Leseempfehlung für Provence - Fans!
Liebe, lavendelblauSarah ist traurig, denn ihr Freund Tobias zieht ein halbes Jahr nach Amerika. Er wird in Hollywood bei einem Filmprojekt assistieren. Das ist die berufliche Chance für ihn! Sarah bleibt in Hamburg und ...
Sarah ist traurig, denn ihr Freund Tobias zieht ein halbes Jahr nach Amerika. Er wird in Hollywood bei einem Filmprojekt assistieren. Das ist die berufliche Chance für ihn! Sarah bleibt in Hamburg und arbeitet weiter als Buchhändlerin. Sie glaubt daran, dass ihre Liebe dieses halbe Jahr übersteht, wird jedoch schnell eines Besseren belehrt. Sie muss noch am Flughafen, als sie Tobias spontan besuchen will, feststellen, dass er sie getäuscht und ihre Liebe mit Füssen getreten hat. Statt wie ursprünglich geplant nach Amerika zu fliegen, fliegt sie kurzerhand in die Provence zu ihrer Freundin. Cleo vermittelt ihr eine Unterkunft auf einem Weingut. Kann Sarah ihren Liebeskummer dort vergessen?
Kaum begonnen, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Denn die Geschichte rund um Sarah hat mich völlig mitgerissen. Sarah ist eine Figur, die im realen Leben gleich nebenan wohnen könnte. Sie ist sehr authentisch charakterisiert und hat mir unheimlich leidgetan. Denn, wie sich die Beziehung zwischen Tobias und ihr entwickelt, wünscht man absolut niemandem. Hinterlistig getäuscht zu werden, während man sich nach dem Partner sehnt, ist untere Schublade. Was Tobias sich genau geleistet hat, verrate ich hier nicht, kann jedoch sagen, dass Sarah zu Recht wütend war. Die Auszeit in der Provence empfand ich sehr schlüssig, wie überhaupt die ganze Handlung. Nie hatte ich den Eindruck, etwas wirkt aufgesetzt oder an den Haaren herbeigezogen.
Sehr gut kam bei mir das Setting an. Die Stimmung in der Provence, mitten in den Weinbergen, ist sehr atmosphärisch beschrieben und Urlaubssehnsüchte kamen bei mir auf. Der glitzernde Pool, der Olivenhain, jedoch auch ein Gewitter sind toll beschrieben. Sehr lehrreich, mit viel wissenswerten Details, wurden die Arbeiten an den Reben eingeflochten. Man ist hautnah in den Rebbergen und in der Kelterei dabei und das ohne, dass es langweilig wird.
Eine Figur leidet an Multipler Sklerose und durch die sehr guten Recherchen konnte die Autorin auch hier bei mir punkten. Der Schreibstil von Hannah Juli ist nicht nur sehr lebendig und abwechslungsreich, sie versteht es auch, Gefühle zu wecken. Sei es, dass ich mich mit Sarah über Tobias geärgert oder die romantische Stimmung dort in der Provence gespürt habe. Ja, denn es wird auch romantisch, jedoch nie kitschig.
Als einzigen Kritikpunkt muss ich erwähnen, dass der Klappentext viel zu viel verrät. Der Beschrieb in der Buchinnenseite ist leider noch ausschweifender. Wenn man den gelesen hat, braucht man das Buch nicht mehr zu lesen. So detailliert wird beschrieben, was geschieht. Was ich als sehr schade empfinde, jedoch meine Begeisterung für die Geschichte nur minimal schmälert.