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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Neuauflage

SØG. Dunkel liegt die See
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Neuauflage des Romans „Axtschiff“
Ich mochte schon die Oxen-Krimis des Autors sehr gerne, deshalb habe ich auch hier gerne zugegriffen. Nina Portland und ihre Familie waren mir gleich sympathisch. Der ...

Neuauflage des Romans „Axtschiff“
Ich mochte schon die Oxen-Krimis des Autors sehr gerne, deshalb habe ich auch hier gerne zugegriffen. Nina Portland und ihre Familie waren mir gleich sympathisch. Der Fall war vertrackt und anfangs sehr geheimnisvoll aufgezogen, was für Spannung sorgte, beziehungsweise dazu, dass man immer weiterlesen wollte, bis man wusste, was 1993 denn überhaupt geschehen ist.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: Ninas Suche nach Romaniuk und der Teil als sie von mächtigen Männern als Köder benutzt wird. Im zweiten Teil muss man sehr genau mitlesen, damit man sich in den vielen Namen und Geheimdiensten nicht verliert. Aber kleine private Ereignisse in Ninas Leben nehmen das Tempo manchmal etwas heraus, so dass man sich als Leser wieder sammeln kann.
Nina macht einiges durch, manchmal kam sie mir ein wenig zu überzeichnet vor. Die Schilderungen der dänischen Küste haben mir aber sehr gut gefallen.
Sog – Dunkel liegt die See ist der Auftakt einer Trilogie. Der zweite Band „Sog – Schwarzer Himmel“ erscheint bereits im November 2021.
Fazit: die Oxen-Krimis wirkten für mich etwas „reifer“, was allerdings auch daran liegen kann, dass Sog bereits im Jahr 2004 spielt und so manche Dinge schon etwas überholt sind.

Veröffentlicht am 25.05.2021

Hohes Niveau

Der Friedhof der vergessenen Bücher
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Viele Geschichten – ein Ort. Carlos Ruiz Zafons Leidenschaft für Barcelona wird auch in diesem Werk wieder gehuldigt.
Die Geschichten sind unterschiedlich lang, spielen in verschiedenen Zeitaltern, aber ...

Viele Geschichten – ein Ort. Carlos Ruiz Zafons Leidenschaft für Barcelona wird auch in diesem Werk wieder gehuldigt.
Die Geschichten sind unterschiedlich lang, spielen in verschiedenen Zeitaltern, aber eins ist allen gleich: der Handlungsort ist Barcelona. Von der zweiseitigen Erzählung bis hin zur Geschichte, die sich über mehrere Kapitel erstreckt,
Allerdings hat mich der Ich-Erzähler in den Geschichten ein wenig verwirrt. Ich habe immer Zusammenhänge gesucht, wo es doch keine gab. In „Der Friedhof der vergessenen Bücher“ treffen wir jedoch auf viele bekannte Gesichter. Sei es aus der Kunstgeschichte oder aus der Tetralogie um die verborgene Bibliothek. Zafon vertieft seine Geschichte, stellt Anfänge dar und verdichtet diese. Zudem gibt es weitere seiner Kurzgeschichten, die teilweise noch nie veröffentlicht wurden.
Besonders gut gefallen haben mir „Blanca und der Abschied“ sowie „Die Frau aus Dunst“ und „Apokalypse in zwei Minuten“. Hier steht die Liebe im Vordergrund, was ich besonders bei Blanca total zauberhaft fand. Auch die Story um Gaudi hatte es mir besonders angetan, auch wenn diese etwas geheimnisvoll endet und man eigentlich nicht erfährt, was genau passiert ist.
Fazit: Erzählerisch wieder auf sehr hohem Niveau, für echte Fans des leider verstorbenen Schriftstellers.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Einstiegsband

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Tabby ist anders.

Das Buch startet eher gemächlich, aber schön. Tabby, die mit ihrer Mutter scheinbar auf der Flucht ist. Nur wovor – das weiß sie nicht. Ihr Leben ändert sich als sie in die Schwimmschule ...

Tabby ist anders.

