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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2021

Leider wenig, nicht sonderliche realistische Handlung und kaum spürbare Emotionen

Dear Enemy
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Warum sind Enemy-to-Lover-Geschichten so fesselnd? Wenn ich diese Frage gestellt bekommen würden, dann könnte ich diese sehr leicht beantworten. Wegen den starken, gegensätzlichen Emotionen. In der Regel ...

Warum sind Enemy-to-Lover-Geschichten so fesselnd? Wenn ich diese Frage gestellt bekommen würden, dann könnte ich diese sehr leicht beantworten. Wegen den starken, gegensätzlichen Emotionen. In der Regel starten diese Bücher mit einer enormen Abneigung, die sich dann schließlich nach und nach auflöst, bis es sich in Liebe verwandelt. Bis dato waren solche Romane immer voller Leidenschaft – erst einem leidenschaftlichen Hass und dann einigen leidenschaftlichen Bettszenen. Es liegt die ganze Zeit ein Knistern in der Luft, das den Leser dazu bewegt immer weiterzulesen. Eine solche Geschichte hatte ich auch hier erwartet.

Als Autorin war mir Kristen Callihan bereits bekannt. Die „Game On“ und die „Idol“ Reihe haben mich vollkommen überzeugt und sobald hier ein neuer Teil erscheint, wandert er direkt auf meine Wunschliste. Ich mag hier die Atmosphäre, die sie schafft, die sympathischen Charaktere und die lockere Handlung. Es gibt eigentlich nie zu viel Drama oder unrealistische Wendungen. Genauso ging es mir zunächst bei „Dear Enemy“ auch. Die Handlung startet mit ein paar Wortgefechten, der Leser lernt zwei nette Hauptcharaktere kennen und braucht nicht viele Seiten, um in die Handlung einzutauchen. Delilah war mir hier eindeutig sympathischer als Macon. Bei Macons Charakter konnte ich sehr gut nachvollziehen, warum Delilah ihn nicht mochte. Er wirkt so überkandidelt und behandelt alle von oben herab. Alltägliche Aufgaben sind ihm zuwider und ich glaube, er wüsste noch nicht einmal, wie er sich selbst einen Kaffee zubereitet.

Nach ein Kapiteln treffen die beiden aufeinander. Da Delilahs Schwester Macon Geld gestohlen hat, soll Delilah ein Jahr lang als seine Assistentin sowie Köchin arbeiten. Eigentlich wollte sie zwar eine große Reise unternehmen, um weitere kulinarische Fähigkeiten zu erwerben, aber sie lässt sich auf den Deal ein. Hier fing es für mich an unrealistisch zu werden. Wenn ich vorher einen Catering-Dienst geleitet habe und dann große Zukunftspläne habe, würde ich diese dann einfach so auf Eis lesen, um für meinen Feind zu arbeiten. Das passte in meinen Augen nicht zu der sonstigen Darstellung der Hauptperson. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass so wirklich jemand handelt.

Danach habe ich erst einmal gerne weitergelesen. Das Buch ist wieder fesselnd geschrieben und ich war schon darauf gespannt, was Delilah davon überzeugen könnte, ihre Meinung zu Macon zu verändern. Hier werden auch einige Rückblenden zu ihrer Jugend eingeschoben, die noch einmal gut aufzeigen, wie es zu dieser Abneigung kam. Diese zeichnen ein schön rundes Bild der Charaktere. Die Abneigung konnte ich auch sehr gut nachempfinden. Delilah und Macon hassen sich wirklich leidenschaftlich. Leider waren der Wandel und auch die Verliebtheit kaum spürbar. Ich hatte keine Schmetterlinge im Bauch oder habe hier tatsächliche romantische Schwingungen wahrgenommen. Meine Erwartungen an eine Enemy-to-Lover-Geschichte wurden hier somit nicht erfüllt.

