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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2021

Fesselnd, Widerlich, Grausam

Kommissar Kalkbrenner / Märchenwald
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Fazit:

Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen ...

Fazit:

Wer Bücher von Martin Krist kennt, wird auch mit "Märchenwald" wieder ein absolutes Lesevergnügen haben. Der Leser wird von Anfang an in einen Thriller mit einer fesselnden, widerlichen und grausamen Story hinein geworfen. Dabei übertrifft es zum Teil die menschliche Vorstellungskraft.
Geschickt verstrickte Handlungsstränge, die anscheinend nichts gemein haben, werden auf tolle Art am Ende zu einem gemacht. Zwei Kinder (4 und 9 Jahre)...ihre Mutter verschwunden, durchqueren völlig auf sich allein gestellt Berlin, auf der Suche nach ihrem Opa. Denn anscheinend hat es Mama vor ihrem Verschwinden so gewollt. Dann Herr Kalkbrenner, der Ermittler, der in zwei unterschiedlichen Fällen agiert, die auf dem ersten Blick absolut nichts miteinander zu tun haben. Und eine völlig aufgelöste Zoé, die mit einer Amnesie mitten in Berlin aufwacht und niemanden (noch nicht einmal der Polizei) trauen darf. Die erste Hälfte des Buches entspricht etwas völlig anderem als einem schönen Märchen. Denn von Kannibalismus habe ich bisher noch nicht viele Bücher gelesen. Als mich Martin zu der zweiten Leiche führte, war ich sofort in dem Film "Sieben" gefangen. Als es zum Kannibalismus weiter führte, streiften meine Gedanken den Film "Hannibal". Für mich alles grandiose Geschichten. Und Martin mitten drin! Was ich besonders schätze sind dieselben Handlungen, die aus verschiedenen Sichten erzählt werden. Zb.: Max und Ellie überqueren eine Straße und werden fast überfahren...einige Kapitel später fährt Kalkbrenner mit dem Auto und muss scharf bremsen, weil Kinder über die Straße laufen. Martin lässt in seinen Büchern die Protagonisten ab und an über den Weg laufen, welches bei mir jedes mal ein "Wow-Effekt" auslöst. Zudem bedarf Martin keiner großen, ausschweifenden Worte. Er setzt vielmehr auf eine kurze und knackige Erzählweise, die dennoch sehr Aussagekräftig ist. Zudem finde ich die optischen Reize in dem Buch sehr gut. Martin nutzt zwischendurch die kursive Schrift, um den Leser in die Gedanken des Protagonisten zu entführen.
Was mich besonders faszinierte, waren die Gefühle hinter den Kapiteln. Wenn ich mit Max und Ellie das Kapitel durchstreifte, fühlte ich mich trotz des Geschehens sicher und geborgen. Das lag vor allen Dingen daran, dass jegliche Geschehnisse mit Märchenfiguren erklärt wurden. Somit war die Welt der Kinder ein Abenteuer mit Feen, Riesen und Gnomen. Die Erwachsenenwelt jedoch war grausam und mir viel Brutalität dargestellt. Warum dennoch 4 Sterne?
Das erste Drittel las sich spannend und fesselnd, welches jedoch mit der Hälfte einige Kapitel nachließ. Es plätscherte plötzlich mit einigen Nebensächlichkeiten dahin und hätte für mich ruhig kürzer gestaltet sein können. Das Ende jedoch war plötzlich und schnell vorbei. Hier hätte ich mir gern einen "Krasse Scheiße"-Effekt gewünscht. Es war einfach vorbei ohne das es eine weitere Möglichkeit gegeben hätte, Enden zu können. Einen weiteren kritischen Punkt sehe ich an der Stelle, wo Max und Ellie an zwei Kontrolleure geraten. Der Ausgang dessen ist sehr unrealistisch und an den Haaren herbei gezogen. Denn für mich wäre hier zumindest für Ellie das Märchen vorbei gewesen! Es wirkt auf mich, als wenn Martin mit aller Macht versucht, Spannung einzubauen, welches das Buch nicht nötig gehabt hätte. Gerade in Berlin ist auch das Wiedersehen zweier Kinder nicht so einfach von statten gegangen.
Dennoch möchte ich meine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ein Märchenwald, welches nicht für Kinder geeignet und nur bei Erwachsenen mit viel Mum Anwendung finden sollte.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Eine gute Schullektüre mit Potential nach oben

