Volle Palette an Gefühlen
In unseren Seelen der SchmerzVor einiger Zeit habe ich „In unseren Herzen die Welt“ gelesen, die Geschichte von vier jungen Menschen aus unterschiedlichen Schichten, die sich nicht kennen und deren Wege sich doch schicksalhaft kreuzen ...
Vor einiger Zeit habe ich „In unseren Herzen die Welt“ gelesen, die Geschichte von vier jungen Menschen aus unterschiedlichen Schichten, die sich nicht kennen und deren Wege sich doch schicksalhaft kreuzen und in ein Sanatorium nach Luzern führen. Phil, Pete, Katy und Victor haben mich mit ihrer Geschichte begeistert und an das Buch gefesselt.
Inzwischen gibt es ein weiteres Buch des Schriftstellers Virgil Kane,
„In unseren Seelen der Schmerz“.
Auch wenn die erste Geschichte abgeschlossen ist, begegnet man hier wieder den Hauptprotagonisten. Diesmal erzählt der Autor, wie es ihnen ergangen ist in der Zeit von 2019 bis heute, wobei brandaktuelle Themen geschickt eingeflochten werden. So spielt auch die digitale Welt wieder eine große Rolle. Anders als im ersten Buch, in dem ich noch viele Dinge als fiktiv angesehen hatte, habe ich jetzt allerdings einen anderen Blick. Ich finde, nicht zuletzt durch die Pandemie, die selbstverständlich als Thema hier nicht ausgelassen wird, haben Internet und Digitalisierung heute einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Gerade auch im Hinblick auf Privatsphäre und Transparenz wird vieles in der Geschichte sehr verständlich beschrieben und lässt sich nicht einfach mit dem Begriff Fiktivität abhaken. An dieser Stelle fällt mir zum Beispiel die van-Pelt-Brille ein – eine grandiose Idee, vielleicht noch ein wenig utopisch, aber wie lange noch?
Mir hat auch dieses Buch mit seinen so unterschiedlichen Charakteren wieder viele abwechslungsreiche Lesestunden geschenkt und sehr gut, mit vielen Aha!-Effekten, unterhalten. Besonders gut und für die Lesequalität ein großes Plus im Vergleich zum ersten Buch sind für mich die vielen kurzen Kapitel, in denen die Ich-Erzähler abwechselnd zu Wort kommen. Das hat mir das Gefühl vermittelt, noch persönlicher eingebunden und näher am Geschehen zu sein.
Lachen, Mitfiebern, auch mal Weinen und ganz viel Mitfühlen und Staunen. All das bietet dieses Buch, das ich von Herzen gern weiterempfehle.
Übrigens: Es ist nicht zwingend notwendig, das erste Buch vorweg zu lesen. Auch wenn dies der Folgeband ist, werden viele wichtige Dinge des ersten Bandes hier erwähnt. Allerdings ist meine Meinung: Euch entgeht was, wenn Ihr das Buch nicht lest!