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Veröffentlicht am 11.06.2021

Spannend, geheimnisvoll, düster und romantisch!

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Da mir das Jugendbuch-Debüt von Stefanie Neeb unheimlich gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von ihrem Partem-Zweiteiler hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend ...

Da mir das Jugendbuch-Debüt von Stefanie Neeb unheimlich gut gefallen hat, war ich sofort Feuer und Flamme, als ich das erste Mal von ihrem Partem-Zweiteiler hörte. Der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick (ich finde es so wunderhübsch!). Ich zögerte daher keine Sekunde lang und ließ den Auftaktband der Partem-Dilogie nur zu gerne bei mir einziehen.

Jael ist ein eiskalter Typ und das muss er für seinen Auftrag auch sein. Jael gehört einer gefährlichen und mächtigen Organisation an, deren Mission es ist, Menschen ihre Gefühle, ihre Liebe zu stehlen. Gemeinsam mit einigen anderen Mitgliedern zieht er in ein Haus in einer guten Wohngegend ein – und zwar direkt gegenüber von Xenia. Als Jael das erste Mal auf Xenia trifft, zeigt sein Herz nach langer Zeit wieder eine Regung. Er ist ganz fasziniert von ihr und das, wo Xenia doch eigentlich ein völlig normales Mädchen ist. Okay, mal abgesehen davon, dass sie Geräusche vernimmt, wenn sie andere berührt. Seltsamerweise hört sie bei Jael aber nichts. Xenia fühlt sich ebenfalls zu Jael hingezogen, verspürt zugleich aber auch eine gewisse Abneigung gegen ihn. Auch Jael möchte ihr nah sein, hasst sie aber auch gleichzeitig für das, was sie ist: Eine Immunitin. Allerdings besitzt sie etwas, was er unbedingt für sich nutzen möchte. Sein Vorhaben gestaltet sich nur äußerst schwierig, als er zunehmend Gefühle für Xenia entwickelt.

Wie oben bereits erwähnt, war ich von Stefanie Neebs Erstlingswerk „Und wer rettet mich?“ hellauf begeistert. Während dieses Buch eine realistische Geschichte erzählt, handelt es sich bei Partem jedoch um eine Romantasy-Reihe. Ich war daher nun mehr als gespannt, ob mich die Autorin wohl auch mit einem Roman aus einem ganz anderen Genre überzeugen kann.
Erwartungsvoll begann ich also mit dem Lesen. Bereits die ersten Seiten konnten mich packen. Stefanie Neeb hat einen wundervollen Schreibstil, er ist leicht, fesselnd und bildlich und hat sich super angenehm und flüssig für mich lesen lassen.
Auch die Erzählweise konnte augenblicklich bei mir punkten. Die Geschehnisse werden aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt, jeweils in der dritten Person, und wer meinen Lesegeschmack ein bisschen kennt, wird wissen, dass ich Sichtwechsel in Büchern unglaublich gerne mag. Dass sich Stefanie Neeb für diese Erzählform entschieden hat, hat mich daher überaus gefreut und in meinen Augen ist diese Wahl auch absolut passend. Unsere vier Erzählerinnen sind so schön verschieden, was für ein sehr vielseitiges Leseerlebnis sorgt und da die Wechsel zu Beginn eines jeden Kapitels mit den entsprechenden Namen gekennzeichnet sind, ist es mir jederzeit mühelos geglückt den Überblick zu behalten.

In die Story habe ich ebenfalls gut hineingefunden, trotz des ziemlich direkten Handlungseinstiegs und der wenigen Informationen, die man zu Beginn hat. Was letzteres angeht, wären wir aber auch schon bei meinem einzigen negativen Kritikpunkt. Mir persönlich hat es insgesamt an Erklärungen gefehlt. Es bleiben eine Menge Dinge unbeantwortet und rätselhaft, sei es bezüglich Partem, der Mission oder der Figuren, sodass ich beim Lesen mit so einigen Fragezeichen im Kopf dasaß. Durch die vielen Unklarheiten und Geheimnisse wird das Ganze zwar zweifellos äußert aufregend gestaltet, was durchaus einen gewissen Reiz hat, aber ein paar mehr Infos hätte ich mir dennoch gewünscht. Da hoffe ich nun sehr, dass wir im zweiten Band mehr erfahren werden.

