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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Gut, aber noch ausbaufähig

Im Schatten des Schleiers
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Ganz knapp zusammengefasst, geht es in dem Buch um Frauen und Minderheiten im Iran. So einfach ist es natürlich nicht. Maryam kommt aus einer Ahwazi - Familie, dass heißt sie gehört zu den Minderheiten ...

Ganz knapp zusammengefasst, geht es in dem Buch um Frauen und Minderheiten im Iran. So einfach ist es natürlich nicht. Maryam kommt aus einer Ahwazi - Familie, dass heißt sie gehört zu den Minderheiten im Land. Als junges Mädchen träumt sie davon zu studieren, was ihr aber untersagt wird, da sie nicht bei den Basidschi eintritt. Sie entdeckt dadurch ihre Liebe zur Kosmetik und eröffnet einen Schönheitssalon. Das ist ihre Art sich gegen die Männerdomäne zu wehren. Nach einer schicksalhaften Begegnung, konvertiert sie zum Christentum. So wird ihr Leben natürlich nicht einfacher und nach einer grausamen Zeit im Gefängnis, entschließt sich die gesamte Familie zur Flucht nach Europa.

Für mich ist es schwer nachzuvollziehen, dass man Frauen so behandeln kann, wie das im Buch beschrieben wird. Außerdem hat es mich schwer erschüttert, dass sie wegen ihrer Herkunft so behandelt wurde. Am Ende ist es doch ein Land, warum muss man da Randgruppen unterdrücken. Ist es die Rohstoffe wirklich wert? Ich finde es mutig, dass sie für ihren Glauben diesen weg gegangen ist und ihre geschilderten Erlebnisse mit Gott haben mich sehr berührt. Ich bin selbst auch Christin, aber für mich war es immer einfach meinen Glauben auszuleben. Gerade deswegen finde ich es so furchtbar, dass andere Christen das nicht können. Jeder sollte doch das Glauben dürfen was er möchte. Außerdem ist es mir auch unverständlich, dass Maryams Mann seine Arbeit über die Familie gestellt hat. Es hatte den Anschein er liebt sie und dann wendet er sich ab, weil sie Christin ist und lässt somit eigentlich auch seinen Sohn im Stich. Einfach unglaublich!

Es gab Stellen da konnte ich das Buch gar nicht weglegen und an anderen war es schwierig, es länger am Stück zu lesen. Irritierend waren zwischendurch auch ein paar Rechtschreib- oder Grammatikfehler. Aber nichts weltbewegendes. Ich hätte mir gewünscht, dass es an manchen Stellen etwas ausführlicher beschrieben wäre. Gerade am Ende, als sie auf der Flucht waren, wirkte es als wäre es noch schnell zusammengefasst, damit im Buch alles drin steht. Andere Dinge waren mir teilweise zu ausführlich beschrieben. Manchmal hat es dadurch ein wenig irritiert und manche Sachverhalte hab ich nicht verstanden, weil sie kompliziert erklärt waren.

Alles in allem ist es ein erschreckender Bericht darüber was im Iran abgeht, den man lesen kann, an dem aber noch gefeilt werden könnte.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Liebe in einer anderen Zeit

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe (Ikonen ihrer Zeit 4)
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Die Geschichte von Nannerl ist sehr spannend. Sie war eine beeindruckende Frau, die zeitlebens im Schatten ihres berühmten Bruders stand. Das ist einfach auch der Zeit geschuldet.
Es war ein leicht, luftiger ...

Die Geschichte von Nannerl ist sehr spannend. Sie war eine beeindruckende Frau, die zeitlebens im Schatten ihres berühmten Bruders stand. Das ist einfach auch der Zeit geschuldet.
Es war ein leicht, luftiger Roman. Der Schreibstil ließ sich gut und flüssig lesen und man war sofort im Salzburg der Zeit.
Das Cover passt sehr gut zum Buch und ich denke die Figuren sind ziemlich authentisch. Die Autorin erwähnt am Ende ja auch, dass sie beim Schreiben auch viel recherchiert hat zum wahren Leben der Mozarts und nicht einfach irgendeine Geschichte erfunden hat.
Mir persönlich war das Buch etwas zu kitschig und zwischendurch etwas konfus. Meiner Meinung nach gab es Handlungsstränge, die gar nicht reingepasst haben.
Aber Liebesromane sind vielleicht auch einfach nicht mein Ding. Für Liebhaber dieses Genres ist es definitiv zu empfehlen und auch für alle Musik- und Mozart-Fans.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.09.2020

