Eine fast vergessene Flucht
Die Kinder von TeheranDer Buchtitel machte mich neugierig, denn Lebensgeschichten welche der Holocaust beeinflusst hat gibt es viele aber diese klang für mich ungewöhnlich interessant.
Das die Autorin die Geschichte ihres Vaters ...
Der Buchtitel machte mich neugierig, denn Lebensgeschichten welche der Holocaust beeinflusst hat gibt es viele aber diese klang für mich ungewöhnlich interessant.
Das die Autorin die Geschichte ihres Vaters erzählt und damit auf diese damaligen Kinder aufmerksam macht, hat mich neugierig werden lassen.
Aus dem Inhalt:
Hier wird über eine 20.000 kilometerlange Flucht von polnisch- jüdischen und auch christlichen Kindern berichtet, welche vor dem Holocaust nach Isreal geflohen sind.
Die Autorin hebt dieses Thema und somit auch die Geschichte ihres damals bei Ankunft 15 jährigen Vaters welcher einer der „Teheran Children“ war ins Licht der Öffentlichkeit.
Ein beeindruckendes Zeugnis welches ein Bild dieser Odyssee zeichnet.
Meine Meinung:
Normalerweise lese ich selten Bücher über diese Zeit, aber bei diesem Buch war ich sofort interessiert.
Das Phänomen das viele betroffene Personen zu Lebzeiten nicht oder wenig über das Erlebte sprechen mögen ist mir aus der Familie sehr gut bekannt.
So war es auch in diesem Fall und die Autorin hat sich auf eine fast 8 jährige Spurensuche quer durch verschiedene Länder begeben, hat diverse Zeitzeugen befragen können um die Geschehnisse auferstehen zu lassen.
Kaum zu glauben das fast 900 Kinder den weiten Weg über Russland, Zentralasien in den Iran über Indien und den Libanon bis in das britisch kontrollierte Palästina überstanden haben.
Diese Kinder waren ein Teil von einer viertel Millionen Juden welche in Polen geboren wurden und es ist schön, dass ihre Geschichte nun erzählt wird.
Die Schreibweise ist sehr flüssig zu lesen, berührend und nachvollziehbar.
In Passagen wo sich Aussagen von Zeitzeugen nicht als deckungsgleich erweisen erzählt sie aus verschiedenen Sichtweisen.
Gut gefällt mir auch das aufgezeigt wird was so viele Jahrzehnte der Verdrängung dieser schlimmen Erlebnisse mit einer Familie machen.
Fazit:
Die beachtliche Erzählung einer nicht ungefährlichen dennoch lebensrettenden Reise mit dem Schauplatz Zenttalasien und dem Nahen Osten welche die Vergangenheit in die Gegenwart transportiert und einen nicht ungerührt lässt.
Daher empfehle ich das Buch jeden interessierten Leser weiter und vergebe 5 von 5 Sternen.