Ansonsten fand ich das Buch aber echt klasse. Ich mochte die düstere und mysteriöse Atmosphäre der Geschichte total gerne und die Handlung hat mich durchweg mitreißen können. Mich persönlich hat das Buch irgendwie ein bisschen an die Biss-Serie von Stephenie Meyer erinnert, so vom Feeling her. Partem ist natürlich etwas ganz anderes, so wirklich vergleichen kann man die Reihen eigentlich gar nicht – Vampire treten hier zum Beispiel überhaupt nicht auf – aber irgendwie hat die Story dennoch ein wenig Biss-Stimmung für mich ausgestrahlt, was ich ziemlich cool fand.
Die Mischung aus Fantasy und Romantik konnte mich gleichermaßen überzeugen. Dass der Fantasyanteil meinem Empfinden nach recht gering ausfällt, hat mich zwar etwas überrascht, aber keineswegs gestört. Da ich derzeit nicht mehr so viel in diesem Genre lese, konnte dieser Aspekt sogar sehr bei mir punkten. Ich könnte mir nur vorstellen, dass so manch anderer enttäuscht davon sein wird, dass der magische Part etwas wenig Raum einnimmt.

Die Figuren haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Besonders liebgewonnen habe ich Xenia und ihren besten Freund Felix. Beide sind zwei ungemein sympathische und herzensgute Figuren, die man als Leser
in augenblicklich gernhaben muss. Vor allem Felix mit seiner fürsorglichen Art hat sich sofort in mein Herz geschlichen.
Mit Jael und Chrystal bin ich nicht komplett warmgeworden, was ich aber tatsächlich gar nicht schlimm fand. Von Jaels eiskaltem und unnahbarem Verhalten war ich irgendwie richtig angetan und auch Chrystals Abgebrühtheit hat mich fasziniert. Die beiden sind fraglos zwei ausgesprochen interessante Charaktere, bei denen man bis zum Schluss nicht weiß, woran man bei ihnen eigentlich ist. Es wird allerdings auch deutlich, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben. So lässt uns beispielsweise Jael hier und da dann doch mal hinter seine Fassade blicken und bei diesen Momenten wird einem als Leserin mehr als klar, dass er durchaus Gefühle hat und innerlich ziemlich zerrissen zu sein scheint.

Xenia, Felix, Jael und Chrystal schlüpfen in die Rollen der bereits von mir genannten vier personalen Erzähler
innen. Von ihnen erfahren wir daher eindeutig am meisten und erhalten auch gute Einblicke in ihre Gefühls- und Gedankenwelten. In meinen Augen hat Stefanie Neeb die Vier sehr glaubhaft und authentisch skizziert. Ein paar Details hätte ich allerdings, wie bereits erwähnt, echt schön gefunden, sowohl bei unseren Hauptprotagonist*innen als auch bei den zahlreichen Nebenfiguren. Ich persönlich gehe aber davon aus, dass dies noch in Band 2 geschehen wird.

Auch hinsichtlich der Organisation, der Jael und Chrystal angehören, rechne ich sehr damit, dass uns Stefanie Neeb in der Fortsetzung mit mehr Erklärungen versorgen wird. Also ich konnte mir bisher noch nicht so wirklich ein Bild von diesem Partem machen, muss ich sagen. Warum entziehen die Mitglieder dieses Ordens Menschen ihre Gefühle und lassen sie als leere Hüllen zurück? (Schrecklich, oder?) Da kann ich es nun kaum mehr erwarten endlich mehr zu erfahren. Leider werde ich mich da aber noch ein Weilchen gedulden müssen – der zweite Teil wird nämlich voraussichtlich erst im Januar 2022 erschienen, seufz. Da der erste Band zudem mit einem Cliffhanger endet, fiebere ich dem Erscheinen des Finales schon jetzt ganz ungeduldig entgegen.

Fazit: Spannend, düster, romantisch. Ein außergewöhnlicher Dilogie-Auftakt mit Sogwirkung!
Dies war mein zweites Werk aus der Feder von Stefanie Neeb und auch mit diesem habe ich tolle Lesestunden verbracht. Bis auf den Punkt, dass mir zu viele Fragen offen geblieben sind, bin ich richtig begeistert von dem ersten Band der Partem-Dilogie und kann ihn nur wärmstens empfehlen. Wer gerne Geschichten über Liebe, Geheimnisse, Vertrauen und Verrat liest, versehen mit Fantasyelementen, sollte sich „Partem“ unbedingt mal genauer anschauen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Spannend und atmosphärisch. Ein toller Jugendthriller mit Gänsehaut-Garantie!

Die Nacht der Acht
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Als ich das erste Mal von „Die Nacht der Acht“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das düster gestaltete Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut und auch der Klappentext konnte mich umgehend ...

Als ich das erste Mal von „Die Nacht der Acht“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Das düster gestaltete Cover gefiel mir auf den ersten Blick richtig gut und auch der Klappentext konnte mich umgehend überzeugen. Horror- und Psychothriller für Jugendliche fallen schon seit längerem absolut in mein Beuteschema. „Die Nacht der Acht“ musste ich daher einfach unbedingt bei mir einziehen lassen lassen.

