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Veröffentlicht am 08.06.2021

Lebenswege gehen

Unter Wasser Nacht
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Unter Wasser Nacht Kristina Hauff

Das Wendland, diese recht urtümliche Landschaft am Rand der Lüneburger Heide ist durch die Anti-AKW-Bewegung mit ihren Protesten vielleicht manchem Leserin noch vertraut. ...

Unter Wasser Nacht Kristina Hauff

Das Wendland, diese recht urtümliche Landschaft am Rand der Lüneburger Heide ist durch die Anti-AKW-Bewegung mit ihren Protesten vielleicht manchem Leserin noch vertraut. Auf einem alten Bauernhof in den Elbauen leben hier die beiden Paare Sophia und Thies, sowie Inga und Bodo. Die feste Freundschaft der Frauen hatte die Paare nach ihrem Studium hierher geführt. Hier wollen sie in der bürgerliches Idylle des Ortes ihr Leben aufbauen. Dazu gehören auch die Kinder. Jella und Lasse, die Kinder von Inga und Bodo entwickeln sich gut, und machen ihren Eltern Freude.
Aaron, der Sohn von Sophia und Thies, hat sich immer mehr zu einem Problemkind entwickelt. Besonders an Sophia testet er immer wieder seine Grenzen aus. Dann verschwindet er und wird nach einigen Tage tot aus der Elbe gefischt.
Diese Erfahrungen , nagende Schuldgefühle und die Trauer läßt das Paar immer mehr auseinanderdriften. Die Stimmung kippt langsam. Daneben erleben sie „glückliche Familie“ bei Bodo und Inga.
Die Stimmung ändert sich, als ein Jahr später eine geheimnisvolle junge Frau ins Dorf kommt. Sie freundet sich mit beiden Paaren an und wirbelt deren Leben gehörig durcheinander.Es ist als halte sie ihnen einen Spiegel vor, in dem sich Verdrängtes, Verlorenes und nicht kommuniziertes zeigt. Alle müssen sich dem stellen.
Eigentlich ist die Sprachlosigkeit und die daraus resultierende mangelnde Bereitschaft Konflikte auszutragen das zentrale Thema des Romans. Kristina Hauff führt ihre Leser
innen durch geschickte Perspektivwechsel immer weiter in das Zentrum ihrer Protagonisten. Dabei entstehen auch einige Längen und Sprünge. Die Lebensgeschichte einer Randfigur rückt in den Focus und beinhaltet stückweise die Auflöung des Geheimnisses. Meinem Eindruck nach, war es eine eher unspektakuläre Lösung für die Protagonisten.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Freya´s Weg

Das Erbe der Päpstin
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Im Jahr 837 überfallen die Dänen Dorstadt. Sie hausen dort fürchterlich. Die junge Gisla wird als Sklavin in den Haushalt des Wikingeroberhaupts Björn verschleppt. Sie bringt ihm in den Jahren zwei Töchter, ...

