Cover-Bild Krass
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 26.01.2021
  • ISBN: 9783498045418
Martin Mosebach

Krass

Ralph Krass – so heißt ein verschwenderisch großzügiger Geschäftsmann, der Menschen mit kannibalischem Appetit verbraucht. Ist er unendlich reich oder nur ein Hochstapler, kalt berechnend, oder träumt er hemmungslos? Er will sich seine Gesellschaft kaufen, immer nur selbst der Schenkende sein. Als in Neapel Lidewine in seinen Kreis tritt – eben noch die Assistentin eines Zauberers, eine junge Abenteurerin –, bietet er ihr einen ungewöhnlichen Pakt an. Beobachtet wird das Ganze von seinem Sekretär, dem Pechvogel Dr. Jüngel, mit einem Blick voll Neid und Eifersucht. Aber erst nachdem die Gesellschaft von Herrn Krass durch einen Eklat auseinandergeflogen ist, gelingt es ihm, an seinem Zufluchtsort in der französischen Provinz, die Mosaiksteine des Geschehenen zu einem Bild zu ordnen – während Menschen wie der stumme Kuhhirte Toussaint, der Schuster Desfosses und Madame Lemoine mit ihren Wellensittichen ihm eine Ahnung davon vermitteln, wie alles mit allem rätselhaft zusammenhängt.

«Krass», dieser atmosphärische, bildstarke Roman über das, was das Verstreichen von Zeit mit Menschen tut, ist zugleich Liebesroman und Geschichte über Verlust und magisches Wiederfinden – manchmal aufgehellt durch leisen Humor, aber vor allem dunkel und in dieser Dunkelheit ergreifend schön. Eine große Erzählung, die den Bogen von Neapel über Frankreich bis nach Kairo schlägt, und eines der fesselndsten, ja überraschendsten Bücher, die Martin Mosebach bisher geschrieben hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Einfach nur Krass!

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Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen ...

Buchtitel und Name des Protagonisten ist Programm! Ein grober Klotz, unhöflich, nach der Devise lebend „Hoppla, jetzt komm‘ ich!“ – und dazu dabei Erfolg habend. Ein Roman, der einen immer wieder in Erstaunen versetzt, die Entwicklung ist einfach nicht zu erwarten und was im ersten Kapitel passiert lässt keinen Rückschluss auf die weiteren zwei Kapitel zu. In schon bekannter Manier lässt Mosebach seiner opulenten Fabulierkunst freien Lauf und konstruiert fein verschlungene Sätze, die einen kaum zu Atem kommen lassen. Durchhaltevermögen ist gefragt. Ob die Handlung noch in Neapel spielt oder sich inzwischen nach Frankreich oder Kairo verlagert hat, spielt nicht die entscheidende Rolle. Auch ist die Handlung selbst im Grunde genommen nicht wichtig. Interessant ist einfach das Verhalten von Krass und seine Wirkung auf seine mehr oder weniger blassen Entourage. Peinlichkeiten werden nicht ausgelassen, langweilig wird es nie. Neben Krass strahlt nur Lidewine Lebendigkeit aus und bewahrt sich eine gewisse Unabhängigkeit, auch von dem großzügigen und narzisstischen Krass. Hier ist auch der Bezug zum Titelbild: die Bachstelze, deren Bildnis sich im Teich widerspiegelt. Zum Narren halten oder genarrt werden - das eigene Spiegelbild täuscht zuweilen. Täuscht auch der Roman? Nein, auch wenn man sich zuweilen in die Irre geführt fühlt bleibt ein interessanter, selbstsicherer Roman, dem man sich mit einer gewissen Gelassenheit nähern und einfach Mosebachs Schreibkunst genießen sollte.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Erzählerisch eine Wucht!

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Dieser Roman ist etwas Einzigartiges, eine literarische Kunst, die sich vielfältiger sprachlicher und stilistischer Mittel bedient!

Der Geschäftsmann Ralph Krass ist hier die Hauptfigur, die mit Geld ...

Dieser Roman ist etwas Einzigartiges, eine literarische Kunst, die sich vielfältiger sprachlicher und stilistischer Mittel bedient!

