Freiheitsklänge mit falschen Tönen
Die Klänge der FreiheitErzählt wird die Geschichte der fiktiven DRK-Krankenschwester Inge, die trotz ihres dem Hitler-Regime sehr kritisch gegenüber stehenden Vaters enthusiastisch und altruistisch ihren Dienst an der russischen ...
Erzählt wird die Geschichte der fiktiven DRK-Krankenschwester Inge, die trotz ihres dem Hitler-Regime sehr kritisch gegenüber stehenden Vaters enthusiastisch und altruistisch ihren Dienst an der russischen Front in Charkow antritt.
Der Unterschied zwischen den Siegesmeldungen in der Presse und der "Wochenschau" und der blutigen Realität ist groß und wird gut und deutlich dargestellt.
Inge verliert langsam ihre "rosa Brille" und kann sterbenden und genesenden Soldaten mit ihrer Geige Trost spenden.
Ein Offizier, neben Inges Vater einer der wenigen Menschen, die sich ab Ende 1943 keinen Illusionen mehr hingaben, bietet ihr an, ihn nach Italien zu begleiten...
Tara Haighs Roman "Die Klänge der Freiheit" enttäuschte mich leider in mehrfacher Hinsicht ziemlich!
Das Buch fasste sich nicht nicht nur von Beginn an sehr unangenehm an, denn eine mich an Wrasen erinnernde pudrig-cremige Schicht schien es zu umhüllen. Taschenbücher sehen nach dem Lesen bei mir üblicherweise wie neu aus - hier jedoch wölbte sich bereits während der Lektüre eine Art Folie eselsohrartig ab. Zunächst schien sie sich leicht entfernen zu lassen, aber zunehmend blieben zunehmen Rückstande an ihr kleben, so dass das Coverbild beschädigt wurde. Auch hatte ich mir nach der Leseprobe deutlich mehr versprochen. Schade.
Trotz Lektorat der Damen Köhler, Fischer und Wiedmaier fand ich div. Fehler, hauptsächlich bei "Sie" und "sie", aber auch Sinnfehler, wie z. B. auf S. 95, auf der ein HERR Dr. Seiler der Protagonistin Inge bedeutete, IHR ... zu folgen.
Ferner erlaube ich mir, zu bezweifeln, dass
a) - wie in einer "rührend-romantischen" Kennenlernszene geschildert - eine "Stadtpflanze" aus Nürnberg einem italienischen Bauernsohn sachdienliche Hinweise zu geben prädestiniert ist, wie er mit seinem störrischen Esel umzugehen habe, und
b) vermutlich angelehnt an "Tie a yellow ribbon round the old oak tree", ein um einen Straßenbaum geschlungenes rotes Band geeignet ist, die Absprachen heimlich Liebender vor den Augen eines ohnehin schon misstrauischen eifersüchtigen Nazi-Offiziers zu verbergen.
Pluspunkte waren für mich die Schilderung der Ereignisse um das italienische Kloster "Montecassino" sowie die "Anmerkungen" und "Literaturhinweise" der Autorin.