Spannend, aber too much

Das Schicksal der Henkerin
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Melisande kehrt in ihre Heimatstadt Esslingen zurück um ihren, eigentlich toten, Bruder aus dem Kerker zu befreien. Es gelingt, aber sie sitzen bald in der nächsten Klemme. Auf der Adlerburg hält Graf ...

Melisande kehrt in ihre Heimatstadt Esslingen zurück um ihren, eigentlich toten, Bruder aus dem Kerker zu befreien. Es gelingt, aber sie sitzen bald in der nächsten Klemme. Auf der Adlerburg hält Graf Burkhardt sie fest um sie zu seinen Zwecken zu missbrauchen und eine alte Rechnung zu begleichen. Den Beiden gelingt schließlich die Flucht.
Währenddessen reiten Melisandes Kinder los um ihrer Mutter zu helfen und ihr Mann Wendel macht sich auf den Weg die beiden zu suchen. Schließlich treffen alle 4 in Esslingen zum letzten Showdown zusammen.

Ich persönlich fand das Buch gut geschrieben und sehr spannend. Es hat viel Überwindung gekostet es aus der Hand zu legen und sich anderen Dingen zu widmen. Allerdings muss ich sagen, alles in allem war mir das zu viel.
Die Mutter befreit ihren Bruder, dann werden sie entführt. Währenddessen geraten die Kleinen in die Fänge von Kinderdieben. Und dann noch das dramatische Wiedersehen, wobei Melisande Wendel vor dem Scheiterhaufen retten muss. Als letztes der Kampf an der Kapelle, wo sie erfährt, dass der Gerettete gar nicht ihr Bruder ist.
Die Handlung hätte durchaus weniger vertragen. Es war am Ende sehr dramatisch und überzogen, aber spannend.

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Veröffentlicht am 30.11.2019

Vom Thema abgekommen

Das Floriansprinzip
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Ein Hörbuch war für mich eine ganz neue Erfahrung, aber ich komme zu dem Schluss, dass es nicht wirklich mein Ding ist. Ich möchte das Buch in der Hand haben, selber lesen und mir eigenständig überlegen, ...

Ein Hörbuch war für mich eine ganz neue Erfahrung, aber ich komme zu dem Schluss, dass es nicht wirklich mein Ding ist. Ich möchte das Buch in der Hand haben, selber lesen und mir eigenständig überlegen, wie die Stimmen klingen.
Kommen wir auch gleich zum Sprecher. Simon Jäger hat eine sehr angenehme Stimme. Leider fiel es mir teilweise etwas schwer, die verschiedenen Personen zu unterschieden. Ich glaube man hätte die Stimmen noch etwas verändern können, damit sie einfach unterschiedlicher klingen und auch den Personen angepasst sind. Dadurch erschien mir das Ganze zwischendurch auch etwas monoton.
Ich muss sagen, dass Mark eigentlich kein Ermittler ist, fand ich schwierig. Seine „Kein-Bock-Stimmung“ ging mir teilweise auch ziemlich auf den Keks. Die Spannung war da, ich hätte nicht damit gerechnet, dass Bodo mit drin hängt. Aber das Hauptthema „Müllverschiebung in Dritte-Welt-Ländern“ wurde kaum behandelt. Das finde ich schade. Wenn ich mich entscheide über so ein schlimmes Thema zu schreiben, dann muss ich mich auch konsequent damit auseinandersetzen.
Mein Fazit ist: Das Buch hat mich nicht wirklich begeistert und ich würde es auch nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 06.08.2019

Mal von einer anderen Seite - aber insgesamt zu umfangreich

Ein Lied von Liebe und Verrat
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Aliki ist das letzte Klageweib in einem kleinen Dorf in Griechenland. Ihre Aufgabe ist es ein Lied über das Leben des Toten zu singen, wenn die Verwandten es wünschen. Sie soll nun einige ihrer Klagelieder ...

