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Veröffentlicht am 02.10.2021

Band 2 der Night of Crowns hält einige Überraschungen bereit

Night of Crowns, Band 2: Kämpf um dein Herz (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Wir sind zurück in Foxcroft und die Fortsetzung geht genauso rasant weiter wie Teil 1 geendet hat. Alice ist von St. Burrington geflohen, um den zweiten Slave zu finden. Der Fortgang der Geschichte ist ...

Wir sind zurück in Foxcroft und die Fortsetzung geht genauso rasant weiter wie Teil 1 geendet hat. Alice ist von St. Burrington geflohen, um den zweiten Slave zu finden. Der Fortgang der Geschichte ist dabei quasi unmittelbar; es gibt also zwischen Band 1 und Band 2 keinen deutlichen Cut. Hier hilft es definitiv, wenn man die Handlung von Band 1 - und vor allem das Ende - noch im Kopf hat.

Dabei setzt sich das Buch direkt mit einer komplett unerwarteten und leicht abstrusen Handlung fort. Hier brauchte ich eine ganze Weile, um wieder in die Geschichte rein- und um auf die zum Teil verrückten Ideen der Autorin klarzukommen. Nach gut 150 Seiten war ich aber wieder voll drinnen in Alice' Welt.

Die Story von Band 2 hat ein überwiegend zügiges, aber wie ich finde doch passendes und gutes Tempo. Lediglich im letzten Drittel hatte ich mit einer Länge zu kämpfen, auch der Schluss hatte für mich leider etwas zu wenig Pfiff. Hier waren die Rollen, die die Figuren einnehmen, und der Ausgang doch sehr vorgezeichnet.

Stella Tack überrascht hier insgesamt dennoch mit tollen, mal etwas anderen Ideen und einem guten Abschluss. Sie traut sich dabei einiges, was mir sehr gut gefallen hat. Im Übrigen ist auch ihre Danksagung sehr lesenswert und ich hoffe auf weiterhin so kreative Fantasy von der Autorin.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Unterhaltsame Urban-Fantasy zur römischen Mythologie

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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Die 17-jährige Nayla erlebt einen schweren Autounfall, den sie wie durch ein Wunder fast unversehrt überlebt, im Gegenteil zu den anderen in den Unfall involvierten Personen. Von da an ist in Naylas Leben ...

Die 17-jährige Nayla erlebt einen schweren Autounfall, den sie wie durch ein Wunder fast unversehrt überlebt, im Gegenteil zu den anderen in den Unfall involvierten Personen. Von da an ist in Naylas Leben alles anders: In ihr ist eine ihr unerklärliche Macht erwacht, die sie nicht zu beherrschen weiß. Bald erfährt sie den Ursprung des Ganzen - und dieser liegt in ihren Vorfahren. Dass die zwei neuen an der Schule, Phil und Cyrian, immer in ihrer Nähe rumschwirren, macht es für sie nicht gerade leichter, denn irgendetwas scheint mit den beiden nicht zu stimmen.

Bei der "Der Schwur der Göttin"-Dilogie handelt es sich um Urban-Fantasy mit starken Einflüssen und Rückgriffen auf die römische Mythologie. Gleichzeitig ist es natürlich auch Romantasy, denn neben unerklärlichen Mächten und interessanten Vorfahren spielt die Liebe hier eine große Rolle. Ein Fluch, der auf Nayla lastet, macht es ihr quasi unmöglich sich zu verlieben, wenn sie überleben will. Aber wie das Leben eben so spielt, ist es extrem schwer sich als 17-Jährige nicht zu verlieben, wenn einem dann noch so jemand wie Cyrian begegnet.