Insgesamt hat nach einem interessanten Start leider schnell die Spannung nachgelassen und die Handlung wurde etwas abstrus. Obwohl die Hauptcharaktere sympathisch sind, können sie dem Leser kaum Emotionen vermitteln, sodass es in Summe eine eher durchschnittliche Geschichte ist. Da bin ich eindeutig Besseres von der Autorin gewöhnt.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Ein schönes Hörbuch, das nur leider nicht an Redwood Love herankommt

Kissing in the Rain
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Meiner Meinung nach enthält die Redwood Trilogie mit die schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Die zwei Nachzügler-Teile sind auch nett, aber sie sind schon deutlich schwächer. Daher habe ...

Meiner Meinung nach enthält die Redwood Trilogie mit die schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Die zwei Nachzügler-Teile sind auch nett, aber sie sind schon deutlich schwächer. Daher habe ich mich sehr gefreut einen neuen Roman der Autorin kennenzulernen und hatte auf den Charm von Redwood gehofft. Tatsächlich gibt es sogar ein kleines Crossover und zwei Personen aus Redwood tauchen auch in „Kissing in the Rain“ auf. Leider ist es nur eine sehr kurze Szene.

Mit dem Roman lernen wir Camryn und Troy kennen. Beide erzählen ihre Sicht auf die Ereignisse vor. Mir hat es hier gut gefallen, dass wirklich beide Perspektiven dargestellt werden und der Leser so direkt alle Gefühlsveränderungen und Missverständnisse verstehen kann. Ansonsten wären mir die Beweggründe häufig nicht klar gewesen. Von daher war es hier gut, dass die Autorin diese Erzählperspektiven gewählt hat.

Camryn ist keine Hauptperson, die man auf den ersten Blick ins Herz schließt. Sie ist sehr rational und hat gelernt ihre Gefühle zu verbergen. Sie zeigt sich zu jeder Zeit gefasst und versucht sogar die ganzen Sticheleien ihrer Familie an sich abprallen zu lassen. Troy verfasst eine Liste mit Dingen, die Camryn ausprobieren soll, um wieder mehr Gefühle zu zeigen. Auf der einen Seite finde ich es süß, dass Troy so versucht eine andere Seite von Camryn zu entdecken, auf der anderen Seite finde ich es nicht richtig, was das Buch damit aussagt. Ist es nicht in Ordnung in sich gekehrt zu sein? Muss man sich ändern, um Liebe, einen guten Job sowie die Anerkennung der Familie verdient zu haben? Die Versuche Camryn zu ändern, gehen so weit, dass sogar eine Schwester ihre Garderobe entfernt, um sie dazu zu zwingen, buntere Klamotten zu tragen.

Troy ist ein Sunny Boy. Er ist mir so leicht gefallen ihn zu mögen. Seine Vergangenheit ist definitiv nicht leicht und hier werden auch einige Schatten angedeutet. Aus meiner Sicht hätte man hier noch mehr draus machen können, dann hätte die Geschichte noch mehr Tiefgang gehabt. Dies war etwas, was ich bei Redwood Love geliebt habe und was ich hier etwas vermisst habe – der Tiefgang. Hier werden keine komplexen Gefühle oder schwierige Themen beschrieben. Es ist alles relativ gradlinig und wenig überraschend.

Die Sprecherin Christiane Marx ist eine wundervolle Sprecherin, die es außergewöhnlich gut schafft, den unterschiedlichen Charakteren eigene Stimmen zu geben. Ich war davon begeistert, wie sie es schafft auch eine drei-jährige authentisch zu sprechen. Ihren Erzählungen konnte ich problemlos folgen und bei den Dialogen die verschiedenen Figuren leicht unterscheiden. Ich werde in jedem Fall gerne noch einmal ein Hörbuch von ihr hören.