Im Jahr 837 überfallen die Dänen Dorstadt. Sie hausen dort fürchterlich. Die junge Gisla wird als Sklavin in den Haushalt des Wikingeroberhaupts Björn verschleppt. Sie bringt ihm in den Jahren zwei Töchter, Freya und Asta, zur Welt. Beim Versuch die Töchter vor ihm zu schützen, wird Gisla von Björn ermordet. Freya muss den Tod der Mutter mit ansehen. Sie ersticht Björn in Notwehr.
Zusammen mit Asta flieht sie. Sie wollen zu ihrer Familie nach Dorstadt. Dort kennt man den Großvater Gerold schon nicht mehr. Zuviel Zeit ist ins Land gezogen. Während Asta in Dorstadt bleibt will Freya nach Rom ziehen.
Hier trifft sie auf den Großvater, der Superista bei der päpstlichen Garde ist. Sie ist dem gewählten Papst Johannes treu ergeben. Der Papst selbst hat ein Geheimnis zu tragen. Dahinter verbirgt sich die Päpstin Johanna. Sie schließen ein Bündnis. Der Fluchtplan scheitert allerdings. Der Kommandant Aristid hilft Freya zu entkommen. Dann muss Freya fliehen, denn Hugo Abbas, ein brutaler Attentäter ist hinter ihr her.
Die Flucht führt sie über das Frauenkloster im Chiemsee bis nach Paris. Das Verhältnis zu Aritid wird immer vertrauter, während Hugo Abbas immer mal wieder ihren Weg kreuzt.
Ich denke die Wikinger waren nicht grundlos wegen ihrer Brutalität gefürchtet. Das wird gleich in den ersten Kapiteln deutlich. Helga Glaesener, die Autorin, beschreibt die Ereignisse schon recht plastisch. Trotzdem konnte ich, als Leserin, nicht wirklich in die Geschichte eintauchen. Das lag m.E. an der sehr sachlichen Sprache. Sie gibt wenig über die Charaktere preis, und verhindert so die Annäherung an diese Charaktere. Z.B. wird die Flucht der Mädchen in einigen kurzen Sätzen behandelt. Da bleibe ich, als interessierte Leserin, mit meinen Fragen, außen vor. Z.B. Wieso läßt Aristid Freya unbeaufsichtigt im päpstlichen Palst zurück?
Manche der beschriebenen Szenen stehen einfach im Raum, ohne dass ihnen eine Bedeutung zugeschrieben wird. Z.B. Bei einer bedeutenden Rede Aristids betritt ein Mädchen die Bühne. Alle halten die Luft an. Erwartungen liegen in der Luft. Aber NICHTS geschieht. Die Stimmung verpufft ungenutzt.
Freyas Lernwille und ihre Eigensinnigkeit sind bewunderswert. Sie sind die Basis für Freyas späteres Geschenk an die Menschheit, wenn es um medizinische Belange und ihren Kampf gegen Aberglaube und Mißtrauen geht.

Das Erbe der Päpstin kann nicht an die inspirirenden Vorlage „Die Päpstin“ von „Donna W, Cross“ heranreichen. Es gibt zwar spannende Momente und faszinierende Szenen, besonders wenn Freya als Medizinerin ist. Dabei kommen die Handlung und die Charaktere zu kurz. Mehr Details, um die Personen begreifbarer und einschätzbar zu machen, wären mir sehr hilfreich gewesen.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Freundschaft - was ist das

Wozu wir fähig sind
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Wenn ich mir das Titelbild genau anschaue, sehe ich die kurzen Charakterisierungen der vier Personen. Im Roman von Laila El Omari sind es die Protagonisten. Die Beschreibungen lassen auf eine gewisse Dynamik ...

Wenn ich mir das Titelbild genau anschaue, sehe ich die kurzen Charakterisierungen der vier Personen. Im Roman von Laila El Omari sind es die Protagonisten. Die Beschreibungen lassen auf eine gewisse Dynamik in der Freundschaft schließen. Das von der Autorin entwickelte Szenario ist in sich schlüssig, aber auch vorhersehbar, zumindest aus der Sicht einer älteren Leserin. Einige der Szenen kommen für mich ein wenig konstruiert rüber, und entfalten deshalb nicht die gewünschte Wirkung.

Die einzelnen Kapitel erzählt die Autorin aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten. Eine markante Bemerkung ist die Überschrift, die im Kapitel eine Rolle spielt. Manchmal verwirrte es mich ein wenig. Ich lernte eine Fazette des Menschen kennen, dann kam wieder jemand anders. Erst als sich Kapitel zu bestimmten Personen wiederholten, wurde das Bild klarer. Überhaupt wird auffallend wenig auf den Punkt gebracht, gerade am Anfang des Buches wirkte das verwirrend. Die Dimension der Geschichte entwickelt sich erst nach und nach.

Insgesamt ist die Charakterisierung der Protagonisten eher an der Oberfläche geblieben.

Frau El Omari bemüht eine knappe, punktgenaue Sprache. Allerdings nimmt sie viel Emotion weg und wirkt etwas distanziert. Auf mich wirkte es wie "Kopf gegen Herz".

Insgesamt ist das Buch von einer inneren Spannung geprägt. Neben den erwähnten Punkten spielt sicher auch die Unwissenheit über die früheren Ereignisse eine Rolle. Die Gier nach Rache in der Gegenwart verdeutlicht das noch einmal.

Veröffentlicht am 18.03.2020

Auf die Karriere

Lea
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Das Cover ist ein Hingucker. Die Angst in dem Auge und die Hand vor dem Mund regten meine Phantasie an. Irgendwie erwartete ich mehr von Lea zu hören. Doch dann stand Rolf im Mittelpunkt.

mein Leseerlebnis:

Zu ...