Cyrian ist in diesem Buch auf jeden Fall mein Lieblingscharakter. Ich habe mich immer richtig auf die Szenen gefreut, in denen er vorkam. Ja, vielleicht ein zunächst unnahbar wirkender Charakter, definitiv ruhiger als sein bester Freund Phil, aber mit einem weichen Kern, wie wir bald feststellen dürfen. Nayla dagegen gefiel mir mal mehr, mal weniger. Am Anfang fand ich ihren Charakter super! Sie wirkte authentisch, nicht rundum perfekt, sondern eben wie ein ganz normales 17-jähriges Mädchen. Außerdem mit einer Vorliebe für Natur und die Tiere. Mit ihrer misteriösen Macht brechen in ihr aber auch starke Emotionen aus, die sie sehr impulsiv erscheinen lassen. Das erschwert es auf jeden Fall sich immer komplett in sie hineinzufühlen. Und leider ist sie auch sehr naiv, was mich an Buchfiguren meist eher nervt. Es hält sich aber gerade noch so im erträglichen Rahmen.

Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und regte mich stets zum Weiterlesen an. Ein bisschen langweilig wurde es für mich erst ganz am Ende. Der Schluss ist dahingehend vielleicht nicht ideal gewählt, da er sich in einer wichtigen, aber doch sehr schleppenden Szene verliert. Auch Überraschungen bietet er nicht mehr. Nur der Epilog liefert einen kleinen Cliffhanger, der schon ahnen lässt, was uns im zweiten Band erwartet - aber definitiv auch Lust auf die Fortsetzung macht.

Ansonsten wird in diesem Buch wahnsinnig viel über Gottheiten und Mythologie gesprochen, gelebt wird sie allerdings noch nicht sonderlich viel. Da hoffe ich auf mehr im zweiten Band. Noch mehr Action und Dramatik könnte der Fortsetzung definitiv schaden, dennoch hat mich Greta Milan mit "Beyond Eternity" sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Origineller Plot

Morgen schreib ich dir ein Happy End
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Zoey arbeitet als Ghostwriterin bei Sweet Nothings, ihre Aufgabe ist es also, für jemand anderen auf einem Datingportal das Chatten zu übernehmen, bis es zum Dating und zur Löschung des Profils auf der ...

Zoey arbeitet als Ghostwriterin bei Sweet Nothings, ihre Aufgabe ist es also, für jemand anderen auf einem Datingportal das Chatten zu übernehmen, bis es zum Dating und zur Löschung des Profils auf der Datingseite kommt. Dabei hat ihre aktuelle Klientin Bree es mit Jude besonders gut getroffen - denn der trifft mit seinen Chatnachrichten leider ganz genau Zoeys Geschmack. Was Zoey nicht ahnt: Auch Jude hat einen Profi von der Konkurrenzfirma an der Hand, der das chatten für ihn übernimmt - Miles. Und auch der findet das Chatten mit "Bree" sehr anziehend. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Das Autorenteam namens Tash Skilton hat sich hier einen wie ich finde mal sehr kreativen Plot ausgedacht. Ghostwirting auf Online-Datingportalen ist mir jedenfalls komplett neu - und zudem noch äußerst amüsant, wie man an Zoey und Miles sieht. Bis auf ganz, ganz weniger Längen am Anfang fand ich das Buch daher auch durchweg unterhaltsam und konnte es kaum aus der Hand legen.

Am Buchaufbau erwähnenswert ist, dass er manchmal gespickt wird von E-Mails des Chefs von Zoey und der Chefin von Miles, was immer recht unterhaltsam in die Story eingebunden wird. Auch Chatnachrichten sind natürlich Teil des Buches, aber sie sind ebenfalls sehr gut in den Fließtext eingebunden.

Miles mochte ich als männlichen Protagonisten von Anfang an wahnsinnig gern. Er ist schon irgendwie ein richtig toller Bookboyfriend. Mit Zoey tat ich mich anfangs etwas schwerer. Hier dauerte es länger bis ich mit ihr warm wurde, zumal sie schon so manch eine komische Angewohnheit oder Macke an den Tag legt. Was es damit auf sich hat, wird einem allerdings später noch klarer. Und umso besser ich sie kennengelernt habe, desto mehr mochte ich sie schließlich auch.

