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Veröffentlicht am 28.05.2021

Späte Rache bringt Fährmann Schiebschick in Lebensgefahr

Verfehlt
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"So lange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)
Beim alljährlichen Spreewaldfest sind diesmal Klaudia Wagner und ihr Team eingeteilt. Mit mehr als kleine ...

"So lange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)
Beim alljährlichen Spreewaldfest sind diesmal Klaudia Wagner und ihr Team eingeteilt. Mit mehr als kleine Streitigkeiten und Betrunkene hatten sie zum Glück bisher nicht zu tun. Doch dann fällt der diesjährige Schützenkönig Feilke während des Korsos ins Hafenbecken. Erst als man in aus dem Wasser zieht, entdecken sie das Wurfmesser in seiner Brust. Der Schock für Klaudia ist groß, als wenig später ihr alter Freund Schiebschick erst von einem Messer verfehlt und dann kurz danach mit einem Messer niedergestochen wird. Mehr als die Beschreibung von einem Täter in Gurkenkostüm haben sie leider nicht. Wer wollte Schiebschick etwas antun und welche Verbindung gibt es zu Ulf Feilke? Während der alte Mann im Koma liegt, versuchen sie alles, um mehr über Hintergründe und Motiv herauszufinden.


Meine Meinung:
Schon das Cover stimmt mich sofort in die Spreewaldregion ein. Und so ist es kein Wunder, das ich unverzüglich Bilder im Kopf habe, als ich die ersten Seiten lese. Bisher kenne ich alle Bücher dieser Reihe um Klaudia Wagner aus dem Spreewald. Normalerweise sind die Fälle immer in sich abgeschlossen, allerdings was das Privatleben der Ermittler betrifft, erfährt man deutlich mehr, wenn man die Reihe von Anfang an kennt. Der Prolog offenbart eine Vergewaltigung, die vor vielen Jahren ebenfalls beim Spreewaldfest stattgefunden hat. Zudem ist es ein besonders interessanter Fall, da es um den alten Kahnführer Schiebschick geht, der mir im Laufe der Reihe ans Herz gewachsen ist. Für mich ist es unvorstellbar, dass er ein Täter sein soll, an dem sich womöglich jemand rächt, für eine Tat, die viele Jahre zurückliegt. Klaudia ist sich ebenfalls nicht mehr so sicher, dass Schiebschick in seiner Vergangenheit möglicherweise doch etwas getan, von dem sie bisher nichts weiß. Gerade mit seiner herzlichen und fürsorglichen Art kann ich ihm mir jedenfalls nicht als Täter vorstellen. Klaudia hat zudem noch weiteren beruflichen Stress, da sie ihren Chef PH ersetzen muss, der gerade im Urlaub am Nordkap verweilt. Allerdings passt es ihr gar nicht, dass ausgerechnet Mark Meinert vom LKA nun die Leitung in diesem Fall übernimmt. Doch hängen die beiden Fälle wirklich zusammen? Wieder einmal gefällt mir die Mischung von Privatleben und Kriminalfall sehr gut. Besonders da sich inzwischen alle Ermittler recht positiv entwickelt haben. So ist es erfreulich, das Thangs Ehe wieder in Ordnung ist und er demnächst Vater wird und Uwe endlich eine neue Partnerin gefunden hat. Allerdings fühlt er sich durch seine besondere Lage als alleinerziehender Vater schon ein wenig wie ein zweitklassiger Polizist, was ich durchaus verstehen kann. So ist es kein Wunder, das er sich diesmal selbst in eine brenzlige Lage manövriert, um mehr Anerkennung zu erhalten. Lustig dagegen finde Uwes Partnerin Tanja, deren Art seine Töchter nicht leiden können, was ich gut nachempfinden kann. Dagegen habe ich von Kollege Peter Demel nichts anderes erwartet, als das er etwas angefressen ist, weil ausgerechnet Klaudia die Vertretung für PH machen darf und nicht er. Allerdings empfinde ich ihn diesmal deutlich freundlicher als sonst. Alle diese Charaktere tragen dazu bei, dass es bei dieser Reihe nicht langweilig wird, da Kriminalfall und Privatleben sehr harmonisch ineinanderfließen. Ich jedenfalls kann die Spreewaldreihe definitiv empfehlen, die schon alleine wegen des schönen Lokalkolorits einzigartig ist. Deshalb gibt es von mir wieder 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Nichts ist schlimmer, als eine Welt ohne Liebe

