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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2021

Moonlight Bay Romanze

Still into you (Moonflower Bay 1)
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Der Plot hat eine gewisse Komik, obwohl er natürlich auch einem Genre-Schema folgt. Leider etwas zu starr.
Es gibt viel Kleinstadtcharme.Es gibt ein paar Beschreibungen der kanadischen Landschaft, aber ...

Der Plot hat eine gewisse Komik, obwohl er natürlich auch einem Genre-Schema folgt. Leider etwas zu starr.
Es gibt viel Kleinstadtcharme.Es gibt ein paar Beschreibungen der kanadischen Landschaft, aber das hätte für meinen Geschmack noch detaillierter sein können.

Eve Abbott erbt das Inn ihrer Tante Lucille und möchte es eigentlich schnell verkaufen, aber irgendwie erwarten alle Einwohner von Moonflower Bay, dass sie das Mermaid Inn wieder eröffnet.
Dann gibt es noch die Vergangenheit mit ihrem Jugendfreund Sawyer Collins, der jetzt Polizeichef ist. Vor 10 Jahren haben sie sich getrennt. Die Gefühle der beiden zueinander sind noch lebendig.
Tatsächlich reagieren sie so, als wäre alles erst kurz her. Dabei sollte man denken, dass sich in 10 Jahren viel verändert. In dem Punkt ist der Roman vielleicht nicht sehr realistisch.

Sie beginnen langsam wieder Freunde und vielleicht mehr zu werden. Zusammen mit Sawyers jüngerer Schwester Clare, die er praktisch alleine groß gezoen hat, werden sie fast eine kleine Familie. Doch da ist auch noch Eves geplante Abreise nach Toronto.
Jenny Holiday zeigt sowohl Eves als auch Sawyers Gefühlswelt.
Fazit: Es ist ein konventioneller, perfekt gestalteter Roman für Freunde des Genres.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Ernste Handlung

Liebe auch an Regentagen
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Robyn Carr wurde zuletzt durch ihre Virgin River-Reihe, die auch verfilmt wurde, in Deutschland sehr bekannt. Liebe auch an Regentagen ist kein Teil dieser Reihe und hat einen ganz anderen Erzählton, aber ...

Robyn Carr wurde zuletzt durch ihre Virgin River-Reihe, die auch verfilmt wurde, in Deutschland sehr bekannt. Liebe auch an Regentagen ist kein Teil dieser Reihe und hat einen ganz anderen Erzählton, aber es gibt durchaus ein paar Gemeinsamkeiten, zum Beispiel das Thema Gewalt in der Ehe.
Lauren verlässt ihren aggressiven Ehemann, der kurze zeit später sogar gewalttätig gegen sie wird. Ich bin erleichtert, dass dieser Vorfall in diesem Roman nicht leichtfertig eingesetzt wird sondern realistisch in all der Konsequent behandelt werden.
Einen Freund findet Lauren in Beau, der selbst in einer schweren Trennung und Scheidung steht. Mit ihm erlebt sie eine positivere Beziehung.
Die Liebesgeschichte fand ich aber schwach, weil sie so im Schatten der Trennungsthematik steht. Auch einige der Nebenfiguren sind zu schematisch, wenn nicht sogar oberflächlich gehalten. Gut gemacht sind aber die Passagen mit Lauren und ihren Töchtern, die von der Trennung natürlich auch betroffen sind.
Den deutschen Titel halte ich für irreführend. Manche Leser werden daher vielleicht etwas bekommen, was sie nicht erwartet hatten. Der Originaltitel The View from Alameda Island ist da neutraler.

Veröffentlicht am 07.06.2021

Ein irres Zwiegespräch

Der Bewohner
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Bei dem Hörbuch handelt es sich um eine gekürzte Version, die 7 Stunden Laufzeit hat. Mir fallen aber keine durch Kürzung entstandene Lücken auf.

Der Bewohner kommt mir vor wie Satire. Dazu trägt zum ...

Bei dem Hörbuch handelt es sich um eine gekürzte Version, die 7 Stunden Laufzeit hat. Mir fallen aber keine durch Kürzung entstandene Lücken auf.