Hexenfieber
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Das Cover erinnert mich stark an Bücher mit geschichtlichem Hintergrund. Irgendwie auch typisch für eine Schullektüre. Das Buch ist in mehreren Kapiteln eingeteilt. Diese ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Das Cover erinnert mich stark an Bücher mit geschichtlichem Hintergrund. Irgendwie auch typisch für eine Schullektüre. Das Buch ist in mehreren Kapiteln eingeteilt. Diese sind recht kurz gehalten. Auch mit seinen 96 Seiten ist das Buch recht übersichtlich. Die Schreibweise ist für mich etwas Gewöhnungsbedürftig gewesen. Kurze Sätze und für mich eigenartige Unterhaltensweisen zwischen den Protagonisten machten das Lesevergnügen etwas zunichte.

Fazit:

Ich habe dieses Buch gemeinsam mit meinem Sohn gelesen, da es eine Schullektüre darstellte. Ungefähr ab der hälfte des Buches hat Sohnemann dieses abgebrochen, da diese Thematik ihn emotional zu sehr mitnahm. Also las ich es allein weiter. Der Inhalt der Geschichte ist wirklich nicht leicht zu verdauen. Die Art und Weise, wie über die Ermordung der Mutter geschrieben wurde ist sehr mitnehmend. Für junge Menschen ist diese Geschichte ein Einblick in die Zeit der Hexenverbrennung. Das Leid und die Not kommt hier schon relativ gut zur Geltung. Durch die wenige Seitenanzahl ist es verständlich, dass der Inhalt nicht tiefgründiger gehalten werden kann. Dadurch ist vieles leider ungesagt und oberflächlicher zu betrachten. Dennoch ist die Geschichte spannend, fesselnd und sehr interessant. Was mich besonders beeindruckte sind die Weisheiten, die das Buch inne hat. Der Leser kommt hier ins Nachdenken. Denn viele Aspekte, die dort beschrieben werden sind auch in der heutigen Zeit zu finden. Denn in jedem von uns steckt ein "Hexenverbrenner". Soziale Aspekte die in der Gesellschaft immer wieder zum tragen kommen, werden anhand der Hexenverbrennung beschrieben. Gruppenbildung, Ängste und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Opfer! Einen Punkt ziehe ich dennoch ab, da das Ende mehr als Abrupt geschieht, und der Leser mit einigen Fragezeichen zurück gelassen wird. Ein Buch, welches junge Menschen lesen sollten, die etwas mehr über die Hinterbliebenen bzw. die emotionale und soziale Seite der Hexenverbrennung erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Sehr gute Recherche!

Der Serienkiller, der keiner war
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Als Leserin von Büchern über Serienmörder, kam dieses sehr gerufen. Denn ich finde es enorm spannend über Fälle und deren Mörder mehr zu erfahren. Von Sture Bergwall habe ich tatsächlich bisher noch nichts ...

