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Veröffentlicht am 14.06.2021

Mitreißend und gefühlvoll

Chicago Devils - In Wahrheit Liebe
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Jonah, der Torhüter der Chicago Devils, hat vor drei Jahren seine Frau verloren. Er kann sich nicht vorstellen, jemals wieder zu lieben. Sein Bruder überredet ihn, die Polizistin Reyna bei einem Undercover-Einsatz ...

Jonah, der Torhüter der Chicago Devils, hat vor drei Jahren seine Frau verloren. Er kann sich nicht vorstellen, jemals wieder zu lieben. Sein Bruder überredet ihn, die Polizistin Reyna bei einem Undercover-Einsatz zu unterstützen und so zu tun, als ob die beiden ein Paar wären. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen vorgetäuschten und echten Gefühlen....

"In Wahrheit Liebe" ist bereits der siebte Teil der Reihe um die Eishockey-Profis der Chicago Devils. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Jedes Mal steht ein anderes Paar im Zentrum der Ereignisse. Es gibt zwar auch ein Wiedersehen mit den Charakteren, die man bereits aus den Vorgängern kennt, allerdings nehmen sie nur kleine Nebenrollen ein. 

In diesem Band stehen Jonah und Reyna im Zentrum der Handlung. Diese wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Jonah und Reyna, erzählt. Beide Charaktere wirken vom ersten Moment an sympathisch. Dadurch lässt man sich gerne auf die Liebesgeschichte der beiden ein. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man nicht nur einen hautnahen Einblick in die Gefühle der Hauptakteure, sondern kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken. 

Der Schreibstil ist locker und äußerst angenehm lesbar. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sich alles mühelos vorstellen kann und die Gefühle, die sich zwischen Reyna und Jonah anbahnen, nachvollziehen und genießen kann. Durch die Undercover-Ermittlungen hat dieser Teil außerdem spannende Momente zu bieten. Der Humor, der Brenda Rotherts Schreibstil auszeichnet, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Deshalb entwickelt sich das Buch früh zu einem wahren Lesegenuss, bei dem man das Knistern zwischen Reyna und Jonah förmlich spüren kann. 

Ein gelungener Teil der Reihe, der äußerst mitreißend und gefühlvoll erzählt wird.  

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Ungeheuer spannend!

Der Bruder
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Irena Jundt, Rechtsmedizinerin bei der Berner Kripo, spricht nicht über ihre Vergangenheit. Denn vor vielen Jahren verschwand ihr damals 11-jähriger Bruder Beni und kehrte nie nach Hause zurück. Ein Kindermörder ...

Irena Jundt, Rechtsmedizinerin bei der Berner Kripo, spricht nicht über ihre Vergangenheit. Denn vor vielen Jahren verschwand ihr damals 11-jähriger Bruder Beni und kehrte nie nach Hause zurück. Ein Kindermörder wurde schließlich für Benis Tod verurteilt. Irenas Familie zerbrach an diesem schweren Schicksalsschlag und deshalb verließ Irena früh ihr Elternhaus. Doch nun muss sie zurückkehren, denn ihr Vater ist gestorben und Irena muss sich mit der Haushaltsauflösung befassen. Dabei macht sie Entdeckungen, die darauf hindeuten, dass an Benis Verschwinden irgendetwas nicht stimmt. Sie beginnt in der Vergangenheit zu graben, doch schon bald wird sie bedroht. Beinahe zur gleichen Zeit, wird in Bern ein kleiner Junge vermisst. Sandro Bandini beginnt mit seinem Team unter Hochdruck zu ermitteln. Auch Bandinis Freundin, die Journalistin Milla Nova, versucht mehr über den Jungen und sein Verschwinden herauszufinden. Dabei kommt sie Sandro Bandini mal wieder in die Quere....

Nach "Blind" und "Die Patientin" ist "Der Bruder" bereits der dritte Band in dem die Journalistin Milla Nova ermittelt und dabei ihrem Freund Sandro Bandini in die Quere kommt. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Allerdings gibt es Nebenhandlungen und Weiterentwicklungen im Privatleben der Hauptcharaktere, die sich durch die Reihe ziehen. Um diese voll auszukosten, empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge. 