Das Cover ist ein Hingucker. Die Angst in dem Auge und die Hand vor dem Mund regten meine Phantasie an. Irgendwie erwartete ich mehr von Lea zu hören. Doch dann stand Rolf im Mittelpunkt.

mein Leseerlebnis:

Zu Beginn des Buches werden die Protagonisten kurz vorgestellt. Das erleichterte den Verlauf des Lesens.

Die Idee den Roman in die 70ziger und 80ziger Jahre zu verlegen gefällt mir. Es war irgendwie noch eine andere Zeit. Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, gab es zu der Zeit noch nicht. Das ist vermutlich auch die Erklärung für Rolfs Erfahrungen.

Rolf verliert im Verlauf des Buches jegliche Skrupel. Er will unbedingt nach vorn. Dafür räumt er die Hindernisse und Hemmnisse aus dem Weg. Bei einem Kollegen sieht er, dass dieser mit mobbing Erfolg hat. Rolf kopiert dessen "Masche" und verwendet sie gegen den Kollegen. Mit dem Erfolg verschwindet auch seine Hemmschwelle.

Rolf kommt sehr unsympatisch rüber. Es fiel mir schwer ihn objektiv zu sehen. Rolf verhält sich auch Lea gegenüber nicht aufrichtig. Er begehrt sie. Sie entspricht seinem Beuteschema. Liebe, wachsende Beziehung oder Gefühle waren nicht spürbar.

Lea tut zwar teilweise sehr taff, ist aber dann doch leicht zu verunsichern. Damit ist sie ein leichtes Opfer. Als sie dann verschwindet, wir Rolf mit unbequemen Fragen konfrontiert....

mein Fazit:

Ein Buch zu einem Thema, dass heute eine große Rolle spielt. Für die Protagonisten konnte ich mich nicht erwärmen.



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Veröffentlicht am 24.02.2020

Was ist das Geheimnis

Der Schattendoktor (1): Der letzte Brief
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Das Cover wirkt in seiner Aufmachung eher schlicht. Es ist der Text der den Weg weißt. Der letzte Brief, der Jack erreicht, und ihm das Geheimnis ihres Lebens zeigt.

Mein Leseerlebnis:

Beim Lesen wird ...

Das Cover wirkt in seiner Aufmachung eher schlicht. Es ist der Text der den Weg weißt. Der letzte Brief, der Jack erreicht, und ihm das Geheimnis ihres Lebens zeigt.

Mein Leseerlebnis:

Beim Lesen wird mir schnell deutlich, dass dieses Buch keine leichte Lektüre ist. Der Stil ist eher gewöhnungsbedürftig´, die unterschwelligen Impulse in Richtung Glaube haben mich eher verunsichert.

Es ist schon ein Erlebnis, dass Jack neugierig macht auf den Spuren seiner Oma zu wandeln. Es gab in ihrem Jemand der sich "Doc" nennt, der sie vor einem schwerwiegenden Fehler bewahrte. Jack folgt der ihm angebotenen Spur und findet ein Mann, der sich selbst der Schattendoktor nennt. Sie beschließen eine Zusammenarbeit auf Probe. Jack darf die Sitzungen mit den Klienten verfolgen und erfährt vom Schattendoktor dessen Rückschlüsse, die sich alle bewahrheiten. Der Mann selbst ist von einem Geheimnis umgeben , dem Jack auf die Spur kommen will. Die eh schon schwierige Zusammenarbeit gestaltete sich fast wie ein Katz und Maus Spiel.

Die letzten drei Kapitel unterschwellig die Glaubensthematik. Mir ,als Frau mit einer u.a. pastoralpsychologischen Ausbildung, erschloss sich der inhaltliche Zusammenhang leider nicht. Er war mir zu extrem im gegensätzlichen dargelegt. So gesehen hat der Glaube wenig mit dem Inhalt des Buches gemein. Es sieht für mich so aus, als hätten die Fähigkeiten des Schattendoktors etwas dämonisches, was aber so nicht richtig ist.

Mein Fazit:

Keine Lektüre für einfach zwischendurch. Das Buch stößt auch die Bearbeitung des eigenen Glaubens und seiner Verortung im Leben an.

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