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Veröffentlicht am 09.06.2021

Kreative Horror-Kurzgeschichten

VOLLGAS und andere Erzählungen
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Das neue Buch mit dem Titel „Vollgas und andere Erzählungen“ von Joe Hill besteht aus dreizehn verschiedenen Kurzgeschichten. Jede dieser Kurzgeschichten weist einen anderen Plot und einen anderen Schwerpunkt ...

Das neue Buch mit dem Titel „Vollgas und andere Erzählungen“ von Joe Hill besteht aus dreizehn verschiedenen Kurzgeschichten. Jede dieser Kurzgeschichten weist einen anderen Plot und einen anderen Schwerpunkt auf. Zudem sind zwei Geschichten zusammen mit Stephen King, seinem Vater, entstanden. Jede der Kurzgeschichten weist eine individuelle Erzähllänge auf und beinhaltet unterschwellig oder auffallend Horroraspekte, die in der Kurzgeschichte gut hervorkommen. Natürlich würde sich die Möglichkeit ergeben, dass ich auf jede Geschichte eingehen kann. Dennoch würde dies den Rahmen meiner Rezension sprengen. Aus diesem Grund werde ich auf meine Favoriten in ein paar Sätzen eingehen.

Die beiden Geschichten „Vollgas“ und „Im hohen Gras“ in Zusammenarbeit mit Stephen King sind auf jeden Fall auf hohem Niveau. Besonders die zweite Kurzgeschichte zeichnet sich durch eine hervorragende Idee aus, die beim Lesen Gänsehaut hervorruft. Aber nicht nur die beiden Geschichten überzeugen. Weitere tolle Kurzgeschichten sind „Das Karussell“, „Tweets aus dem Zirkus der Toten“, „Überfällig“ sowie „Wir geben sie frei“. Schwächere Geschichten wie „Faun“ gab es auch, die meiner Ansicht nach, unter einer fehlenden Tiefe litten.

Beim Lesen merkt man auf jeden Fall, dass Joe Hill sehr kreativ sein kann. Keine Geschichte überschneidet sich von der Konstruktion oder Idee her mit den anderen. Dies fand ich richtig gelungen, da man mit diesem Buch ein weites Spektrum an unterschiedlichen kreativen Geschichten erhält. Zudem lässt sich sagen, dass sich Hill bei jeder Geschichte einem sehr fesselnden Schreibstil bedient, der sich wirklich gut gelesen hat. Normalerweise bin ich ein Schnellleser. Bei diesem Buch habe ich mir aber alle Zeit der Welt genommen, um jede Seite dieses Buches in vollen Zügen zu genießen. Wunderbar!

Fazit: Joe Hill verkörpert mit seinem neuen Buch „Vollgas und andere Erzählungen“ den modernen Horror. Auch wenn es einzelne schwächere Geschichten gab, zeigt dennoch Hill mit seinen starken Geschichten, wie man dem Leser in Angst und Schrecken jagen kann.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Facettenreicher Dark Fantasy Roman

Die Götter müssen sterben
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Inhalt:
„Die Götter müssen sterben“ ist ein Dark-Fantasy-Roman, der den Leserin die Welt der Amazonen entführt. Das Volk der Amazonen hat es satt, durch Troja unterdrückt zu werden. Die Prophezeiung der ...

Inhalt:
„Die Götter müssen sterben“ ist ein Dark-Fantasy-Roman, der den Leserin die Welt der Amazonen entführt. Das Volk der Amazonen hat es satt, durch Troja unterdrückt zu werden. Die Prophezeiung der Artemis besagt, dass die Zeit für Rache und Ruhm gekommen ist. Jedoch wird Areto mit den Gaben und Kräften der Artemis ausgestattet. Doch wie kann sie zu dieser Ehre gekommen sein, wenn sie eigentlich nur ein gewöhnliches Mädchen ist? Parallel dazu droht das Volk der Amazonen aufgrund einer Unstimmigkeit sich in zwei Hälften zu spalten. Und aufgespaltet können die Amazonen der wahren Feind nicht besiegen. Wird es nochmal gut gehen?

