Toller Ernährungsratgeber mit leckeren Rezeptvorschlägen
Happy Healthy Food – Histaminfrei, glutenfrei, laktosefrei kochenDas „Happy Healthy Food“ der in Deutschland, London und Tel Aviv aufgewachsenen Nathalie Gleitmann ist ein sehr umfangreiches Ernährungs- und Rezeptbuch welches in erster Linie auf histaminarme Ernährung ...
Das „Happy Healthy Food“ der in Deutschland, London und Tel Aviv aufgewachsenen Nathalie Gleitmann ist ein sehr umfangreiches Ernährungs- und Rezeptbuch welches in erster Linie auf histaminarme Ernährung ausgerichtet ist.
Inhalt
Im ersten Teil des Buches erzählt Nathalie als Betroffene von ihren eigenen Erfahrungen mit der Er-krankung. Neben der Histaminintoleranz reißt sie ebenfalls Gluten- und Laktoseunverträglichkeit an. Sie gibt einen Überblick über die typischen Symptome sowie Lebensmittel die man meiden sollte und solche die man gefahrlos essen kann,. Sie gibt Lifestyletipps an Betroffene wie z.B. wie man sich verhält wenn man außerhalb in Restaurants oder bei Freunden isst und wie man sich ganz allgemein bei einer Intoleranzerkrankung organisiert.
Menschen ohne Diagnose zeigt sie wie sie mit Hilfe einer Auslassungsdiät einer vermuteten Intoleranz auf die Spur kommen können.
Auf diese Einführung folgt der sehr umfangreiche rezeptteil mit über 100 Rezepten dien alle mit schönen, großen Farbfotographien bebildert sind. Rezepte gibt es zu wirklich allen Kategorien die man sich wünschen kann: Frühstück, Snacks (süße wie herzhafte), Salate, Hauptgerichte (schnell und einfach für den Alltag sowie zeitaufwendiger, z.B. wenn man für Gäste kocht).
Das ganze Buch ist sehr übersichtlich gegliedert, man findet sich schnell und ohne Probleme zurecht. Auf fast jeder Doppelseite gibt es auch ein Foto, welches den Text auflockert, so dass das Buch eher wie ein Lifestyleratgeber als ein dröges Fachbuch wirkt.
Einzelne Abschnitte werden von Doppelseiten voneinander abgetrennt bei denen auf der einen Seite ein Foto und auf der anderen Seite ein motivierender Spruch abgebildet ist.
Leseeindruck
Der Schreibstil ist sehr frisch und modern, weswegen es mir nicht schwer gefallen ist das Buch zügig durchzulesen, obwohl es sich um ein Sachbuch handelt.
Der Einleitungsteil hat mir sehr gut gefallen, da er nicht zu fachlich ist sondern aus Sicht einer Betrof-fenen berichtet. Ich habe einen sehr guten Überblick über die Krankheit bekommen. Bei anderen Fachbüchern viel mir dies eher schwer, da dort zu viel medizinischer Hintergrund und zu viel Fachsprache verwendet wird, so dass man mit der Fülle an Informationen schier erschlagen wird.
Auch der Rezeptteil hat mir sehr gut gefallen. Es werden Zutaten verwendet die man heute problemlos in Drogerien wie DM oder Rossmann oder ganz normalen Lebensmittelläden wie z.B. Edeka oder sogenannten Bioläden kaufen kann. Es werden viele sogenannte „Superfoods“, wie z.B. Chiasamen, Quinoa und Kokosöl verwendet, als auch laktosefreie Milchprodukte. Dies liegt daran, dass viele „normale“ Lebensmittel für Menschen mit Nahrungsmittelintoleranzen tabu sind. Ich habe jedoch keine Zutat gefunden, die man kompliziert über das Internet oder in ausgesuchten Spezialitätenläden beziehen müsste.
Von den Rezepten sind die meisten vegetarisch, viele sogar vegan. Nur einige wenige Rezepte ver-wenden Fisch oder Hühnchen.
Ich bin ein absoluter Kochmuffel der keine Lust hat, erst stundenlang in der Küche zu stehen bevor ich essen kann. Dies liegt daran, dass ich nur für mich und nicht für eine ganze Familie kochen muss. Da finde ich die vorgestellten Rezepte wirklich ideal. Ich hae sehr viele Rezepte entdeckt die ich auf jeden Fall ausprobieren möchte und einige die ich bereits ausprobiert habe.
Toll finde ich die Vorschläge für die Herstellung eigener Müslimischungen. Es gibt ein Rezepte für Knuspermüsli das im schnell im eigenen Ofen hergestellt werden kann, so dass man lange einen Vorrat hat und es morgens beim Frühstück schnell gehen kann. Ich habe die Mengenangaben des Rezepts nach eigenem Geschmack variiert und ein wirklich superleckeres Müsli erhalten.
Auch ausprobiert habe ich bereits den „Körnigen Gurkensalat“. Dieser eignet sich super als Hauptgericht für die Mittagspause und ist auch sehr sehr lecker.
Auch der „Melonen-Sommersalat“ ist sehr lecker und frisch und mal etwas ganz anderes! Es gibt noch weitere Salatrezepte die alle schnell gehen und sich als Hauptmahlzeit eignen. Ich werde diese sicher nach und nach alle ausprobieren.
Ein bisschen negativ ausgefallen ist mir, dass es sehr viele süße Rezepte in dem Buch gibt. Hier hätte ich mir mehr herzhafte Varianten wie Salate oder Hauptgerichte gewünscht.
Die Doppelseiten mit den Bildern und motivierenden Sprüchen finde ich sehr schön und auch eine tolle Idee. Schade finde ich jedoch, dass die Sprüche, die teilweise sehr lang sind, alle in englischer Sprache gehalten sind. Ich verstehe dass das viel stylischer wirkt und damit auch gut zum Buch passt. Jedoch ist nicht jeder in der englischen Sprache sicher und so gibt es bestimmt genug Leser, die mit diesen Seiten – von denen es im Buch viele gibt - gar nichts anfangen können.
Fazit
Geeignet ist das Buch für Menschen mit bekannten als auch vermuteten Nahrungsmittelunverträg-lichkeiten sowie Menschen die sich einfach nur vegan und gesund ernähren möchten.
Wer einen vertiefenden Einblick in das Gesundheitsthema haben möchte sollte jedoch zu einem anderen Buch greifen da es sich hier in erster Linie um ein Kochbuch handelt, daher machen die Rezepte den größten Teil des Buches aus. Gerade wer ein Buch zur Diagnostik sucht sollte sich anderweitig umgucken da der Schwerpunkt hier auf der Selbstdiagnose mittels Auslassdiät liegt.
Den einen Punkt Abzug gibt es von mir da für meinen Geschmack zu viele süße Rezepte enthalten sind und ich finde, dass ein Buch für den deutschen Markt auch auf Deutsch sein sollte.