super gut und beängstigend
InfernaleUSA 2021, das HTS-Gen wurde als Ursache für viele Gewaltverbrechen identifiziert und deswegen werden die Menschen darauf getestet.
In dieser Welt führt Davy ein absolut perfektes, behütetes Leben zwischen ...
USA 2021, das HTS-Gen wurde als Ursache für viele Gewaltverbrechen identifiziert und deswegen werden die Menschen darauf getestet.
In dieser Welt führt Davy ein absolut perfektes, behütetes Leben zwischen Privatschulen und ihren Veranstaltungen und Förderprogrammen als musikalisches Wunderkind. Mit ihrem Freund Zac wird es ernster, ihre Freunde sind die Besten der Besten. Doch dann wird das Gen bei Davy gefunden und alles verändert sich. Sie fliegt von der Schule, Freunde und Familie behandeln sie wie eine Zeitbombe und plötzlich muss sie ein neuer Mensch werden. Härter. Ganz so, wie sie laut ihren Genen sein sollte.
Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden und konnte mich gut orientieren. Eigentlich ist ja nichts Schlimmes daran, dieses Gen als Ursache zu finden, allerdings sind die Konsequenzen für die Betreffenden super heftig. Das Buch ist rau und weil der Schreibstill wirklich gut ist, hat es mich persönlich sehr getroffen was Davy passiert. Als Leser habe ich sie in ihrem guten Umfeld kennengelernt, doch schon zum Ende des ersten Kapitels ändert sich einfach alles.
Sie bekommt eine neue Klasse, im Keller einer öffentlichen Schule wird sie mit ihresgleichen zusammengepfercht und mehr oder weniger vergessen. Davy fürchtet sich, die Anderen sind gefährlich und setzen ihn zu, doch einer von ihnen, Sean, hilft ihr immer wieder. Und zwischen den Beiden entwickelt sich eine Art Pakt.
Der Schreibstill ist nüchtern und unterstreicht vielleicht gerade deshalb die die teils brutale Atmosphäre und die Veränderungen in und um Davy. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder
Zeitungsberichte, Zeugenaussagen, SMS-Chats, die den Wandel der Gesellschaft
unterstreichen und die mich teils absolut schockiert haben. Das Szenario ist so greifbar und authentisch, dass es mir Gänsehaut bescherte. Es könnte wirklich passieren und dieser Gedanke ist einfach schrecklich! Die Autorin hat all das so überzeugend dargestellt, als wäre es bereits so weit gekommen – inklusive dem wachsenden Einfluss der HTS-Behörde.
„Infernale“ ist ein Buch über Vorurteile und was sie bewirken. Und doch entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte, die zwar nicht überraschend ist, aber mich dennoch berührt hat.