Quentin lädt seine sieben Freunde in die neue schicke Villa seiner Eltern ein, die weit abgelegen in den Bergen liegt. Da die Eltern verreist sind, haben die acht Jugendlichen das Haus ganz für sich allein und können den Abend ausgelassen mit Trinken und Feiern verbringen. Es soll eine richtige Horrornacht werden und um der Party das gewisse Etwas zu geben, starten die Freunde mit einem Trinkspiel. Die Spielregel dabei lautet: Wer Angst hat, trinkt! Die Acht beginnen damit, sich gegenseitig zu erschrecken und mit ihren Streichen zu übertrumpfen. Was eigentlich nur ein harmloser Spaß sein sollte, wird nur schnell zu bitterem Ernst. Es kommt zu mysteriösen Vorkommnissen und als dann auch noch einer nach dem anderen spurlos verschwindet, beginnt die Situation komplett zu eskalieren.

In meiner Jugendzeit habe ich die Fear Street-Bücher von R. L. Stine regelrecht verschlungen und abgöttisch geliebt. Bei „Der Nacht der Acht“ musste ich irgendwie sofort an diese Jugendthriller-Reihe denken. Ich habe mir daher eine Story mit ein wenig Fear Street-Flair erhofft. Ob ich sie bekommen habe?
Ja, ein kleines bisschen schon. Also für mich kam beim Lesen durchaus etwas Fear Street-Feeling auf. Insgesamt ist „Die Nacht der Acht“ natürlich schon anders – also keine Sorge, das Buch ist kein müder Abklatsch oder so – aber was diesen Teil meiner Erwartungshaltung angeht, wurde ich auf jeden Fall nicht enttäuscht.
Und sonst? Hat mich der französische Autor Philip Le Roy mit seinem ersten Jugendroman überzeugen können?
Jein. Ich habe tolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und finde es richtig gut, aber für die volle Sternenzahl hat es mir letztendlich nicht gereicht. Es gab ein paar Dinge, dir mir persönlich nicht ganz so zugesagt haben – zu denen komme ich noch – aber abgesehen davon finde ich das Buch echt klasse.

Womit Philip Le Roy definitiv auf ganzer Linie bei mir punkten konnte, ist das Setting. Mit der weit abgelegenen französischen Villa, in die er uns mitnimmt, hat der Autor einfach die perfekte Kulisse für einen gruseligen Thriller erschaffen. Dank vieler atmosphärischer Beschreibungen strahlt der Schauplatz eine richtig schön schaurige und stellenweise fast schon beklemmende Horrorfilmstimmung aus, sodass man beim Lesen des öfteren mit einer Gänsehaut dasitzt.

Auch die Handlung kann man in meinen Augen als horrorfilmwürdig bezeichnen. Wer viel in diesem Genre liest, wird vielleicht nicht ganz so auf seine Kosten kommen und auch ich muss sagen, dass ich mir insgesamt ein kleines bisschen mehr Grusel erhofft habe, aber als unheimlich und superspannend habe ich die Story dennoch empfunden. Ich war beim Lesen durchweg am Mitfiebern, öfters auch mal am Erschaudern und da ich mich dem Lesesog der Erzählung kaum mehr entziehen konnte, habe ich das Buch quasi in einem Rutsch durchgesuchtet.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich habe die Streiche der Jugendlichen ganz gebannt verfolgt und als die Party beginnt immer mehr aus dem Ruder zu laufen, habe ich zunehmend nicht mehr unterscheiden können, was nun eigentlich Wirklichkeit und was Illusion ist. Gerade letzteres fand ich genial: Diese Verwirrspiel aus Realität und Wahnvorstellung. So etwas liebe ich einfach.

Auch der Schreibstil und die Erzählform haben mir sehr gut gefallen. Der Text ist recht dialoglastig und die Sätze meist ziemlich kurzgehalten. Jedermanns Sache wird so ein Sprachstil wohl nicht sein, ich aber mag so etwas richtig gerne.
Geschildert werden die Geschehnisse aus der Sicht eines auktorialen Erzählers, was ich als sehr passend empfunden. Also für mich hat sich das Buch von Beginn an angenehm flüssig lesen lassen. Ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflogen.

Was mich leider etwas enttäuscht hat, ist das Ende. Es kam zwar überraschend für mich, aber irgendwie hatte ich aufgrund des spannungsgeladenen Hauptteils mit einem spektakulärern Showdown gerechnet. So richtig vom Hocker reißen konnte mich der Schluss leider nicht.

Bezüglich der Charaktere hatte ich ebenfalls ein bisschen mehr erwartet. Mir persönlich waren sie etwas zu blass und stereotyp gezeichnet. Philip Le Roy hat sich an den gängigen Teenager-Klischees bedient wie den Aufreißer, den Dicken und der Schönen. Als wirklich helle habe ich ehrlich gesagt keinen von ihnen empfunden, trotz ihrer teils äußerst kreativen Streiche, aber da ich trotz allem gut mit allen Jugendlichen zurechtkam und mir keiner von ihnen unsympathisch war, hat mich die recht oberflächliche Skizzierung der Figuren nicht allzu sehr gestört. Ich hatte echt viel Spaß dabei zusammen mit der Clique eine albtraumhafte Nacht in der Villa zu verbringen und mich gemeinsam mit ihnen zu gruseln.