Empatiana
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"Sobald ich zu einer Sache gezwungen werde, bin ich jeder Verantwortung enthoben, denn mein Wille wurde ausgeschaltet." (Luise Baer)
Durch ein verheerendes Feuer wurden viele Menschen getötet und die Erde ...

"Sobald ich zu einer Sache gezwungen werde, bin ich jeder Verantwortung enthoben, denn mein Wille wurde ausgeschaltet." (Luise Baer)
Durch ein verheerendes Feuer wurden viele Menschen getötet und die Erde vernichtet. Nur ein kleiner Teil von ihnen lebt in einem streng reglementierten Königreich Monarid, mit festen Strukturen. Jede Aufgaben und jegliches Leben wird von der Königin bestimmt. Eine von ihnen ist Lara, die allein schon durch ihre seltenen roten Haare auffällt. Wegen dieser Einzigartigkeit wird sie von vielen verachtet und verspottet. Auch unter dem Verlust ihrer Freundin Jenna leidet sie noch immer, sie hat man eines Tages abgeholt. Wohin sie und ihre Familie kam, weiß niemand. Auf dem Weg zur Arbeit lernt sie Lennox kennen und verliebt sich in ihn. Allmählich muss sie jedoch erkennen, dass er nicht anders ist wie alle anderen. Als dann ihr größter Traum zerplatzt, ist sie zunächst enttäuscht. Doch dann versucht sie ihr Bestes und entdeckt dabei ein entsetzliches Geheimnis. Irgendwann gibt es für Lara und ihre Familie nur noch einen Ausweg um nicht getrennt zu werden.

Meine Meinung:
Der Klappentext und die Leseprobe haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Eigentlich bin ich kein Freund von fiktiven, dystopischen Büchern, doch die Geschichte von Lara hat mich sofort angesprochen. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, emotional und ich kurze Kapitel eingeteilt. Einmal begonnen lässt einen die Geschichte nicht mehr los. Dabei sollte es eigentlich in Band eins um die Brautsuche des Prinzen gehen. Leider blieb die am Ende auf der Strecke, da die anderen Themen einfach wichtiger waren. Schade ich hätte gern gewusste wer der Prinz ist. Doch auch so ist der erste Band der Trilogie ein wirkliches Abenteuer. Erschreckend ist besonders dieses abgeschottete Königreich Monarid mit einer extrem dominanten Herrscherin. Dabei bin ich vor allem entsetzt über die Gefühlskälte der Menschen, die sie als Regel vorgegeben hat. Zwar blitzen mitunter doch welche durch, allerdings eher unbewusst oder wenn dann, weil man es bezweckt. Dass sie die Menschen in ihrem Reich so manipulieren und beeinflussen kann, ist wirklich beängstigend. Das dabei Lara mit ihrer besonderen Haarfarbe auffällt, ist schon außergewöhnlich. Doch schlimmer ist noch wie sie von den Mitmenschen missachtet und gemobbt wird. Ebenso sonderbar finde ich die Art wie man den Menschen ihre Arbeitsstellen oder ihre Ehepartner zuteilt. Das hierbei ebenfalls die Königin das letzte Wort hat, zeigt wie zwanghaft dieses Reich ist. Natürlich denke alle das es nur zu ihrem besten ist. Jedoch das es außerhalb des Königreichs weitere Geheimnisse gibt, das ahnt nur ein kleiner verschworener Kreis. Die Geschichte dieses Königreichs, so mysteriös es ist, konnte ich mir gut vorstellen. Jedoch das man jegliche Gefühle nur noch, wenn überhaupt zu Hause zeigen darf, ist schon schockierend. Linda Dantony sieht hier in ihrer Trilogie eine wahrlich recht beklemmende Zukunft voraus. Selbst die meisten Charaktere bleiben hier recht gefühlskalt. Lediglich mit Lara und ihrer Familie zeigt sie, das die Gefühle nicht alle verloren gegangen sind. Sie sind außerdem fast die einzigen die bei mir durch ihre Sympathie hängen geblieben sind. Bei Lennox dagegen bin ich noch sehr zwiegespalten. Einerseits fand ich ihn nett und toll, wurde dann allerdings wieder eines Besseren belehrt. Am meisten jedoch enttäuschte mich Laras Kollege Jakob, der sich immer mehr zu einem total fiesen Kerl entwickelt. Monarid selbst erscheint mir wie eine Diktatur mit Überwachungsstaat. Nicht gefallen hat mir der fiese Cliffhanger am Ende des Buchs, bei dem ich quasi genötigt werde das nächste Buch zu lesen. Den schließlich will ich ja wissen, wie es weitergeht. Trotzdem eine Story die mich voll in den Bann gezogen hat und der ich gern 5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Auf den Spuren von verborgenen Geheimnissen und Gemälden