Der Einstieg in diesen Fall gelingt mühelos, denn die Autorin versteht es wieder hervorragend, sofort das Interesse an der Handlung zu wecken. Und die hat es dieses Mal wirklich in sich. Denn die Vergangenheit verbindet sich mit den gegenwärtigen Ereignissen und es gilt einigen Spuren zu folgen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen stoppen. Dadurch wird schon früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann.

​​​​​​​Nicht nur der Fall hat es in sich, sondern auch im Team und im Privatleben der Hauptcharaktere passiert einiges. Man darf sich außerdem über ein Wiedersehen mit Nathaniel, dem sympathischen Blinden, der bereits in den vorherigen Bänden eine Rolle spielte, freuen. Haupt- und Nebenhandlungen verbinden sich hervorragend miteinander, sodass man gespannt dem Geschehen folgt und am Ende darauf hofft, dass es bald einen weiteren Band gibt. 

Ein ungeheuer spannender Krimi, den man kaum aus der Hand legen mag! 

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Gelungene Fortsetzung

Confessions of a Bad Boy (Baileys-Serie 5)
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Bei der Testamentseröffnung seines verstorbenen Mentors Chip, erlebt Buschpilot Denver Bailey eine Überraschung: Chip hat ihm die Hälfte seiner Firma vermacht. Er soll sie gemeinsam mit Chips Tochter Cleo ...

Bei der Testamentseröffnung seines verstorbenen Mentors Chip, erlebt Buschpilot Denver Bailey eine Überraschung: Chip hat ihm die Hälfte seiner Firma vermacht. Er soll sie gemeinsam mit Chips Tochter Cleo führen. Doch Denver weiß nicht, ob er Verantwortung für ein Unternehmen übernehmen kann. Und dann noch gemeinsam mit Cleo, mit der er sich noch nie gut verstanden hat. Auch Cleo hat ihre Zweifel, ob eine Zusammenarbeit mit Denver funktionieren kann...

"Confessions of a Bad Boy" ist bereits der fünfte Band der Reihe um die Geschwister der Bailey-Familie, die in Lake Starlight, einem Ort in Alaska, leben. Obwohl man die einzelnen Teile auch unabhängig voneinander lesen kann, da immer ein Paar im Mittelpunkt steht, kann man die Familienverhältnisse der Baileys besser nachvollziehen, wenn man die Reihenfolge einhält. Denn die Familie erweitert sich von Band zu Band und man darf sich deshalb auch über ein Wiedersehen mit den Pärchen aus den vorherigen Teilen freuen.

In diesem Teil stehen Denver Bailey und Chips Tochter Cleo im Zentrum der Ereignisse. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Dabei stehen Denver und Cleo abwechselnd im Mittelpunkt. Dadurch bekommt man einen hautnahen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle und kann außerdem beobachten, wie die beiden Hauptcharaktere aufeinander wirken. Das macht den besonderen Reiz dieser Erzählung aus. 

Denver und Cleo wirken sehr sympathisch. Man kann das Knistern zwischen den beiden beim Lesen förmlich spüren und sich dadurch ganz auf die Geschichte einlassen. Das Autorenduo versteht es wieder hervorragend, ganz große Gefühle so zu vermitteln, dass sie nicht zu dick aufgetragen und unglaubwürdig wirken. Das liegt sicher auch mit an dem eingestreuten Humor, der oft zwischen den Zeilen aufblitzt und diesen Roman zu einem echten Lesegenuss macht. 

Eine wunderbare Fortsetzung der Reihe, die die Neugier weckt, wie es im Hause Bailey weitergehen wird. 

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Spannender Cold Case

Nordwestzorn
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Kommissarin Anna Wagner kehrt nach St. Peter-Ording zurück und leitet nun die neue SOKO, die sich mit alten, ungeklärten Fällen befasst. Anna hat sich dafür entschieden, das Verschwinden von Florian zu ...

Kommissarin Anna Wagner kehrt nach St. Peter-Ording zurück und leitet nun die neue SOKO, die sich mit alten, ungeklärten Fällen befasst. Anna hat sich dafür entschieden, das Verschwinden von Florian zu untersuchen. Der herzkranke Junge verschwand vor 15 Jahren während einer Klassenfahrt. Bei den damaligen Ermittlungen standen drei Männer im Zentrum, von denen einer schließlich angeklagt, aber nicht verurteilt wurde. Anna will versuchen, diesen Fall endlich aufzuklären. Dabei stellt sich schnell heraus, dass die damals ermittelnden Beamten kein Interesse daran haben, Anna zu unterstützen....

