souvenir o.Ä. ist nicht bekannt - und eine Karte mit der Botschaft "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde". Doch dieser sitzt seit 9 Jahren hinter Gittern und kann nicht der Täter sein - wo steht die Verbindung? Rohde ist bereit zu sprechen - allerdings nur mit seiner Tochter Sam und reißt sie damit ins Visier des Serienmörders.

Dieser Thriller überzeugt von Anfang bis Ende - es blieb durchweg spannend und zu keiner Zeit wollte man es aus der Hand legen - immer im Kopf "Ach, ein Kapitel geht noch" beschreibt es ganz gut. Auch wenn wir relativ früh erfahren, wer der Serienmörder - von allen nur der Schlitzer genannt - tatsächlich ist, fiebert man ununterbrochen mit Sam und der Polizei mit. Dieses Buch ist ein absoluter Pageturner und steht für mich jetzt schon auf der Liste meiner Jahreshighlights. Es war spannend zu sehen, wie sich die einzelnen Fäden immer weiter zueinander hin bewegten, wie die Verknüpfungen tatsächlich waren und so schockierend die Gedanken des Täters auch waren, so nachvollziehbar war das in seiner kranken Art und Weise auch - er hat einfach alles perfekt geplant und für ihn war alles, was er getan hat, die einzig logische Konsequenz.

Patricia Walter weiß, wie sie ihre Leser ans Buch fesselt und beweist dies hier auf jeder einzelnen Seite. Man fliegt nur so durch die Seiten und auch, wenn die Morde oft sehr detailliert beschrieben sind, was nicht immer für jeden einfach zu lesen sein wird, kann ich nur sagen, dass dieses Buch grandios ist. Die Charaktere sind so unglaublich gut und authentisch ausgearbeitet, dass man schnell jeden davon einschätzen kann - auch wenn es ein, zwei Personen gibt, bei denen ich bis zum Ende überlegt habe, ob sie nicht doch einfach nur vorgeben jemand anderes zu sein. Vor allem Rohde selbst war ein Charakter, der unwahrscheinlich intelligent ist und man merkt schnell, dass hinter allem ein Plan steht, der ausgeklügelter nicht sein könnte. Auch jede Handlung, jede Situation wirkt so echt, so überzeugend, dass man beim Lesen einfach mitten im Geschehen steckt und die Story am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.

Mehr kann ich hierzu gar nicht sagen, außer --> Leute, lest es! Wer spannende Thriller mag und auf der Suche nach einem neuen Überraschungspaket ist, der sollte definitiv nach diesem Buch greifen, denn sonst verpasst man eine fesselnde Story, die gelesen gehört.

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