Bernsteinsommer
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"Wahre Freunde sind wie ein Leuchtturm. Er schenkt Geborgenheit, wenn man in seiner Nähe ist und in der Ferne ein Licht." (Nicole Oesterwind)
Das Leben könnte so schön sein, denkt sich Christina. Mit ihrem ...

"Wahre Freunde sind wie ein Leuchtturm. Er schenkt Geborgenheit, wenn man in seiner Nähe ist und in der Ferne ein Licht." (Nicole Oesterwind)
Das Leben könnte so schön sein, denkt sich Christina. Mit ihrem Frankfurter Café, das mit Papas schönsten Bilder dekoriert ist, hat sie sich ihren Traum erfüllt. Wäre da nicht ihre baldige Scheidung und die stetig fortschreitende Alzheimererkrankung ihres Vaters, die ihm jede Lust zum Malen genommen hat. Außerdem belastet Christina und ihre Mutter sehr, dass er immer mehr in seine eigene Welt verschwindet. Als er eines Tages doch wieder nach seinen Malutensilien fragt, erscheint es ihnen wie ein Licht am Horizont. Bei der Suche entdeckt Christina einige alte Gemälde, die nicht von ihrem Vater stammen. Magisch angezogen von den malerischen Bildern Rügens, beschließt sie kurzfristig einen Urlaub dort zu verbringen, um auf die Suche nach der Künstlerin zu gehen. Wäre da nur nicht die Sehnsucht nach Lukas ihre ganz neu gewonnen Liebe. Jedoch auf der Suche nach der Vergangenheit findet sie nicht nur Neues über ihre Familie heraus und Antworten auf ihre Fragen, sondern jede Menge neue Freundschaften.