"Nordwestzorn" ist nach "Nordwesttod" bereits der zweite Fall, in dem Anna Wagner und Hendrik Norberg gemeinsam ermitteln. Man kann dem aktuellen Geschehen aber auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat, denn die Autorin streut wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung ein.

Diese wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei es immer wieder Rückblicke in die damaligen Ereignisse gibt. Dabei wird allerdings nicht zu viel verraten. Im Gegenteil, denn diese Rückblicke regen zu eigenen Ermittlungen an, sodass man gemeinsam mit Anna Wagner und Hendrik Norberg auf Spurensuche geht.

Handlungsorte und Charaktere werden so authentisch beschrieben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Neben der eigentlichen Krimihandlung, werden auch private Nebenhandlungen thematisiert. Diese drängen sich aber nicht in den Vordergrund, sondern sorgen eher dafür, dass die Protagonisten noch lebendiger wirken. Der Fall selbst weckt vom ersten Moment an das Interesse. Annas Hartnäckigkeit, an alle gewünschten Informationen zu kommen, wird auf eine harte Probe gestellt. Denn die damaligen Ermittler mauern. Diese Tatsache gibt der Handlung zusätzlichen Reiz, denn gemeinsam mit Anna Wagner und Hendrik Norberg stellt man sich die Frage, warum das so ist. Die Spannung wird dadurch nicht nur früh aufgebaut, sondern kann durchgehend gehalten werden und sich zum Ende hin sogar noch steigern.

Ein Cold Case, der durch Spannung und lebendige Charaktere überzeugt!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Spannender Schweden-Krimi

Spätsommermord
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Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des ...

Das Jahr 1990 ist für die Freunde Simon, Alex, Bruno, Carina und Marie ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr in dem sie ihr Abitur gemacht haben, um nun ihre Träume zu verwirklichen. Um den Abschluss des Sommers und den Beginn der neuen Lebensabschnitte zu feiern, zelten sie ein letztes Mal in einem stillgelegten Steinbruch. Doch dann läuft alles aus dem Ruder, denn einer von ihnen kehrt von diesem Ausflug nicht lebend zurück. 27 Jahre später zieht die Stockholmerin Anna Vesper nach Nedanas und übernimmt die Leitung der dortigen Polizeidienststelle. Als kurz nach ihrer Ankunft die Leiche eines Mannes gefunden wird, dessen Tod von ihrem Vorgänger sofort als Selbstmord eingestuft wird, hat Anna das Gefühl, dass sie manipuliert werden soll. Denn es gibt einige Hinweise darauf, dass der Mann, dessen Leiche gefunden wurde, eine Verbindung zu den tragischen Ereignissen des Sommers 1990 hatte. Anna beginnt zu ermitteln. Doch das scheint nicht jedem zu gefallen...

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. Es gibt Rückblicke in das Jahr 1990. Hier erfährt man nach und nach, was sich tatsächlich am letzten gemeinsamen Abend der Freunde zugetragen hat. Im aktuellen Zeitstrang beobachtet man Anna Vesper, die in ihrer neuen Dienststelle eher misstrauisch beäugt wird und sich keine Freunde damit macht, Fragen nach den damaligen Ereignissen zu stellen, die offenbar mit dem Tod des Mannes, der von ihrem Vorgänger als Selbstmord eingestuft wird, in Verbindung stehen. 

Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selber vor Ort zu sein. Zwischen den Zeilen schwebt eine düstere Atmosphäre, die dafür sorgt, dass man unbedingt erfahren will, was damals wirklich geschehen ist und warum die Auswirkungen noch bis in die Gegenwart zu spüren sind. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist gelungen. Dadurch, dass man bruchstückchenweise mit Informationen über die damaligen Ereignisse versorgt wird, ist man Anna Vesper zwar etwas voraus, aber man erfährt nie zu viel, sodass die Spannung nicht nur durchgehend gehalten werden, sondern sich im Handlungsverlauf sogar steigern kann. 

Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es ist zwar klar, dass hier etwas vertuscht werden soll, doch warum das so ist, ist nicht so leicht zu erahnen. Es kommt zu einigen Wendungen, wodurch die Handlung kaum vorhersehbar ist. Man gerät in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen. 

Ein Schweden-Krimi, der durch eine düstere Atmosphäre und durchgehende Spannung überzeugt!

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