Aliki ist das letzte Klageweib in einem kleinen Dorf in Griechenland. Ihre Aufgabe ist es ein Lied über das Leben des Toten zu singen, wenn die Verwandten es wünschen. Sie soll nun einige ihrer Klagelieder für eine Forscherin aufnehmen und nutzt dies um auch ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Sie wächst während des 2.Weltkrieges auf und ihr Vater wird bei einer Exekution erschossen. Seitdem wohnt sie bei Chrysoula und ihrem Sohn Takis, doch Aliki schweigt seither. Im Keller des Hauses verstecken sie zwei Juden, Stelios und seine Mutter. Er zeigt den anderen Kinder die berühmten Stücke von Karagiozis (Puppentheater). Eines Abends kommen allerdings die deutschen Soldaten, die das Dorf besetzen, und alle werden abgeführt. Bis es schließlich in einem Chaos endet: das Dorf brennt, die Mütter werden erschossen und die Kinder fliehen nach Athen. Dort hilft ihnen die alte Haushälterin Yannoula und sie halten sich mit dem Puppenspiel über Wasser. Während sich Stelios und Aliki immer näher kommen, und die Lage so zwischen ihm und Takis immer kritischer wird, müssen alle gemeinsam nach Kreta weiterziehen. Dort wird Stelios von den Partisanen entführt und als sie ihn endlich gefunden haben, muss er ins Exil wegen Beihilfe. Yannoula wurde während der Rettung von einem Streifschuss getroffen, dessen Folgen sie nicht überlebt. Aliki beschließt Stelios zu heiraten, mit ihm zu gehen und den psychisch angeschlagenen (aber schon immer) Takis zurückzulassen. Er folgt ihr schließlich und durch ihn eskaliert die Lage bei einem Fest am Ende so, dass Stelios stirbt, er im Gefangenenlager bleibt und Aliki sich endlich von ihm löst und zurück nach Athen geht und später wieder in ihr Dorf.

Das Buch ist sozusagen in zwei Zeiten geschrieben. In der jetzigen in der Aliki die Kassetten aufnimmt und mehr über ihre Vergangenheit erfährt z.B. dass ihr Vater nicht immer so treu war. Und aus der Zeit ihrer Jugend, als sie Stelios kennenlernte und Verlor. Ich persönlich mag diesen Wechsel nicht so gerne, da es mich hin und wieder verwirrt hat und auch etwas gestört, wenn sie mit der Forscherin sprach, aber dieser Stil ist halt Geschmackssache. Die Thematik an sich hat mir gut gefallen. Ich wusste eigentlich nichts über die Kriegs- und Nachkriegszeit in Griechenland. Aber alles in allem waren es mir einfach zu viele Themen die aufgegriffen wurden: psychische Belastungen bei Kindern durch Krieg (Takis, aber auch Alikis schweigen), Unterdrückung durch die Deutschen während der Besatzung, willkürliche Verhaftungen und Strafen, Bürgerkrieg in Griechenland und dazu noch eine Liebesgeschichte. Dadurch wurde der Roman für mich irgendwie zu überladen und es war teilweise schwer der Handlung zu folgen.

Eine Sache möchte ich noch loswerden: Stelios war mir irgendwie unsympathisch. Er hat Aliki ständig Vorwürfe gemacht sie würde Takis schlimme Taten einfach vergessen oder klein reden, aber jeder hat einfach eine andere Art mit schlimmen Erlebnissen umzugehen. Sie hat genau wie er beide Elternteile verloren, sie hat genauso viel Schmerz erlebt und aus diesem Grund finde ich es nicht fair wie er sie behandelt. Chrysoula war für sie wie eine Mutter und Takis wie ein Bruder, sie konnte ihn nicht einfach im Stich lassen und das Stelios das nicht tolerieren wollte ist einfach unverständlich. Sie hat für ihn alles aufgegeben und hätte für ihn alles getan und er schien Aliki gar nicht schätzen zu wissen.

Als Fazit bleibt mir nur zu sagen, wie oben schon erwähnt finde ich es eine sehr spannende ,für mich neue, Thematik. Allerdings hätte man sich bei dem Buch auf weniger Kernaspekte beschränken sollen.

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