Alles in allem war es ein schönes Hörbuch, das mich gut unterhalten hat und das ich sehr gerne gehört habe. Allerdings hatte ich nach Redwood Love höhere Erwartungen und wurde hier etwas enttäuscht. Ich werde aber gerne weiterhin zu Büchern der Autorin greifen.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Ein wichtiges Thema in einer schwächelnden Geschichte verpackt

Such a Fun Age
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Rassismus ist ein Thema, über das in letzter Zeit immer mehr gesprochen wird – zum Teil auch mit ganz unterschiedlichen Ansichten. Natürlich möchte ich hier auch niemanden verletzten und versuche die richtigen ...

Rassismus ist ein Thema, über das in letzter Zeit immer mehr gesprochen wird – zum Teil auch mit ganz unterschiedlichen Ansichten. Natürlich möchte ich hier auch niemanden verletzten und versuche die richtigen Worte oder Bezeichnungen zu finden, allerdings bin ich da auch nicht unfehlbar. Daher versuche ich mich auch über Romane weiterzubilden. Vor Kurzem hatte ich daher auch „Wie du mich siehst“ von Tahereh H. Mafi gelesen, was mich zum Denken angeregt und was auch die Messlatte für „Such a Fun Age“ sehr hochgelegt hat.

Mit den beiden weiblichen Hauptpersonen Alix und Emira, die die Geschichte erzählen, wurden zwei sehr gegensätzliche Charaktere gewählt. Alix ist weiß, wohlhabend und sehr privilegiert aufgewachsen. Als Kontrast zu ihr muss Emira ihr Geld zählen und ihren Weg im Leben noch finden. Ohne Zukunftsplan hat sie einen Babysitter Job bei Alix angenommen, durch den sie in einer unschönen Situation der Kindesentführung beschuldigt wird. Durch ihren Job ist es Alix gewohnt anderen Ratschläge zu geben und Gehör zu finden. Sie kann es nicht verstehen, dass Emira so wenig aus ihrem Leben macht und nicht mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit geht.

In meinen Augen wird die Rassismus Thematik zunächst nur am Rande behandelt. Es geht viel eher um die Beziehung der beiden Hauptpersonen, wie sie sich kennengelernt haben und wie sich Alix als Mutter macht. Dabei werden sehr viele alltägliche Szenen beschrieben und die Geschichte kommt nur langsam in Gang. Der Schreibstil ist so angenehm, dass mich die fehlende Handlung zunächst nicht sonderlich gestört hat. Nach etwa der Hälfte des Buches hatte ich jedoch immer noch das Gefühl keinen roten Faden gefunden zu haben. Da wurde ich langsam etwas ungeduldig. Die einzige Frage, die mich zum Weiterlesen bewegt hat, war, dass ich wissen wollte, wer eigentlich die gute oder schlechte Rolle in der Handlung hat. Das Ende kam dann ziemlich übereilt und passte nicht zu dem vorherigen langsamen Verlauf.

Gut fand ich, dass hier deutlich aufgezeigt wird, dass einem keiner vorschreiben kann, wie der richtige Umgang mit einer diskriminierenden Erfahrung ist. Jeder hat das Recht selbst zu entscheiden, wie er oder sie darauf reagieren möchte. Ich finde es auch in Ordnung, dass Emira hier ihre Geschichte nicht größer publik machen möchte, allerdings fand ich in anderen Situationen ihre Planlosigkeit sehr nervig. Ihr Charakter war mir zu facettenlos gestaltet. Gegenüber Alix geht sie komplett unter.

Insgesamt fand ich den Grundgedanken sowie die Thematik des Buches sehr spannend. Nach einigen Kapiteln lässt allerdings die Handlung zu wünschen übrig und die Charaktere könnten detaillierter ausgearbeitet werden. Ich hatte mir viel von dem Roman versprochen, aber wurde letztendlich davon enttäuscht. Es ist nett zu lesen, aber es gibt eindeutig bessere Bücher mit tiefgründigeren Gedanken.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Ein Lädchen-Roman mit etwas tiefgründiger Thematik

Everything We Had (Love and Trust 1)
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„Es gibt Menschen in meinem Leben, die mich lieben, die für mich da sind, die mich stärken. Aber wie viel kann ich ihnen erzählen? Ich möchte das Gewicht auf meiner Schulter abgeben. Es ist mein Schmerz, ...