Meinung:

In das Buch bin ich mit leichten Schwierigkeiten eingestiegen, da man so gesehen als Leser
in ins kalte Wasser geschmissen wird. Alles wirkt auf den ersten Blick fremd, da man die Welt der Amazonen erst langsam kennenlernt und einzelne Erzählstränge und Beziehungen unter den Figuren spät erahnt. Zudem tauchen in diesem Roman viele Götter auf, was ich toll fand, da ich ein großer Fan von Mythologien bin. Hier fände ich es vom Vorteil, dass man am Anfang des Buches oder Ende ein Glossar und/oder Wörterbuch einfügt, welches für mehr Klarheit sorgen soll. Als ich dann aber im Worldbuilding drin war, fand ich es unfassbar gut. Beim Worldbuilding greift die Autorin auf einen sehr bildhaften sowie flüssigen Schreibstil zurück, welcher sich unfassbar gut liest.
Im Buch verfolgen wir nicht nur die Geschichte aus der Sicht von Areto, da zahlreiche weitere Erzählperspektiven anderer Figuren, ihren Platz im Buch finden. Das Maß an Erzählperspektiven war mir jedoch zu hoch und sorgte folglich - vor allem am Anfang - für eine Unübersichtlichkeit bei meinem Lesefluss. In diesem Fall fände ich es passender, wenn man wirklich den Schwerpunkt auf eine Figur setzen würde. Auch wenn man die Charakterentwicklung besonders bei Areto in diesem Buch sehr stark erkennen kann, würde es bei einem Fokus auf weniger Figuren, noch besser wahrzunehmen sein. Ab der Mitte des Buches konnte ich die Figuren dann besser unterscheiden, da man diese durch ihre einzigartigen Fähigkeiten unterscheiden kann.

Zu der Spannung kann man sagen, dass die Erzeugung dieser in diesem Roman der Autorin sehr gelungen ist. Durch die verschiedenen actionreichen Momente, das Auftauchen neuer Figuren sowie Götter und insgesamt einer guten Welt, herrscht meiner Ansicht nach, fast durchgängig eine hohe Spannung. Folglich verfolgte ich den gesamten Plot mit viel Neugier, wodurch es mir auch sehr oft schwergefallen ist, das Buch zur Seite zu legen.

Fazit: Mit „Die Götter müssen sterben“ entwirft die Autorin einen sehr facettenreichen Dark-Fantasy-Roman, der seine Stärken in der Erzeugung der Spannung, dem Schreibstil und dem Worldbuilding aufweist. Auch wenn es mir am Anfang schwergefallen ist, eine Übersicht über einzelne Aspekte zu erlangen, konnte ich ab der Mitte des Buches Figuren etc. besser unterscheiden. Passender fände ich zudem, wenn der Fokus bei der Erzählperspektive bei einer Figur gelegt werden würde.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Brutale Morde in Wien

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Inhalt:
Im Kriminalroman "Das Buch des Totengräbers" geht es nach Österreich, um genau zu sein, nach Wien. Wir befinden uns Ende des 19 Jahrhunderts und wie aus dem Nichts erschüttert die Stadt eine Reihe ...

Inhalt:
Im Kriminalroman "Das Buch des Totengräbers" geht es nach Österreich, um genau zu sein, nach Wien. Wir befinden uns Ende des 19 Jahrhunderts und wie aus dem Nichts erschüttert die Stadt eine Reihe von Morden. Der junge Kommissar Leopold von Herzfeldt ist entsetzt und sucht sich für die Aufklärung dieses Falls den Totengräber Augustin Rothmayer zur Hilfe. Die beiden Männer sollen den Fall auflösen, da jedes der Opfer auf eine brutale Art und Weise gepfählt worden ist. Und Augustin ist auf diesem Fachgebiet ein Profi. Je mehr sie gemeinsam ermitteln, desto mehr merken sie, dass in Wien tiefe Abgründe herrschen.