Mit Romantik kann das Buch allemal punkten. Es wurde nie zu kitschig und die Liebesgeschichte entwickelt sich in genau dem richtigen Tempo.

Aus zwei Gründen habe ich mich dann aber doch gegen die fünf Sterne entscheiden: Zum Einen verherrlicht der Roman den Marihuana-Konsum. Als "Anti-Drogen-Mensch" weiß ich ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich davon halten soll. Zum anderen entsprach das Ende nicht so ganz meinem Geschmack. Seinen Höhepunkt hatte das Buch quasi 50 Seiten vorm Schluss, was danach kam, war für mich einfach nur unnötiges Drama, um es zwigend noch mal spannend zu machen. Hätte ich nicht gebraucht und auch die Art und Weise des "Dramas" fand ich unschön, zumal nicht gut gelöst. Am Ende ist die Sache in wenigen Sekunden vergessen und der an den Haaren herbeigezogene Grund für das Drama ebenfalls. Das erscheint mir dann doch sehr kurz abgewickelt, zu übertrieben und zu unnötig. Da das aber meine einzige Kritik an dem sehr unterhaltsamen Roman ist, gibt es dann vier Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Raffiniert konstruierte Kurzgeschichtensammlung zu einem Blackout in New York

Blackout
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"Blackout" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten bekannter Autorinnen, die allesamt nicht nur das Thema schwarzer Hautfarbe zumindest anschneiden, sondern sich auch mit der Liebe in den verschiedensten ...

"Blackout" ist eine Sammlung von Kurzgeschichten bekannter Autorinnen, die allesamt nicht nur das Thema schwarzer Hautfarbe zumindest anschneiden, sondern sich auch mit der Liebe in den verschiedensten Facetten beschäftigen. Egal ob Liebe zwischen zwei Männern oder zwischen zwei Frauen, ob die Liebe zwischen besten Freunden oder das Liebesdreieck, bei dem es schwer fehlt, sich für einen Jungen zu entscheiden - hier ist für jeden etwas dabei, der romantische Liebesgeschichten mag. Dabei spielen alle Kurzgeschichten in einem etwa gleichen Zeitraum in New York - und alle FIguren erleben den Blackout mit, der gerade New York getroffen und damit das Stromnetz lahm gelegt hat. 

Eine der sechs Kurzgeschichten sticht dabei besonders heraus: "Der lange Weg" von Tiffany D. Jackson ist in mehrere Akte unterteilt, denen wir über das Buch verteilt weiter folgen. Zwischen den Akten folgen dann die anderen Kurzgeschichten. Gestaltung und Aufbau des Buches ist damit schon mal sehr raffiniert gelungen, zum Teil kennen sich die Protagonisten der einzelnen Kurzgeschichten auch über ihre eigene Geschichte hinweg gegenseitig. Man merkt einfach, dass diese Sammlung durchdacht ist und das gefällt mir schon mal sehr gut.

Vom Schreibstil sind die sechs Geschichten natürlich so verschieden wie ihre Autorinnnen. Für mich besonders herausgestochen haben aber Nic Stone mit "Ohne Maske" - eine wirklich grandiose Leistung in eine so kurze Geschichte so viel Gefühl hineinzubauen und es gleichzeitig zu schaffen, dass man das Gefühl hat, den Protagonisten bestens zu kennen und nichts an Informationen zu vermissen. Außerdem "All die großen Liebesgeschichten... und Staub" von Dhonielle Clayton - eine Geschichte für Buchliebhaber, die auch gerne mal bei einem Stromausfall in der Bibliothek wären. Die Geschichte sticht außerdem durch einen interessanten Schreibstil heraus: Die inneren Gefühlsmonologe der Protagonistin bekommen wir in den Fußnoten mitgeliefert. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus interessant und mal was anderes. Die in fünf Akte unterteilte Geschichte "Der lange Weg" war dagegen leider weniger meins - einfach zu vorhersehbar. Aber zum Glück ist das bei diesen sechs Geschichten absolute Geschmackssache. 