Fazit: Ein spannender Horrorthriller mit Gänsehaut-Garantie!
Philip Le Roy hat mit „Die Nacht der Nacht“ einen überaus packenden und atmosphärischen Jugendthriller aufs Papier gebracht, der einen durchweg in Atem hält und von Anfang bis Ende an die Seiten fesselt. Mir hat der französische Autor mit seinem Jugendbuchdebüt ein tolles Leseerlebnis bescheren können. Es gab zwar ein paar Dinge, die mir nicht ganz so gut gefallen haben, aber insgesamt bin ich echt begeistert von dem Buch. Ich kann „Die Nacht der Acht“ sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Ein wunderbarer Wohlfühlroman mit viel Herz, Humor und ein bisschen Tiefgang!

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Eigentlich verschlägt es mich derzeit hauptsächlich in die Kinder- und Jugendliteratur, aber ab und an habe ich dann doch mal so richtig Lust auf einen schönen, romantischen Liebesroman für Erwachsene. ...

Eigentlich verschlägt es mich derzeit hauptsächlich in die Kinder- und Jugendliteratur, aber ab und an habe ich dann doch mal so richtig Lust auf einen schönen, romantischen Liebesroman für Erwachsene. Als man mir „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ als Rezensionsexemplar anbot, überkam mich auf einmal wieder so ein Moment. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, sodass für mich schnell feststand, dass ich das Buch lesen möchte.

Die 29-jährige Chelsea fällt aus allen Wolken, als ihr Vater ihr verkündet, dass er demnächst heiraten möchte. Er kennt seine neue Flamme doch gerade mal zwei Wochen – und schon will er sie vor den Traualtar führen? Das Vorhaben ihres Vaters stimmt Chelsea allerdings auch sehr nachdenklich. Ihr wird auf einmal bewusst, dass sie seit dem Tod ihrer Mutter gar nicht mehr richtig gelebt hat. Bei ihr hat sich in den letzten sieben Jahren alles nur noch um ihren Job gedreht. Glücklich war sie in dieser Zeit nicht. Chelsea möchte das unbedingt ändern. Sie will die Chelsea wiederfinden, die sie während ihrer Europareise war. Ein ganzes Jahr lang reiste sie damals nach dem College durch Europa, hat ihr Leben in vollen Zügen genossen und sich gleich dreimal verliebt. Was wohl aus den Männern geworden ist, die ihr einst den Kopf verdreht haben? Colin, Jean Claude und Marcellino – Irland, Frankreich und Italien. Chelsea beschließt kurzerhand in diese drei Länder zurückzureisen. Sie will sich endlich auf die Suche nach ihrem verlorenen Glück und der Liebe machen.

Da ich inzwischen sowohl viel Gutes als auch weniger Gutes über „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ gehört hatte, war ich nun ausgesprochen gespannt, wie mir mein erstes Werk aus der Feder von Jenn McKinlay wohl gefallen wird.
Um es kurz zu machen: Komplett überzeugen konnte mich die Story nicht, aber gefallen hat mir das Buch dennoch. In meinen Augen hat Jenn McKinlay mit „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ einen bezaubernden, charmanten Liebesroman aufs Papier gebracht, der die ideale Lektüre für den Sommer ist und eine tolle Balance zwischen Ernst und Komik enthält.
Liebe, Selbstfindung, Selbsterkenntnis, Trauer und Verlust – von diesen Themen handelt die Geschichte unter anderem. Trotz seiner Leichtigkeit besitzt das Buch durchaus Tiefgang und regt zum Nachdenken an, allerdings sollte man nicht zu viel Tiefe erwarten. „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ ist in erster Linie ein Wohlfühlschmöker und romantischer Unterhaltungsroman, der einfach Spaß macht und trotz seiner Vorhersehbarkeit zum Mitfiebern einlädt.

Da es, wie man den obigen Absatz entnehmen kann, ein paar Dinge gab, die mir nicht so zugesagt haben, komme ich als nächstes einfach mal zu meiner negativen Kritik.
Zuerst muss ich sagen, dass mir der Anfang etwas zu schleppend war. Ich habe zwar gut in die Geschichte hineingefunden und mich sofort sehr wohl in ihr gefühlt, aber ein bisschen aufregender hätte der Beginn für meinen Geschmack gerne sein dürfen. Zum Glück änderte sich dies aber recht bald und da sich der wunderschöne Schreibstil zudem sehr flüssig und angenehm für mich hat lesen lassen, hat mich dieser Punkt letztendlich eigentlich nicht groß gestört.
Genauso schaut es mit dem Aspekt aus, dass die Handlung insgesamt ziemlich vorhersehbar für mich war. Ich habe schon recht früh geahnt, wie die Story ausgehen wird, sodass viele Wendungen und allen voran das Ende wenig überraschend für mich kamen. Und manche Stellen habe ich zudem als ein bisschen unglaubwürdig empfunden. Wirklich schlimm fand ich dies alles aber nicht. Mich hat die Handlung dennoch mitreißen und bestens unterhalten können.