Als Leserin von Büchern über Serienmörder, kam dieses sehr gerufen. Denn ich finde es enorm spannend über Fälle und deren Mörder mehr zu erfahren. Von Sture Bergwall habe ich tatsächlich bisher noch nichts gehört. Umso mehr war ich froh über die Zusendung des Buches. Das Besondere hierbei ist die Tatsache, dass hier nicht der "Mörder" im Fokus steht, sondern das Versagen eines ganzen Systemes. Ich wollte unbedingt wissen, wie es einem Menschen gelingt über Jahre hinweg Psychologen und Polizei so zu täuschen. Denn Sture ist kein Mörder. Besonders im Vordergrund steht neben Stures gesamter Lebenslauf auch seine langjährige Psychologin Margit Norell. Dabei ist es dem Autor sogar gelungen mit Margit in Kontakt zu treten und deckte unglaubliches auf. Margit selbst war eine äußerst "besessene" und intrigierende Persönlichkeit, die bis zum Lebensabschnitt labile Menschen und andere Therapeuten sowie Psychologen manipulierte und falsche Erinnerungen introjizierte.
Jeder der dieses Buch lesen möchte muss sich im Klaren sein, dass es wahnsinnig detailliert. Nicht nur die Geschichte um Stures Vergangenheit ist hier sehr gut beschrieben, sondern auch dass ganze Versagen der Psychologen. Dies allerdings ist so detailliert, dass es auch gut 100 Seiten weniger hätte sein können. Denn manches zieht sich enorm und wird auch etwas langatmig. Zudem wiederholen sich auch Dinge. Was ich besonders interessant und Aufwertend finde, sind die echten Fotos von Sture bei den Tatorten, mit seinen Psychologen etc.. Dies lässt den Leser noch einmal intensiver in das Buch und die Geschichte eintauschen.
So schrecklich die Tatsache für die Hinterbliebenen ist, voller Hoffnung endlich dem vermeindlichen Täter ein Gesicht geben zu können, welches mit einem Schlag wieder zunichte gemacht worden ist, so wichtig ist diese Geschichte für die weitere Arbeit mit Mördern.
Dies ist wirklich eine sehr lesenswerte Lektüre und super Recherchiert.

Ich bedanke mich an dieser Stelle das Buch als Rezensionsexemplar erhalten zu haben. Meine Meinung ist völlig unabhängig von dem Erhalt des Buches!

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Solide und ruhig, ein etwas anderer Jo Nesbo

Ihr Königreich
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Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Leider spricht mich das Cover nicht an. Es sagt auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, nichts über den Inhalt aus. Eher langweilig und schlicht ohne viel Aufmerksamkeit ...

Aufmachung/Schreibstil/Allgemein:

Leider spricht mich das Cover nicht an. Es sagt auch, nachdem ich das Buch gelesen habe, nichts über den Inhalt aus. Eher langweilig und schlicht ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen. Was ich an Jo Nesbo so liebe, ist seine Art zu schreiben. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig weg. Die unterschiedlichen Kapitel und Teile haben eine perfekte Länge, um sich Abschnitte einzuteilen. Dies führt zu einem tollen Lesefluss.



Fazit:
Ein weiterer Jo Nesbo liegt wieder hinter mir. Ich bin wie immer nicht enttäuscht worden und habe einige tolle Lesestunden verleben dürfen. Jedoch muss eines hier klar gesagt werden. Wer einen Harry Hole und einen Thriller sucht der dich packt und fertig macht, ist leider hier nicht ganz richtig. Denn es ist für mich kein typischer Jo Nesbo wie ich ihn kenne. Vielmehr versteckt sich hier ein Roman, der eine Familientragödie schildert. Jedoch auf eine perfide, ruhige und unterschwellig brodelnde Art. In diesem Buch wird viel geredet, viel beschrieben, viel ins kleinste Detail beleuchtet und Wiederholt. Jo Nesbo hätte dieses Buch auch in 300 Seiten abhandeln können. Denn wenn er die Wiederholungen und langsame Art der Erzählung weggelassen hätte, wäre die Hälfte an Seiten gut genug gewesen. Dennoch muss ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat. Warum?
Der Leser weiß zwar sehr schnell wer hier der Mörder ist, jedoch hatte ich bis zum Schluss jedes mal ein neues Ende vor meinem innerem Auge. Auch die eigentliche Geschichte hinter der Beziehung der Brüder ist wirklich interessant. Hier wird eher der Fokus auf die psychischen Auswirkungen einer krankhaften Familienstruktur beleuchtet. Für mich lesenswert. Wer jedoch einen typischen Jo Nesbo mit einem Harry Hole Charakter ist hier falsch!