Der Geschäftsmann Ralph Krass ist hier die Hauptfigur, die mit Geld jeden um den Finger wickeln und manipulieren will. Er will sich seine Gesellschaft kaufen. In Neapel trifft er dann auf Lidewine, eine ehemalige Assistentin eines Zauberers, die er dann auch in seiner Gesellschaft aufnimmt und mit ihr einen Pakt schließt. Der Assistent Matthias Jüngel ist dafür zuständig, alles für Krass perfekt zu organisieren, sodass nichts schief läuft. Krass` Gesellschaft geht nach einem Eklat zu Bruch und er flüchtet nach Neapel.

Meinung:

Das Buch ist unglaublich vielseitig. Es teilt sich in drei Teile auf, die sich alle stilistisch voneinander unterscheiden. Während wir im ersten Teil aus der Sicht eines allwissenden Erzählers Krass und Jüngel näher kennenlernen, ist der zweite Teil in der ersten Person geschrieben, da es sich um Tagebucheinträge vom Assistenten von Krass handelt. Er will sich in Frankreich eine Auszeit nehmen und über das Geschehene und die Gründe für den Ausgang reflektieren.

Im dritten Teil treffen Lidewine, Jüngel und Krass wieder zusammen, und zwar viele Jahre später. Der dritte Teil bildet den perfekten runden Abschluss, da es an den ersten Teil anschließt. Den Aufbau fand ich somit sehr gelungen und jeder Teil ist an sich ein Meisterwerk und künstlerisch großartig gestaltet.

Die Sprache ist ebenfalls sehr künstlerisch. Ich musste langsam und aufmerksam lesen, um alles zu verstehen und diese tolle Ausdrucksfähigkeit zu genießen. Die Atmosphäre ist einzigartig und die verschiedenen Schauplätze haben dies nur verstärkt. Wir sind in Neapel, Frankreich und Kairo, nehmen verschiedene Perspektiven ein und lernen außergewöhnliche Figuren und deren Eigenschaften kennen.

Mir haben die detaillierten Beschreibungen der Orte und Menschen sehr gut gefallen. Die Figuren sind nämlich sehr gut gezeichnet worden. Manipulationen und dem Einfluss der Zeit werden in diesem Roman eine große Bedeutung beigemessen.

Fazit:

Dieses Buch ist etwas Besonderes, erzählerisch und literarisch eine Wucht. Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, um seine Vielfalt und Raffinesse zu erkennen und genießen. Definitiv hebt es sich von anderen Büchern ab!

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Verführt durch Geld und angestachelt

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Für mich ist Martin Mosebach, einer DER Gegenwartsautoren überhaupt. Ein Könner seines Fachs, kaum einer spielt so gut mit der Sprache und offenbart uns damit was Literatur sprachgewaltig bei uns als Leser ...

Für mich ist Martin Mosebach, einer DER Gegenwartsautoren überhaupt. Ein Könner seines Fachs, kaum einer spielt so gut mit der Sprache und offenbart uns damit was Literatur sprachgewaltig bei uns als Leser auslösen kann.
Sein neustes Werk heißt nicht nur „Krass“ sondern offenbart auch krasses, wobei hier eigentlich eine Person im Roman gemeint ist: Krass, der Waffenhändler. Wir betrachten das Szenario aus der Brille des Dr. Jüngel. Ihn engagiert Krass als begleitende Reiseleitung nach Neapel, ein sonst arbeitsloser Kunsthistoriker. Dann wird noch eine Escortdame hinzugenommen, die aber den widersinnigen Auftrag hat mit niemandem auf dieser Reise zu schlafen. Der Roman knistert förmlich vor sich hin, nach jeder Seite denkt man und nun geschieht was ungeheuerliches und ….es bleibt aus….
Was sich zu Beginn noch als teuflische Verführung gibt, endet im Gegenteil. Dr. Jüngel wird bis 18 Jahre später noch beeinflusst sein von seiner Begegnung und Verbandelung mit Krass, der es wiederum nicht überlebt.
Wer diesen Roman zur Hand nimmt, tut dies für gute Prosa und wird es lieben. Hier werden Abgründe des Geldes und Verwirrungen der Seelen aufgezeigt. Kantige Sätze treffen ins Schwarze wie fliegende Pfeile. Mir hat der Roman äußerst gut gefallen. Eine Leseempfehlung für alle die mehr als 500 Seiten gute Literatur vertragen!