Der Bewohner kommt mir vor wie Satire. Dazu trägt zum einen der Untertitel „Ein Serienkiller auf der Flucht. Und er versteckt sich in deinem Haus.“ bei als auch die Tatsache, dass dieser Schizophrene Thomas Brogan die ganze Zeit mit sich selbst spricht. Aber der Autor David Jackson meint seinen Text wohl doch ernst.

Diese ungewöhnliche Erzählart prägt das Buch. Die ganze Zeit beobachtet der Irre die Menschen des Hauses und der Umgebung. Die Gedanken des Mörders sind leider sehr simpel gehalten. Daher werden die anderen Figuren, die er die ganze Zeit beobachtet nicht so lebendig wie es möglich gewesen wäre. Sie bleiben eindimensional.

Begeistert bin ich aber ein weiteres Mal vom Sprecher Peter Lontzek, dessen sonorer Stimme man lange zuhören kann ohne zu ermüden und der das ungewöhnliche Zwiegespräch wirklich umsetzt.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Die verlorene Schwester

Saint X
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In Saint X geht es um eine 18jährige, die im Urlaub mit ihrer Familie auf einer Insel war und dabei verschwand. Später wurde Alison tot aufgefunden, mutmaßlich ermordet.
Die Polizei konnte die Todesursache ...

In Saint X geht es um eine 18jährige, die im Urlaub mit ihrer Familie auf einer Insel war und dabei verschwand. Später wurde Alison tot aufgefunden, mutmaßlich ermordet.
Die Polizei konnte die Todesursache nicht ermitteln, es bleibt also unklar, ob es wirklich Mord war. Saint X ist aber kein Thriller im eigentlichen Sinne. Es wird stattdessen hauptsächlich gezeigt, wie auf den Vorfall reagiert wird und was die Folgen sind.

Alexis Schaitkin nutzt verschiedene Erzählmethoden und Perspektive, um dieses Familiendrama zu zeigen.
Im Mittelpunkt steht Claire, die zum Zeitpunkt von Alisons Tod erst 7 Jahre alt war. Sie war nur die kleine Schwester, doch das ganze beeinflusste die Familie. Im Erwachsenenalter merkt Claire, die ich jetzt Emily nennt, dass sie das vorgefallene nicht loslässt und sie fängt an, intensiv zu recherchieren.
Für meinen Lesegeschmack war die Schilderungen der vielen Artikel, Filme und Berichten zu viel und an manchen Stellen durchaus zäh zu lesen. Man kann sich auch von der Vielfältigkeit überfordert fühlen und nicht selten fehlte der Zugang. Dennoch wird es nachvollziehbar, welche Folgen das Ereignis auf so einige Menschen hatte.

Sehr gut gefallen haben mir aber die Passagen auf der Insel Sanit X vor Alisons Tod, die auch in der zweiten Romanhälfte noch vorkommen.
Bemerkenswert, dass die Autorin mit Saint X eine ganze karibische Insel erfunden hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Ein moderner Taugenichts

Fahrtwind
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Ein junger Mann zieht in den siebziger Jahren nur mit seiner Gitarre ziellos in die Welt. Das ziellose ist Programm, inspiriert und orientiert an Aus dem Leben eines Taugenichts.
Das jemand außer der ...

Ein junger Mann zieht in den siebziger Jahren nur mit seiner Gitarre ziellos in die Welt. Das ziellose ist Programm, inspiriert und orientiert an Aus dem Leben eines Taugenichts.
Das jemand außer der Freiheit und Spaß nichts will, tut einmal ganz gut. Der Icherzähler lässt sich treiben, hat aber auch das Glück, Leute zu treffen, die ihn mitnehmen. Streckenweise ist es fast eine Road novel und selbst der Leser kann den Fahrtwind fühlen.

Was mich zeitweise daran hinderte den Roman richtig zu genießen, ist der nur vorgeblich naive Ton und manchmal die Dialoge. Ich denke, auch in den siebziger Jahren haben viele Menschen normal geredet ohne diesen ständigen Jugendjargon, der aufgesetzt wirkt. Auf die Dauer kann das nerven, aber zum Glück gibt es auch einige gute Passagen, wo Klaus Modicks typischer Humor funktioniert.

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