Meine Meinung:
Magisch angezogen von dem neuerlichen bezaubernden Cover, habe ich mich auf das neuste Buch von Anne Barns gefreut. Schon bei den ersten Seiten stellt sich bei mir wieder ein Wohlgefühl ein, das ich nur bei den Büchern dieser Autorin so erlebe. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr lebhaft, mitfühlend, emotional und unterhaltsam, sodass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen kann. Gerade jetzt in dieser Zeit hat es mich gefreut, dass ich mit dieser Geschichte ein bisschen Urlaub an der Ostsee machen konnte. Dazu verhilft natürlich wieder einmal ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren auf Rügen, die ich schon von anderen Büchern der Autorin kenne. Doch erst einmal zu Christina, den das Schicksal ihres Vaters mit der Alzheimer Erkrankung hat mich tief bewegt. Ich konnte mich förmlich in ihre belastende Situation hineinversetzen und bin gleichzeitig erstaunt, wie gut die Familie das Ganze meistert. Die guten Recherchen haben wieder einmal gezeigt, dass die Autorin hier ein sehr glaubwürdiges Krankheitsbild zu Papier gebracht hat. Und selbst die Einblicke auf Rügen und Hiddensee haben bei mir wieder Bilder von unserem damaligen Urlaub hervorgezaubert. Ich muss sagen, dass ausgerechnet ein Wasserrohrbruch Christinas Urlaubspläne schneller vorantreibt war wirklich eine gute Idee. Am meisten jedoch hat mich wieder einmal die herzliche Art gefreut, mit der sie von ihrer Tante Thea und ihren Freunden empfangen wird. Wie schon in den vorherigen Büchern wird Christina schnell im Kreis der Rügener Ludwig, Oma Annie, Pia, Katharina und Jana aufgenommen. Die traumhafte Landschaft mit Meer, Strand, Leuchttürme und Bernstein lässt sie sofort dahinschmelzen. Das ausgerechnet ein Abstecher zur malerischen Künstlerinsel Hiddensee dann ein Geheimnis lüftet, damit hatte nicht mal Christina gerechnet. Schön wäre es gewesen, wenn die Geschichte aus der Vergangenheit vielleicht noch ein bisschen ausführlicher und spektakulärer gewesen wäre. Natürlich kommt die Liebe zu Lukas, dem ehemaligen Auszubildenden ihres Vaters, den sie durch Zufall wieder gesehen hat, hier ebenfalls nicht zu kurz. Und wie in allen Büchern der Autorin dürfen natürlich hier nicht die besten Rezepte der Geschichte zum Nachbacken fehlen, die man am Ende des Buchs finden kann. Das dabei Theas sommerliche Christstollen schon auf ein weiteres Buch auf Rügen hinweist, freut mich umso mehr. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die Sehnsucht nach Urlaub, Liebe und Freundschaft haben.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Auf der Suche nach Fabio und der Vergangenheit Irenas

Der Bruder
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"Er hat in seiner Karriere vieles gesehen. Er weiß, dass der Mensch zu allem fähig ist, zu viel mehr, als sich ein normaler Verstand vorstellen kann." (Buchauszug)
Viele Jahre ist es her, das Rechtsmedizinerin ...

"Er hat in seiner Karriere vieles gesehen. Er weiß, dass der Mensch zu allem fähig ist, zu viel mehr, als sich ein normaler Verstand vorstellen kann." (Buchauszug)
Viele Jahre ist es her, das Rechtsmedizinerin Irena Jundt ihren 11-jährigen Bruder Beni verloren hat. Nun ist ihr Vater gestorben und reißt die alten Wunden wieder auf, die Irena längst vergessen wollte. Zur Hausauflösung kehrt sie ins Berner Unterland und muss erkennen, das an der alten Geschichte etwas nicht stimmen kann. Plötzlich kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass der Mörder, der damals verurteilt wurde, wirklich Beni getötet hat. Doch wer dann, Irena muss das unbedingt herausfinden und merkt, dass die Dorfbewohner etwas verbergen. Währenddessen sucht das Team von Sandro Bandini nach dem kleinen Fabio Della Fortuna. Jede Minute zählt, um den Jungen lebend wiederzufinden, das weiß auch Journalistin Milla Nova und macht sich ebenso auf die Spur.