Die Kurzgeschichtensammlung ist insgesamt durchaus lesenswert, besonders wenn man wie ich Lust hat neue talentierte Autorinnen kennenzulernen. Der Haken jedoch: Man merkt schnell, dass einem nicht alle Geschichten gefallen und das ist ja auch vollkommen normal. Für mich überwog leider das Mittelmäßig bei den Geschichten gegenüber dem Herausragenden, weshalb es "nur" für vier Sterne reicht.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Etwas abgedreht und sehr humorvoll - schwierige Mitte, starkes Ende

Der erste letzte Tag
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Livius und Lea stranden beide in München als ihr Flug nach Berlin wegen eines Schneechaos gestrichen wird. Entsprechend beliebt sind die Mietwagen am Flughafen, weshalb Lea und Livius - zwei sich eigentlich ...

Livius und Lea stranden beide in München als ihr Flug nach Berlin wegen eines Schneechaos gestrichen wird. Entsprechend beliebt sind die Mietwagen am Flughafen, weshalb Lea und Livius - zwei sich eigentlich fremde Menschen - sich notgedrungen den letzten verfügbaren Mietwagen teilen müssen. Livius will in Berlin seiner eigentlich verlorenen Ehe mit Yvonne noch eine zweite Chance geben; Lea muss zu einem Interviewtermin. Doch die wenigen Autostunden von München nach Berlin werden 1. länger und 2. sehr viel ungewöhnlicher als erwartet. Vor den beiden liegt ein abenteuerlicher und unvergesslicher Tag.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Fitzek hat seinen Hauptprotagonisten Livius, aus dessen Sicht das Buch auch geschrieben ist, sehr sympatisch dargestellt. Und im Schreibstil immer mit dabei: eine ordentliche Portion Humor, was das Buch gerade zum Anfang sehr lesenswert und kurzweilig machte. 

Nach gut 50 Seiten erschließt sich dem Leser dann auch, was sich hinter dem Titel des Buches verbirgt - die eigentliche Idee hinter dem Roman -, doch hierzu möchte ich nicht mehr verraten. Zunächst fand ich die Idee unterhaltsam, doch relativ schnell driftete sie in eine sehr übertriebene Richtung ab. Lea hatte es bei mir auf der Sympathieskala entsprechend nicht leicht. Ihr Charakter scheint die meiste Zeit äußerst gewöhnungsbedürftig und wird erst zum Ende etwas durchsichtiger und auch angenehmer. Der Roman vermischt dabei leider Themen, die so nicht ganz so gut zusammenpassen. Auch ernste Themen werden angegangen, hinterlassen aber irgendwie einen bitteren Beigeschmack, da sie nur kurz angeschnitten, jedoch nicht wirklich vertieft werden, stattdessen hinterher sogar noch mit Humor belegt werden - eben weil der Roman vorwiegend sehr humorvoll ist und wohl auch sein will. Fitzeks Humor trifft auf jeden Fall meinen Geschmack, den ein oder anderen Witz empfand ich dann aber auch wieder als sehr gewollt.  

Dafür ist dem Autor das Ende sehr gut gelungen. Alle Übertreibung und Vermischung von Drama und Humor ist zum Ende hin tatsächlich vergessen, da der Autor unsere Charaktere endlich mal authentisch zeichnet. Es hält sicherlich für viele Leser auch eine Überraschung bereit.

Was ich abschließend jedoch noch kritisieren möchte: Das Buch wird im Klappentext als Roadtrip bezeichnet. Für mich kommt das aber keinem richtigen Roadtrip gleich, denn aufs Einfachste reduziert ist es wirklich nur eine Ein-Tages-Autofahrt über Deutschlands Autobahnen. Das ist kein Roadtrip, egal wie viele Pausen man auch einlegen mag ;). Bei mir hat dieses Wording falsche Erwartungen geweckt, deswegen möchte ich an dieser Stelle unbedingt darauf hinweisen, dass es so einer eben nicht ist.

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