Was den Humor angeht, habe ich definitiv das bekommen, was ich mir erhofft habe. Ich saß beim Lesen öfters mit einem breiten Schmunzeln auf den Lippen da und habe mich über manche Szenen prächtig amüsiert. Vor allem der Schlagabtausch zwischen unserer Hauptprotagonistin Chelsea und ihrem Arbeitskollegen Jason fand ich spitze.

Chelsea, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen. Ich mochte ihre toughe, lustige und tollpatschige Art total gerne und fand es wundervoll mitzuerleben, wie sie während ihrer Europareise immer mehr zu sich selbst finden wird. Chelsea wird im Verlauf des Buches eine tolle Entwicklung durchmachen. Sie wird ihr steifes Workaholic-Ich immer mehr hinter sich zurücklassen und endlich wieder eine glücklichere und gelassenere junge Frau werden.

Die Nebenfiguren haben mir ebenfalls richtig gut gefallen. Sie sind authentisch, größtenteils sympathisch und allesamt einzigartig. Besonders klasse fand ich Chelseas Kollege Jason Knightley. Wie oben bereits erwähnt: Die schlagfertigen und amüsanten Wortwechsel zwischen ihm und Chelsea sind einfach nur herrlich.

Bezüglich der Schauplätze kann ich mich ebenfalls nur begeistert äußern. Gemeinsam mit Chelsea wird es uns nach Irland, Frankreich und Italien verschlagen und der Autorin ist es vortrefflich geglückt, den besonderen Charme dieser drei Länder einzufangen. Dank der bildhaften und stimmungsvollen Beschreibungen gelingt es einem spielend leicht sich an die verschiedenen Orte zu träumen und für eine Weile abzuschalten. Man würde wirklich am liebsten sofort die Koffer packen und selbst irgendwo hinreisen und Urlaub machen. Also in mir hat Chelseas Europatour eine richtige Reiselust ausgelöst. Vor allem ihr Irlandaufenthalt hat in mir ein großes Fernweh hervorgerufen.

Was genau Chelsea auf ihrer Reise erleben und wem sie dabei alles begegnen wird, werde ich euch hier nicht verraten. Und ob sie schließlich ihre Liebe finden wird, wird selbstverständlich ebenfalls ein Geheimnis hier in meiner Rezension bleiben. Wenn ihr all das gerne wissen möchtet, müsst ihr schon selbst in das Buch eintauchen. Also ich kann nur „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ nur empfehlen.

Fazit: Mitreißend, witzig, romantisch. Ein wunderbarer Roman mit Wohlfühlgarantie!
Mir hat Jenn McKinlay mit „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ zauberhafte Lesestunden bereiten können. Es gab zwar ein paar Dinge, die ich nicht ganz so gelungen fand, aber insgesamt hat mir das Buch echt gut gefallen. „Irgendwo ist immer irgendwer verliebt“ erzählt eine locker-leichte Liebesgeschichte mit viel Herz, Humor und ein bisschen Tiefgang und ist einfach die perfekte Lektüre für den Urlaub. Ich habe Chelsea nur zu gerne auf ihrer Selbstfindungsreise nach Europa begleitet und vergebe 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Ein tolles und spannendes Finale!

Night of Crowns, Band 2: Kämpf um dein Herz (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Da mich Stella Tack mit dem ersten Band ihrer Night of Crowns-Dilogie im vergangenen Jahr so richtig vom Hocker hauen konnte und uns das Ende zudem mit einem ...

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Da mich Stella Tack mit dem ersten Band ihrer Night of Crowns-Dilogie im vergangenen Jahr so richtig vom Hocker hauen konnte und uns das Ende zudem mit einem verdammt fiesen Cliffhanger zurücklässt, konnte ich es wirklich kaum mehr erwarten mich endlich auf den zweiten Teil stürzen zu können.

Alice hat das magische Spielfeld verlassen, doch dem Fluch, der auf Chesterfield und St. Burrington lastet, kann sie nicht entfliehen. Sehr bald findet sie sich in einem wahren Albtraum wieder. Was ist eigentlich Wirklichkeit und was Illusion? Verzweifelt versucht Alice Licht in dieses dunkle Verwirrspiel zu bringen, stößt dabei aber auf nur noch mehr düstere Geheimnisse. Alice muss unbedingt den zweiten Slave finden, nur so kann sie den Fluch brechen und den immer währenden Kampf zwischen Schwarz und Weiß beenden. Ob ihr das gelingen wird?