Meine Meinung:
Wieder ein düsteres, einfaches Cover, das gut zur Milla Nova Reihe passt. Dies ist der dritte Kriminalfall, bei dem nicht nur das Team um Leib und Leben, sondern außerdem Journalistin Milla Nova ermittelt. Und natürlich erfahren wir zudem, wie es dem blinden Nathaniel mit seiner Hündin Alisha weiter ergeht. Er gehört einfach schon irgendwie dazu, seit er in Band eins seinen großen Auftritt hatte. Dass dieser Fall teils auf wahren Begebenheiten basiert, hat mich wirklich am meisten schockiert. Den die Autorin nimmt uns mit in einen Kriminalfall, der vor vierzig Jahren die ganze Schweiz erschüttert hat. Diese Kinder, die damals allesamt vermisst wurden, hat die Autorin hier zu Beginn des Buches aufgeführt. Einige davon wurden später tot aufgefunden, doch von den meisten fehlt bis heute jede Spur. Dass sie dies selbst noch immer nicht vergessen kann, verstehe ich gut. Darum hat Christine Brand hier das Geschehen für sich selbst verarbeitet, was mit diesen Kindern passiert sein könnte. Dass sich diesmal wieder Sandro und Milla beruflich in die Quere kommen, war fast naheliegend. Dass Milla wieder viel zu viel ausplaudert, was die Öffentlichkeit nicht wissen soll, passt Sandro mal wieder gar nicht. Kein Wunder also, das es erneut zu einem schweren Krach zwischen den beiden kommt. Genauso halten mich Nathaniel und Silas wieder in Atem. Den durch Nathaniel Alleingänge mit Blindenhund Alisha wird es mitunter gefährlich. Kein Wunder also, dass er dabei gerne ins Fettnäpfchen tritt und dann Millas Hilfe braucht. Jedoch diesmal ist es andersherum, den Milla braucht erstmals seine Hilfe. Auffällig gut sind diesmal die Szenenwechsel eingebaut. Sodass ich durch Spannung, humorvolle Szenen und die kurzen Kapitel kaum mehr das Buch weglegen kann. Selbst wenn die Thematik nicht gerade einfach zu verdauen ist. Den gerade die Ungewissheit, was genau passiert ist, belastet mich als Leser schon. Besonders wenn man dann am Buchende erfährt, es diese Vermisstenfälle wirklich gegeben hat. Was mag wohl wirklich mit diesen Kindern passiert sein? Das scheint Autorin und Reporterin Christine Brand ebenfalls noch immer zu belasten. Ebenso wie Ungewissheit der vielen Familien, die genauso mit ins Buch einfließt. Dass es diesmal ausgesprochen viele Tote gibt, erstaunt mich dagegen weniger. Vielmehr bin ich fasziniert, wie sie diese alle in ihre Geschichte mit einbaut. Trotzdem ich recht früh eine Ahnung habe, erwarten mich noch einige unerwartete, spannende und brisante Szenen, mit denen ich nicht rechnen konnte. Zudem erscheint der Fall wesentlich anspruchsvoller, wie ich es am Anfang erwarten hatte. Nicht nur das die Autorin wieder einmal ihre Protagonisten in Gefahr bringt, erzählt sie außerdem einiges aus dem Privatleben ihrer Hauptcharaktere. So heiratet zum Beispiel Nathaniel zum Schein, um Carole und Silas zu helfen. Humorvoll wird es erst, als er sich ausgerechnet in eine extravagante Frau verliebt, mit der er selbst nicht gerechnet hat. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten. Alles, was sonst noch passiert, darf man gerne selbst nachlesen. Ich jedenfalls freue mich auf einen weiteren Kriminalfall und gebe 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Trotz vieler Hindernissen auf der Suche nach ihrer Zukunft

Liv - Neuanfang mit Hindernissen
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"Der Sinn des Lebens besteht darin, seine Gabe zu finden. Der Zweck des Lebens ist, sie zu verschenken." (Pablo Picasso)
Schwarzwald 1959: In dem kleinen malerischen Dorf Vierbrücken taucht eines Tages ...

"Der Sinn des Lebens besteht darin, seine Gabe zu finden. Der Zweck des Lebens ist, sie zu verschenken." (Pablo Picasso)
Schwarzwald 1959: In dem kleinen malerischen Dorf Vierbrücken taucht eines Tages die Fremde Liv Benediktsdóttir auf. Die gebürtige Isländerin ist auf Rat ihrer Freundin nach Vierbrücken gereist. Hier möchte sie nachdenken, nach dem Sinn ihres Lebens beziehungsweise wie ihre Zukunft weitergehen soll suchen. Den so wie ihre Großmutter es für sie plant, möchte Liv es auf gar keinen Fall. Doch im Dorf trifft sie auf recht eigensinnliche, zurückhaltende Einwohner, die sie mitunter mit Argusaugen betrachten. Als ein kleiner Unfall sie zu dem jungen, sympathischen Veterinär Ben Schuster führt, ruft dieser in Liv Schmetterlinge hervor. Als dann jemand Livs Geheimnis auf die Spur ahnt Liv Schlimmes. Warum sind die Einwohner ihr gegenüber so skeptisch? Kann sie sich wirklich an Bens Seite ein Leben in Vierbrücken vorstellen und was wird dann mit ihren eigenen Zukunftsplänen?