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Ein toller Auftakt für eine Trilogie

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Aufmachung:

Das Cover hat mich sofort neugierig gemacht. Es wirkt spannend und sehr interessant. Ein Cover, welches ich in der Buchhandlung definitiv in die Hand nehmen würde, um zu erfahren worum es ...

Aufmachung:

Das Cover hat mich sofort neugierig gemacht. Es wirkt spannend und sehr interessant. Ein Cover, welches ich in der Buchhandlung definitiv in die Hand nehmen würde, um zu erfahren worum es sich hierbei handelt. Die Schreibweise von Sandra Toth ist sehr einfach und gut lesbar. Ich konnte sehr schnell und unkompliziert die Seiten verfliegen lassen. In diesem Buch gibt es ein Inhaltsverzeichnis, welches die Kapitel mit Überschriften aufzeigt. Die Länge der Kapitel sind sehr gut gewählt, so dass ich nie das Gefühl hatte, dass es bis zum Kapitelende zu lang war.


Fazit:

Sandra Toth feiert mit "Das Dorf-Finsterzeit 1" ihr Debut in der Buchbranche. Es ist der erste Band einer Dystopie Triologie. Ich habe das Buch sehr schnell beendet, da die Story und das Leseempfinden sehr angenehm war. Die Protagonisten waren für mich leider noch sehr durchsichtig, mit viel Potential nach oben. Laura war anfänglich ein nerviger und für mich unaustehlicher Charakter, der sich jedoch zum Ende des Buches etwas gefangen hat und für mich menschlich nachvollziehbarer wurde. Thomas ist für mich sehr grenzwertig in seinem Verhalten. Sehr ambivalent und ziemlich undurchschaubar. Er handelt für mich oft sehr überzogen krass und schwankt enorm in seinen Emotionen. Ein Eiskalter, Hundewelpe...Auch wenn die beiden Protagonisten noch ziemlich jung und unerfahren sind, was die Katastrophe betrifft, sind diese schon teilweise so abgehärtet, als wären sie seit Jahren im Überlebenskampf. Hier könnten die emotionalen Ausbrüche ein wenig entschleunigung gebrauchen. Viktor ist für mich einer der Charaktere, wo ich als Leser das Gefühl bekomme, dass die Autorin mit diesem sehr verbunden ist. Er hat eine sehr angenehme Art und wie die Autorin über ihn schreibt wirkt sehr Verbunden.
Worum es in dem Buch geht kann man anhand des Klappentextes erlesen. Jedoch wird der Leser leider kaum etwas über die Katastrophe erfahren. Hier hätte ich mir sehr gern mehr gewünscht und hoffe das der Leser in den anderen Bänden mehr Hintergründe erfahren wird. Denn dies wäre sehr spannend zu erleben, wie solch eine Katastrophe überhaupt geschehen kann. In den nächsten Bänden bitte mehr davon.
Ab und an vielen mir kleine zeitliche Fehler auf, die jedoch wenig im Gewicht lagen. Hier wäre es schön wenn der Leser mehr in den zeitlichen Rahmen involviert wird. Denn es liest sich teilweise wie ein paar Tage und dann wieder wie mehrere Monate, wobei in der kürze der Zeit immense Veränderungen geschehen. Hier könnte die Geschichte ein wenig die Beschleunigung genommen werden. Denn so könnte der Leser mehr in die Welt von Laura und Thomas eintauchen. Hier und da noch einige Doppelungen reduzieren und schon wäre die Story perfekt. Denn die Geschichte ist für sich gesehen sehr spannend, interessant und macht Lust auf mehr. Deswegen gibt es für mich nur einen Punkt Abzug! Denn die Geschichte hat sehr viel potenzial, die im Gesamtkontext eine tolle Reihe werden kann, die man im Regal stehen haben möchte.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung in keinster Weise.

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