„Es gibt Menschen in meinem Leben, die mich lieben, die für mich da sind, die mich stärken. Aber wie viel kann ich ihnen erzählen? Ich möchte das Gewicht auf meiner Schulter abgeben. Es ist mein Schmerz, niemand soll meinetwegen leiden. Meine Familie, meine Freunde… sie sollen sich keine Sorgen um mich machen. Sie sollen nicht weinen, nur weil ich es tue.“

In den letzten Jahren sind eine Lädchen-Romane erschienen. Solche Liebesromane, die im Titel eine Ladenbezeichnung haben wie „Der kleine Blumenladen am Stadtrand“ oder „Das Antiquariat am Fuße des Eifel Turms“. Diese Bücher haben in meinen Augen einen speziellen Ruf. Sie versprechen leichte Liebesromane, die einen zwar nicht sonderlich bewegen, aber zu einem gemütlichen Abend mit Kuschelsocken auf der Couch einladen. „Everything We Had“ wird zwar als New Adult Roman verkauft, aber in meinen Augen hätte er auch gut mit dem Titel „Das kleine Büchercafé in London“ veröffentlich werden können. Es ist ein seichter Liebesroman, der eigentlich auch kein jugendliches Publikum, sondern eher eine erwachsene Leserschaft anspricht.

Nachdem ich zunächst meine Erwartungen an das Buch überdenken und für mich das Buch neueinordnen musste, ist mir der Einstieg relativ leicht gefallen. Das Büchercafé, das hier beschrieben wird, klingt sehr gemütlich und die Backwaren sind so lecker skizziert, dass ich gerne auch einen solchen Cupcake gegessen hätte. Gerne hätte hier noch mehr von der Atmosphäre in London sowie der britischen Kultur einfließen können, aber das ist wohl eher eine nebensächliche Kritik.

Die Sprache ist einfach, aber ebenfalls angenehm. Der Schreibstil macht es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen. Insgesamt wird die Handlung aus Sicht der beiden Hauptpersonen Kate und Aidan erzählt. Diese bieten durch ihre Charaktereigenschaften einen schönen Kontrast und hier fand ich es sehr spannend zum Teil Situationen aus beiden Sichten zu erleben. Hier werden die Gedanken sowie die Motive der beiden sehr deutlich.

Kate wird bereits im Klappentext als eine Person beschrieben, die ein großes Päckchen zu tragen hat. Leider war mir bereits nach dem ersten Kapitel klar, worin ihr Problem liegt. Hier gab es für mich leider keine Überraschungen. Ihre anfänglichen Veränderungen werden auch authentisch beschrieben, allerdings ging mir diese plausible Entwicklung im Verlauf des Buches verloren. Hier übereilen sich die Ereignisse und ich glaube nicht, dass sich jemand dann plötzlich so schnell erholt. Auch fand ich schade, dass Kate eigentlich als verschlossene Person dargestellt wird, die dann jedoch keine Probleme hat jemand anderem zu vertrauen. Das war mir nicht schlüssig.

Den Charakter von Aidan fand ich da fast schon spannender. Sein bisheriges Leben war zwar nicht so dramatisch, aber dadurch nicht weniger aufregend. Von seiner Vergangenheit und seinem sozialen Umfeld hätte ich gerne noch mehr mitbekommen. Aus seiner Figur hätte man noch viel mehr herausholen können. Bei ihm war zwar auch eine Veränderung in seinen Einstellungen sowie Charakterzügen skizziert, allerdings hat der Leser hier keinerlei Anhaltspunkte bekommen, woher diese Veränderungen kommen. In meinen Augen ist bei beiden Figuren die Entwicklung sowie eine detaillierte Skizzierung aller Charaktereigenschaften zu kurz gekommen.