Da mir der Auftakt so gut gefallen hat, bin ich an die Fortsetzung natürlich mit immens Erwartungen herangegangen. Hinzu kam, dass ich bisher nur Positives über das Buch gehört hatte und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das von mir erhoffte Highlight wurde der zweite Band leider nicht, aber begeistert bin ich dennoch, definitiv. Stella Tack ist mit „Kämpf um dein Herz“ ein spannendes Finale geglückt, welches wie der Vorgänger eine tolle Mischung aus Fantasy, Spannung, Romantik, Herzschmerz und Humor enthält und mit lauter unvorhersehbaren Wendungen aufwarten kann. Ich muss nur sagen, dass mich die Handlung irgendwie nicht so packen konnte wie die aus dem ersten Band. Die Überraschungen und Plot-Twists können sich zwar wahrhaft sehen lassen – für meinen Geschmack war es sogar schon etwas zu viel des Gutem – aber irgendwie ist es der Story dennoch nicht gelungen, mich so an die Seiten zu fesseln wie ich es gerne gehabt hätte. Hinzu kommt, dass ich dieses Mal den einmaligen Humor von Stella Tack ein klein wenig vermisst habe. Es gab zwar viele witzige Szenen, aber beim ersten Teil war ich eindeutig mehr am Schmunzeln und Lachen gewesen.
Ein letzter Punkt, dieser hat jetzt allerdings keinen Einfluss auf meine Bewertung: Ich habe ein Weilchen gebraucht, ehe ich mich wieder komplett in das Night of Crowns-Universum reingefuchst hatte. Bei mir war es nun schon wieder über ein Jahr her, dass ich den Dilogiestart gelesen habe und wie das bei mir, als absolute Vielleserin, eben so ist, hatte ich inzwischen wieder so einiges von der Handlung vergessen. Aber wie gesagt, ich werde wegen meiner leichten Einstiegsprobleme keinen Stern abziehen. Es war ja meine eigene Schuld, ich hätte den ersten Band schließlich schnell noch rereaden können. Mein Tipp nur: Da die Fortsetzung nahtlos an den Vorgänger anknüpft, kann ich nur raten, die Bücher zeitnah aufeinander zu lesen.

So, nun aber genug mit dem Gemecker. Dann komme ich nun mal zu den Dingen, die mir gefallen haben.
Worüber ich mich nur lobend äußern kann, ist der Schreibstil. Mit diesem konnte mich Stella Tack vollends überzeugen. Er ist jugendlich, humorvoll, leicht und bildhaft und, was mir sehr zugesagt hat, er ist dieses Mal etwas weniger schimpfwortlastig. In ihrer Danksagung meinte die Autorin zwar, dass wohl eigentlich das Gegenteil der Fall wäre, aber ich meine mich zu erinnern, dass im ersten Band mehr geflucht wird. Diese vielen Kraftausdrücke hatten mich damals etwas gestört; mich hat es daher sehr gefreut, dass in der Fortsetzung nicht so viele derbe Flüche verwendet werden – zumindest meinem Empfinden nach. Also für mich hat sich der Erzählstil super angenehm und wunderschön lesen lassen.

Auch mit den Charakteren konnte die Autorin wieder auf ganzer Linie bei mir punkten. Alice, unsere Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin, war mir bereits im Vorgänger auf Anhieb sympathisch und auch dieses Mal mochte ich sie vom ersten Moment an unheimlich gerne. Mit Alice hat Stella Tack eine großartige Romanheldin erschaffen, die sich mit ihrer toughen, mutigen und willensstarken Art einfach sofort in die Herzen von uns Leserinnen schleicht.
Mein heimlicher Star war allerdings ganz klar wieder Kater Curse. Ich liebe diesen sprechenden Kater einfach, der stets einen flotten Spruch auf Lager hat, und die Dialoge zwischen ihm und Alice haben mir erneut des öfteren ein breites Grinsen auf die Lippen gezaubert.
Was Jackson und Vincent angeht, bin ich nach wie vor #teamjackson, aber Vincent, muss ich sagen, habe ich in diesem Band um einiges lieber gemocht als im vorherigen.