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Veröffentlicht am 26.01.2021

Meisterwerk

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An dem neuen Roman des Büchnerpreisträgers Martin Mosebach ist schon das Cover in Rot und dem gespiegelten Vogel auffällig.So wird man magisch vom Buch angezogen. Martin Mosebachs opulenter Schreibstil ...

An dem neuen Roman des Büchnerpreisträgers Martin Mosebach ist schon das Cover in Rot und dem gespiegelten Vogel auffällig.So wird man magisch vom Buch angezogen. Martin Mosebachs opulenter Schreibstil ist auch in „Krass“ voll und ganz da. Für genießerische Leser ist das ein Leckerbissen.
Der Roman handelt in verschiedenen Orten. Zuerst Neapel, da ist der Ausflug nach Capri eine besondere Passage. Danach Frankreich. Später dann Kairo.
Mosebach war selbst in diesen Orten und seine Beschreibungen sind exquisit.

Auffällig sind die Charaktere der Figuren.Der titelgebende Geschäftsmann Ralph Krass ist undurchschaubar. Seine Geschäfte sind vielleicht zweifelhaft. Er hat einen Tross an Angestellten und Leute, die er aushält dabei.
Eine wichtige Figur ist sein Angestellter Matthias Jüngel.
Dann die Belgerin Lidewine, die einem Zauberkünstler namens Harry Reno assistierte und dann zu Krass stößt.

Überraschenderweise wechselt der Roman im zweiten Teil zum Erzählen in der ersten Person. Das gibt dem ganzen noch einmal eine andere Note.
Es folgt noch ein dritter Teil, über den ich hier aber noch nichts verraten möchte.

Krass ist ein Meisterwerk!

Veröffentlicht am 24.01.2021

Literatur vom Feinsten, hier erfährt man sie

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Krass, Ralph Krass, das ist der Protagonist dieser Geschichte, eine imposante Erscheinung, gewaltig in seiner Souveränität jeder nur erdenklichen Situation gegenüber, von einem Selbstbewusstsein und einer ...

Krass, Ralph Krass, das ist der Protagonist dieser Geschichte, eine imposante Erscheinung, gewaltig in seiner Souveränität jeder nur erdenklichen Situation gegenüber, von einem Selbstbewusstsein und einer Selbstgefälligkeit getragen, die jedes Aufflackern von Zweifel und Wiederspruch in der um ihn gescharrten Gruppe im Keim erstickt. Und genau so will der große Krass das auch haben, denn so ist die Manipulation seines Gegenüberes, darauf läuft es letztendlich immer wieder hinaus, beschlossene Sache. Die Geschichte dieses Mannes, dieser ausschließlich vom eigenen Hochstaplertum getragenen Person, fasziniert und man erlebt, er kommt sehr sehr lange damit durch.
Krass ist schon die treibende Kraft dieses Romans. Wobei, da gibt es noch den schwächlichen Dr. Jüngel, der stehts unterwürfig, für das ganze Drumherum zuständig ist, damit alles glänzt und glitzert und so den Weg bereitet, für den Chef und seine Auftritte. Auch er hat seinen Part in diesem Spiel. Und natürlich gibt es da auch ordentlich Bewegung im Geschehen. Es geht rauf, dann sehr weit runter und am Ende ist in gewisser Weise alles wieder gut und auf Anfang gesetzt.
Ein absolut faszinierendes, mit meisterhafter Bildsprache geschaffenes Stück Literatur, das uns hier geboten wird, mit viel Emotion und Zerrissenheit gespickt. Und über allem steht sie, die Macht, die so verführerisch sein kann und zu so viel Erschreckendem führt, bei uns Menschen.

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