Das Buch startet eher gemächlich, aber schön. Tabby, die mit ihrer Mutter scheinbar auf der Flucht ist. Nur wovor – das weiß sie nicht. Ihr Leben ändert sich als sie in die Schwimmschule kommt. Erst ab da nimmt das Buch langsam an Fahrt auf. Allerdings wird vieles wiederholt und für mich trat die Handlung massiv auf der Stelle. Gefühlt ging Tabby ständig schwimmen, essen und es ging einfach nicht weiter. Dafür war dann das Ende viel zu schnell da. Ab ca. 100 Seiten vor Schluss wird das Buch nämlich erst so richtig rasant und spannend, nur um dann schon zu Ende zu sein. Erst kurz vor Schluss wird auch klar, dass die Trilogie als Klima-Thriller angelegt ist. Minimale Hinweise gibt es zwar im Buch, aber die sind wirklich kaum zu erkennen.
Dark blue rising ist mein erstes Buch der Autorin Teri Terry und ich mochte ihren Schreibstil sehr gerne. Dass das Buch eher auf Jugendliche abzielt hat der Lesefreude keinen Abbruch getan, auch ich als Erwachsene konnte dem Buch viel abgewinnen, auch wenn mich die Naivität der Protagonistin manchmal etwas genervt hat. Auch mit 16 sollte man nicht jede Tablette schlucken, die einem überreicht wird.
Dark blue rising empfinde ich als Einstieg in die Trilogie, als Kennenlernen der Charaktere. Denn viel von der Handlung ist rätselhaft und es wird fast gar nichts aufgeklärt.
Mit „Dark Sky Burning“ geht das Abenteuer dann im Frühjahr 2022 weiter und ich freue mich schon darauf.
Fazit: wenn man es aushält sollte man wohl warten, bis alle 3 Bände der Trilogie erschienen sind und diese dann hintereinander weg lesen. Denn das Buch ist mit dem Ende noch lange nicht fertig erzählt.



Veröffentlicht am 02.05.2021

Eine Reise, die alles verändert

Norman Foremans Weg zum Ruhm
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Norman Foreman und sein Freund Jax haben einen großen Traum: gemeinsam am Edinburgh Fringe Festival teilnehmen. Doch dann stirbt Jax und Norman muss diesen Weg alleine gehen. In Leonard, dem Arbeitskollegen ...

Norman Foreman und sein Freund Jax haben einen großen Traum: gemeinsam am Edinburgh Fringe Festival teilnehmen. Doch dann stirbt Jax und Norman muss diesen Weg alleine gehen. In Leonard, dem Arbeitskollegen seiner Mutter findet er einen Unterstützer. Doch Leonard ist schon über 80 – hat er noch das Zeug, dem 12-Jährigen zum Gelingen seines Traums zu verhelfen?
Man muss sich erst ein wenig einlesen in das Buch. Anfangs fand ich es ein wenig schwierig, aber das geht mir bei britischen Büchern meistens so. Das Buch beginnt mit dem Kennenlernen der beiden unterschiedlichen Jungs. Norman, der mit seiner Schuppenflechte als Außenseiter gilt und Jax, der Coole, der Norman einfach mitreißt. Jax‘ Tod wird fast ein wenig nüchtern beschrieben, die Trauer von Norman konnte man hingegen sehr gut nachvollziehen. Auch die Hilflosigkeit der Mutter, Norman aus seinem Loch wieder herauszubekommen.
Der dritte Teil widmet sich der Fahrt nach Edinburgh und der Suche nach Normans Vater. Hier besticht vor allem Leonard. Den mochte ich von den Protagonisten überhaupt am liebsten.
Was die drei auf ihrer Reise in den Norden so erleben ist teilweise recht skurril. Teilweise aber auch zauberhaft. Das Ende ist ein wenig hektisch, aber sehr passend. Einen anderen Ausgang hätte man sich als Leser nicht wünschen können.
Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss und das einen dann mit vielen kleinen Dingen überrascht, über die es sich nachzudenken lohnt.

Veröffentlicht am 23.04.2021

Nachkriegskrimi

Verlorene Engel
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Max Heller hat einen schweren Fall zu lösen: beinahe täglich werden in Dresden Frauen überfallen und vergewaltigt. Verdächtige gibt es einige, aber keinem kann man etwas nachweisen.
Seit dem letzten Fall ...

Max Heller hat einen schweren Fall zu lösen: beinahe täglich werden in Dresden Frauen überfallen und vergewaltigt. Verdächtige gibt es einige, aber keinem kann man etwas nachweisen.
Seit dem letzten Fall sind einige Monate vergangen. Hellers sind immer noch im Osten. Die Anerkennung seiner Dienststelle überrascht Heller, und auch privat hat er ganz schön zu kämpfen. Seine Tochter Anni wird schwierig und macht ihren Eltern massiv zu schaffen. Die Balance zwischen Kriminalfall und Privatleben ist Goldammer sehr gut gelungen. Kurze, aber knackige Kapitel machen das Buch sehr schnell lesbar.
Auch der Fall ist sehr interessant. Vor allem, weil alle Beteiligten mauern und jeder etwas zu verbergen hat. So kommen Heller und seine Kollegen kaum von der Stelle, was an wenigen Stellen dann leider etwas zäh wirkte. Auf einmal nimmt der Fall dann aber Fahrt auf und von da an kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Goldammers Charaktere wirken authentisch und glaubhaft. Auch die Tatsache, dass es so viele Verdächtige gab und man keine Chance hatte zu erraten, wer denn nun der Täter sein könnte, hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Der nunmehr schon 6. Fall für den Nachkriegskommissar ist wieder sehr gelungen.