Bezüglich der Handlung habe ich euch ja bereits berichtet, dass sie mich nicht so catchen konnte wie von mir erhofft. Ich kann nur gar nicht sagen, warum eigentlich, denn die spannungs- und actionreichen Szenen und unerwarteten Wendungen kommen beileibe nicht zu kurz. Längen gab es für mich aber keine. Ich war trotz allem die ganze Zeit über ganz gebannt am Lesen und konnte das Buch stellenweise nicht mehr aus der Hand legen. Allein schon der Beginn, der äußerst verwirrend und rätselhaft ist (im positiven Sinne, versteht sich), lädt zum Mitfiebern ein. Wie Alice, so weiß man auch als Leser
in eine lange Zeit nicht, was nun eigentlich Realität und was Fiktion ist und wohin das Ganze wohl führen wird. Fand ich richtig genial, ich liebe so etwas, wenn man zunächst keinen Plan hat und im Dunklen tappt.
Sehr gut gefallen hat mir auch die Liebesgeschichte, die vollkommen glaubhaft dargestellt wird und sich, ohne zu viel Raum einzunehmen, prima ins Geschehen eingefügt.
Auch die emotionalen und dramatischen Momente haben ihren Platz in der Erzählungen gefunden. Es ist wirklich unglaublich, wie vielfältig die Story ist. Man durchlebt beim Lesen wahrhaftig das reinste Wechselbad der Gefühle und sitzt teilweise einfach nur völlig baff da, denn wie bereits erwähnt, die unvorhersehbaren Wendungen haben es wirklich in sich.

Ich habe insgesamt eine wundervolle Zeit mit dem Buch verbracht und auch wenn mich dieser Band nun nicht ganz so flashen konnte wie der vorherige, kann ich nur sagen: Unbedingt lesen! Ich finde diese Dilogie echt klasse und kann sie jedem Romantasyliebhaber*in nur ans Herz legen.

Fazit: Ein packendes Finale, das einen durchweg in Atem hält!
Stella Tack hat mit „Kämpf um dein Herz“ einen wunderbaren Abschlussband ihres Night of Crowns-Zweiteilers aufs Papier gebracht, der vieles zugleich ist: Mitreißend, romantisch, witzig, dramatisch, tiefsinnig, herzzerreißend und überraschend. Ich bin richtig begeistert von dem Buch, allerdings hat es mir für 5 Sterne letztendlich dann doch nicht gereicht. Vielleicht waren meine Ansprüche einfach ein bisschen zu hoch, keine Ahnung, aber irgendwie hat mir der erste Band etwas besser gefallen. Ich finde diese Dilogie aber natürlich dennoch genial und kann sie nur empfehlen!
„Night of Crowns – Kämpf um dein Herz“ erhält von mir sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Berührend, emotional, tragisch-schön!

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Da mir Rachel Lippincott und Mikki Daughtry mit „Drei Schritte zu dir“ ein absolutes Highlight geschenkt haben, war ich auf ihr euer zweites gemeinsames Werk wahnsinnig gespannt. Da stand für mich natürlich ...

Da mir Rachel Lippincott und Mikki Daughtry mit „Drei Schritte zu dir“ ein absolutes Highlight geschenkt haben, war ich auf ihr euer zweites gemeinsames Werk wahnsinnig gespannt. Da stand für mich natürlich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.

Der 18-jährige Kyle ist sich sicher, dass seine Freundin Kimberly die Liebe seines Lebens ist. Seit der 9. Klasse sind sie zusammen und gelten an ihrer Schule als das absolute Traumpaar. Doch dann erfährt Kyle am Abend der Abschlussfeier, dass Kimberly gar nicht vorhat, gemeinsam mit ihm auf die UCLA zu gehen, sondern ganz andere Pläne hat – Pläne, von denen Kyle nichts wusste, sein bester Freund Sam allerdings schon. Kurz danach eröffnet ihm Kim, dass sie die Beziehung beenden will. Kyle ist am Boden zerstört. Es soll aber noch schlimmer kommen. Nachdem Kim Schluss gemacht hat, haben die beiden auf dem Heimweg einen schrecklichen Autounfall, bei dem Kim ums Leben kommen wird. Für Kyle ist von da an nichts mehr wie zuvor. Er versinkt in Trauer, große Schuldgefühle plagen ihn. Doch dann lernt er eines Tages Marley kennen, die ebenfalls einen schweren Verlust erlitten hat. Dank ihr wird Kyles Schmerz erträglicher, von ihr fühlt er sich verstanden wie von niemanden sonst. Die beiden kommen sich allmählich immer näher. Hat ihre Liebe angesichts ihrer Vergangenheit aber überhaupt eine Chance?

Da mir „Drei Schritte zu dir“ so gut gefallen hat, ließ es sich bei mir nun natürlich nicht vermeiden, dass ich mit ziemlich hohen Erwartungen an das neue Buch des amerikanischen Autorinnenduos herangegangen bin. Hinzu kommt, dass der Klappentext von „All This Time“ einfach so gut klang und beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick; ich finde es traumhaft schön.
Leider muss ich sagen, dass das Buch nicht das von mir erhoffte Lesehighlight wurde. Mir hat es sehr gut gefallen, das schon, aber an das vorherige Werk der beiden Autorinnen reicht es in meinen Augen nicht heran.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Kyle in der Ich-Form. Dass wir es dieses Mal ausschließlich mit einem Erzähler zu tun bekommen und nicht, wie im Vorgänger der Autorinnen, mit Sichtwechseln zwischen dem männlichen und der weiblichen Hauptfigur, hat mich etwas überrascht. Normalerweise mag ich Perspektivwechsel bei Liebesgeschichten lieber, hier aber finde ich die gewählte Erzählform absolut passend.
Mir war Kyle auf Anhieb sympathisch und da seine Gefühlswelt, insbesondere sein Trauerprozess, überaus einfühlsam und beeindruckend echt dargestellt wird, habe ich mich jederzeit mühelos in ihn hineinversetzen können. Als Leserin ist man stets hautnah dran an Kyles Empfinden und Gedanken und fühlt und leidet richtig mit ihm mit.