Wie erwähnt, geht es in diesem Buch in das schöne Wien im Jahre 1893. Durch den authentischen Schreibstil der damaligen Zeit sowie der durchgängigen detaillierten Beschreibungen des Handlungsorts, kann man sich als Leser das Setting ausführlich vorstellen. Zudem kommt eine unheimlich tolle aber düstere Atmosphäre auf, die ich auch letztens im Thriller "Das Jahr der Hexen" wahrgenommen habe.

Auf der anderen Seite habe ich aber mindestens 80 Seiten gebraucht, um mich mit dem Schreibstil zurechtzufinden. Teilweise kamen Wörter vor, die ich bisher noch nicht kannte, wodurch ich diese erstmal googlen musste. Außerdem fand ich es im Allgemeinen schwierig, flüssig durch das Buch zu kommen, da man als Leser jedes kleine Detail wahrnehmen muss, da dieses sich eventuell als relevant für den weiteren Handlungsverlauf erweist.

Im Fokus dieses Buches stehen zwei Figuren - der Totengräber Augustin und der junge Ermittler bzw. Polizeiagent Leopold. Die Konstellation der beiden Figuren empfand ich als gelungen, da besonders Augustin als Totengräber aber auch als Helfer, eine besondere Heldenrolle einnimmt. Dies war für mich persönlich außergewöhnlich und entsprach somit nicht dem 0815 Helden aus normalen Kriminalromanen. Mit Leopold bildet Augustin somit ein gutes Team, da auch Leo andere Ermittlungsstrategien anwendet, die für den restlichen Teil des Polizeipräsidiums recht neu sind.

Spannungstechnisch ist dieses Buch auch gut entworfen worden, da größtenteils eine gelungene Spannung vorliegt. Die Geschichte entwickelt sich eher ruhig, da man actionreiche Szenen weniger vorfindet.

Fazit: Abseits des Schreibstils, den ich als sehr komplex wahrnahm, hat mir dieser Kriminalroman richtig gut gefallen. Besonders die Auswahl der Protagonisten ist dem Autor gelungen, da er recht einzigartige Figuren kreiiert hat, die auf den ersten Blick nicht einer Heldenfigur entsprechen. Zudem weist dieses Buch Stärken in der Gestaltung der Atmosphäre auf. Ich bin gespannt auf Band 2.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Zwischen Realität und Fiktion

Eine Geschichte, die uns verbindet
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Inhalt:
Wie kann man sich nur fühlen, wenn die eigene Tochter spurlos verschwindet? Dieses Schicksal widerfährt leider der Schriftstellerin Flora. Dabei entwickelt sie das Gefühl, dass sie sich durchgängig ...

Inhalt:
Wie kann man sich nur fühlen, wenn die eigene Tochter spurlos verschwindet? Dieses Schicksal widerfährt leider der Schriftstellerin Flora. Dabei entwickelt sie das Gefühl, dass sie sich durchgängig im Kreis dreht. Ihr Leben? Wahrscheinlich fremdbestimmt und so entscheidet sie sich auf das Dach ihres Hauses zu klettern. Parallel dazu glaubt ein weiterer Schriftsteller seinen Augen nicht, was in seinem Manuskript passiert. Seine Hauptfigur möchte sich das Leben nehmen. Er kann sie nur retten, wenn er alles riskiert, sogar sein eigenes Kind.

Meinung:
Mit viel Begeisterung bin ich in diesen Roman vom Autor Guillaume Musso eingestiegen. Dabei muss ich aber sagen, dass ich bisher kein Buch des Autors gelesen habe und nicht so richtig wusste, was mich hier erwarten wird. Nachdem ich das Buch beendet habe, fällt es mir nun schwer, detailliert eine Rezension zu schreiben, da man viel vorwegnehmen kann und das möchte ich nicht.... Dennoch versuchen wir es mal.