Meine Meinung:
Das Cover mit der Schwarzwälder Kirschtorte lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Da ich die Autorin schon von ihren anderen Romanen kenne, freue ich mich schon auf diese Geschichte und besonders weil sie im Schwarzwald spielt. Der Schreibstil ist wie immer locker, sehr unterhaltsam und hier zudem humorvoll. Dabei beginnt der Einstieg der Geschichte schon recht amüsant mit der störrischen, aggressiven Gans "Fräulein Ansgar", die für weitere lustige Situationen sorgen wird und ihrem etwa 10-jährigen Besitzer Edmund Schuster der Vierte. Selbst wenn ich manchmal bei seinen Aussagen das Gefühl, eher einen kleinen Erwachsenen als ein Kind neben sich zu haben. Das Liv, seinen schwäbischen Dialekt, der leider hier nur angedeutet wird, nicht versteht, kann ich gut nachvollziehen. Durch ihren Unfall kommt Liv dann in eine weitere heitere, vergnügte Situation, in der sie den Veterinär Ben Schuster kennenlernt. Dass sie jedoch während ihres Aufenthalts noch in weitere Fettnäpfchen tritt, das ahnt sie noch nicht. Herrlich fand ich eine weitere amüsante Begebenheit, nämlich das dieses Dorf hauptsächlich aus den Familien Stein, Weiß und den Ost- und West Schusters besteht. Bei denen blickt jedoch nicht nur Liv erst nach und nach durch, sondern ich ebenso. Da bleibt es außerdem nicht aus, das ein Geheimnis und Zwistigkeiten aus der Vergangenheit noch heute in diesem Dorf eine größere Rolle spielen. Kein Wunder, warum sie jedem Fremden, der länger als ein paar Tage Urlaub verbringt, skeptisch gegenüber stehen. Doch mit Livs herzlicher, zuvorkommender Art findet sie recht schnell Freunde. Besonders als sie maßgeblich bei einem Unglück drei Kindern das Leben rettet. Doch vor allem die beiden Freundinnen Marianne und Ursula bleiben Liv gegenüber weiterhin skeptisch und unfreundlich. Ebenso mysteriös ist das Verhältnis der Ost- und West Schusters und das der Ort Vierbrücken noch eine weitere Brücke hat. Ferner stößt Liv bei ihren Fragen immer wieder auf taube Ohren. Während die Bewohner weiter um einen der drei verunglückten Kinder bangt, kann nur noch ein Wunder helfen, damit das große Spendenfest stattfindet. Denn dabei kam es zu einer witzigen Namensverwechslung, die allerdings weitreichende Folgen für das Dorf bringen könnte. Ob sie diese wohl verhindern können? Elisabeth Büchle hat mit ihrem Schwarzwald Roman wieder einmal alles richtig gemacht. Abenteuer, Humor, Geschichte und das Flair des Schwarzwalds spielen hier eine große Rolle. Wobei ich fast ein bisschen zu wenig von der Historie des Jahrs 1959 gemerkt habe und selbst die Atmosphäre des Schwarzwalds hätte für mich etwas mehr sein können. Doch dafür waren die Protagonisten sehr gut durchdacht, selbst wenn mir hier die Kinder mitunter etwas zu erwachen vorkamen. Trotzdem konnte sie mich überzeugen. Es war für mich wieder einmal eine lustige, unterhaltsame Geschichte, die nach einer Fortsetzung ruft und der ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

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