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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2017

Was bedeutet Familie?

Mit jedem Jahr
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Als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen, nimmt ihr Onkel Jason Harvey bei sich auf. Er ist das schwarze Schaf seiner Familie, ein Schläger, der auch schon im Gefängnis war. Doch mit seiner Nichte ...

Als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen, nimmt ihr Onkel Jason Harvey bei sich auf. Er ist das schwarze Schaf seiner Familie, ein Schläger, der auch schon im Gefängnis war. Doch mit seiner Nichte zieht auch Freude in Jasons Leben ein und die beiden werden eine kleine Familie mit all ihren Problemen.

„Mit jedem Jahr“ ist ein wunderschön geschriebener Roman über die Bedeutung der Familie. In Perspektivwechseln wird die Geschichte einmal im Heute, als Jason seine Tochter in Paris besucht, und der Zeit als sie zu ihm kam erzählt. In kleinen Episoden wird das Leben erzählt, das die beiden zusammen geführt haben, als Harvey ein Kind war. Jason, der immer wütend war und Probleme mit Schlägereien löste, muss sich ändern, um Harvey ein Zuhause zu geben.

Es ist schwer, den Eindruck über das Buch mit Worten auszudrücken. Jason ist nicht immer ein liebenswerter Charakter, er ist brutal und gemein, verändert sich aber durch die kleine Harvey und wird ihr dadurch ein guter Vater. Harvey ist wissbegierig und nimmt einen durch ihre Art sofort für sich ein. Zusammen sind sie ungewöhnlich und zeigen eine andere Form der Familie.

Insgesamt ist „Mit jedem Jahr“ ein Roman, der mich sehr berührt hat. Ich habe während des Lesens viel geschmunzelt, auch mal laut gelacht, aber auch eine Träne verdrückt. Eine Geschichte voller Emotionen und schöner Bilder. Lesenswert!

Veröffentlicht am 01.04.2017

Düster und geheimnisvoll

Stiefkind
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Frisch verheiratet zieht Rachel mit ihrem Mann David in dessen alten Familienbesitz Carnhallow an der Küste Cornwalls. Das alte Haus birgt viele Geheimnisse, auch um den Tod von Davids erster Frau. Als ...

Frisch verheiratet zieht Rachel mit ihrem Mann David in dessen alten Familienbesitz Carnhallow an der Küste Cornwalls. Das alte Haus birgt viele Geheimnisse, auch um den Tod von Davids erster Frau. Als ihr Stiefsohn Jamie ihr prophezeit: „An Weihnachten bist du tot“, nimmt das Unheil seinen Lauf.

Von Anfang an spürt man das Unheil in Rachels Leben. Das große düstere Herrenhaus auf den Klippen, Jamie, der Dinge sieht und hört, die nicht da sind, die Geschichten um den Tod von Nina, der ersten Frau Davids, all diese Geschehnisse ziehen den Leser in den Bann. Ich hatte beim Lesen direkt Bilder im Kopf von Geistern und Unheil, verregneten englischen Tagen, grauen Mauern und tosender See. Jamies Vorhersagen, Rachels Gefühl, dass noch andere Personen im Haus sind, die Geschichten um die Mienenarbeiter, die in Stollen unter dem Haus ums Leben kamen, all das bündelte sich zu einem Schrecken, der mir Gänsehaut machte. Die vielen aufzuklärenden Geheimnisse ließen mich das Buch zügig lesen.

Der Schreibstil ist toll, die Charaktere, alle voran Rachel, lassen einen hier und da den Kopf schütteln, die Geschichte ist spannend, weil man wissen will, was in dem Familienanwesen wirklich passiert ist. Spannend und auch ein bisschen gruselig – wie ein alter Schwarzweißfilm. Gut!

Veröffentlicht am 29.03.2017

Ich liebe Pasta auch!

Mia liebt Pasta
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„Mia liebt Pasta“ bietet nicht die typischen Nudelrezepte wie Spaghetti Bolognese oder Carbonara, denn in diesem Buch sind nur vegetarische Rezepte verarbeitet. Hier liegt auch schon mein einziger Kritikpunkt ...