Neben Kyle lernen wir noch eine weitere Figur kennen, die ebenfalls gerade einen schlimmen Verlust erlitten hat und daher Ähnliches durchmacht wie unser Ich-Erzähler: Marley, ein sehr ruhiges und nachdenkliches Mädchen. Marley umgibt eine längere Zeit etwas ziemlich Unnahbares und Geheimnisvolles und ist längst nicht so greifbar für uns Leser
innen wie Kyle. Ich muss gestehen, dass ich Marley zunächst ein wenig merkwürdig fand, aber je mehr wir über sie erfahren, desto lieber habe ich sie gewonnen und desto besser konnte ich sie verstehen. Mit ihr haben die Autorinnen auf jeden Fall eine ganz besondere Figur erschaffen, bei der ich es nur zu gut nachvollziehen konnte, dass Kyle von ihr fasziniert und ganz angetan ist. Wie die Annäherung und Liebesgeschichte der beiden beschrieben wird, fand ich großartig. Es ist wundervoll und bewegend zu sehen, wie sich die beiden gegenseitig Halt geben und ihr Schmerz dank des jeweils anderen langsam erträglicher wird.

Dass Rachel Lippincott und Mikki Daughtry echte Könnerinnen darin sind, sehr emotionale und traurige Geschichten zu erzählen, haben sie bereits mit „Drei Schritte zu dir“ unter Beweis gestellt und mit „All This Time“ bescheren sie uns nun erneut ein Buch, das einen ein wahres Wechselbad der Gefühle erleben lässt. Verlust, Trauerbewältigung, Schuldgefühle – auf dieser schweren Thematik liegt eindeutig der Fokus der Handlung und da sie mit ganz viel Feingefühl und Authentizität von den Autorinnen behandelt wird, kann man die Gefühle der Charaktere jederzeit vollkommen nachempfinden.

Mit unsere beiden Hauptprotagonisten und auch den Nebenfiguren konnten mich die Autorinnen eindeutig vollends überzeugen – bezüglich der Handlung kann ich mich jedoch nicht gänzlich positiv äußern. Mir persönlich war sie stellenweise etwas zu wirr. Manche Szenen haben mich zunächst mit einem Fragezeichen im Kopf zurückgelassen und insgesamt hat es mir zudem ein bisschen an Spannung gefehlt. Als langatmig habe ich die Geschichte an keiner Stelle empfunden, aber irgendwie konnte sie mich nicht so an die Seiten fesseln, wie ich es gerne gehabt hätte.
Nichtsdestotrotz hat mir das Buch aber tolle Lesestunden bereiten können. Rachel Lippincott und Mikki Daughtry haben mit „All This Time“ zweifellos eine sehr außergewöhnliche und bittersüße Liebesgeschichte über eine äußerst ernste Thematik geschrieben, die einen auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt und so einige höchst überraschende Wendungen enthält. Vor allem ein bestimmter Twist haut so richtig ein. Für mich zumindest kam diese große Wende völlig unerwartet. Ab diesem Moment ergeben die Geschehnisse mehr und mehr Sinn und man erkennt endlich, wie alles zusammenhängt.

Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zum Schreibstil. Von diesem bin ich richtig begeistert. Er ist gefühlvoll, mitreißend und wie aus einem Guss. Man merkt wirklich überhaupt nicht, dass hier zwei Personen am Werk waren, was ich echt beeindruckend finde. Rachel Lippincott und Mikki Daughtry haben definitiv mal wieder eine wunderbare Teamarbeit geleistet und auch wenn sie mich mit ihrem neuen Buch nicht so vom Hocker konnten wie mit dem Vorgänger, haben sie mir mit „All This Time“ dennoch ein Leseerlebnis bescheren können, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.

Fazit: Mikki Daughtry und Rachel Lippincott haben mit „All This Time“ ein weiteres tief berührendes Jugendbuch geschrieben, das voller Emotionen und Herzschmerz steckt und auf eine ungemein feinfühlige Weise eine sehr schwere Thematik behandelt. „All This Time“ erzählt eine tragisch-schöne Geschichte über Liebe, Verlust und Trauerbewältigung. Die Story ist herzergreifend, authentisch und romantisch und kann mit lauter überraschenden Wendungen aufwarten. Ich persönlich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, bin aber dennoch begeistert von dem Buch. Ich kann es sehr empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

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