Insgesamt ist dieser Roman eine nette Lektüre. Er beinhaltet wenig bis gar keine Überraschungen und auch wenn eine Tiefgründigkeit durch die Probleme von Kate versprochen wird, bleibt es eher eine oberflächliche Geschichte. Für mich war es eine angenehme Liebesgeschichte, die mich jedoch nicht sonderlich bewegt hat.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Wie sich der Milliardär in eine Kellnerin verliebt

Something Pure
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Wer bereits ein paar Bücher von Kylie Scott gelesen hat, der weiß, dass sie einen Faible für erfolgreiche Geschäftsmänner sowie die Welt der Reichen hat. Auch hier wird dieses Szenario wieder bedient. ...

Wer bereits ein paar Bücher von Kylie Scott gelesen hat, der weiß, dass sie einen Faible für erfolgreiche Geschäftsmänner sowie die Welt der Reichen hat. Auch hier wird dieses Szenario wieder bedient. Alice arbeitet als Kellnerin, wodurch sie den Hilfskellner Beck kennenlernt. Sie lernen sich auf kleinen Dates nach ihren Schichten langsam kennen, als Beck zur Beerdigung seines Vaters gerufen wird. Da seine Familie in einem anderen Bundesstaat wohnt, bittet er Alice in zu begleiten. Was Alice bis dahin noch nicht weiß ist, dass Becks Familie steinreich und er selbst auch ein Milliardär ist.

Mir hat gerade der Einstieg in das Buch sowie das Kennenlernen der beiden gefallen. Es ist schon äußerst originell, wenn man versucht mit Jane Austen Zitaten versucht eine Frau zu verführen. Ich kann sagen, hier hat das ausgesprochen gut funktioniert, ohne kitschig oder abgedroschen zu wirken. Die Dialoge sind unterhaltsam und humorvoll geschrieben. So würde ich auch gerne jemanden kennenlernen. Da hätte ich mir sogar fast gewünscht, dass diese Phase in der normalen Welt noch ein bisschen länger gedauert hätte. Aber viel zu schnell tauchen die beiden ein in die Welt der Reichen.

Auch der weitere Roman zeichnet sich durch eine sehr angenehmen Schreibstil aus. Nicht ohne Grund konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es innerhalb eines Tages ausgelesen. Das amüsante Geplänkel zwischen Alice und Beck wird jedoch weniger, dafür treten andere Themen wie die großen Klassenunterschiede der beide in den Vordergrund. In meinen Augen hat sich hier Alice viel zu leicht in die Welt der Superreichen eingefügt. Ich hätte mir hier gerne noch mehr Gewissensbisse oder vielleicht sogar Abneigung gegenüber dem ganzen Konsum gewünscht.

Ansonsten hat mir das Spannungsgefüge von Becks Familie gefallen. Mit so viel Geld und so viel Ehrgeiz gehen manchmal die familiären Bindungen verloren. Das fand ich hier spannend gelöst und vor allem gab es hier sogar eine Entwicklung der Nebencharaktere. Von der Familie hätte ich gerne noch mehr gelesen und ich würde mir hier wünschen, dass die Autorin noch andere Familienmitglieder als Mittelpunkt für weitere Romane nutzen würde. Bis dato habe ich hierzu allerdings noch nichts in den Vorankündigungen gesehen.

Etwas enttäuscht war ich allerdings vom Ende des Romans. In meinen Augen passte dieser Abschluss nicht zum Rest des Buches. Hier wird das Tempo enorm gesteigert und meines Erachtens bleiben sich hier die Charaktere nicht mehr treu. Sie handeln anders als sie sonst im Verlauf der Geschichte gehandelt hätten. Das war für mich nicht ganz stimmig und hat einen unschönen Beigeschmack hinterlassen. Hier hätte etwas weniger Drama oder vielleicht zwei Kapitel mehr einen großen Unterschied gemacht.

Auch wenn die Idee für den Roman nicht neu ist, hat er mir dennoch gut gefallen. Der Schreibstil überzeugt wieder vollkommen, aber das Ende sowie die Klassenunterschiede hätten besser dargestellt werden können.

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