Ein wahrgewordener Alptraum – rasant, blutig, grausam und spannend bis zum Ende
Die KarteWorum geht’s?
Ein Mörder treibt sein Unwesen. Wie er seine Opfer findet? Er verfolgt sie in den sozialen Medien, wo sie ihre getrackten Laufstrecken veröffentlichen. Er beobachtet sie. Er bringt sie in ...
Worum geht’s?
Ein Mörder treibt sein Unwesen. Wie er seine Opfer findet? Er verfolgt sie in den sozialen Medien, wo sie ihre getrackten Laufstrecken veröffentlichen. Er beobachtet sie. Er bringt sie in seine Gewalt und dann tötet er sie. Können Jens Kerner und sein Team ihn aufhalten, bevor das nächste Opfer daran glauben muss?
Meine Meinung:
Mit „Die Karte“ nimmt uns Andreas Winkelmann mit auf den 4. Fall um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Nachdem mich der dritte Teil („Der Fahrer“) doch etwas enttäuscht hatte, bin ich nun mit dem Autor wieder versöhnt. Es war von Anfang an spannend. Der Autor hat seine LeserInnen immer wieder auf falsche Fährten geführt. Zwischendurch dir Rückblicke des kleinen Mädchens – ich war die ganze Zeit am Rätseln, was es damit auf sich hatte. Dann die Idee, die Fitnesstracker mit in den Fall zu bringen – was könnte aktueller sein als ein Fall, in dem die sozialen Medien solch eine große Rolle spielen!
Für Jens und Becca entwickelt sich der Fall zudem sehr persönlich, nachdem – durch einen unglücklichen Zufall – einer ihrer Kollegen ebenfalls zum Opfer des Täters wird. Jens muss extrem mit sich kämpfen, um nicht alles niederzurennen, was sich ihm in den Weg stellt, aber Becca ist für ihn da. Die beiden kommen sich endlich näher. Verstehen sich wie immer blind und ergänzen sich auch als Ermittlerteam wieder perfekt. Und auch der Hillmann-Tony – der digitale Forensiker – ist wieder mit am Start. Er ist eine wirklich interessante Persönlichkeit und gibt alles. Überhaupt gefallen mir alle Charaktere diesmal besonders gut. Der Täter und die Art, wie er agiert, die Opfer und die Beschreibung ihrer Gefühle und Ahnungen – wirklich perfekt und authentisch vom Autor dargestellt!
Der Fall selbst ist auch interessant. Wie geschickt der Autor die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet. Die Entwicklung der Protagonisten darstellt. Nicht nur im Verlauf der Gegenwart, sondern auch in Verlauf ihres Lebens. Das Buch hat mich wirklich von Anfang an gefesselt. Ich habe mit den Charakteren mitgefühlt, versucht, mit Jens und Becca und deren Team Hinweise zu finden. Und mehr als einmal kam es zu genialen Twists in der Story, die mich auf eine komplett falsche Fährte geführt haben. Es gab mehrere Erzählstränge, die am Ende ein sinnvolles Ganzes ergeben haben. Und auch der Showdown ganz am Ende in der Wohnung von Laura Windmüller war passend! Und der Epilog mit Jens und Josie – absolut emotional! Ein sehr gelungenes Buch, das Erwartung und Freude auf den nächsten Band schürt!
Fazit:
Mit „Die Karte“ hat Andreas Winkelmann die Vorgängerbände der Reihe um Kerner & Oswald wirklich getoppt. Die Idee, den Täter anhand von Fitnesstrackern und Sozialen Medien die Opfer ausfindig zu machen. Die Buchstaben. Die Verbrechen und Tatorte. Die Rückblicke in die Vergangenheit des Mädchens. Zwei unabhängige Vergangenheiten, die in der Gegenwart aufeinandertreffen und das weitere Fortgehen der Geschichte quasi vorwegnehmen. Und wie sich alle Erzählstränge am Ende treffen und auf sinnvolle Weise alles für die LeserInnen verständlich wird – einfach genial. Und bis zum Ende blieb auch die Spannung explosiv! Das Buch ist ein absoluter Pageturner und ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen!
5 Punkte für diese mehr als gelungenen Fortsetzung mit Jens Kerner und Becca Oswald!