Eine wundertraurige Liebesgeschichte!
Das RosenhausIch möchte gerne so weit gehen und das Buch mit Ein ganzes halbes Jahr vergleichen, denn die Geschichte hat mich doch sehr an die von Jojo Moyes erinnert.
Ein Mann hat einen Arbeitsunfall, sitzt danach ...
Ich möchte gerne so weit gehen und das Buch mit Ein ganzes halbes Jahr vergleichen, denn die Geschichte hat mich doch sehr an die von Jojo Moyes erinnert.
Ein Mann hat einen Arbeitsunfall, sitzt danach im Rollstuhl und wird von einer Frau, in diesem Fall ist es seine Frau Lily, gepflegt, oder zumindest versucht sie es, denn Lilys Mann Liam ist ein richtiges Ekel und hält Lily auf Abstand, ist unerhört unfreundlich und abweisend. Immer wieder hieß es, das liege daran, dass Liam schon sehr früh selbstständig geworden ist und es jetzt nicht ertragen kann, von seiner Frau vorübergehend abhängig zu sein, und dass dieses widerliche Verhalten Lily gegenüber völlig normal sei. Und ich habe mich dann immer wieder gefragt: und wieso ist Liam dann bei allen anderen gut aufgelegt und zum Scherzen zumute? Auch das Wissen, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er wieder vollständig rehabilitiert ist, sollte Liam eigentlich beruhigen - und man könnte eigentlich auch meinen, dass es für Liam ja sogar ganz schön sein könnte, sich von seiner Frau beispielsweise verwöhnen zu lassen, während er so hilfsbedürftig ist. Aber nein, er hat Lily einfach nicht an sich herangelassen und ich hatte die ganze Zeit so das Gefühl, dass da mehr dahintersteckt, dass Liam sie vielleicht für irgendetwas bestrafen will ...
Von Lily war ich einerseits enttäuscht, dass sie sich das alles von Liam gefallen lassen hat, aber gleichzeitig habe ich sie dafür bewundert, dass sie so eine starke Persönlichkeit war, die nicht auf seine Spitzen eingegangen ist und so keinen Streit entstehen hat lassen. Das ist bei den Aussagen, die Liam manchmal geschoben hat, gar nicht so einfach. Ich hätte mich wahrscheinlich nicht so gut unter Kontrolle gehabt. - Das hat auch meine Vermutung bestätigt, dass er Lily für irgendwas büßen lassen wollte und sie der Meinung war, dass sie es wohl verdient hätte.
Dass hinter all diesem Verhalten eigentlich eine wahnsinnig große Traurigkeit und ganz viel Schmerz wegen einer Sache, die noch gar nicht so lange zurückliegt, steckt, konnte man als Leser schon erahnen. Aber was genau, und wie es schlussendlich offenbart wurde, war so berührend und herzzerreißend zu lesen, dass mir sogar die Tränen gekommen sind - und das will was heißen, denn das kommt bei mir wirklich nicht oft vor!
Das Ende habe ich geliebt! Also ich stehe ja generell auf Happy Ends - und ich denke, es ist auch okay, wenn ich das hier erwähne - wenn es allerdings allzu kitschig (und somit unglaubwürdig) wird, habe ich auch ein Problem damit. In diesem Fall war es aber schlicht und einfach wunderschön!