„Mia liebt Pasta“ bietet nicht die typischen Nudelrezepte wie Spaghetti Bolognese oder Carbonara, denn in diesem Buch sind nur vegetarische Rezepte verarbeitet. Hier liegt auch schon mein einziger Kritikpunkt an dem Buch, denn auf dem Einband findet man keinen Hinweis darauf, dass in diesem Buch ausschließlich vegetarische Rezepte verarbeitet werden. Aber im Endeffekt macht es die gekochte Pasta nicht weniger lecker. Die Gerichte sind zum Teil neu und inspirieren auch „Fleischfresser“ wie mich, mal einen vegetarischen Tag einzulegen. Dabei sind Mias Rezepte unterteilt in

- Grundrezepte
- Gekocht
- Gefüllt
- Gebacken
- Gekühlt
- Gesüßt

Insgesamt eine große Auswahl an mitunter außergewöhnlichen Rezepten, für die man manchmal auch außergewöhnliche Zutaten wie Erdnussöl, Kokosöl, Tamarindenpaste oder Harissa-Gewürz braucht. Zutaten, die bisher in meiner Küche nicht vorhanden waren, aber in Zukunft wohl Einzug halten werden. Es gibt aber auch genügend andere Gerichte, für die ganz gewöhnliche Zutaten verarbeitet werden und an die man sich ja auch halten kann.

Insgesamt ist „Mia liebt Pasta“ ein tolles Kochbuch für Pasta-Fans und solche, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 27.03.2017

Eine andere Welt

Nina & Tom
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Nina und Tom lernen sich in Barcelona kennen. Tom ist sofort fasziniert von der burschikosen und irgendwie androgynen Nina, die kompromisslos und selbstbewusst ist. Sie ziehen zusammen weiter nach Berlin, ...

Nina und Tom lernen sich in Barcelona kennen. Tom ist sofort fasziniert von der burschikosen und irgendwie androgynen Nina, die kompromisslos und selbstbewusst ist. Sie ziehen zusammen weiter nach Berlin, wo sie sich ihr Leben zwischen Drogen und hartem Sex einrichten. Irgendwann landen sie in Los Angeles, wo Tom als Journalist arbeitet und Nina für ihre beiden Söhne von den Drogen ablässt. Doch dann wird bei Nina Krebs diagnostiziert und sie wird sterben.

Tom Kummer erzählt schonungslos über Ninas Leiden. Das Erzählte ist dabei oft so extrem, dass ich fassungslos das Buch weglegen musste. Gerade wenn Tom über sexuelle Handlungen mit der dahinsiechenden Nina erzählte, fand ich das Buch wirklich abstoßend. Überhaupt erzählt die Geschichte der beiden von einem Leben, das ich mir teilweise überhaupt nicht vorstellen kann, worüber ich verwirrt den Kopf schüttelte. Trotzdem ist es auch faszinierend, in diese fremde Welt einzutauchen und Nina und Tom bei ihrem Kennenlernen, ihrem verstörenden Drogenkonsum und ihrem gemeinsamen Leben zu begleiten.

Insgesamt hat mich das Buch berührt und die Geschichte von Tom und Nina hat mich gleichzeitig fasziniert und verwirrt. Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt, schonungslos und traurig, aber immer mitreißend

Veröffentlicht am 26.03.2017

Ein perfektes Mädchen

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Zoe wurde vor drei Jahren wegen einem von ihr verursachten Autounfall, bei dem drei ihrer Freunde starben, zu Jugendarrest verurteilt. Zurück in ihrem Leben wird sie bei einem Klavierkonzert mit ihrer ...

Zoe wurde vor drei Jahren wegen einem von ihr verursachten Autounfall, bei dem drei ihrer Freunde starben, zu Jugendarrest verurteilt. Zurück in ihrem Leben wird sie bei einem Klavierkonzert mit ihrer Tat konfrontiert. Am gleichen Abend stirbt ihre Mutter ... was ist passiert?

Der Aufbau des Buches ist toll und führt den Leser auf kleinen Schritten und aus unterschiedlichen Ansichten durch die Geschehnisse des Konzertabends und den weiteren Tagen. Die Kapitel aus Sicht von Zoe, ihrer Tante, ihres Anwalts usw. sind geschickt in die Geschichte eingebaut und geben erst nach und nach die wahren Ereignisse preis. Der Fortlauf der Geschichte behält so seine Spannung und macht es einem schwer, das Buch wegzulegen. Zoe ist ein Charakter, der einem nicht direkt sympathisch ist. Auch die anderen Charaktere lassen einen immer kurz zweifeln, so dass man nie sicher ist, wer für Marias Tod verantwortlich sein könnte.

Wirklich spannender, gut geschriebener Krimi, der bis zum Schluss zweifeln lässt.