Ein nettes Buch für zwischendurch.
The Ivy Years – Bevor wir fallen„Gab es auch für mich einen Kerl, der seine an den Rollstuhl gefesselte Liebste als „heißen Feger“ bezeichnen würde? Ich glaubte nicht im Mindesten daran.“
-Corey (S.47)
„The Ivy Years - Bevor wir fallen“ ...
„Gab es auch für mich einen Kerl, der seine an den Rollstuhl gefesselte Liebste als „heißen Feger“ bezeichnen würde? Ich glaubte nicht im Mindesten daran.“
-Corey (S.47)
„The Ivy Years - Bevor wir fallen“ von Sarina Bowen ist das erste Band der „The Ivy Years“- Reihe und wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Protagonisten Corey und Hartley erzählt.
Ich fand zu Anfang nicht direkt einen Zugang zur Geschichte und es hat ein wenig gedauert, bis ich mich mit dem Schreibstil, der sprachlichen Ausgestaltung und der, doch sehr schnellen Entwicklung von Handlung und Geschehen, arrangieren konnte. War das einmal geschafft, konnte man aber doch mit den Charakteren, besonders Corey, mitfühlen und sich auf die Geschichte einlassen.
Besonders die schnell und früh aufeinander folgenden Handlungen und Ereignisse der Geschichte, haben dazu geführt, dass ich nicht ganz so viel Freude beim Lesen hatte. Durch diese Abfertigung der Handlung, lässt der Schreibstil an einigen Stellen zu wünschen übrig und ich hätte mir vielfach eine genauere Beschreibung der Szenen gewünscht, um mich besser in die Figuren und das Geschehen einzufinden.
Das Buch hat hier auch ganz klar den Fokus auf die Entwicklung der Liebe zwischen Corey und Adam gelegt. Zwar baut die Autorin immer wieder Elemente des Krankheitsbewältigungsprozesses von Corey ein, diese sind allerdings sehr oberflächlich gehalten und hätten vor dem Hintergrund ihrer vorherigen Lebenssituation, die dem Leser sehr stabil präsentiert wird, deutlich mehr Potential geboten.
Besonders die Szenen, die im Krankenhaus spielen oder von Ähnlichem handeln, haben mir leider aufgrund mangelnder Recherche und Wissen ein wenig Magenschmerzen bereitet. Hier könnte es aber auch an der Übersetzung gelegen haben.
Insgesamt konnte mich die Übersetzung einfach allgemein nicht überzeugen. Sprachlich wurde die Geschichte, meiner Meinung nach, ein wenig sparsam ausgestaltet, enthält zudem leider auch Abschnitte, die nichts an das Deutsche angepasst wurden und wurde teilweise scheinbar einfach eins zu eins aus dem Englischen übersetzt, was ein wenig den Lesefluss gestört hat.
Neben der sehr einfachen sprachlichen Gestaltung, hat mich die häufige Verwendung von Schimpfwörtern, die nicht zwingend notwendig gewesen wäre, gestört und lässt das Buch ein wenig zu primitiv für so ein blumiges und rosiges Cover wirken.
Gleichzeitig konnte besonders die Protagonistin sexuelle Begriffe und Ausdrücke schwer beim Namen nennen, allerdings unterstrich dies ihre Unsicherheit, die aufgrund ihrer Unerfahrenheit aber authentisch und echt wirkte.
Die Figur und Protagonistin Corey fand ich sehr schön. Sie ist direkt, authentisch, natürlich und wird dem Leser auch durch den hohen Anteil des Buches, der aus ihrer Sicht geschrieben ist, näher gebracht.
Zusammenfassend handelt es sich bei „The Ivy Years - Bevor wir fallen“ meiner Meinung nach, um ein Buch, dessen Inhalt und Handlung mit ein wenig zusätzlicher sprachlicher Ausgestaltung zu einem echten Must-Have hätte werden können, durch dessen Fehlen, allerdings doch eher nur ein nettes Buch für zwischendurch geworden ist.