Das Buch an sich weist ein tolles Erzählprinzip auf, da man die Geschichte aus der Sicht von Flora, Romain aber auch anderen Charakteren erzählt bekommt. Ich fand es schön, dass es mir recht schnell gelungen ist, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen, da diese einerseits sympathisch sind, aber anderseits eine tiefgründige Figurenausarbeitung aufweisen. Deswegen sehe ich die Charaktergestaltung als eine der Stärken dieses Buches an.

Auch wenn alles schön und gut ist, kommt beim Lesen dennoch eine recht unterschwellige mysteriöse Stimmung auf. Dadurch entsteht ein toller Kontrast. Zudem werden im Roman wichtige Themen vom Autor angesprochen, wodurch das Buch auch eine belehrende Seite aufweist. Außerdem gefiel mir der vermeintliche Wechsel zwischen Realität und Fiktion in diesem Buch. Dadurch ist das Buch einfach für mich besonders und tiefgründige gewesen. Auch die Aufklärung am Ende des Buches war für mich recht außergewöhnlich. Zu letzt lässt sich noch sagen, dass der Autor einen flüssigen Schreibstil auf, welchen man gut lesen kann.

Fazit: Irgendwie finde ich es schade, dass ich bisher den Autor recht spät entdeckt habe. Für mich persönlich war dieses Buch mal was "anderes". Es ist auf seine eigene Weise speziell. Zudem hat das Buch abseits interessanter sowie vielschichtiger Charaktere, einen interessanten Plot sowie eine schlüssige Auseinandersetzung zwischen Realität und Fiktion zu bieten.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Spannung und Psyche

Dein böses Herz
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Das Leben kann immer spontan sein. Eigentlich wollte Kommissarin Sandra Rehbein ein entspanntes Wochenende mit ihrem Sohn verbringen, doch dann wird sie zu einem Tatort gerufen. Auf einem verlassenen Parkplatz ...

Das Leben kann immer spontan sein. Eigentlich wollte Kommissarin Sandra Rehbein ein entspanntes Wochenende mit ihrem Sohn verbringen, doch dann wird sie zu einem Tatort gerufen. Auf einem verlassenen Parkplatz wird ein Mann gefunden. Seine Leiche verstümmelt und das Herz herausgeschnitten. Die Frau des Opfers wird angerufen und diese teilt mit, dass sie ein Video erhalten hat, in welchem das Opfer Sex mit einer auffälligen tätowierten Frau ausübt. Können diese beiden Vorfälle in einem Zusammenhang zueinanderstehen? Als dann eine weitere Leiche mit derselben Vorgehensweise aufgefunden wird, geht Sandra von einem Serienmörder aus.

Nach einigen Seiten habe ich mich zurecht im Buch gefunden. An der Seite der Kommissarin Rehbein stürzt sich der Leser in einen brutalen Fall. Die Spannung wird direkt von Anfang an erzeugt, sodass man als Leser gefesselt ist. Zu Sandra fiel es mir jedoch schwer eine gewisse Bindung aufzubauen. Sie wirkte zum Leser nicht greifbar. Dennoch fand ich das Einfügen des Privatlebens der Kommissarin in den Handlungsstrang äußerst gelungen, da dieser in einem ausgewogenen Verhältnis zur Ermittlungsstory stand.
Zudem wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Dies gelang dem Autor sehr gut, da man als Leser eine klare Übersicht hatte. So war die Spannungskurve größtenteils gut, senkte sich jedoch zum Schluss hin enorm ab, da mir die Auflösung doch zu antizipierbar war. Jedoch kann ich sagen, dass der Autor mit seinem neuen Thriller einen interessanten Einblick in die Psyche einzelner Figuren legt!

Fazit: Mit „Das böse Herz“ entwirft der Autor einen recht spannenden Fall, der nichts für schwache Nerven ist. Aufgrund der Kürze des Buches herrschte fast durchgängig eine gute Spannung, jedoch war es für mich nicht möglich eine Bindung zur Protagonistin aufzubauen.

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